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Aktualisierung der Digitalen Bodenkarte (DBK 25)

3.2 Bewertung der Datengrundlage zum Schutzgut Boden

4.1.1 Themenfeld Bodenbewertung

4.1.1.3 Aktualisierung der Digitalen Bodenkarte (DBK 25)

Flächenbezogene Bodendaten konnten aus der Beweissicherungs-Datenbank des WSA Cuxhaven in Form einer Bodenkarte bereitgestellt werden, die bereits im Rah-men der UVU zur vorherigen Fahrrinnenanpassung erstellt worden waren.

Die in der BK 25 enthaltenen Bodeneinheiten und Informationen zur vorherrschenden Bodenart wie zum mittleren Grundwasserstand (Grundwasserklassen) wurden in die aktualisierte Fassung übernommen. Die Angaben zur nutzbaren Feldkapazität (nFk), gesättigten Wasserleitfähigkeit (kf) wurden nicht übernommen, da diese Parameter im Rahmen der Bodenbewertung irrelevant sind.

Zusätzlich wurden Angaben zur Salinität der Ablagerungsräume sowie zum Auftreten spezieller lokaler Bodenformen in die Karte eingearbeitet.

Topographische Aktualisierung: Da die DBK 25 auf der Grundlage der veralteten amt-lichen TK 25 erstellt worden war, wurden neben der Aktualisierung der Topographie weitere Anpassungen der Grenzlinien der Bodeneinheiten notwendig. Insbesondere stellen die in der TK 25 dargestellten Wattflächen nicht die heutige Ausdehnung der Watten dar. Als aktuelle Uferlinie wurde die MThw-Linie nach DBWK 2 festgelegt. Die Aktualisierung der unteren Wattbegrenzung erfolgte anhand der aktuellen MTnw -Tiefenlinie [WSA HAMBURG 2005b]. Topographische Änderungen, z.B. durch Strom-baumaßnahmen oder Aufschüttungen und Aufspülungen im Uferbereich, wurden auf Grundlage der DBWK 2 sowie anhand von Planunterlagen [PROJEKTBÜRO FAHRRINNENANPASSUNG 2006b] gemäß des Planerischen Ist-Zustands (PIZ) er-gänzt.

Überarbeitung der dargestellten Einheiten:

Die in der DBK 25 (1997) dargestellten Einheiten bleiben in der aktualisierten DBK 25 (2005) erhalten, jedoch wurden sie in ihrer Bezeichnung an die Bodensystematik nach AG BODEN [2005] angepasst, was zum Teil eine hierarchische Umstrukturierung der Einheiten erforderte.

• Die Bezeichnungen der ehemaligen Einheiten "Sandvorland", "Sandbank" und

"Vorlandmarsch sind nicht KA 5 - konform. Die ehemalige Einheit "Sandvor-land" wurde als sandige Varietät in die Einheit "Kalkmarsch" eingeordnet.

• Die ehemalige Einheit "Sandbank" wurde in die neue Bodenklassen "Nass-Strand" bzw. "Trockenstrand" überführt. Trockenstrandböden sind aufgrund ihrer überwiegend linienhaften Struktur im Maßstab 1 : 25.000 nicht vollstän-dig darstellbar, flächenhaft ausgewiesen wurden daher levollstän-diglich größere zu-sammenhängende Bereiche wie bspw. bei Scharhörn. Entsprechendes gilt für die Bodenklasse "Nass-Strand".

• Die ehemalige Einheit "Übergangswatt" wurde als hochgelegene Varietät in die "Mischwatten" eingeordnet

• Die Einheit "Marschvorland" blieb erhalten, da keine eindeutige Zuordnung zu einer anderen Einheit möglich war.

Die Einheiten wurden weiter in Varietäten untergliedert, die in der DBK 25 als textlich annotierte Teilflächen dargestellt werden (s. Tabelle 4-1 und Tabelle 4-2). Als Grund-lage zur Bildung von Varietäten dienten:

• Grundwasserstandsklasse,

• Salinität des Ablagerungsraumes,

• spezielle regionale Ausbildungsformen.

Die Angabe der Grundwasserstandsklasse wurde aus der DBK 25 (1997) übernom-men und erfolgt dreistufig klassiert:

• ständig grundwassergesättigter Bereich höher als 4 dm u. Geländeoberfläche

• ständig grundwassergesättigter Bereich in 4 – 8 dm u. Geländeoberfläche

• ständig grundwassergesättigter Bereich tiefer als 8 dm u. Geländeoberfläche

Die Salinität der Sedimentationsräume für Marschböden wird ebenfalls dreistufig an-gegeben als:

• n (tidal-marin),

• b (tidal-brackisch) und

• f (tidal-fluviatil).

Angaben zur Salinität sind lediglich für das linksseitige Elbufer in der niedersächsi-schen BÜK 50 enthalten. Für die rechtselbiniedersächsi-schen Bereiche wurden die Grenzen der Sedimentationsräume unter Zuhilfenahme der PSU-Isolinien [BAW 2006e] extrapo-liert.

Für die Abgrenzung der Salinitätstypen von Wattböden wurden die Salinitätszuord-nungen gemäß Wasserkörpereinteilung nach WRRL [BSU 2004a, 2004b, ARGE ELBE 2004a] zugrunde gelegt. Die Salinität der Sedimentationsräume für Wattböden wird ebenfalls dreistufig angegeben als:

• ma (marin),

• br (brackisch) und

• pm (perimarin).

Erwartungsgemäß sind beide Zuordnungssysteme im Grenzbereich der Uferlinie (Grenze Wattböden / Marschböden) nicht deckungsgleich.

Auf Grundlage der vorhandenen Bodendaten wurden neben den Normtypen weitere Lokalvarietäten ausgeschieden, so z. B. Typ "Obere Tideelbe", Typ "Nebenfluss", Typ

"Moormarsch" (s. Tabelle 4-1).

Im Ergebnis liegen alle Einheiten in Übereinstimmung mit den Gliederungsebenen der KA 5 [AG BODEN 2005] als Bodenklassen, Bodentypen und Varietäten vor.

Die in der DBK 25 flächenhaft farbig dargestellten Einheiten charakterisieren die auf-tretenden Bodentypen in ihrer jeweiligen Feinkörnigkeit. Die Varietäten werden in der DBK 25 als textlich annotierte Teilflächen dargestellt ( Symbolschlüssel s.Tabelle 4-1)

Tabelle 4-1: Symbolschlüssel zu den ausgewiesenen Bodeneinheiten Haupteinheit (Bodenklasse)

W Vegetationsloses Watt MD Dwogmarsch IW Wattböden mit Vegetationsbedeckung MO Organomarsch UA Strandböden, Sandbankböden YF Aufschüttung

MV Vorlandmarsch YB Abgrabung

MR Rohmarsch YS Aufspülung

MC Kalkmarsch X Sonstige Böden

MN Kleimarsch

Sedimentationstyp (semiterrestrische Bodentypen) Salinität (semisubhydrische Bodentypen)

n tidal-marin ma marin

b tidal-brackisch br brackisch

f tidal-fluviatil pm perimarin

Vorherrschende Bodenart (Varietät) 1 tonig-schluffig (Tu – Ut) 1* tonig-schluffsandig (Tu – Su)

2 schluffig-sandig (U – Su) 3 sandig (Su – Ss) Grundwasserklasse (Varietät)

1 ständig grundwassergesättigter Bereich 4 dm u. Geländeoberfläche und höher 2 ständig grundwassergesättigter Bereich 4 – 8 dm u. Geländeoberfläche 3 ständig grundwassergesättigter Bereich tiefer als 8 dm u. Geländeoberfläche Sonstige lokale Varietäten

A Sonderform "Ästuar", stark marin geprägte Watten des Ästuars F Sonderform des tidal-fluviatilen Bereiches

MM Sonderform "Moormarsch" mit geringmächtiger Kleilage über Torf NF feinkörnige Sonderform der Nebenflüsse und verlandeten Nebenelben OE Sonderform "Obere Unterelbe", zunehmender Auenboden-Charakter

U Sonderform im Übergangsbereich Watt - Rohmarsch

z.B.: MNf_1.3NF (tidal-fluviatile Kleimarsch, tonig-schluffig, GW-Klasse 3, Sonderform der Nebenflüsse)

Tabelle 4-2: Bodeneinheiten und –varietäten in der DBK 25

EINHEITEN VARIETÄTEN REF

farbliche Darstellung in DBK 25 annotierte Darstellung in DBK 25

KLASSE SEMISUBHYDRISCHE BÖDEN Bodentyp: Vegetationsloses Watt

W_1 Schlickwatt Wbr_1.1A, Wbr_1.1F, Wpm_1.1F,

Wpm_1.1OE, Wpm_1.1U -

W_2 Mischwatt Wbr_2.1A, Wbr_2.1F, Wpm_2.1F,

Wbr_2.1U, Wpm_2.1U, -

W_3 Sandwatt Wma_3.1A, Wbr_3.1A, Wbr_3.1F, Wpm_3.1F,

Wpm_3.1OE -

Bodentyp: Vegetationsbedeckte Wattböden

IW_1 Schlickwatt IWbr_1.1A,

IWbr_1.1F, IWpm_1.1F, IWpm_1.1OE

1 2 3

EINHEITEN VARIETÄTEN REF

farbliche Darstellung in DBK 25 annotierte Darstellung in DBK 25

IW_2 Mischwatt IWbr_2.1A,

IWbr_2.1F, IWpm_2.1F, IWbr_2.1U, IWpm_2.1U

4 5 6 IW_3 Sandwatt IWma_3.1A, IWbr_3.1A,

IWbr_3.1F, IWpm_3.1F,

MR_1 Rohmarsch, tonig-schluffig MRn_1.2, MRn_1.3

11 12 MR_1* Rohmarsch, tonig-schluffsandig MRn_1*.1 13

MR_2 Rohmarsch, schluffig-sandig MRn_2.2 MRb_2.2, MRn_2.3

14 15 Bodentyp: Vorlandmarsch

MV_2 Vorlandmarsch , schluffig-sandig MVf_2.1 16 Bodentyp: Kalkmarsch

MC_1 Kalkmarsch, tonig-schluffig MCb_1.2,

MCn_1.3, MCb_1.3, MCf_1.3, MCb_1.3NF, MCf_1.3NF

17 18 19 MC_2 Kalkmarsch, schluffig-sandig MCb_2.2,

MCn_2.3, MCb_2.3, MCf_2.3

20 21

MC_3 Kalkmarsch, sandig MCb_3.1 22

Bodentyp: Kleimarsch

MN_1 Kleimarsch, tonig-schluffig MNf_1.2, MNb_1.2, MNf_1.2OE,

MNn_1.3, MNb_1.3, MNf_1.3, MNf_1.3NF, MN_1* Kleimarsch, tonig-schluffigsandig MNf_1*.3 28

MN_2 Kleimarsch, schluffig-sandig MNb_2.2, MNf_2.2, MNf_2.2OE,

MNn_2.3M, Nb_2.3, MNf_2.3

29 30 31

MN_3 Kleimarsch, sandig MNf_3.3 32

Bodentyp: Dwogmarsch

MD_1 Dwogmarsch, tonig-schluffig MDf_1.2,

MDb_1.3, MDf_1.3

33 34 Bodentyp: Organomarsch

MO_1 Organomarsch, tonig-schluffig MOf_1.1, MOf_1.1MM,

YS_1 Aufspülung, tonig-schluffig YS_1.3 40

YS_3 Aufspülung, sandig YS_3.3 41

SONSTIGE BÖDEN

X Sonstige Böden -nicht differenziert - -

Kurzzeichen gem. Symbolschlüssel Tabelle 4-1

REF: Referenzprofil-Nummer (Darstellung der Referenzprofile im Anhang)