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Hier sollen nur einige Krankheitsursachen aufgezeigt werden, welche im Zusammenhang mit einer nicht vorhandenen Balance von Arbeit und Berufsleben stehen. Anzumerken ist, dass es sich hier nur um einen kleinen Ausschnitt der zahlreichen Krankheitsbilder gegeben wird.

5.1 Stress

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Tiere auf hohe Leistungsanforderungen reagieren. Auch bei Menschen ist dies nicht viel anders. Reaktionen des Körpers auf Stress könnten eventuell sein: blasse Haut, Schwitzen, Gänsehaut oder erhöhte Magen-Darmaktivität. So zeigt die medizinische Forschung, dass Stress positiv auf Krankheiten einwirkt und Veränderungen begünstigt. Durch die erhöhte Adrenalinzufuhr wird dem Körper eine Art Flucht signalisiert, welche oft durch stressbedingte Situationen nicht berichtigt werden kann. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Stress. Positiven, gefolgt von Motivation und gestärktem Selbstvertrauen, wenn man das Gefühl hat, eine Stresssituation gut gemeistert zu haben.

Negativer Stress wird oftmals als Bedrohung wahrgenommen und bringt einen hohen Druck oder Spannungsaufbau mit sich. Beide Arten von Stress sind fester Bestandteil unseres Lebens und somit ist es wichtig die körperlichen Warnsignale zu kennen, um reagieren zu können. Unter Beachtung des Work Life Balance Pentagramms (siehe Kapitel 3.1.) soll auf einige Stresssymptome wie Mobbing, Bossing und Bullying hingewiesen werden. Balance zwischen Arbeit und Freizeit halten zu können bedingt die negativen Auslöser solcher Symptome auszuschalten. Stress alleine ist nicht für psychische Krankheiten verantwortlich.

Er wird aber als wichtiger Faktor angeführt (vgl. Cassens 2003, S. 32 ff.).

Das Stresskonzept von Lazarus et al. geht von einer Beziehung zwischen Mensch und Umwelt aus. So sagt das Konzept aus, dass zwischen dem inneren Antrieb und der Leistungsfähigkeit einer Person und den Erwartungen ein Unterschied besteht. Nur wer also eine Handlung als Stress empfindet, erlebt diesen auch so. Begünstigt kann das Empfinden von Stress durch äußere Situationen werden sowie die eigene Reaktion auf die Stressbelastung und unübertragbare Gründe, eigene Einschätzungen sowie die eigene Einstellung wie stark und ob überhaupt eine Situation als stressig empfunden wird (vgl.

Stangl 2009, o. S.).

5.2 Burnout

Burnout heißt für Betroffene ein Verlust an Anreiz. Burnout, zu Deutsch "ausgebrannt", entsteht in einer Form der Kraftlosigkeit, wenn gesteckte Ziele nicht erreicht werden, obwohl man eine Opferbereitschaft gezeigt hat. So ziehen sich Burnout Betroffene meist zurück und vernachlässigen ihr soziales Umfeld (vgl. Cassens, 2003, S. 54 f.).

Laut Schaufeli & Enzmann ist Burnout

„…ein dauerhafter, negativer, arbeitsbezogener Seelenzustand

‘normaler’ Individuen. Er ist in erster Linie von Erschöpfung gekennzeichnet, begleitet von Unruhe und Anspannung (distress), einem Gefühl verringerter Effektivität, gesunkener Motivation und der Entwicklung disfunktionaler Einstellungen und Verhaltensweisen bei der Arbeit. Diese psychische Verfassung entwickelt sich nach und nach, kann dem betroffenen Menschen aber lange unbemerkt bleiben.

Sie resultiert aus einer Fehlanpassung von Intentionen und Berufsrealität. Burnout erhält sich wegen ungünstiger Bewältigungsstrategien, die mit dem Syndrom zusammenhängen, oft selbst aufrecht“ (Schaufeli & Enzmann 1998).

Für die Work Life Balance bedeutet dies, dass sie eine wichtige Funktion im Bereich der Vorbeugemaßnahme einnimmt.

5.3 Schlafstörungen

Schlafen zählt für uns zu einer der bedeutendsten Handlungen in unserem Tagesablauf. Wie im Pentagramm der Work Life Balance schon angesprochen, begrenzt der Schlaf die fünf Bereiche, da wir Regenerationsphasen benötigen. So leiden viele Menschen an Ein- beziehungsweise Durchschlafstörungen. Es entstehen zum Einen ein Gefühl, dass der Schlaf gar nicht bis wenig erholsam war und zum Anderen der Eindruck, die ganze Nacht wach gewesen zu sein. Besteht ein übermäßiges Bedürfnis an Schlaf, so könnte dies auch als Schlafapnoe bezeichnet werden. Menschen die darunter leiden, schlafen oft ungewollt ein.

Parasomnien, also während des Schlafens auftretende Störungen, wie etwa Albträume, Schlafwandeln oder auch Zähneknirschen, sind ebenso Störungen psychischer Überbelastung.

So kann allgemein gesagt werden, dass Schlafstörungen jeglicher Art auf keinen Fall missachtet werden sollen, da sie schon oftmals ein Signal für ein Ungleichgewicht der Work Life Balance darstellen (vgl. Cassens, 2003, S. 36 ff.).

5.4 Depressionen

Hier muss vor allem zwischen der depressiven Stimmung, welche jeder Mensch haben kann, und im Unterschied zu einer Depression wieder schnell vorübergeht, unterschieden werden.

Von einer Depression wird dann gesprochen, wenn diese mindestens zwei Wochen anhält.

Depressionen sind also Gemütsstörungen, die durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren, wie etwa psychischer Belastungen (zum Beispiel der Tod einer nahestehenden Person oder Auseinandersetzungen in der Familie oder im Beruf) oder auch Ursachen wie Arbeitsverlust und Beförderungen, ausgelöst werden können. So zeigen sich Depressionen oftmals in einer Antriebslosigkeit sowie im Rückzug und der Hoffnungslosigkeit wieder (vgl. Stangl 2009).

So ist auch hier zu erwähnen, dass es für die Work Life Balance wichtig ist, dass man sich bewusst ist, dass es vorübergehende depressive Stimmungen geben kann, welche aber relativ schnell wieder abklingen sollten (vgl. Cassens 2003, S. 47).

So sollte abschließend darauf hingewiesen werden, dass die mentale Stärkung die Work Life Balance positiv beeinflusst und dadurch auch eine Verbesserung des physischen Zustandes zu verzeichnen ist. Dies bedeutet aber nicht, dass die oben angesprochenen Dysfunktionen vollständig ausschaltbar sind, es meint vielmehr, dass etwaige mangelnde Balancen bewusst bezogen auf ihre Problematik akzeptiert werden sollten. So sollte das Ziel einer ausgeglichenen Work Life Balance nie aus den Augen verloren werden (vgl. ebd., S. 60).

Im Sinne der Work Life Balance Präventionsmaßnahmen sei hier der Gesundheitssport erwähnt. Sport wirkt sich positiv auf die Psyche und die Physis des Menschen aus. Es kann aber nur dann von Effektivität gesprochen werden, wenn eine gewisse Verbindlichkeit und Freiwilligkeit einhergehen. So eignen sich grundsätzlich alle Arten von Sport wie etwa Jogging, Langlauf, Inline-Skaten, Schwimmen, Radfahren, Wandern, oder Walking. Wichtig hierbei ist jedoch, dass dieser in einer gewissen Regelmäßigkeit durchgeführt werden sollte.

Neben diesen Aspekten darf aber auch nicht vergessen werden, dass die Ernährung eine der wichtigsten Grundlagen für unsere physische Gesundheit darstellt. So bedeutet Work Life Balance hier, sich ausgewogen ernähren und somit Dysfunktionen entgegenzuwirken, da sich das Körpergefühl und auch die Körperform positiv verändern werden (vgl. Cassens 2003, S.

119 ff.).

6 Positive Aspekte einer vorhandenen Work Life Balance /