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Die Porsche AG bemüht sich intensiv und kontinuierlich um die Gewinnung von neuem Personal, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und seine Markt-position zu verbessern. Da Porsche hierzu auf technologische Innovation angewiesen ist, beobachten wir sehr genau die Studenten und Absolventen der ingenieurwis-senschaftlichen Studienrichtungen. Eine Orientierungsmarke für uns ist dabei die Wahr nehmung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber im Vergleich zu an-deren Unternehmen. Einer Trendence-Umfrage aus dem Jahr 2014 zufolge ist die Wahr nehmung von Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber nicht geschlechtsho-mogen, sondern geschlechtsheterogen. Die Porsche AG hat sich in dieser Umfrage im Vergleich zum Vorjahr erfreulicherweise verbessern können, und zwar sowohl bei männ lichen als auch bei den weiblichen Studenten der Ingenieurwissenschaften (Tabelle 1).

Tabelle 1: Attraktive Arbeitgeber aus der Sicht männlicher und weiblicher Stu den ten der Ingenieurwissenschaften

Unternehmen 2014

(in %) Rang

in 2014 2013

(in %) Rang

in 2013 Studenten männlich

Audi 19,1 1 20,8 1

BMW 18,2 2 17,1 2

Porsche 14,8 3 12,1 4

Volkswagen 12,7 4 12,2 3

Siemens 10,8 5 11,6 5

Daimler/Mercedes-Benz 10,3 6 9,4 7

Bosch-Gruppe 8,7 7 9,7 6

EADS 8,3 8 6,6 8

Lufthansa Technik 6,2 9 4,5 9

DLR 4,5 10 3,2 13

Studenten weiblich

Audi 11,7 1 10,8 3

BMW 11,1 2 10,9 2

Fraunhofer Gesellschaft 9,9 3 9,4 4

Volkswagen 9,5 4 7,4 6

Daimler/Mercedes-Benz 9,2 5 6,2 8

Siemens 9,2 6 12,1 1

Unternehmen 2014

Bosch-Gruppe 8,0 8 8,8 5

Lufthansa Technik 7,3 9 4,9 11

BASF 5,8 10 6,5 7

Quelle: Trendence 2014

Die Porsche AG möchte sich damit allerdings noch nicht zufrieden geben, sondern strebt an, in der nahen Zukunft auch in der Wahrnehmung der weiblichen Studenten der Ingenieurwissenschaften unter den Top Drei der attraktiven Arbeitgeber positi-oniert zu sein. Um dies zu erreichen, setzen wir auf die konsequente Umsetzung des Prinzips der Chancengleichheit.

Die Förderung der Vielfalt wie auch die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind hierbei zentrale Strategien, die wir mit Steuerung, Kommunikation und Controlling verfolgen. Sie korrespondieren mit allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, denen auch die Porsche AG begegnen muss, und dienen gleichzeitig der Optimierung unserer Wettbewerbsposition. Bei der Förderung von Diversität geht es um die Internationalisierung des Personals, die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung, die Förderung benachteiligter Jugendlicher, das Generationenmanagement und die Förderung von Frauen. Hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bieten wir besondere Maßnahmen für (wer-dende) Eltern an, machen besondere Angebote für die Kinder unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, unterstützen intensiv bei Fragen der Familien- und Kinder-betreuung und setzen auf eine Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen.

Um bei der Personalgewinnung gezielt Frauen anzusprechen, beteiligen wir uns am Girls’ Day und bieten Schülerinnen einen Einblick in die verschiedenen techni-schen Berufe an, die wir in der Porsche AG abbilden. Zudem geben wir ihnen die Möglichkeit, einmal ihre praktischen Fähigkeiten zu erproben. Des Weiteren sind wir Partner des Netzwerks Femtec, einer exklusiven Plattform zum fachlichen Austausch und zur Kooperation. Schließlich arbeiten wir in unseren Einstiegsprogrammen mit definierten Zielquoten, d. h. im Praktikantenprogramm, im Trainee-Programm und in der Berufsausbildung gibt es definierte Frauenanteile.

Des Weiteren bemüht sich Porsche um die Schaffung von günstigen Rahmen-bedingungen der Chancengleichheit. So setzen wir unter „Arbeitsmarkt der Zu-kunft“ konsequent auf die Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Porsche verfolgt eine lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung und bietet in diesem Rahmen nicht nur Arbeiten im Home Office an, sondern ermöglicht auch freiwillige persönliche Auszeiten (Sabbaticals). Auch Pflegezeiten werden von Porsche unterstützt. Darüber hinaus versuchen wir, günstige weitere Rahmenbedingungen zu schaffen, indem wir beson dere Programme für (werdende) Eltern anbieten, Kooperationsvereinbarungen mit Kin dertagesstätten in der Nähe unserer Produktionsstandorte schließen, mit einem Familienservice zusammenarbeiten, eine Notfallbetreuung für Kinder und Familien organisieren und für die Kinder unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

umfang reiche Betreuungsangebote während der Schulferien wie etwa Feriencamps bereitstellen.

Ferner möchten wir den Frauenanteil in unseren Führungsetagen erhöhen. Dabei bedienen wir uns nicht der Festlegung einer pauschalen Quote, sondern wir arbeiten mit der Verankerung von Zielwerten in den Zielvereinbarungen der Führungskräfte.

Dies bedeutet, dass sich diese Zielwerte bei den Beförderungen und Ernennungen in höhere Ebenen jeweils am aktuellen Frauenanteil in der nächstniedrigeren Ebene orientieren. Um auch den verschiedenen Lebensphasen unserer Führungskräfte ge-recht zu werden, ermöglichen wir Jobsharing in unseren Führungsetagen. In die-sem Fall üben zwei Personen gemeinsam und hierarchisch gleichrangig fachliche und disziplinarische Führungsfunktionen aus. Führungskräfte können bei Porsche sogar Teilzeitkräfte sein. Dazu gehören das Home Office und vor allem klare Kommunikationsregeln im Verhältnis zu den anderen Führungskräften.

In diesem Zusammenhang müssen auch unsere internen Qualifizierungs- und Netz werkmaßnahmen für Frauen genannt werden. So werden definierte Frauen-anteile in unseren Personalentwicklungsprogrammen verankert. Wir bieten spezi-fische Seminare für Frauen an, so etwa ein Seminar zum Selbstmarketing und ei-nes zur Verbesserung der Überzeugungskraft und der Durchsetzungsfähigkeit für Frauen. Unter unseren Mitarbeiterinnen unterstützen wir die Netzwerkbildung und organisieren interne Netzwerktreffen. Für unsere Meisterinnen sehen wir einen re-gelmäßigen Erfahrungsaustausch vor. Nicht zuletzt müssen hier auch unsere geziel-ten Mentoring-Programme erwähnt werden, die wir den Frauen zukommen lassen, die von uns als Potenzialträgerinnen identifiziert worden sind.

Um Chancengleichheit als Unternehmensprinzip durchzusetzen, bedarf es ins ge-samt einer Verankerung der Idee von Chancengleichheit in unserer Unter neh mens-kultur (siehe Abbildung 1). Entsprechend sind auch unsere Maß nahmen zur Ve rbes-serung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und unsere spezifischen Förder- und Weiterentwicklungsprogramme für unterschiedliche Mitarbeitergruppen von Porsche in den Führungsleitlinien verankert worden. Des Weiteren verpflichten wir unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie insbesondere unsere Führungskräfte zur Teilnahme an unseren Unternehmenskultur-Workshops. So haben im Jahr 2013 beispiels weise nicht weniger als 1 000 Führungskräfte an einem eintägigen Workshop zur Sensibilisierung für unternehmenskulturrelevante Themen teilgenommen.

Abbildung 1: Unternehmenskultur bei Porsche

Quelle: Eigene Darstellung

Chancengleichheit kann nicht mit einem Federstrich durch- und umgesetzt werden.

Vielmehr bedarf es hierzu einer gezielten und kontinuierlichen Kommunikation, sowohl intern als auch extern. In Bezug auf interne Kommunikation betreibt die Porsche AG ein regelmäßiges Berichtswesen, in dem beispielsweise die jewei-ligen Frauenanteile auf den verschiedenen Ebenen festgehalten werden. Wir stel-len unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen entsprechende themenrelevante Informationen über unsere internen Medien und über unsere themenspezifischen Leitfäden zur Verfügung. So haben wir beispielsweise einen Mentoring-Leitfaden entwickelt. Unsere Belegschaft wird in Betriebsversammlungen und auf Ressort- und Managementkonferenzen immer wieder mit neuesten Informationen zum Thema Chancengleichheit versorgt. Hinsichtlich der externen Kommunikation transportie-ren wir die Idee von Chancengleichheit in unserer allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit, aber auch über das Schalten von entsprechenden Anzeigen zum Personal-Image. Wir vernetzen uns zudem mit Plattformen wie Femtec und Programmen wie dem Girls’

Day. Und schließlich beteiligen wir uns aktiv an öffentlichen Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen wie beispielsweise bei „Spitzenfrauen im Gespräch“. Was wir letztlich anstreben mit der aktiven Beförderung von Chancengleichheit sei am Ende vielleicht kurz und prägnant mit einem unserer Slogans benannt: „Entscheidend ist nicht das X- oder das Y-Chromosom, sondern das Porsche Gen.“

Anwendungsbereiche

Die Vereinbarkeit von Familie und