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3 Eigene Untersuchungen

3.5 Nachweis von Scrapie-Prion-Protein in Tonsillenbioptaten genetisch empfänglicher

3.5.1.4 Bestand D

Hierbei handelt es sich um eine Herde von etwa 1000 Moorschnucken. Bei einem verendeten Tier, welches dem Genotyp ARQ/ARQ entsprach, wurde PrPSc im Schnelltest nachgewiesen.

Alle Schafe der Herde wurden daraufhin genotypisiert. Aufgrund der großen Anzahl an G3 Tieren in dieser Herde, konnten aus praktischen Gründen nicht alle empfänglichen Tiere mittels Biopsie untersucht werden. Es wurden bei einer Stichprobe von 35 Mutterschafen des Genotyps G3, die aufgrund schlechten Ernährungszustandes aus der Herde entfernt werden sollten, Tonsillenbiopsien durchgeführt. In dieser Gruppe befand sich neben dem Tochtertier der Scrapie-positiven Mutter auch das einzige in dieser Herde vorkommende G5 Schaf. Mit dem PET blot wurde geprüft, ob im Tonsillengewebe PrPSc nachweisbar ist. Die Tiere wurden im Anschluss an die Untersuchung unschädlich beseitigt und der Hirnstamm dieser Tiere einem Schnelltest unterzogen. Da es sich bei dieser Rasse um eine bedrohte Schafart handelt, wurde vom Niedersächsischen Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, in Zusammenarbeit mit der zuständigen Veterinärbehörde per Ausnahmeregelung ein Abweichen von den Vorschriften gemäß Verordnung (EG) 999/2001, geändert durch Verordnung (EG) 1915/2003 beschlossen (Rd.erl.

ML 25.02.2004). Hiernach dürfen weibliche Tiere des Genotyps G3 zu Zuchtzwecken im Bestand bleiben. Die Tötungsanordnung kann für diese Tiere bis zu drei Zuchtjahre hinausgezögert werden. Lediglich männliche Tiere der Genotypklassen G3 bis G5 sowie weibliche Tiere mit mindestens einem VRQ-Allel sind umgehend unschädlich zu beseitigen.

Der gesamte Bestand bleibt für diesen Zeitraum bis auf weiteres unter Beobachtung des zuständigen Veterinäramtes.

3.5.2 Ergebnisse 3.5.2.1 Bestand A

In diesem Bestand wurde bei zwei verendeten Schafen mittels Schnelltest und anschließender Bestätigungsdiagnose durch das FLI Scrapie nachgewiesen. Es wurden 217 Schafe der

Genotypgruppen G3 bis G5 gemäß Verordnung (EG) Nr. 1915/2003 getötet und der Hirnstamm dieser Tiere mit dem TSE-Schnelltest Biorad Platelia ELISA auf PrPSc untersucht. Bei dieser Untersuchung konnte bei einem weiteren Schaf (ARQ/ARQ) PrPSc nachgewiesen werden. Bei den übrigen 216 getöteten Schafen war das Testergebnis negativ.

Es wurde eine Gruppe von 22 Schafen der Genotypklassen G3 bis G5 isoliert. Von diesen Tieren wurden im Abstand von drei Wochen Tonsillenbioptate entnommen und auf PrPSc untersucht. Die Ergebnisse der Biopsieauswertung sind in Tabelle 8 dargestellt. Es konnte bei zwei Schafen, Tier Nr. 9 und Nr. 13, eine Akkumulation von PrPSc im ersten Bioptat nachgewiesen werden. Der Nachweis war sowohl mit PET blot als auch mit IHC eindeutig und entsprachen dem internen Qualitätsstandard (Mitführen von Kontrollen). Das positive Ergebnis ließ sich bei Schaf Nr. 13 nach drei Wochen bestätigen. Für Schaf Nr. 9 war eine Bestätigung durch die zweite Biopsie aufgrund mangelnder Follikelanzahl im Bioptat nicht möglich. Die Proben aller anderen Schafe waren negativ, wobei zum Teil die Beurteilbarkeit aufgrund der geringen Follikelzahl nicht als zuverlässig bewertet werden kann.

Die Schafe, die nach der zweiten Bioptatuntersuchung Scrapie-unverdächtig waren, wurden euthanasiert. Das Schnelltestergebnis der Hirnstammuntersuchungen dieser 20 Tiere war negativ. Für weitere, zur Zeit noch nicht ausgewertete Untersuchungen, wurden Gewebeproben von den mesenterialen und retropharyngealen Lymphknoten, dem Hirn, den Tonsillen sowie der Milz asserviert.

Schaf Nr. 9 verstarb sechs Wochen nach Entnahme der zweiten Biopsie, und Schaf Nr. 13 verstarb neun Monate danach. Bei beiden Tieren verlief der Schnelltest positiv. Des weiteren konnte bei beiden Tieren PrPSc mittels PET blot in den retropharyngealen Lymphknoten, den mesenterialen Lymphknoten und erneut in den Tonsillen nachgewiesen werden.

Alle 22 Schafe dieser Gruppe wurden jeweils vor Entnahme der Gewebeprobe klinisch untersucht. Hierbei zeigten die Schafe Nr. 3, 6, 9, und 13 einen mäßigen Ernährungszustand.

Bei den Schafen Nr. 3 und 6 konnten hochgradige Klauenläsionen aufgrund von Moderhinke festgestellt werden. Schaf Nr. 9 zeigte bei der ersten Untersuchung im Ruhezustand teilweise, für die Dauer weniger Sekunden, eine geringgradige Apathie. Diese konnte allerdings bei der zweiten Untersuchung nach drei Wochen nicht erneut festgestellt werden. Ein mäßiger bis

schlechter Ernährungszustand war trotz gesteigerter Futteraufnahme auch nach drei Wochen noch bei den Schafen Nr. 9 und 13 festzustellen. Beim Treiben der Herde ermüdete Schaf Nr. 9 rasch und legte sich nach Belastung schnell nieder. In diesem Zustand war des öfteren ein Beknabbern der Beine zu beobachten. Im weiteren blieben die klinischen Untersuchungen bei allen anderen Schafe ohne besonderen Befund.

Tabelle 8: 22 Schafe der Herde A; Darstellung der Bioptatauswertungen und der

Die mit Fragezeichen versehenen Ergebnisse waren nicht eindeutig auswertbar.

Biopsie I Biopsie II post mortem

Tier Nr. Genotyp Klasse PET blot

Tonsille I H C

3.5.2.2 Bestand B

Aus diesem Bestand wurden 12 Schafe der Genotypklassen G4 und G5 auf das Vorkommen von PrPSc im Tonsillenbioptat untersucht. Die Probe des Schafes OM672 zeigte eindeutig eine Akkumulation von pathologischem Prion-Protein. Dieses Tier ist für weiterführende Forschungsvorhaben isoliert worden.

Die Proben aller anderen Schafe waren negativ. Soweit eine ausreichende Follikelanzahl im Bioptat vorhanden war, waren die Ergebnisse eindeutig und entsprachen dem internen Qualitätsstandard (Kontrollen). Zum Teil muss die Beurteilbarkeit aufgrund zu geringer Follikelanzahl als nicht zuverlässig bewertet werden.

Mit Ausnahme des Schafes OM672 wurden alle Schafe dieser Gruppe nach Auswertung der Tonsillenbioptate euthanasiert. Anhand von Hirnstammgewebe wurde jeweils ein Schnelltest auf PrPSc angefertigt. In keiner dieser 11 Proben konnte pathologisches Prion-Protein nachgewiesen werden. Die Tierkörper wurden unschädlich beseitigt.

Die Schafe aus dem Bestand B, die der Genotypklasse G3 entsprachen wurden gemäß den zu treffenden Maßnahmen bezüglich Scrapie getötet und unschädlich beseitigt. Dies entsprach einer Teilherde aus 143 Schafen von denen 67 Tiere ein Alter von über 18 Monaten hatten.

Bei diesen Tieren wurde anhand von Stammhirngewebe ein Schnelltest durchgeführt. Dabei konnte bei keinem weiteren Schaf pathologisches Prion-Protein nachgewiesen werden.

Tabelle 9: Darstellung der Ergebnisse der Untersuchungen in Bestand B.

Aus diesem Bestand wurden 49 Schafe der Genotypklassen G3 bis G5 auf das Vorkommen von PrPSc im Tonsillenbioptat untersucht. Die Proben der Schafe OM4891, OM4960, OM4972 und OM4920 zeigten eine Akkumulation von pathologischem Prion-Protein. Diese Tiere sind für weiterführende Forschungsvorhaben isoliert worden.

In den Tonsillenbioptaten der übrigen 45 Schafe konnte keine Akkumulation von pathologischem Prion-Protein festgestellt werden. Zum Teil ist die Beurteilbarkeit der negativen Proben aufgrund der geringen Follikelzahl im Bioptat nicht zuverlässig. Bei Vorhandensein einer ausreichenden Follikelanzahl waren die Ergebnisse eindeutig und entsprachen dem internen Qualitätsstandard (Kontrollen).

Mit Ausnahme der Tiere mit positivem Bioptatbefund wurden alle Schafe dieser Gruppe nach Auswertung der Tonsillenbioptate getötet. Anhand von Hirnstammgewebe wurde jeweils ein Schnelltest auf PrPSc angefertigt. Hierbei konnte im Hirnstamm von drei weiteren Tieren pathologisches Prion-Protein nachgewiesen werden.

Schaf OM4724 zeigt einen positiven Hirnstammbefund bei vier unauffälligen Follikeln im Tonsillenbioptat. Schaf OM4810 zeigt einen positiven Hirnstammbefund bei sechs unauffälligen Follikeln im Tonsillenbioptat. Schaf OM4936 zeigt einen positiven Hirnstammbefund bei neun unauffälligen Follikeln im Tonsillenbioptat.

Die Tierkörper der getöteten Schafe wurden unschädlich beseitigt.

Tabelle 10: Darstellung der Ergebnisse der Untersuchungen in Bestand C.

Gew. nicht beurteilbar negativ

4780 ARQ/ARQ G3 2 negativ negativ

Gew. nicht beurteilbar negativ

4880 ARQ/ARQ G3 2 negativ negativ

Fortsetzung der Tabelle 10:

Gew. nicht beurteilbar negativ

4915 ARQ/VRQ G5 diffus lymph.

Gew. nicht beurteilbar negativ

4965 ARQ/VRQ G3 1 negativ negativ

3.5.2.4 Bestand D

Aus diesem Bestand wurden 35 Schafe der Genotypklassen G3 und G5 (nur ein Tier) auf das Vorkommen von PrPSc im Tonsillenbioptat untersucht. In keiner der Proben konnte eine Akkumulation von pathologischem Prion-Protein nachgewiesen werden. Zum Teil ist die Beurteilbarkeit der negativen Proben aufgrund der geringen Follikelzahl im Bioptat nicht zuverlässig. Bei Vorhandensein einer ausreichenden Follikelanzahl waren die Ergebnisse eindeutig und entsprachen dem internen Qualitätsstandard (Kontrollen).

Alle Schafe dieser Gruppe wurden nach Auswertung des Tonsillenbioptates getötet. Anhand von Hirnstammgewebe wurde jeweils ein Schnelltest auf PrPSc angefertigt. Hierbei konnte bei keinem der Tiere PrPSc im Hirnstamm nachgewiesen werden. Die Tierkörper der getöteten Schafe wurden unschädlich beseitigt.

Tabelle 11: Darstellung der Ergebnisse der Untersuchungen in Bestand D.

in vivo post mortem

Gew. nicht beurteilbar negativ

96137 ARQ/ARQ G3 diffus lymph.

Gew. nicht beurteilbar negativ

96142 AHQ/ARQ G3 diffus lymph.

Gew. nicht beurteilbar negativ

96230 ARQ/ARQ G3 8 negativ negativ

96619 ARQ/ARQ G3 diffus lymph.

Gew. nicht beurteilbar negativ

94563 ARQ/ARQ G3 1 negativ negativ

96126 ARQ/ARQ G3 8 negativ negativ

96134 ARQ/ARQ G3 2 negativ negativ

96222 ARQ/ARQ G3 6 negativ negativ

95424 ARQ/ARQ G3 diffus lymph.

Gew. nicht beurteilbar negativ

Fortsetzung der Tabelle 11:

Gew. nicht beurteilbar negativ

96140 ARQ/ARQ G3 diffus lymph.

Gew. nicht beurteilbar negativ

96229 ARQ/ARQ G3 2 negativ negativ

Gew. nicht beurteilbar negativ

96127 ARQ/ARQ G3 1 negativ negativ

96129 ARQ/ARQ G3 diffus lymph.

Gew.

nicht beurteilbar negativ

96118 ARQ/ARQ G3 4 negativ negativ

3.6 Versuch zur Bestimmung des Scrapie-Status einer Herde mit fraglichem