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Darstellung der wesentlichen Einzelrisiken und Chancen

Die Software AG stellt aus der Gesamtheit der im Rahmen des Risiko­ und Chancenmanagements identifizierten Risiken und Chancen wesentliche Risiko­Chancen­Felder sowie Einzelrisiken und Chancen im Risiko­ und Chancenbericht dar.

Umfeld- und Branchenrisiken/-chancen Marktrisiken

Marktrisiken bestehen unter anderem in den unter­

schiedlichen konjunkturellen Entwicklungen einzelner Länder bzw. Regionen. Die technologische Evolution der einzelnen Sektoren der IT­Industrie kann die jeweiligen Geschäftspotenziale der einzelnen Geschäftsbereiche sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Der ausgewogene Umsatzmix der Software AG reduziert die Abhängigkeit von einem einzelnen geografischen oder fachlichen IT­Teilmarkt.

Das Unternehmen vermarktet Technologien, die einen weitgehend branchenunabhängigen Einsatz finden.

Damit besteht keine Abhängigkeit von einzelnen Branchen oder Kunden. Mit technischen Innovatio­

nen, ständigen F&E­Investitionen sowie dem Zukauf neuer Technologien im Rahmen der technologiege­

triebenen Akquisitionen hat die Software AG ihr Pro­

duktportfolio deutlich erweitert und wird es auch in Zukunft weiter ausbauen. Das fördert die Flexibilität vorhandener IT­Infrastrukturen bei den Kunden, die erhebliche Kostenreduktionen erzielen, und sichert dem Unternehmen damit langfristig eine breite Kun­

denbasis. Die Return­on­Investment­Zeiten sind für Kunden der Software AG verhältnismäßig kurz. Daher bieten sich die neuen Produkte auch in konjunkturel­

len Schwächephasen zur Bewältigung des marktbe­

dingten Kostendrucks an. Die Software wird beim überwiegenden Teil der Kunden für geschäftskritische Anwendungen verwendet, die bei Zufriedenheit Jahre oder oft Jahrzehnte genutzt werden. Daher ist der Umsatzstrom aus diesem Geschäftsfeld stabil.

Marktchancen

Die Software AG sieht sich als Technologieführer bei der Ermöglichung der Unternehmensdigitalisierung.

Der starke Trend im Bereich IoT bedeutet eine große Chance für die zukünftige Entwicklung der Software AG.

Insbesondere im IoT­Bereich erwartet die Software AG in den nächsten Jahren ein starkes, dynamisches Wachstum. Durch die strategische Neuausrichtung, in welche die Ergebnisse eines umfassenden Strategie­

projekts eingeflossen sind, wird die Software AG sich weiterhin verstärkt auf die technologischen und

regionalen Wachstumsmärkte konzentrieren. Zugleich wird die Software AG ihr Programm Adabas & Natural 2050+ fortsetzen und angesichts der Bedeutung, die Ökosysteme für den erfolgreichen Softwarevertrieb haben, auch ihr Partnermodell noch attraktiver gestalten. Durch diese Maßnahmen erschließen sich der Software AG überdurchschnittlich gute Chancen, Marktanteile in Kernmärkten auszubauen bzw. zu behaupten.

Brexit

Durch den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union (EU) und das Ende der Über­

gangsphase zum 31. Dezember 2020 entstanden Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der britischen Wirtschaft, aber auch der gesamten europäischen Wirtschaft. Bis zum Ende des Jahres 2020 hatte die EU mit dem Vereinigten Königreich über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der zukünftigen Zusammenarbeit verhandelt und am 24. Dezember 2020 ein Handels­ und Kooperations­

abkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich abgeschlossen hinsichtlich der Modalitä­

ten der zukünftigen Zusammenarbeit. Dieser Vertrag über die genauen Austrittsmodalitäten wird einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftsbeziehungen und auch auf die künftige wirtschaftliche Entwick­

lung beider Wirtschaftsräume haben.

Nach einer Analyse der Auswirkungen des Brexits auf den Software AG­Konzern wurde festgestellt, dass nicht mit größeren Effekten auf die weitere wirtschaft­

liche Entwicklung zu rechnen ist. Der britische Markt ist für die Software AG einer der bedeutsamsten Märkte. Die Software AG arbeitet jedoch schon sehr lange erfolgreich in vielen Nicht­EU­Staaten, wie den USA, Brasilien, Indien und anderen Ländern. Aufgrund dieser Erfahrung geht die Software AG nicht davon aus, dass der Brexit einen erheblichen Einfluss auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Gesell­

schaft in Großbritannien hat. Darüber hinaus sollte risikomitigierend wirken, dass die Software AG in allen wesentlichen Finanzzentren der EU tätig ist. Daher können die aus dem Vereinigten Königreich mögli­

cherweise abwandernden Finanzunternehmen von den Tochtergesellschaften der Software AG in den relevanten EU­Zielländern wie Deutschland, Frank­

reich und Irland bedient werden.

USA

Die USA sind für die Software AG der weltweit wich­

tigste Markt. In den USA verfügt die Software AG über einen eigenen Vertrieb sowie bedeutende Teile der Konzern­Zentralabteilungen, wie Marketing und F&E, mit wesentlichen lokal vorhandenen Intellectual­

des Konzerngewinns werden in den USA erwirtschaftet und versteuert. Da wesentliche Teile des Software AG­

Konzerns in den USA angesiedelt sind, hatte die Gesellschaft als deutsches Unternehmen durch die

„Amerika­first­Strategie“ der vorherigen US­Regierung keine großen Nachteile. Mit der Wahl eines neuen Prä­

sidenten im November 2020, der am 20. Januar 2021 sein Amt antrat, geht die Software AG von einer Ver­

besserung des politischen Klimas zwischen den USA und Deutschland aus. Daher werden auch für das globale Geschäft der Software AG derzeit keine subs­

tanziellen Risiken aus der amerikanischen Welthan­

delspolitik erwartet. Inwieweit sich die weiteren Handelskonflikte, die voraussichtlich auch unter der neuen Administration bestehen bleiben, zwischen den USA einerseits und China sowie der EU anderer­

seits negativ auf die globale Entwicklung des Software AG­Konzerns auswirken, ist nicht absehbar.

Die weitere Entwicklung der US­Wirtschaft hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, jedoch dürften die Marktchancen die Risiken auch in Zukunft überwiegen.

Coronavirus­Pandemie

Die COVID­19­Pandemie hat die Weltwirtschaft seit nunmehr einem Jahr fest im Griff. Nach diversen Lockdowns in nahezu allen Ländern der Welt hat sich die Weltwirtschaft negativ entwickelt. Viele Unter­

nehmen haben Investitionsstopps verhängt oder Investitionsverschiebungen und ­streckungen in die Zukunft durchgeführt. Darüber hinaus wurden bei nahezu allen Unternehmen Dienstreisen weitgehend eingeschränkt. Vertragsverhandlungen mit Kunden werden dadurch erschwert und können nahezu aus­

schließlich nur noch online durchgeführt werden.

Durch das Fehlen von Kundenevents und ­meetings wird das Schaffen neuer Projektopportunitäten deutlich erschwert. Auch die Produkttrainings für die Kunden der Software AG sind nur noch online möglich, was zu verzögerten Installationen und Roll­outs bei den Kunden führt und damit weiteres Kundengeschäft behindert. Sowohl diese Reisestopps als auch die Investitionsstopps bei einem Teil der Software AG­

Kunden können sich negativ auf die zukünftigen Umsatzerlöse der Software AG des Jahres 2021 aus­

wirken. Im Jahr 2020 waren die Auswirkungen auf das laufende Geschäft eher gering. Grundsätzlich ist die Software AG aufgrund ihres Geschäftsmodells von einem Ausfall der Lieferketten nicht betroffen. Nega­

tive Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf der Software AG können sich jedoch im Falle eines nach­

haltigen weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs ergeben. Auch im Bereich Produktentwicklung hat

von Unternehmen und Behörden ins Homeoffice erzwingt, wurden die bisherigen Schwächen in der Digitalisierung der Wirtschaftsabläufe aufgedeckt.

Aufgrund dieser Erkenntnis wirkt diese Krise als Beschleuniger der Digitalisierung. Daraus ergeben sich zusätzliche Geschäfts potenziale für die Software AG, insbesondere im Segment Digital Business, welche die negativen Effekte einer Abschwächung der Weltwirtschaft kompensieren oder sogar überkompensieren können.

Unternehmensstrategische Risiken und Chancen Produktinnovation und Produktportfolio

Die Softwarebranche unterliegt sehr schnellen Inno­

vationszyklen, sowohl hinsichtlich neuer Produkte als auch der Go­to­Market­Modelle, wie verbrauchs­

abhängige Modelle (Pay per Use) im IoT­Umfeld und Cloud­Geschäft. Diese basieren auf sich ständig ändernden Kunden­, Markt­ und Integrationserfor­

dernissen. Insgesamt werden die Kundenverträge zügig auf das Subskriptions­Vertragsmodell umge­

stellt. Neue Innovationstrends sind nur schwer vor­

hersehbar oder werden unter Umständen zu spät erkannt. Aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Softwaremarkts besteht das Risiko, neue Innovationstrends nicht oder nicht rechtzeitig erkennen zu können. Im Zusammenhang mit dem Innovationsrisiko besteht eine der wesentli­

chen branchenüblichen Herausforderungen darin, die Unternehmensressourcen, wie F&E, Produktmarke­

ting, Marketing, Vertrieb und zukünftige Akquisitionen (M&A), auf die richtigen Produkte mit zukünftig großen Umsatzpotenzialen zu allokieren. Das kann zu unzu­

reichender Fokussierung auf zukünftig wachstums­

relevante Produkte führen. Wenn das angebotene Produktportfolio nicht die Kundenwünsche trifft, ver­

ringern sich die Umsatzpotenziale. Große Mitbewerber verfügen über größere finanzielle Ressourcen zur Neu­ und Weiterentwicklung der Produktportfolios.

Daher kann das Geschäft der Software AG durch neue Produkte der Wettbewerber in seiner Entwick­

lung negativ beeinflusst werden. Darüber hinaus darf auch die Fokussierung auf die bestehenden Märkte der Software AG nicht beeinträchtigt werden. Um die Kundenerfordernisse bei der Produktentwicklung noch besser zu berücksichtigen, wurde die F&E im Bereich Digital Business Platform (DBP) im Vorjahr nach einer Matrixstruktur in die Produktlinien Integra­

tion & Application Programming Interfaces (API), Business Transformation (ARIS & Alfabet) und IoT &

Analytics aufgegliedert. Im Jahr 2021 wird auch das

Die zukünftige Marktentwicklung wird durch kontinu­

ierliche Zusammenarbeit mit den führenden Techno­

logieanalysten Gartner und Forrester analysiert.

Die Produktinnovation muss in hoher Geschwindigkeit erfolgen. Dabei ergeben sich hohe Anforderungen an das richtige Austarieren zwischen schneller Produkt­

innovation auf der einen Seite und Produktqualität auf der anderen Seite. Sofern die den Kunden ver­

sprochene Produktqualität nicht der angebotenen Produktqualität entspricht, entstehen erhebliche Reputationsrisiken. Aufgrund der noch relativ neuen Produkte im Bereich IoT wurden und werden erhebli­

che Ressourcen zur Qualitätssicherung verwendet, welche dann im Bereich Innovation nicht mehr ver­

fügbar sind. Die Mitbewerber der Software AG haben inzwischen die Differenzierung zu ihrem Produktport­

folio verstanden und erhöhen ständig den Wettbe­

werbsdruck in diesem Marktsegment. Auch im Bereich webMethods.io (Integration­Platform­as­ a­Service­

Lösung) wurden die Investitionen in die Produktquali­

tät deutlich ausgebaut. Durch diese Investitionen werden Produktfehler so früh wie möglich korrigiert.

Die Produktqualität wird darüber hinaus durch die eingeführten Produktstandards, den Chief Quality Officer sowie das nach ISO 9001:2015 zertifizierte Qualitätsmanagementsystem sichergestellt. Hier­

durch werden die Produktqualität, die Anwender­

freundlichkeit der Produkte und des Kundensupports kontinuierlich überwacht.

Um dieses Innovationsrisiko zu minimieren, sind weiterhin erhebliche Investitionen in die Weiterent­

wicklung des Produktportfolios notwendig.

Die Entwicklung des Cloud­Geschäfts ist sehr her­

ausfordernd und kostenintensiv. Im Cloud­Geschäft sind die technischen und rechtlichen Risiken hin­

sichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit deutlich höher als im nach wie vor dominierenden On­Premise­Geschäft. Neue Start­up­Unternehmen, ohne eine lange Historie im On­Premise­Geschäft, können das Cloud­Geschäftsmodell von Beginn an anwenden und sind daher schneller in der Lage, dieses Geschäftsmodell zu entwickeln und umzusetzen.

Durch ein konsequentes, extern nach ISO 27001 zertifiziertes Informationssicherheits­Management­

system zur Überwachung sowie die bereichsüber­

greifenden Reaktionsteams für auftretende Störfälle im Bereich Datenschutz und Informationssicherheit wird dem gestiegenen Risiko aus dem Cloud­Ge­

schäft Rechnung getragen. Des Weiteren wurde die Zusammenarbeit mit externen „digitalen Forensikern“

weiter ausgebaut.

Im Jahr 2020 wurde durch den Schadsoftware­Angriff auf die Software AG die Auslieferung neuer Software­

Releases verzögert, wodurch die Position als ein Innovationsführer gefährdet wurde.

Bei neueren Entwicklungstrends wird das Produkt­

angebot der Software AG zwecks Verkürzung der Time­to­Market auch durch Akquisitionen arrondiert.

Insbesondere durch den Ausbau des IoT­Geschäfts sowie durch die im Produktbereich Digital Business erreichte Technologieführerschaft, die von führenden Technologieanalysten wie Gartner und Forrester mehrfach bestätigt wurde, ergeben sich erhebliche Marktchancen für die Software AG. Angesichts der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung der Unternehmen, sowohl in der Verwaltung als auch der Produktion (IoT) sowie den staatlichen Verwaltungen, auch durch die COVID­19­Pandemie weiter beschleu­

nigt, kann die Software AG aus der Position eines Innovationsführers die Märkte mit entwickeln und ihr Wachstum beschleunigen.

Die hier dargestellten Produktportfolio­ und Innovati­

onsrisiken wurden zum Jahresende 2020 mit dem Risikosignal gelb (Vj. gelb) bewertet.

Marktrisiken und ­chancen für die Digital Business Platform

Im Vorjahr wurde die komplexe DBP in besser ver­

ständliche und stärker fokussierte Produktangebote nach den Produktlinien Integration & API, Business Transformation (ARIS & Alfabet) und IoT & Analytics aufgegliedert, ohne die technische Interoperabilität der DBP­Komponenten aufzugeben. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Kunden­ und Marktanforde­

rungen an die Produktentwicklung in der richtigen Priorisierung in die Produkt­Roadmap eingehen.

Damit wurde die Chance verbessert, die Wettbewerbs­

vorteile der Produkte der Software AG weiter auszu­

bauen und die hervorragende Positionierung in den relevanten Technologiestudien zu erhalten. Auch die Kundenzufriedenheit kann mit einer stärker fokussier­

ten F&E ausgebaut und damit der Geschäftserfolg gesteigert werden. Auch das Risiko, im Rahmen der Produktentwicklung die Kundenerfordernisse nicht ausreichend zu berücksichtigen, wird reduziert. Darüber hinaus werden von den General Managern der Pro­

duktlinien die Umsatzerlöse der einzelnen Produkte überwacht, um Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und erforderliche Managementaktivitäten einzuleiten und durchzuführen. Eines der Hauptrisiken aus diesem Geschäftsfeld besteht darin, dass es sich hier um das größte Segment der Software AG handelt und daher ein Wachstum ohne eine Zunahme in diesem Bereich kaum möglich ist. Die weiteren Risiken beste­

blem zu verringern, wurden erhebliche Marketingin­

vestitionen in Pipeline­Generierung sowie die Sicht­

barkeit im Markt getätigt. Darüber hinaus werden die Produkte dieses Geschäftsfelds, auch aufgrund aus­

baufähiger Verfügbarkeit, den Kunden noch zu wenig in der Cloud angeboten. Es ist geplant, die F&E­Auf­

wendungen stärker in Richtung Cloud­ Verfügbarkeit der Produkte zu lenken, um dieses Thema zu adres­

sieren. Auch die Abhängigkeit der Umsatzentwicklung von einzelnen großen Verträgen ist noch zu stark. Um diese Abhängigkeit zu reduzieren, wird auch in diesem Bereich das Subskriptions­ Vertragsmodell stark ausgebaut, was auf mittlere Sicht zu einem stetigen Umsatzstrom führt.

Durch diese Aktivitäten soll auch die Vertriebskom­

plexität verringert und die Stärke der einzelnen Pro­

dukt­Angebote vermehrt in den Mittelpunkt gestellt werden. Darin sieht der Vorstand Chancen, die Sicht­

barkeit der Produkte bei den Bestands­ und Zielkunden zu steigern, die Identität der Software AG zu schärfen und die Kundenzufriedenheit und den Kundenerfolg signifikant zu verbessern. All dies wird nach Einschät­

zung des Vorstands dazu beitragen, den Anteil in den Wachstumsmärkten im Bereich Integration & API, Business Transformation und IoT & Analytics deutlich zu steigern. Der gesamte Bereich DBP bietet erhebli­

che Chancen für die zukünftige Geschäftsentwick­

lung der Software AG, insbesondere aufgrund der Technologieführerschaft sowie der schnellen Ent­

wicklung des IoT­Markts und des stark zunehmenden Trends zur Unternehmensdigitalisierung.

Wachstum des Integrations­ und API­Geschäfts Die Produktlinie Integration & API aus dem Segment DBP hat das größte Geschäftsvolumen aller Software AG­Produktlinien. Um das Wachstum der Software AG zu ermöglichen, muss diese Produktlinie wachsen. Im Geschäftsjahr 2020 verzeichnete diese Produktlinie im Rahmen der Umstellung vom Vertrieb zeitlich unbefristeter Lizenzen hin zum Subskrip­

tions­Vertragsmodell einen Umsatzrückgang bei stei­

genden Auftragseingängen. Die Wettbewerbsintensi­

tät ist in diesem Geschäftsfeld sehr hoch. Aufgrund der notwendigen schnellen Innovationszyklen besteht ein hohes Risiko, die Entwicklungsgeschwin­

digkeit und die benötigte Produktqualität richtig aus­

zubalancieren. Die dadurch möglicherweise entste­

henden Qualitätsprobleme müssen jeweils schnell behoben werden. Da das Marketing der Gesellschaft sich im letzten Jahr stark auf die Produktlinie IoT &

Analytics fokussierte, wurden die verfügbaren Marke­

ergriffen:

• Marktbeobachtung und Verfolgung der Markt­

trends auch in Zusammenarbeit mit den führen­

den Technologieanalysten Gartner und Forrester

• Marketing­Kampagnen, insbesondere in den wich­

tigen Märkten, um die Sichtbarkeit der Software AG zu steigern und Vertragsanbahnungen zu erleichtern

• Proaktive Aktionen, um die Pipeline für neue Kundenverträge zu verbessern

• Beschleunigte Umstellung des Vertriebsmodells auf Subskriptionsverträge

• Training und Weiterentwicklung der F&E sowie der Cloud­Operation­Teams, um die Softwareumgebung der Kunden weiter erfolgreich zu managen sowie die SLAs einzuhalten

• Steigerung der Verfügbarkeit von Source Codes und Softwareumgebungen in der Cloud

• Verstärkte Allokation der F&E­Ressourcen auf Cloud­Produkte

• Stärkung der Zusammenarbeit mit Kunden bei der Entwicklung neuer Produkte und Lösungen (Customer­Centric Innovation)

• Intensivierung der Zusammenarbeit mit Erstkunden neuer Produkte, um Qualitätsprobleme früher zu erkennen und zu lösen

• Weiterer Ausbau der Produktqualitätsüberwachung

• Cloudorientierte Vertriebsstrategie sowohl im Direkt­ als auch im Partnervertrieb

Durch die COVID­19­Pandemie wird erwartet, dass die Digitalisierung der Unternehmensprozesse und der Verwaltungen auch im öffentlichen Bereich insbesondere die Entwicklung dieser Produktlinie Integration & API voranbringt. Die Produktlinie bietet erhebliche Chancen für die zukünftige Geschäftsent­

wicklung der Software AG, insbesondere aufgrund der Technologieführerschaft und des bereits genannten stark zunehmenden Trends zur Unternehmensdigi­

talisierung.

Aufgrund der beschriebenen Maßnahmen, auch im Zusammenhang mit dem durch die COVID­19­Pande­

mie verstärkten Trend zur Digitalisierung, hat sich die Risikobewertung zum Jahresende 2020 mit gelb (Vj. rot) verbessert.

Entwicklung des Business­Transformation­Geschäfts Die Produktlinie Business Transformation (BT) aus dem Segment DBP besteht im Wesentlichen aus den Produkten ARIS und Alfabet und unterliegt einem hohen Innovationswettbewerb. Um diesem Wettbe­

werb standzuhalten, hat die Software AG ihre neue ARIS­Process­Mining­Software im Jahr 2020 ein­

geführt. Um den Erfolg dieser neuen Software zu gewährleisten, ist ein Ausbau des Partnerökosystems notwendig. Die Produkte dieser Produktlinie sind für den Betrieb in einer Cloud geeignet. Wettbewerber haben jedoch im Bereich der Process­Mining­Soft­

ware einen deutlich höheren Anteil an Cloud­Umsät­

zen als die Software AG. Um in diesem Produktbe­

reich das Wachstum und den Übergang in das Cloud­

Geschäft zu beschleunigen, sind sogenannte Ein­

stiegs­Beratungsteams, insbesondere für die neue Cloud­Entry­Solution ARIS­Elements erforderlich, die noch aufgebaut werden müssen. Darüber hinaus müssen die Kunden auch während der Laufzeit der Cloud­Verträge fortlaufend von Customer­Success­

Managern betreut werden, um die Kundenzufrieden­

heit zu erhöhen und die Kündigungsrisiken zu mini­

mieren. Die hierfür notwendige Customer­Success­

Organisation befindet sich gegenwärtig im Aufbau.

Insgesamt hat die Business­Transformation­Produkt­

linie nach der IoT­Produktlinie die zweithöchste Wachstumsrate bei den normalisierten Auftrags­

eingängen (Bookings) innerhalb des Segments DBP der Software AG. Diese Produkte sind besonders als Einstiegsprodukte in die Software AG­Technologie geeignet. Da jedoch die durchschnittlichen Auftrags­

größen bei diesen Produkten das zweitgeringste Volumen aller Produktlinien haben, ist die Vertriebs­

effizienz im direkten Vertrieb geringer. Daher sind für den Vertrieb dieser Produkte bei den Kunden andere Vertriebskanäle, wie Partner­ oder Online­Vertrieb, stärker im Fokus. Für die Unterstützung der Kunden bei der Implementierung dieser Softwareprodukte sind mehr Implementierungspartner erforderlich.

Diese waren und sind jedoch bei der Software AG noch nicht in erforderlichem Umfang verfügbar und werden zurzeit ausgebaut.

Diese Risiken wurden zum Jahresende 2020 mit dem Risikosignal grün (Vj. grün) bewertet.

Dynamisches Wachstum des IoT­Geschäfts

Gemäß der strategischen Ausrichtung der Software AG soll das Geschäft der Produktlinie IoT & Analytics aus dem Segment DBP (Cloud & IoT­Geschäft) in Zukunft ein wesentlicher Wachstumstreiber der Software AG werden. Der IoT­Markt ist ein schnell wachsender Markt, der einem starken Wettbewerb unterliegt. Das Marktwachstum wird angetrieben von Hyperscalern (Hyperscaler sind Computing­Netzwerke zur Erzielung massiver Skalierungen im Bereich Cloud­Computing und Big Data), Systemintegratoren und auch von Industrieunternehmen, die ihre eigene IoT­System­

landschaft entwickeln. Zu den Wettbewerbern gehören außerdem große IT­Konzerne wie Microsoft und PTC.

Da es sich bei den IoT­Produkten um neue Software handelt, die schnell weiterentwickelt wird, gibt es naturgemäß noch Varianzen hinsichtlich der Produkt­

qualität. Um die offenen technischen Probleme abzu­

arbeiten und die notwendigen Weiterentwicklungen

arbeiten und die notwendigen Weiterentwicklungen