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3.1 Anzahl und genaue Beschreibung der TET2-Mutationen

Ziel dieser experimentellen Dissertation war die Untersuchung von TET2mut bei AML Patienten aus der Studie AMLSG 07-04. In der Gesamtkohorte von 1180 Patienten war von 900 Patienten das Material verfügbar bzw. die Analysen auswertbar.

Insgesamt konnten 114 TET2mut in 97 Patienten identfiziert werden (10,7 %), 17 Patienten wiesen zwei TET2mut auf. Die überwiegende Anzahl der Mutationen lag in den Exons 3 (n = 57) und 11 (n = 27), 13 Mutationen fanden sich in Exon 10, acht Mutationen in Exon 7, je drei Mutationen in Exon 6 und 9, zwei Mutationen in Exon 8 und eine Mutation in Exon 4. Die meisten Mutationen waren frameshift-Mutationen in Form von Insertionen und Deletionen (n = 39,5 %). Weiterhin gab es 40 missense-Mutationen (35,1 %) und 29 Substitutionen (25,4 %) die zu einem Stoppkodon führten (nonsense-Mutationen). Es traten darunter vier homozygote Mutationen auf (drei nonsense-Mutationen in Exon 3 und eine missense-Mutation in Exon 10).

Abbildung 7: Genaue Auswertung der 114 gefundenen TET2 (Ten-Eleven-Translocation oncogene family member 2)-Mutationen der AMLSG (Acute Myeloid Leukemia Study Group) 07-04 Studie, 2004-2011, nach Exon und Art der Mutation

0 5 10 15 20 25

Exon 3 Exon 4 Exon 6 Exon 7 Exon 8 Exon 9 Exon 10 Exon 11

Anzahl der Mutationen

missense nonsense frameshift

Abbildung 8: TET2 (Ten-Eleven-Translocation oncogene family member 2)-Mutationen der AMLSG (Acute Myeloid Leukemia Study Group) 07-04 Studie, 2004-2011, nach genauer Lokalisation im Gen; n = Fallzahl, AA = amino acid

3.2 Zusammenhang von TET2 mit klinischen Charakteristika

Das mediane Alter lag bei den Patienten mit TET2mut mit 51 Jahren drei Jahre über dem Alter der TET2-Wildtyp Kohorte, welches bei 48 Jahren lag. Der Durchschnitt der Altersverteilung lag bei Patienten mit TET2mut somit signifikant höher (48,39 vs.

51,7 Jahre; p = 0.006). Bezüglich des Geschlechts und der Geschlechterverteilung gab es keinen signifikanten Unterschied in den zwei Gruppen (p = 1). Der Anteil der männlichen Patienten war mit 461 etwas höher als derjenige der weiblichen Patienten (n = 439). Bei der genaueren Klassifizierung der AML handelte es sich bei dem Großteil der Patienten beider Gruppen um eine de novo AML (88 % der Wildtyp Gruppe vs. 89 % mit Mutation). Patienten mit TET2mut hatten signifikant häufiger eine sekundäre AML (über 9,3 %) im Vergleich zu 4,9 % der Wildtyp Gruppe (p = 0.01).

Abbildung 9: Vergleich der Patienten mit TET2 (Ten-Eleven-Translocation oncogene family member 2)-Mutation und TET2-Wildtyp der multizentrischen AMLSG (Acute Myeloid

Leukemia Study Group) 07-04 Studie, 2004-2011, bezüglich der Ätiologie der akuten myeloischen Leukämie (AML)

Es konnte keine signifikante Korrelation von TET2mut bezüglich des Hämoglobin-Wertes (p = 0.55), der Anzahl an Thrombozyten (p = 0.64), des LDH-Hämoglobin-Wertes (p = 0.86) und einer höheren Leukozytenzahl (p = 0.09) gefunden werden.

Tabelle 5: Tabellarische Auflistung des Patientenkollektivs der multizentrischen AMLSG (Acute Myeloid Leukemia Study Group) 07-04 Studie, 2004-2011, Gegenüberstellung der Patienten mit TET2 (Ten-Eleven-Translocation oncogene family member 2)-Wildtyp und TET2-Mutation; n = Fallzahl, AML = akute myeloische Leukämie, s = sekundär, therapieassoziiert, Hb = Hämoglobin, LDH = Lactatdehydrogenase, KM = Knochenmark, PB = peripheres Blut

3.3 Zusammenhang von TET2 mit genetischen Veränderungen

Patienten mit TET2mut konnten in der Einteilung nach den Kriterien des ELN vor allem den Gruppen Niedrig (36,67 %) und Intermediär I (31,1 %) zugeordnet werden. Der Hochrisiko-Gruppe konnten 16,7 % der Patienten mit TET2mut, verglichen mit 20,7 % der Wildtyp-Patienten, zugeordnet werden. Hierbei zeigte sich kein signifikanter Unterscheid zwischen den beiden Gruppen (p = 0.68).

Es konnte keine signifikante Korrelation von TET2mut und zytogenetischen Veränderungen gezeigt werden.

Tabelle 6: Auflistung der Ergebnisse, Gegenüberstellung der Patienten mit TET2 (Ten-Eleven-Translocation oncogene family member 2)-Wildtyp und TET2-Mutation der multizentrischen AMLSG (Acute Myeloid Leukemia Study Group) 07-04 Studie, 2004-2011;

n = Fallzahl, ELN = European LeukemiaNet, t = Translokation, inv = Inversion, abn =

Im Weiteren wurden TET2mut und ihre Assoziationen mit anderen molekularen Markern untersucht. TET2mut korrelieren signifikant mit dem Auftreten von DNMT3Amut (p = 0.05). Eine signifikant inverse Korrelation zeigte sich zwischen TET2mut und Mutationen von IDH1 (p = 0.07) und 2 (p = 0.03) sowie WT1 (p = 0.04).

Keine signifikante Assoziation konnte zwischen dem Vorhandensein von TET2mut und NPM1-, ASXL1-, FLT3-ITD- und RUNX1-Mutationen gefunden werden.

Tabelle 7: Tabellarische Auflistung der Ergebnisse, Gegenüberstellung der Patienten mit TET2 (Ten-Eleven-Translocation oncogene family member 2)-Wildtyp und TET2-Mutation der multizentrischen AMLSG (Acute Myeloid Leukemia Study Group) 07-04 Studie, 2004-2011; n = Fallzahl, FLT3 = FMS-like tyrosine kinase 3, ITD = Internal tandem duplication TKD = Tyrosin Kinase Domäne, NPM1 = Nucleophosmin 1, CEBP- = CCAAT/enhancer binding protein- , IDH = Isocitratdehydrogenase, MLL = Myeloid/lymphoid oder mixed lineage leukemia, DNMT3A = DNA(cytosine-5)-methyltransferase 3A, ASXL1 = Additional sex comb-like 1, RUNX1 = Runt-related transciption factor 1, WT1 = Wilms Tumor 1

TET2-Wildtyp

DNMT3A 0.05 Therapieansprechen wurden die Remissionsstadien CR, refraktäre Erkrankung (RD) und früher Tod (ED) verwendet. Nach erfolgter Doppelinduktionstherapie gab es keinen signifikanten Unterschied bezüglich des Erreichens einer CR, eines ED oder einer RD (p = 0.69) zwischen Patienten mit TET2mut und TET2-Wildtyp.

Abbildung 10: Vergleich der Patienten mit TET2 (Ten-Eleven-Translocation oncogene family member 2)-Mutation und TET2-Wildtyp der multizentrischen AMLSG (Acute Myeloid Leukemia Study Group) 07-04 Studie, 2004-2011, nach erfolgter Doppelinduktionstherapie;

CR = complete remission (komplette Remission), RD = resistant disease (refraktäre

3.5 Überlebensanalysen

Für die Evaluation der TET2mut auf den klinischen Verlauf als auch das Überleben der Patienten wurden die klinischen Endpunkte OS, RFS und EFS untersucht. Das OS war im Median bei Patienten mit TET2-Wildtyp mit 1640 Tage länger als bei Patienten mit TET2mut, welche im Median eine OS von 756 Tagen aufwiesen.

Jedoch zeigte sich keine signifikante Korrelation (p = 0.4, Abbildung 11).

Abbildung 11: Kaplan-Meier-Kurve für das Gesamtüberleben der Patienten mit TET2 (Ten-Eleven-Translocation oncogene family member 2)-Mutation (rot) gegenüber Patienten mit TET2-Wildtyp (schwarz) der multizentrischen AMLSG (Acute Myeloid Leukemia Study Group) 07-04 Studie, 2004-2011; n = Fallzahl

Auch für das RFS und das EFS konnte kein signifikanter Einfluss von TET2mut aufgezeigt werden, mit Median-Werten von 651 Tagen bei Patienten mit TET2-Wildtyp und 581 Tagen bei Patienten mit TET2mut (p = 0.8) für das RFS und mit Median-Werten von 269 Tagen bei Patienten mit TET2-Wildtyp und 266 Tagen bei Patienten mit TET2mut (p = 0.9) für das EFS (Abbildung 12 und 13).

Abbildung 12: Kaplan-Meier-Kurve für das Rezidiv-freie-Überleben der Patienten mit TET2 (Ten-Eleven-Translocation oncogene family member 2)-Mutation (rot) gegenüber Patienten mit TET2-Wildtyp (schwarz) der multizentrischen AMLSG (Acute Myeloid Leukemia Study Group) 07-04 Studie, 2004-2011; n = Fallzahl

Abbildung 13: Kaplan-Meier-Kurve für das Ereignis-freie-Überleben der Patienten mit TET2 (Ten-Eleven-Translocation oncogene family member 2)-Mutation (rot) gegenüber Patienten mit TET2-Wildtyp (schwarz) der multizentrischen AMLSG (Acute Myeloid Leukemia Study Group) 07-04 Studie, 2004-2011; n = Fallzahl