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diE zuKunft BEginnt hEutE

Im Dokument stiften Zukunft (Seite 48-52)

– KindEr für nachhaltigKEit sEnsiBilisiErEn –

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– K i n d e r –

Baden-Württemberg Stiftung 2011

EIN PRoJEKT AuS DEm BEREIch

– gEsEllschaft & Kultur –

N a t ur e r l e b e n

Wie wachsen eigentlich Erbsen? Sitzen sie wie kleine Beeren an einem Strauch? Essen wir beim Blumenkohl wirklich die Blütenstände? Und gibt es tatsächlich gestreifte Tomaten? Wer sich da nicht so sicher ist, der sollte vielleicht einmal einen Besuch in einer der über 200 Kindertageseinrichtungen machen, die seit Herbst 2009 am Programm „Gartenland in Kinderhand“ teilgenommen haben. Die Initiative der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie man mit wenig Aufwand große Wirkung erzielen kann, wenn man nur früh genug ansetzt: Kinder haben von sich aus ein positives Verhältnis zur Natur, sie toben gerne im Grünen herum, klettern in Kirschbäume, entdecken die Pflanzen- und Tierwelt und finden, dass auch Butterblumen, Taubnesseln und andere „Unkräuter“ prima für Blumensträuße geeignet sind. Doch insbesondere in der Stadt geht diese natürliche Unbefangenheit oft verloren, ebenso wie das Wissen, woher Obst und Gemüse eigentlich stammen, die auf dem Markt oder im Supermarkt so appetitlich ausschauen.

S p ann e n d e Einb l i c ke in d i e P f l anz e nw e l t

Die kleinen Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer hingegen wissen nicht nur das, sie können sogar erklären, was Pflanzen zum Leben brauchen, wie lange es dauert, bis Kresse keimt, und welche Zutaten man für einen leckeren gemischten Salat benötigt. Denn all das haben sie beim Erlebnis „Gartenland in Kinderhand“ selbst herausgefunden. Die Kindertageseinrichtungen, die sich für die Teilnahme am Programm qualifiziert hatten, erhielten eine Anschubfinanzierung von 1.000 Euro, von der sie die Grundausstattung für ein eigenes kleines Beet erwerben konnten, beispielsweise Spaten und Handschuhe, Gießkannen und Schäufelchen, Anzuchttöpfe und Blumenerde, Beerensträucher, Erdbeerpflanzen und Gemüsesamen. Mit Feuereifer und gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und Erziehern machten sich die Kinder dann daran, die Beete für ihren kleinen Garten anzulegen. Es wurde eifrig gepflanzt, gesät und angegossen – und gespannt darauf gewartet, wann sich die ersten kleinen Pflänzchen aus der Erde wagen würden.

Ve r an t w o r tun g üb e r n e hm e n

Mit schnellwachsenden Pflanzen wie Radieschen und Möhren dauerte das zum Glück nicht allzu lange, und die ersten Erfolgserlebnisse stellten sich rasch ein. Spätestens nach dem ersten Butterbrot mit frisch geernteter Kresse kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr, und die Kinder nahmen ihre Verantwortung für das Wohl-ergehen ihrer Schützlinge sehr ernst. Oftmals wurden auch die Familien, Freunde und Anwohner eingeladen, das Erlebnis „Garten“ mit den Kindern zu teilen. Auf kleinen Festen präsentierten sie stolz ihre selbstgezogenen Zucchini oder führten vor, wie man Buschbohnen pflückt.

Wertvoll für die Zukunft / : Wer die Natur lieben lernt, wird sie schützen. Wer erfahren hat, wie gut Salat schmecken kann, wird sich gerne gesund ernähren. Wichtig zu wissen / : Bereits

über 200 Kindertageseinrichtungen kamen in den Genuss von „Gartenland in Kinderhand“.

Wo diE WildEn BEErEn WachsEn

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Baden-Württemberg Stiftung 2011

N ahr un g smi t t e l w e r t s c h ä t z e n l e r n e n

Natürlich wollte das selbstgeerntete Obst und Gemüse auch verarbeitet werden, und so konnten sich die Nachwuchsgärtner aller teilnehmenden Einrichtungen auch im Waschen und Schälen, Schnippeln und Kochen üben. Selbst gezogen und dann auch noch selbst zubereitet schmeckten Obst und Gemüse gleich noch mal so gut. Für einen solchen Genuss nahmen die eifrigen Gartenzwerge selbst das langweilige Unkrautzupfen in Kauf, sammelten allzu gierige Schnecken und schleppten ihre kleinen Gießkannen zu durstigen Salatpflanzen – und lernten dadurch ganz nebenbei, wie viel Arbeit auch in gekauftem Obst und Gemüse steckt.

G r o ß e Ei n s a t zb e r e i t s c h a f t au f all e n S e i t e n

Die Entstehungsgeschichten der kleinen Gärten und ihre Erfahrungen und Erlebnisse hielten die gartenbe-geisterten Jungen und Mädchen auf fantasievolle Art und Weise fest, etwa in liebevoll gestalteten Garten-tagebüchern und anderen Bastelarbeiten oder auf Fotos, die sie anschließend bei zwei programmbegleitenden Wettbewerben der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg einreichten. Der Jury fiel die Auswahl nicht leicht, doch schließlich entschied sie sich für 16 Kindertageseinrichtungen, deren Nachwuchsgärtner sich besonders viel Mühe gegeben und eine Belohnung redlich verdient hatten: Mitte März 2012 lud die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg pünktlich zur Saisoneröffnung im Blühenden Barock Ludwigsburg zum großen Kinder- und Gartenfest.

K in d e r f e s t zur S ai s o n e r ö f f nun g im B lüh e n d e n B ar o c k L u d w i g sb ur g

Rund 300 Kindergartenkinder und ihre Betreuer vernahmen zunächst lobende Worte, unter anderem von Christoph Dahl, dem Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, und dem Geschäftsführer des Blühenden Barock, Volker Kugel, der meinte: „Kindergartenkinder spielerisch an das Thema Garten und Gärtnern heranzuführen, ist genau der richtige Weg, um Naturerfahrung und das Wissen der Zusammenhänge in der Natur zu vermitteln.“ Anschließend durften die kleinen Pflanzenprofis das Gelände erkunden, wo die erwachsenen Gärtner ganze Arbeit geleistet hatten, durch den Märchengarten streifen und sich von Clown Beppo verzaubern lassen. Das Fest war der krönende Abschluss eines überaus erfolgreichen Programms, das die Wahrnehmung von Natur und Lebensmitteln bei allen Beteiligten nachhaltig verändert hat – und das aus diesem Grund im Jahr 2012 neu aufgelegt wird.

D as B u c h zum P r o g r am m

Gärtnern und eine gesunde Ernährung sind zwei Themen, die eng miteinander verknüpft sind. Als die Idee entstand, die Erfahrungen aus dem Programm „Gartenland in Kinderhand“ in einem Buch zu sammeln und die vielen wertvollen Tipps und Anregungen mit ebenso einfachen wie schmackhaften und gesunden Rezepten zu ergänzen, fanden sich daher rasch prominente Unterstützer ein: In „Gartenland in Kinderhand. Das Kinder-Garten-Koch-Buch“ verraten berühmte Sterneköche wie Eckart Witzigmann, Vincent Klink oder Jörg Sackmann allerlei leckere Rezepte, während Carlo Petrini, der Begründer der Slow-Food-Bewegung, und Charles, Prince of Wales, als langjähriger Verfechter des biologischen Landbaus den nachhaltigen Charakter des Programms in einem Grußwort würdigen.

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Fotografie: Rainer Kwiotek

Gartenland in

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Baden-Württemberg Stiftung 2011

K i n d l i c h e T u g e n d e n e r h a l t e n u n d f ö r d e r n

Wenn unsere Welt so aussehen würde, wie von Kindern erdacht, wäre sie in vielen Bereichen eine bessere: mit ihrer Neugier und ihrem Einfallsreichtum, ihrer

Empathie und ihrem unbestechlichen Sinn für Gerechtigkeit sind die jungen Erdenbürger uns Erwachsenen in vielen Fällen einen großen Schritt voraus. umso bedauerlicher ist es, wenn die hoffnungsträger von morgen ihre Kreativität nicht

entfalten und ihren Wissensdurst nicht stillen können, weil sprachliche, soziale oder finanzielle hürden der Teilnahme am Bildungssystem und an kulturellen

Angeboten im Wege stehen.

I n d i v i d u e l l e r u n d B r e i t e n f ö r d e r u n g g l e i c h e r m a ß e n R e c h n u n g t r a g e n um derartige hindernisse aus dem Weg zu räumen, gründete die Baden-Württemberg Stiftung am 20. Juli 2005 gemeinsam mit der ehemaligen baden-württembergischen

Kultusministerin Dr. marianne Schultz-hector als erster Stifterin die „Stiftung Kinderland Baden-Württemberg“. mittlerweile ist die unselbstständige unterstiftung

der Baden-Württemberg Stiftung mit einem Stammkapital von über 50 millionen Euro ausgestattet. Bis heute wurde bereits eine Vielzahl unterschiedlicher, innovativer Programme und Projekte entwickelt und realisiert, die alle ein Ziel verfolgen: das gesellschaftliche umfeld familienfreundlicher zu gestalten und dem Nachwuchs eine

optimale Entwicklung zu ermöglichen. Die hilfestellungen dazu beginnen bei der unterstützung junger Familien und reichen über die gezielte Sprachförderung im

frühkindlichen Alter bis hin zu Freizeitangeboten sowie Projekten in Kindertageseinrichtungen und Schulen.

Wertvoll für die Zukunft / : mit der richtigen Förderung wachsen die Kleinen über sich hinaus.

Wichtig zu wissen / : Seit 2005 setzt sich die Stiftung Kinderland für ein kinderfreundliches Baden-Württemberg ein.

stiftung KindErland

BadEn-WürttEmBErg

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