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4.3 Ergebnisse der in situ-Hybridisierung

Die durch Injektion von M. bovis-Suspension in gesundes Lungengewebe erstellte Positivkotrolle zeigte sowohl mit der Sonde VspAI als auch mit der Sonde VspAII deutliche Signale, die in den verbreiterten, interlobulären Interstitien hochgradig auftraten. Diese violetten Signale lagen bei mit reinem Hybridisierungspuffer behandelten Schnitten nicht vor.

Für die im Versuchsmaterial nachgewiesenen Hybridisierungssignale konnten zwischen den beiden verwendeten Sonden (VspAI und VspAII) hinsichtlich Lokalisation und Ausprägung keine Unterschiede festgestellt werden. Vereinzelt zeigte sich im direkten Vergleich ein geringgradig stärkeres Signal bei der kürzeren Sonde VspAI.

Eine Behandlung der Schnitte mit Wasserstoffperoxid zur Hemmung der endogenen Peroxidasen vor der ISH hatte keinen Einfluss auf Lokalisation und Ausprägung der Signale.

4.3.1 Gruppe 1 (Kontrollgruppe)

Bei den Lungen der Tiere der Kontrollgruppe konnte weder in unveränderten noch in Lungenarealen mit Nekrosen, katarrhalisch-eitriger Bronchopneumonie, obliterierender Bronchiolitis oder interstitieller Pneumonie ein positives ISH-Signal detektiert werden. Die Ergebnisse der ISH für die einzelnen Kälber der Gruppe 1 sind in Tabelle 6 im Anhang zusammengefasst.

Ergebnisse 49

4.3.2 Gruppe 2

Bei den Lungen der Tiere der Gruppe 2 konnte weder in unveränderten noch in Lungenarealen mit Nekrosen, katarrhalisch-eitriger Bronchopneumonie oder interstitieller Pneumonie ein positives ISH-Signal detektiert werden. Die Ergebnisse der ISH für die einzelnen Kälber der Gruppe 2 sind in Tabelle 7 im Anhang zusammengefasst.

4.3.3 Gruppe 3

Von den zwölf Tieren der Gruppe 3 wiesen sechs Tiere sowohl in den Nekrosen als auch in Arealen mit katarrhalisch-eitriger Bronchopneumonie positive ISH-Signale auf. In letzteren waren die Signale im Exsudat in den Lumina von Bronchien zu beobachten. Der prozentuale Anteil der Nekrosen (n = 135) sowie der Blöcke mit katarrhalisch-eitriger Bronchopneumonie (n = 72) und mit obliterierender Bronchiolitis (n = 31) mit ISH-Signalen sind als zusammenfassende Graphik in Abbildung 5 dargestellt; die Ergebnisse der ISH für die einzelnen Kälber der Gruppe 3 sind in Tabelle 8 im Anhang aufgeführt.

4.3.3.1 Nekrosen

Vier Tiere dieser Gruppe (E2936/00, E1507/99, E1511/99 und E1512/99) wiesen zum Teil in mehreren Lokalisationen Nekrosen auf. Hierbei wurden drei Verteilungsmuster für das Auftreten von ISH-Signalen unterschieden: Erstens gab es eine Akzentuierung von Signalen im Randbereich der Nekrose in Höhe des Walls aus neutrophilen Granulozyten (Abbildung 19, Kap. 4.5). Bei anderen Formen wurden zentral in der Nekrose Signale in Form von wolkigen Akkumulationen gefunden (Abbildung 20, Kap. 4.5). Das dritte Verteilungsmuster war ein diffus über die ganze Nekrose verteiltes Auftreten von Signalen (Abbildung 21, Kap. 4.5).

Mischformen sowie unterschiedliche Ausprägungen waren vorhanden.

Das Tier E2936/00 zeigte die meisten Nekrosen (84), welche alle ein positives ISH-Signal aufwiesen. Hier gab es zum Teil auch hochgradige Ansammlungen von Signalen im Randbereich. In den anderen Nekrosen konnten zumeist gering- bis mittelgradige Konzentrationen von Signalen im Randbereich, wie auch zentral und diffus festgestellt werden, wobei am häufigsten gering- bis mittelgradige Ansammlungen von Signalen gefunden wurden (Abbildung 17, Kap. 4.5).

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Nekrosen Katarrhalisch-eitrige Bronchopneumonie

obliterierende Bronchiolitiden

Abbildung 5: Prozentualer Anteil positiver Nekrosen bzw. positiver Gewebeproben in der ISH in Gruppe 3

Von den 16 Nekrosen, die bei Tier E1507/99 in vier Lokalisationen gefunden wurden, wiesen sieben kein Hybridisierungssignal auf. Bei den verbleibenden neun, verteilt auf alle vier Lokalisationen, traten meist gering- bis mittelgradige Ansammlungen von Signalen in allen drei Verteilungsmustern auf.

Das Tier E1511/99 wies in den beiden Nekrosen, welche in einer Lokalisation gefunden wurden, keine ISH-Signale auf. Somit zeigte keines der Kälber, die mit einer geringeren Dosis einer Mykoplasmensuspension infiziert wurden, positive Signale mit der ISH in einer Nekrose.

Bei dem Tier E1512/99 konnten in 31 der 33 Nekrosen aus sieben verschiedenen Lokalisationen gering- bis mittelgradige Hybridisierungssignale fast ausschließlich im Randbereich der Nekrosen nachgewiesen werden (Abbildung 22, Abbildung 23 und Abbildung 24, Kap. 4.5). Zwei Nekrosen wiesen kein Signal auf.

Von den insgesamt 135 Nekrosen bei den Tieren dieser Gruppe konnten in 124 Nekrosen positive ISH-Signale detektiert werden. Dieses entspricht einem Prozentsatz von 91,8%.

Wie schon bei der histopathologischen Untersuchung fanden sich die meisten Nekrosen, die auch positive ISH-Signale aufwiesen, überwiegend in den mittleren Lungenabschnitten (Lokalisation 2 und 5).

Ergebnisse 51

4.3.3.2 Katarrhalisch-eitrige Bronchopneumonie

Die bei allen Tieren dieser Gruppe auftretenden katarrhalisch-eitrigen Bronchopneumonien wiesen bei sechs Tieren positive Signale im eitrigen Exsudat in einigen Lokalisationen auf. Hierbei wurden überwiegend Signale geringgradiger Ausprägung gefunden. Die meisten positiven Blöcke fanden sich bei Tier E2936/00 und E1512/99. Insgesamt waren von 72 untersuchten Blöcken 23 positiv in der ISH, welches einem Prozentsatz von 31,9% entspricht. In zwei Lokalisationen von Tier E2937/00, bei dem eine eosinophile Pneumonie diagnostiziert wurde, wurden ebenfalls positive ISH-Signale gefunden. Bei den Tieren, die mit einer geringen Dosis einer Mykoplasmensuspension infiziert wurden, konnten keine positiven Signale mit der ISH im Bereich der katarrhalisch-eitrigen Bronchopneumonie festgestellt werden.

4.3.3.3 Obliterierende Bronchiolitiden

Von den sechs Tieren, bei denen in insgesamt 31 Blöcken obliterierende Bronchiolitiden gefunden wurden, konnten nur bei Tier E2936/00 in zwei Blöcken einzelne positive ISH-Signale gefunden werden. Dieses entspricht einem Prozentsatz von 6,5%. In den anderen gefundenen obliterierenden Bronchiolitiden konnte kein ISH-Signal detektiert werden (Abbildung 31, Kap. 4.5).

4.3.3.4 Interstitielle Pneumonie

In den verbreiterten Interstitien der untersuchten Lungengewebeproben, in denen eine interstitielle Pneumonie vorlag, konnten keine positiven ISH-Signale gefunden werden.

4.3.4 Gruppe 4

Alle Tiere der Gruppe 4 wiesen positive ISH-Signale auf. Diese fanden sich sowohl in Nekrosen als auch im Exsudat katarrhalisch-eitriger Bronchopneumonien. Der prozentuale Anteil der Nekrosen (n = 31) sowie der Blöcke mit katarrhalisch-eitriger Bronchopneumonie (n = 128) und mit obliterierender Bronchiolitis (n = 18) mit ISH-Signalen sind als zusammenfassende Graphik ist in Abbildung 6 dargestellt, die Ergebnisse der ISH für die einzelnen Kälber der Gruppe 4 sind in Tabelle 9 im Anhang aufgeführt.

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Nekrosen Katarrhalisch-eitrige Bronchopneumonie

obliterierende Bronchiolitiden

Abbildung 6: Prozentualer Anteil positiver Nekrosen bzw. positiver Gewebeproben in der ISH in Gruppe 4

4.3.4.1 Nekrosen

Sechs der zehn Tiere wiesen Nekrosen unterschiedlicher Größe in jeweils einigen Lokalisationen auf. In allen Nekrosen (n = 31) konnten zumeist mittelgradige Ansammlungen von in situ-Hybridisierungssignalen im Randbereich sowie geringgradig Signale zentral in der Nekrose festgestellt werden. Bei den meisten Nekrosen waren gemischte Verteilungsformen vorhanden.

4.3.4.2 Katarrhalisch-eitrige Bronchopneumonie

Alle Kälber wiesen katarrhalisch-eitrige Bronchopneumonien in nahezu allen untersuchten Lungenlokalisationen auf. Bei allen Tieren konnten positive in situ-Hybridisierungssignale im Exsudat von Bronchien und größeren Bronchioli gefunden werden (Abbildung 26, Kap. 4.5). Die meisten Lokalisationen (85 von 128) wiesen allerdings im Exsudat kein positives Signal auf. Dieses entspricht einem Prozentsatz von 66,4%. Somit waren 33,6% der Blöcke mit katarrhalisch-eitriger Bronchopneumonie positiv in der ISH.

4.3.4.3 Obliterierende Bronchiolitiden

Von den sieben Tieren, bei denen in insgesamt 18 Blöcken obliterierende Bronchiolitiden gefunden wurden, konnten nur bei Tier E2941/00 in einem Block

Ergebnisse 53

einzelne positive in situ-Hybridisierungssignale gefunden werden. Dieses entspricht einem Prozentsatz von 5,6%.

4.3.4.4 Interstitielle Pneumonie

In den verbreiterten Interstitien der untersuchten Lungengewebeproben, in denen eine interstitielle Pneumonie vorlag, konnten keine positiven in situ-Hybridisierungssignale gefunden werden.

4.3.5 Zusammenfassung

Sowohl in der Kontrollgruppe als auch in der Gruppe 2 mit Kälbern, welche spätestens zehn Tage nach der Infektion seziert wurden, konnten keine positiven ISH-Signale nachgewiesen werden. Die Kälber der Gruppen 3 und 4 wiesen nahezu in allen vorhandenen Nekrosen positive Signale auf (91,8% in Gruppe 3 und 100% in Gruppe 4). Hierbei ergaben sich mit randständig, zentral und diffus drei Verteilungsmuster, die meist in Mischformen auftraten.

Die bei allen Tieren dieser Gruppen nachgewiesenen katarrhalisch-eitrigen Bronchopneumonien zeigten nur in 31,9% (Gruppe 3) bzw. 33,6% (Gruppe 4) der Blöcke ein positives Signal im Exsudat. Bei obliterierenden Bronchiolitiden konnten nur bei zwei Tieren in insgesamt drei Blöcken vereinzelt positive Signale gefunden werden. Das entspricht einem Prozentsatz von 6,1%.

In den verbreiterten Interstitien der untersuchten Lungenlokalisationen, in denen eine interstitielle Pneumonie vorlag, wurden keine ISH-Signale nachgewiesen.