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11des Mesoptometers und des Nyktomat auf

Im Dokument Visus und Vision 150 Jahre DOG (Seite 113-117)

Westdeutschland von 1 – 10

11des Mesoptometers und des Nyktomat auf

gleiche Leuchtdichten und Kontraste einge-stellt.

Harms, Tübingen, berichtete aus der Kom-mission für ophthalmologisch-verkehrs-medizinische Fragen über die endgültigen Formulierungen der Bundesländer für die Anforderungen an das Sehvermögen im Stra-ßenverkehr. Die Facharzt-Kommission unter Leitung von Herrn Schmid-Ebingen schilderte gleichartige Bemühungen, mit denen eine bundeseinheitliche Regelung der Weiterbil-dung erreicht werden sollte. Die Kommission für Ergophthalmologie unter dem Vorsitz von Herrn Merté, München, bemühte sich um die Rehabilitation von Sehbehinderten, um Feuer-löschmittel, Arbeitsschutzbrillen, Haftschalen bei der Arbeit in staubiger Umgebung und um die Anforderungen an die Farbtüchtigkeit am Arbeitsplatz.

Auch 1976 fiel der DOG-Kongress aus, dieses Mal zugunsten des Kongresses der Europä-ischen OphthalmologEuropä-ischen Gesellschaft (SOE), der vom 5. bis 9.4.1976 von Prof. Sautter in Hamburg ausgerichtet wurde. Noch vor dem Europäischen Kongress in Hamburg, vom 1. bis 3.4.1976 fand in Köln das DOG-Symposi-um statt, das Neubauer mit dem Thema „Der intraokulare Fremdkörper“ ausrichtete. [41]

Das Symposium „Intraokulare Fremdkörper“

in Köln 1

Das Symposium „Intraokulare Fremdkörper“

in Köln 1976 brachte eine Zusammenfassung der damals verfügbaren traumatologischen Kenntnisse und der operativen Fertigkeiten.

Auf dieser Gundlage begann Prof. Klaus Hei-mann in der neugegründeten Abteilung für Netzhaut- und Glaskörperchirurgie in der Köl-ner Universitätsaugenklinik, die Vitrektomie einzusetzen, mit der nicht nur die operative Versorgung von Verletzungen des hinteren Augenabschnitts, sondern auch die Behand-lung vieler Erkrankungen von Netzhaut und Glaskörper dramatisch verbessert werden konnte. Das Symposium über intraokulare Fremdkörper regte auch die biologische und medizinische Erforschung der später als pro-liferative Vitreoretinopathie (PVR) bezeichne-ten Krankheitsprozesse im Glaskörper an.

Vom 15.-17. April 1977 folgte ein weiteres DOG-Symposium mit dem Thema „Neurophysio-logie und Klinik der Augenbewegungen“ in Freiburg unter Leitung von Prof. Kommerell.

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. Zusammenkunft der DOG vom 1.-1..1 in Heidelberg

Beim von Graefe-Preis gab es in der Satzung eine Vorschrift, dass die preisgekrönten Arbei-ten in deutscher Sprache verfasst sein muss-ten. Das wurde geändert, weil zunehmend deutsche Autoren in Englisch publizierten und Graefes Archiv für Ophthalmologie längst Manuskripte in Englisch akzeptierte.

Die Firma Dr. Thilo & Co. GmbH, Sauerlach (Hersteller von Polyspectran®, jetzt Alcon) stif-tete zur Förderung wissenschaftlicher Arbei-ten des deutschsprachigen Nachwuchses in der Ophthalmologie einen Preis, der alle zwei Jahre in Höhe von 5000 DM vergeben werden sollte. Es war das erste Mal für die DOG, dass ihr ein Unternehmen ein solches Angebot unterbreitete. Die Satzung zur Preisvergabe, die ausführlich diskutiert wurde, befindet sich im DOG-Bericht. [42]

Ein neues, von den Kongressberichten se-parates Mitgliederverzeichnis sollte wieder herausgegeben werden.

Dann trug Herr Neubauer, Köln, etwas Unge-wöhnliches vor. Der Vorstand der DOG hatte gemäß § 12 seiner Satzung einen Antrag auf Ausschluss aus der Gesellschaft gestellt, wollte aber diesen Antrag auf der diesjäh-rigen Sitzung der Mitgliederversammlung noch nicht zur Abstimmung vortragen. Die damit beauftragte Kommission unter Leitung von Herrn Küchle wollte noch mehr Informati-onen sammeln.

Ein internationales Symposium über „Wund-heilung des Auges und ihre Komplikationen“

wurde für die Zeit vom 30.03. bis 01.04.1979 in Tübingen von G. O. H. Naumann und B. Gloor angesagt. [43]

In Freiburg plante Privatdozent Dr. Rainer Sundmacher im Frühjahr 1980 ein Symposi-um über „Herpetische Augenerkrankungen.“

Gesellschaftsabend der DOG 1

Es soll noch über eine Geselligkeit berichtet werden, die damals üblich war. Es gab – wie schon öfter – im Festsaal des Heidelberger Schlosses einen Gesellschaftsabend. Die Preise für das Buffet und die Getränke sind nicht überliefert. Aber es wurde ein Blatt mit Liederversen gefunden, auf dem man den Präsidenten mit seinen Ärztinnen und Ärzten in einem Sängerkostüm findet, wie sie die DOG besungen haben. Nach der Melodie vom

„Wirtshaus an der Lahn“ wurden einige DOG-Mitglieder erwähnt. Um Mitternacht fand das Fest mit einem Feuerwerk im Schlosshof seinen Abschluss. .

11 . Zusammenkunft der DOG

vom 1.-0..1 in Düsseldorf

Der Schriftführer wurde nach Ablauf seiner Amtszeit für weitere acht Jahre wiederge-wählt.

Der Bericht der Kommission für Lehr- und Prüfungsfragen der Orthoptistinnen der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft legte unter Leitung von Prof. Kaufmann, Bonn-Gießen, eine neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung vor, die 1980 in Kraft treten sollte. [44] Unter den DOG-Kommissionen war eine Medienkommission erschienen, in der Mitteilungen aus der Ophthalmologie für die Öffentlichkeit aufbereitet werden sollten.

Zusatzbezeichnung „Plastische Operationen“

für Augenärzte aufgeschoben

Durch einen zufälligen Antrag bei der Bundesärztekammer wurde eine solche Bezeichnung beschlossen. Die DOG war aber der Ansicht, dass plastische Operationen ein fester Bestandteil in der Weiterbildung zum Augenarzt seien. Man wollte die Freiheit des Augenarztes, in seinem Bereich plastische Operationen auszuführen, nicht einschrän-ken, und nicht mit dieser Zusatzbezeichnung einen anspruchsvollen Katalog von Leistun-gen provozieren, der dem plastisch-operativ tätigen Augenarzt einerseits hohe Qualitäts-standards auferlegen würde und anderer-seits auch bei einfachen Lidoperationen, wie z. B. einem Chalazion, ein hohes Risiko von Schadenersatzforderungen mit sich bringen könnte. Nach dieser Diskussion haben die führenden Ophthalmologen darauf hin-gewirkt, diese Zusatzbezeichnung vorerst zurückzustellen.

Schließlich wurde noch berichtet, dass im Land Nordrhein-Westfalen nun der Beschluss der Bundesärztekammer umgesetzt wurde, Facharztprüfungen einzuführen.

Es gab eine Diskussion des Kassenberichts (s.

Abschnitt Kassenberichte und das Vermögen der DOG, S. 218 ff.).

Der in der Mitgliederversammlung im Vorjahr angekündigte Antrag auf Ausschluss eines Mitgliedes der DOG wurde mit einer Doku-mentation des Vorstandes begründet, die mit den Kongressunterlagen an die anwesenden Mitglieder verteilt wurde. In der Abstimmung über den Antrag mit 187 anwesenden DOG-Mitgliedern wurde die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit nicht erreicht.

Ein Zeitzeuge berichtet über den Versuch, ein Mitglied aus der DOG auszuschließen In den Jahrzehnten nach dem zweiten Welt-krieg war die intrakapsuläre Linsenextraktion so perfekt, dass sie als Methode der Wahl galt.

Bei diesen Operationen benutzte man zum großen Teil Lupenbrillen als optische Hilfen.

Ungefähr ab 1968 wurden in Deutschland praktisch alle Eingriffe am vorderen Augen-abschnitt unter dem Operationsmikroskop ausgeführt. Angesichts der faszinierenden Einblicke in anatomische Details des Opera-tionsfeldes begannen die Operateure wieder mehr nach neuen Operationsmethoden zu suchen. Anfang der 1970er Jahre begann Michael-Ulrich Dardenne in der Universi-tätsaugenklinik in Bonn, ein begabter Schütz-ling von H. K. Müller, die Phakoemulsifikation in die Kataraktchirurgie einzuführen. Das war eine revolutionär neue Methode. Dardenne, der in der DOG durch intelligente bioche-mische Untersuchungen der Hornhaut und des Kammerwassers bekannt geworden war, berichtete begeistert über seine Ergebnisse und die zukünftigen Möglichkeiten in der Linsenchirurgie. Da die ersten Phako-Ge-räte noch recht klobig waren und auch viel Ultraschallenergie aufbrachten, traten auch Komplikationen ein wie Hornhautendo-theldystrophien, Irisläsionen und Einrisse der Hinterkapsel mit ihren katastrophalen Folgen. Deshalb wurden Dardennes Phako-emulsifikationen auch kritisch beurteilt und von den führenden Ophthalmologen in der

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DOG nicht befürwortet. Aber die Faszination der neuen Operationsmethode lockte nicht nur viele Patienten zu Dardenne nach Bonn, sondern auch viele jüngere Augenärzte, die seine Operationskurse besuchten und bei ihm lernten. Dardenne war bei aller Begabung aufgrund eines kriegsbedingten Leidens ein schwieriger Charakter und im Umgang mit Kollegen oder Konkurrenten oft mehr als rüde. Da er mit den Berichten über die neue Staroperation und seine insgesamt guten und sehr interessanten Ergebnisse bei der DOG nicht gut angenommen wurde, ging er in die Öffentlichkeit – was als nicht standes-gemäße Werbung aufgefasst wurde. So kam es zu Zusammenstößen mit der DOG, die 1978 den DOG-Vorstand veranlassten, über den Ausschluß von Dardenne aus der DOG abstimmen zu lassen. Auf der DOG-Tagung 1978 in Düsseldorf wurde stundenlang darü-ber debattiert. Adarü-ber Dardenne hatte zu dieser Zeit bereits so viele Kollegen von „seiner“

Operationsmethode überzeugt, dass die zum Ausschluß notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit nicht erreicht wurde. Er trat ein Jahr später selbst aus der DOG aus.

Dardenne hat trotz seiner Krankheit, die er tapfer über Jahrzehnte getragen und lange Zeit besiegt hatte, die Phakoemulsifikation als einer der Ersten aufgegriffen und mit Vielen, die ihm begeistert gefolgt sind, eine Ent-wicklung ausgelöst, die zu der heute selbst-verständlichen Perfektion der Operation des grauen Stars führte und mit der Implantation von Kunstlinsen den Patienten eine früher unvorstellbare hohe Lebensqualität bietet.

. Zusammenkunft der DOG vom 1.-1..1 in Heidelberg

In der Mitgliederversammlung wurde berich-tet, dass die Retinitis-Pigmentosa-Patienten sich zu einem weltweiten Verein zusammen-geschlossen hatten. Die deutsche Sektion der Retinitis-Pigmentosa-Gesellschaft, heute „Pro Retina“, wandte sich mit der Bitte an die DOG, ein wissenschaftliches Beratungsgremium einzurichten, um die Retinitis-Pigmentosa-Kranken wissenschaftlich über die häufig propagierten „neuen“ Behandlungsverfahren zu beraten.

Der DOG-Vorstand benannte für den Nord-deutschen Raum Prof. Hammerstein, Uni-versitätsaugenklinik Düsseldorf, und für den Süddeutschen Raum Oberarzt Dr. Krastel in der Heidelberger Universitätsaugenklinik.

Für den Vorstand wurden für ausscheidende Vorstände Nachwahlen durchgeführt:

Für H. Neubauer (Köln) wurde O. E. Lund (München), für G. Mackensen (Freiburg) wurde G. O. H. Naumann (Erlangen), für H. J. Küchle (Münster) wurde W. Doden (Frankfurt/Main) gewählt.

Prof. Lund wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt und man beschloss, 1982 die DOG-Tagung in München abzuhalten.

In der Mitgliederversammlung wurde von Neubauer, Köln, der Vorschlag eingebracht, eine Kommission einzusetzen, um zu prüfen ob die derzeitige Satzung der DOG hinsichtlich des Disziplinarrechts noch aktuell sei.

Auch sollte der Übergang vom ausschei-denden Vorsitzenden zum Nachfolger so erfol-gen, dass der erfahrene Amtsvorgänger nicht sofort aus dem Vorstand ausscheidet, sondern seinem Nachfolger noch im Vorstand zu Rate stehen kann.

Es sollte auch die Möglichkeit geschaffen werden, dass wieder ausländische DOG-Mit-glieder im Vorstand sind. Die Kommission zur Überprüfung der Satzung wurde gegründet mit Lund (München), Schulte (Mülheim),

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