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Charakterisierung der Datengrundlage zum Schutzgut Boden

Bodendaten werden in Form von den Bohrpunkt beschreibenden Kopfdaten und das Bohrprofil beschreibenden Horizontdaten erhoben. Die Charakterisierung der Boden-horizonte erfolgt üblicherweise bereits vor Ort durch eine Feldansprache. Häufig wer-den die Profildaten durch Laboranalysen verschiewer-dener Parameter ergänzt. Nachfol-gend werden die in der Datensammlung zusammengeführten Datenauszüge charak-terisiert. Eine Übersicht zeigt Tabelle 3-2.

Datenauszug IfB

Der Datenauszug IFB enthält innerhalb des UG insgesamt 951 Datensätze, die im Rahmen der UVU zur Fahrrinnenanpassung 1997 und weiteren Projekten erhoben wurden. Die grundlegenden Kernparameter2 zu Profilen und Horizonten sind überwie-gend vollständig vorhanden. Laboranalysen der wichtigsten Parameter, u.a. Schwer-metallgehalte, liegen für etwa 30 % der Datensätze vor.

Datenauszug LANU

Der Datenauszug LANU enthält 205 Datensätze aus 46 Bodenprofilen [LANU 2005].

Die enthaltenen Parameter stammen überwiegend aus der Feldansprache, wobei nicht immer alle grundlegenden Kernparameter (s. o.) aufgenommen wurden. Labor-analysen wurden lediglich hinsichtlich der wichtigsten Kennwerte an etwa 35 % der Datensätze durchgeführt. Messwerte zu Elementgesamtgehalten liegen nicht vor.

Datenauszüge NLFB Datenauszug NLFB-EP:

Bei den enthaltenen Daten handelt es sich um einen Auszug aus dem geographi-schen Informationssystem NIBIS. Insgesamt enthält der Datenauszug 185 Datensätze aus 16 Bodenprofilen und 22 Oberbodenproben, die im niedersächsischen Teil des UG ermittelt wurden [NLFB 2004a].

Diese Bodendaten stammen aus einer Vielzahl von Projekten mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Entsprechend ergibt sich hinsichtlich der enthaltenen Daten ein hete-rogenes Bild. Die Datensätze enthalten alle grundlegenden Kernparameter (s. o.) aus der Feldansprache, Laboranalysen wurden an etwa 50 % der Datensätze hinsichtlich der wichtigsten Kennwerte durchgeführt. Die Daten der Oberbodenproben (n=22) enthalten auch Analysenwerte zu Schwermetallgehalten.

Datenauszug NLFB-BÜK50:

Bei den das UG betreffenden Daten handelt es sich um einen Auszug aus dem kar-tenbasierten geographischen Informationssystem NIBIS-BÜK 50 [NLFB 2004b]. Die

2 Als Kernparameter sind Angaben zu Koordinaten, Bodentyp, Horizontbezeichnungen, Tiefenlage der Horizonte, Bodenarten sowie Gehalten an Humus und Kalk anzusehen. Diese stellen den minimalen Parametersatz zur hinreichenden Beschreibung von Horizonten und Profilen dar.

Bodenkarten im NIBIS bestehen aus homogenen Flächen, die jeweils durch eine Kar-tiereinheit beschrieben werden.

Die verwendeten Daten stammen aus der Bodenübersichtskarte 1:50.000 (BÜK 50), in der die ausgewiesenen Bodeneinheiten durch generalisierte Musterprofile charakte-risiert werden. Die Musterprofile stellen grob horizontierte Bodenprofile mit 3-5 Hori-zonten dar, die durch die grundlegenden Kernparameter knapp charakterisiert wer-den. Darüber hinaus sind zu den Profilen Angaben zur Nutzung, zu den Wasserver-hältnissen, zum Boden-, Geo-, Bodenartentyp sowie zur Salinität vorhanden.

Tabelle 3-2: Übersicht über die Datengrundlage zum Schutzgut Boden Datenauszug NLFB-EP

Datensätze gesamt 185 256 192 951 1584

Profile 16 65 46 113 240

Oberböden 22 - - - 22

Kopfdaten (Auswahl)

Koordinaten 185 256 192 951 1584

Bodentyp 185 256 - - 441

Horizontbezeichnung 185 256 192 841 1474

Bodenart 185 - 200 841 1226

Carbonat 185 256 184 841 1466

Lagerungsdichte 170 256 150 841 1417

Substrat 185 256 136 841 1418

Geotyp 185 256 - - 441

Kationenaustauschkapazität 66 - 60 200 326

Rohdichte (trocken) 28 - - 118 146

Feldkapazität 24 - 27 - 51

Korngrößenverteilung 75 - 85 390 550

1) KW, AOX, PCB-28, PCB-53, PCB-101, PCB-138, PCB-153, PCB-180, Naphthalin, Ace-naphthylen, Acenaphthen; Fluoren, Phenanthren, Anthracen, Fluoranthen, Ben-zo(a)anthracen, Chrysen, Benzo(b)fluoranthen, Benzo(k)fluoranthen, Benzo(a)pyren, Py-ren, Indeno(1,2,3cd)pyPy-ren, Dibenz(ah)anthracen, Benzo(ghi)perylen

Insgesamt sind in der BÜK 50 für den niedersächsischen Teil des UG 34 unterschied-liche Musterprofiltypen enthalten, für die Koordinaten an 125 Positionen angegeben werden. Somit ergeben sich punktbezogene Daten in Form von 125 Einzelprofilen.

Die Musterprofile liegen zum Teil außerhalb des UG, da die beschriebenen Flächen über die Untersuchungsgebietesgrenzen hinausreichen.

Digitale Bodenkarte 1 : 25.000 (DBK 25) zur vorherigen Fahrrinnenanpassung Die Digitale Bodenkarte DBK 25 wurde im Rahmen der UVU zur vorherigen Fahrrin-nenanpassung auf Grundlage der amtlichen Bodenkundlichen Karten 1:25.000 (BK 25) erstellt, die nahezu flächendeckend für das UG vorlagen. Ihnen sind, flächen-scharf abgegrenzt, Angaben zur systematischen Einordnung sowie zu den allgemei-nen Kennwerten der Böden zu entnehmen. Die der BK 25 zugrunde liegenden Karten wurden bereits vor bis zu 30 Jahren erarbeitet. Bei der sehr geringen Entwicklungsge-schwindigkeit von Böden stellen sie dennoch eine geeignete Grundlage zur Beschrei-bung des Bodeninventars dar, soweit nicht jüngere Nutzungs-Überprägungen der Flächen stattgefunden haben. Aufgrund des Alters der Karten stimmen die Grenzver-läufe der Bodeneinheiten nicht immer mit der heutigen Topographie überein. Bei grö-ßeren Abweichungen, z.B. der Uferlinie oder bei Veränderungen der Bodeneigen-schaften (z.B. Aufspülungen), wurden bereits 1997 anhand von Untersuchungen des IfB und nach Informationen der Wasser- und Schifffahrtsämter Anpassungen an die damaligen Gegebenheiten vorgenommen.

Die in der Bodenkundlichen Karte 1 : 25.000 (BK 25) dargestellten wasser- und land-seitigen Begrenzungen der Wattflächen folgen der aktuell gültigen amtlichen Topo-graphischen Karte 1 : 25.000 (TK 25). Sie stellt gemäß des Bearbeitungstandes der zugrunde liegenden topographischen Karten nicht den heutigen Zustand dar.

Die ausgewiesenen Bodeneinheiten wurden den amtlichen Bodenkarten Niedersach-sens und Schleswig Holsteins entnommen und für den Hamburger Bereich ergänzt.

Beide Kartenwerke folgten jeweils der seinerzeit in den jeweiligen Bundesländern gebräuchlichen Bodensystematik, die von der seit 1994 gebräuchlichen Systematik nach KA 43 [AG BODEN 1994] bzw. der bzgl. der Klassifikation von Marschböden identischen KA 54 [AG BODEN 2005] mehr oder weniger stark abweicht:

Vom geologischen Landesamt Schleswig-Holstein wurden bei der Erstellung der BK 25 zum Teil Bodeneinheiten ausgeschieden, die keine Entsprechung in der Bo-denkundlichen Kartieranleitung haben ("Vorlandmarsch", "Sandvorland": BK 25, Blatt 2223 Elmshorn und Blatt 2323 Uetersen). In diesen Fällen sind 1997 die von den je-weiligen Landesämtern ausgewiesenen Einheiten übernommen worden.

Das NLfB verwendete bis in die frühen 90er Jahre eine eigenständige Marschenklas-sifizierung, auf deren Grundlage die niedersächsische BK 25 herausgegeben wurde.

Bei der Ersterstellung der Bodenkarte 1997 war es daher nötig, eine Übersetzung der niedersächsischen Systematik in die seit 1994 gültige Bodenklassifizierung [AG

3 KA 4: Bodenkundliche Kartieranleitung, 4. Auflage 1994

4 KA 5: Bodenkundliche Kartieranleitung, 5. Auflage 2005

BODEN 1994] vorzunehmen. Diese Übersetzung erfolgte in enger Abstimmung mit dem NLfB. Die BK 25 wurde durch das NLfB nicht weitergeführt und durch die Boden-übersichtskarte 1:50.000 (BÜK 50) abgelöst, in der ebenfalls eine Anpassung an die seit 1994 gültige Marschensystematik vorgenommen wurde. Im Ergebnis liegt mit der BÜK 50 für Niedersachsen aktuell zwar eine offizielle Bodenkarte vor, die hinsichtlich der ausgewiesenen Grenzen von Bodeneinheiten von der von der im Rahmen der UVU zur vorherigen Fahrrinnenanpassung erstellten Bodenkarte teilweise abweicht.

Es wurde jedoch entschieden, die 1997 erstellte Bodenkarte auch im aktuellen Verfah-ren zu verwenden, da diese gegenüber der stark generalisierten BÜK 50 einen höhe-ren Diffehöhe-renzierungsgrad aufweist und die Beghöhe-renzungen von Bodeneinheiten in der Praxis nur ungefähre Anhaltspunkte hinsichtlich des tatsächlichen Auftretens der an-gegebenen Bodentypen geben.

Die Übertragung der Bodeneinheiten nach KA 4 [AG BODEN 1994] entsprechen der aktuell gültigen Bodensystematik nach KA 5 [AG BODEN 2005].

Karte der Biotoptypen 1 : 5.000 [BFBB 1997]

Die Karte zeigt die Verbreitung der im UG der UVU 1997 auftretenden Biotoptypen zwischen den km 746 (Außenelbe) und 585 (Wehr Geesthacht). Aus diesen lassen sich neben den Nutzungsinformationen auch Informationen zum Stoffhaushalt, Was-serhaushalt sowie zu bodenphysikalischen und -chemischen Eigenschaften der Bö-den ableiten. In Bereichen jüngerer anthropogener Überprägungen oder Nutzungsän-derungen entsprechen die Daten jedoch nicht dem aktuellen Stand. Hinsichtlich der natürlichen und naturnahen Biotope sind dagegen allgemein nur geringfügige Verän-derungen zu erwarten. Lokal ist allerdings bei Biotopen mit hoher Sukzessionsdyna-mik mit stärkeren, zum Teil auch flächenhafte Veränderungen zu rechnen.

Aktualisierte Karte der Biotoptypen 1 : 5.000 [BFG 2002]

Die Karte zeigt die Verbreitung der im UG auftretenden Biotoptypen zwischen km 606 (Heuckenlock) und km 585 (Wehr Geesthacht). Hierbei handelt es sich um eine im Zuge der Beweissicherung durchgeführte luftbilddatengestützte Aktualisierung der Karte der Biotoptypen [BFBB 1997].

Aktualisierte Karte der Biotoptypen 1 : 5.000 [BFBB 2006, Unterlage H.4a]

Die Biotoptypenkartierung in aktualisierter Fassung zeigt in hoher Auflösung die im UG zwischen den km 755,3 (Außenelbe) und 632 (Wedel) auftretenden Biotoptypen.

Die Ausdehnung der Biotoptypen wurde anhand aktueller Befliegungsdaten aktuali-siert.

Digitale Topographische Karte 1 : 25.000 (DTK 25)

Die Digitale Topographische Karte wird im Maßstab 1 : 25.000 durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) herausgegeben und stellt das aktuelle amtliche topographische Kartenwerk dar. Relativ schnell veränderliche topographische Struktu-ren außerhalb der Nutzungsbereiche entsprechen häufig nicht dem aktuellen Stand.

Dies gilt insbesondere für die Wattenflächen und Wattrinnen im Küstenbereich sowie

für durch Landgewinnung stark veränderliche Uferbereiche. Die kartographische Dar-stellung dieser Strukturen entspricht zum Teil dem Stand von vor über 30 Jahren.

Deutsche Bundeswasserstraßenkarte 1 : 2.000 (DBWK 2)

Die Deutsche Bundeswasserstraßenkarte im Maßstab 1 : 2.000 stellt das derzeit ak-tuellste Kartenwerk zur Topographie des UG dar und liefert über die DTK 25 hinaus Informationen zur derzeitigen Ausdehnung der Wattflächen, dem Verlauf von natürli-chen Uferlinien und dem Stand der Uferverbauung.

Daten der Beweissicherungsdatenbank

Die Beweissicherungsdatenbank des WSD Cuxhaven [WSD CUXHAVEN 2005] ent-hält umfangreiche Daten der terrestrischen Beweissicherungsmessungen, die seit Abschluss der vorherigen Fahrrinnenanpassung durchgeführt worden sind. Dabei handelt es sich um Daten, die vor allem zur Beschreibung und Bewertung des Erosi-ons- und Sedimentationsgeschehens im Uferbereich der Tideelbe genutzt werden können (Bspw. Einmessungen von Vorland-Querprofilen, Abbruchkanten, Hochwas-serlinien sowie weitere Sondervermessungen). Zusätzlich zu den terrestrischen Quer-profileinmessungen der Jahre 1999 – 2002 sind Altdaten aus den Jahren 1964/65, 1975 und 1981 in die Datenbank aufgenommen worden.

Die Vermessungsdaten sind zum Teil auf der CD-ROM "Übersicht der Arbeiten zur terrestrischen Beweissicherung" [WSA HAMBURG & HPA 2004] zeichnerisch darge-stellt.