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Unter dem Begriff des Gesundheitspädagogischen Ansatzes finden sich auch Ausdrücke, welche oftmals synonym verwendet werden, wie Gesundheitsberatung, aufklärung, -erziehung oder -bildung wieder. Hier soll vor allem auf die Gesundheitsbildung näher eingegangen werden, da dieser Ansatz in der Erwachsenenbildung als autonomes Konzept eingesetzt wird. Gesundheitsbildung zeichnet sich vor allem durch die Freiwilligkeit, sowie die Orientierung an den TeilnehmerInnen und die Selbstbestimmtheit im Lernen aus. Hier sollen vor allem die Beteiligung wie auch die Eigeninitiative und der Austausch untereinander gefördert werden. Gesundheitsbildung orientiert sich sehr stark an den Bedürfnissen der Beteiligten. Der Ansatz richtet sich, bezogen auf die Ganzheitlichkeit des Menschen, sowohl auf den Menschen selbst wie auch auf das Bildungsprogramm (vgl. Sabo 2003, S. 69 ff.).

Gesundheitsbildung sollte das Ziel haben, die Leistungsfähigkeit zu haben, Gesundheit in allen Richtungen zu unterstützen und auszubilden. Hierbei sollten auf der einen Seite die Strukturen einer Gesellschaft bezugnehmend auf Krankheitsfaktoren und Gesundheitsförderungsmaßnahmen mit bedacht werden, und auf der anderen Seite die Möglichkeit gegeben werden, Veränderungen in diesen Strukturen vorzunehmen. So ist es die Aufgabe von Gesundheitsbildung Anregungen zu geben, damit etwaige Verhaltensweisen überdacht werden. Da es keine Patentlösungen für eine gesunde Lebensweise gibt, sollen

TeilnehmerInnen Vorschläge bekommen, wie sie ihren eigenen Weg zur Gesundheit finden können (vgl. Knörzer 1994, S. 13 ff.).

Die WHO unterscheidet zwischen den Begrifflichkeiten Gesundheitserziehung und -bildung nicht. In Englische übersetzt bedeutet der Begriff "health education" und wird von der WHO folgendermaßen definiert.

"Gesundheitsbildung/Gesundheitserziehung umfasst bewusst gestaltete Lernmöglichkeiten, die gewisse Formen der Kommunikation einschließen und zur Verbesserung der Gesundheitsalphabetisierung entwickelt wurden; letztere schließt die Erweiterung von Wissen und die Entwicklung von Alltagskompetenzen ein, die individueller und kollektiver Gesundheit förderlich sind"(WHO 1998, S. 5).

So befasst sich "health education" nicht nur mit der Wissensvermittlung über Gesundheit, sondern auch mit Gesundheitsverbesserungsmaßnahmen, wie mit der Motivations-, Kompetenz- und Vertrauensstärkung (vgl. WHO 1998, S. 5).

So kann der Begriff Gesundheitspädagogik als eine Art Überbegriff für Maßnahmen zur Gesundheitsförderung gesehen werden. Gesundheitspädagogik bezieht sich nicht nur auf die praktischen Maßnahmen, sondern auch auf Erziehung und Bildung im Gesundheitsverhalten.

Diese werden dann aber im Handlungs- oder Praxisfeld der erziehungswissenschaftlichen Gesundheitspädagogik aufgezeigt (vgl. Wulfhorst 2002, S. 33).

Abschließend sollte betont werden, dass die diskutierten Arten der Gesundheitspädagogik darauf abzielen, Krankwerden zu vermeiden und die Gesundheit der Menschen zu fördern.

Die Gesundheitspsychologie sucht nach passenden Schritten, um das Wohlbefinden eines Menschen zu erhalten. Des Weiteren soll die Möglichkeit bestehen, Risiken benennen zu können, Krankheiten vorzubeugen und Betroffene zu motivieren, sowie beim Ausbau der Vorbeugemaßnahmen im Bereich Gesundheit unterstützend mitzuwirken (vgl. Stangl 2011).

Bezogen auf die Work Life Balance sieht die Gesundheitspsychologie einige Schwerpunkte präventiv zu wirken. So ist eine der wichtigsten Aufgaben und Maßnahmen Menschen gesunde Handlungsweisen näher zu bringen und sie auf die Behutsamkeit mit ihrer Gesundheit aufmerksam zu machen. Deshalb können alltägliche Dinge wie tägliches Zähneputzen, gesundes Essen, regelmäßige Arztbesuche und so weiter ein Beitrag zur Gesundheitserhaltung sein. Vorbeugemaßnahmen, vor allem im Bezug auf Krankheitsentstehung, sind aus diesem Grund enorm wichtig. Gesundheitspsychologie versucht in diesem Fall Menschen aufzuklären und zu erläutern, dass somit schlechte Verhaltensweisen minimiert oder gar zur Gänze unterlassen werden. Durch die Klärung und Anamnese von Krankheiten ist es möglich festzustellen, welche Verhaltensweisen von Menschen welche Krankheiten hervorrufen. Dies ist ein sehr wichtiger Grund für die

Abbildung 3: Zusammenhang zwischen präventiver Gesundheitspädagogik und Gesundheitsförderung

Quelle: http://www.gesundheitsfoerdernde-hochschulen.de [22.11.2013]

Gesundheitspsychologie, da durch diese Maßnahme psychische Leiden erörtert und die Betroffenen auf gesundheitsfördernde Verhaltensweisen geschult werden können (vgl.

Zimbardo 1996, S. 596).

Der Salutogenetische Ansatz von Aaron Antonovsky beschäftigt sich mit Faktoren, welche dafür verantwortlich sind eine bestimmte Position zu halten, beziehungsweise in die Richtung des gesunden Poles zu bewegen. So geht es ihm vor allem um Bewältigungsmaßnahmen.

Stressverursachende Faktoren sind laut Antonovsky in Familie und Beruf nicht negativ zu sehen, da sie uns im Alltag immer begleiten. Diese Faktoren können durchaus heilende Wirkung bezogen auf den Charakter der gestressten Person wie auch der Lösung der Situation haben. In der Praxis kann auch möglich sein, dass jemand seine beruflichen Aufgaben nicht mag, oder den Haushalt nicht gerne führt. Nach Antonovsky erfreue man sich bester Gesundheit und stelle ein harmonisches Verhältnis zur Work Life Balance her, wenn man davon ausgeht, dass die berufliche Tätigkeit wichtig für den Betrieb ist und die Haushaltsführung ein wichtiger Beitrag zur Familie darstellt (vgl. Schmidt 2011, S. 215 f.).

Um das Konzept der Salutogenese für die Rushhour des Lebens (hier ist die Lebensperiode vom Abschluss der Ausbildung bis zur Lebensmitte gemeint, welche auch die Phase der Familiengründung miteinbeschließt) dienlich machen zu können, müsste das Konzept der partnerschaftlichen Führung, also die familiären Ressourcen so verwenden, dass sich das Verhalten innerhalb der Beziehung gut verhält, auf den Beruf übertragen. Dies bietet uns auch die Plattform, die belastet werden kann, um in eine sogenannte dienende Führung, bezogen auf das Beziehungsverhalten der Führungskräfte, entwickeln zu können. Dieses Konzept sollte in der Familie angewendet werden. Dienstbarkeit stellt also den Grundstein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar (vgl. ebd., S. 217).

"Dienen gegenüber dem eigenen Selbst, ein effektives Selbstmanagement und Dienen gegenüber dem anderen, ein effektives Beziehungsmanagement, ein geschärfter Blick für die Veränderungen im beruflichen und privaten Umfeld, gepaart mit einer besonderen Art von Flexibilität sind die Stellschrauben, die zu einer friedvollen und geistig gesunden Beziehung führen" (ebd., S. 217).

Um also die Rushhour des Lebens bewältigen zu können, steht die Dienstbarkeit im Mittelpunkt sowie seinen eigenen Nutzen dem der Anderen hinten anzustellen (vgl. ebd., S.

217).