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4 Ergebnisse

4.1 Akute Versuche zur physiologischen Wirkungsweise von Mittelhirnelektroden

4.1.5 Beschreibung der Latenzen von akustisch evozierten Potentialen post

Nach der Eröffnung des Schädels wurden exemplarisch bei einem Tier (Katze 025) zwei weitere Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Die dritte Kontrolluntersuchung direkt nach erfolgter Craniektomie. Zur Dokumentation eventueller Veränderungen im Zusammenhang mit der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) im Colliculus inferior wurden unmittelbar nach der Implantation die akustisch evozierten Potentiale in einer vierten Kontrolluntersuchung gemessen. Bei beiden Kontrollmessungen erfolgte die akustische Stimulation mit unterschiedlichen Schalldruckpegeln im Bereich von 50 –80 dB nHL und die Ableitung über subkutan am Schädel befindliche Nadelelektroden. Es konnte bei beiden Messungen eine Latenzverkürzung mit ansteigendem Reizpegel festgestellt werden (Abb. 4.16 - 4.19). Für die dritte

Kontrolluntersuchung betrug die Latenz t I bei 60 dB 1,10 ms und mit einer Differenz von 0,15 ms bei 80 dB 0,95. Die Latenz t II betrug bei 50 dB 2,25 ms und bei 80 dB 1,85 ms. Daraus ergibt sich eine Verkürzung von 0,40 ms. Die Latenz t III betrug bei 50 dB 3,10 ms und bei 80 dB 2,65 ms mit einem Unterschied von 0,45 ms. Für die Latenz t IV ergab sich eine Latenzverkürzung von 0,30 ms mit 3,80 ms bei einem Reizpegel von 50 dB und 3,50 ms bei 80 dB. Die Latenz t V betrug bei 50 dB 4,85 ms und bei 80 dB 4,75 ms mit einem Unterschied von 0,10 ms.

Bei der vierten Kontrolluntersuchung, unmittelbar nach der Implantation der Mittelhirnelektrode waren die Latenzen t I und t II identisch mit den Latenzen der dritten Kontrolluntersuchung (Tab. 4.10 u. 4.11). Die Latenz t III betrug bei 50 dB 3,05 ms und bei 80 dB 2,65 ms mit einem Unterschied von 0,40 ms. Für die

Latenz t IV ergab sich eine Verkürzung von 0,25 ms mit 3,75 ms bei einem Reizpegel von 50 dB und 3,50 ms bei 80 dB. Die Latenz t V betrug bei 50 dB 4,95 ms und bei 80 dB 4,55 ms mit einem Unterschied von 0,40 ms.

Der Vergleich der Latenzen in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt ergab keine Unterschiede. Bei einer Reizstärke von 80 dB waren die Latenzen t I, t II, t III, t IV bei der dritten und vierten Kontrolluntersuchung identisch. Die Latenz t V

betrug bei der Messung nach Craniektomie 4,75 ms und nach der Implantation der Mittelhirnelektrode 4 ,55 ms (Tab. 4.12 u. Abb. 4.20).

4. Ergebnisse

Abbildung 4.16: Latenzen (t I, t II, t III) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB].

Abbildung 4.17: Latenzen (t IV, t V) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB].

0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5

50 60 70 80

Reizstärke [dB]

Latenz [ms]

t I t II t III

3 3,5 4 4,5 5

50 60 70 80

Reizstärke [dB]

Latenz [ms]

t IV t V

4. Ergebnisse

Abbildung 4.18: Latenzen (t I, t II, t III) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB].

Abbildung 4.19: Latenzen (t IV, t V) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB]

0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5

50 60 70 80

Reizstärke [dB]

Latenz [ms]

t I t II t III

3 3,5 4 4,5 5

50 60 70 80

Reizstärke [dB]

Latenz [ms]

t IV t V

4. Ergebnisse

Abbildung 4.20: Vergleich der Latenzen (t I – t V) der dritten und vierten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB.

4.1.6 Beschreibung der Interpotentiallatenzen von akustisch evozierten Potentialen post Craniektomie in Abhängigkeit von der Reizstärke

Für die Interpotentiallatenzen der dritten und vierten Kontrollmessung ergaben sich in Abhängigkeit vom Reizpegel nahezu keine Differenzen. Dies entspricht den

parallelen Kurvenverläufen der in Kapitel 4.1.5 beschriebenen Potentiallatenzen. Bei der dritten Kontrolluntersuchung, unmittelbar nach operativer Eröffnung des

Schädels, betrug die IPL I-II bei 60 dB 1,00 ms und bei 80 dB 0,90 ms. Die IPL II-III betrug bei 50 dB 0,85 ms und bei 80 dB 0,80 ms. Die IPL III-IV betrug bei 50 dB 0,70 ms und bei 80 dB 0,85 ms. Die IPL IV-V betrug bei 50 dB 1,05 ms und bei 80 dB 1,25 ms (Tab. 4.13 u. Abb. 4.21).

Nach der Implantation der Mittelhirnelektrode, bei der vierten Kontrollmessung, betrug die IPL I-II bei 60 dB 0,95 ms und bei 80 dB 0,90 ms. Die IPL II-III betrug bei 50 dB 0,90 ms und bei 80 dB 0,80 ms. Die IPL III-IV betrug bei 50 dB 0,70 ms und bei 80 dB 0,85 ms. Die IPL IV -V betrug bei 50 dB 1,20 ms und bei 80 dB 1,05 ms (Tab. 4.14 u. Abb. 4.22).

Beim Vergleich der Interpotentiallatenzen in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt ergaben sich keine Unterschiede. Bei einer Reizstärke von 80 dB waren die IPL I-II, IPL II-III und IPL III-IV bei der dritten und vierten Kontrolluntersuchung identisch. Die

0 1 2 3 4 5

3. Messung 4. Messung

Latenz [ms]

t I t II t III t IV t V

4. Ergebnisse

IPL IV-V betrug bei der Messung nach Craniektomie 1,25 ms und nach der Implantation der Mittelhirnelektrode 1,05 ms (Tab. 4.15 u. Abb. 4.23).

Abbildung 4.21: Interpotentiallatenzen (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB].

Abbildung 4.22: Interpotentiallatenzen (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB].

0 0,5 1 1,5 2 2,5

50 60 70 80

Reizstärke [dB]

Latenz [ms]

IPL I-II IPL II-III IPL II-IV IPL IV-V

0 0,5 1 1,5 2 2,5

50 60 70 80

Reizstärke [dB]

Latenz [ms]

IPL I-II IPL II-III IPL III-IV IPL IV-V

4. Ergebnisse

Abbildung 4.23: Vergleich der IPL (I-II, II-III, III-IV, IV-V) der dritten und vierten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB.

4.1.7 Beschreibung der Amplituden von akustisch evozierten Potentialen post Craniektomie in Abhängigkeit von der Reizstärke

Bei der dritten und vierten Kontrolluntersuchung konnte eine Abhängigkeit der Amplitudenhöhe vom Reizpegel festgestellt werden. Mit zunehmender Reizstärke kam es zum Anstieg der Amplituden (Abb. 4.24 u. 4.25). Nach der Craniektomie, dritte Kontrolluntersuchung, betrug die Amplitude P I bei einem Reizpegel von 60 dB 272 nV und bei 80 dB 1574 nV, die Amplitude P II bei 50 dB 224 nV und bei 80 dB 4906 nV, die Amplitude P III bei 50 dB 433 nV und bei 80 dB 3680 nV, die Amplitude P IV bei 50 dB 632 nV und bei 80 dB 3024 nV, die Amplitude P V bei 50 dB 424 nV und bei 70 dB 508 nV (Tab. 4.16). Bei der vierten Kontrolluntersuchung, unmittelbar nach der Implantation der Mittelhirnelektrode, betrug die Amplitude P I bei einem Reizpegel von 60 dB 326 nV und bei 80 dB 1296 nV, die Amplitude P II bei 50 dB 526 nV und bei 80 dB 3782 nV, die Amplitude P III bei 50 dB 493 nV und bei 80 dB 2687 nV, die Amplitude P IV bei 50 dB 934 nV und bei 80 dB 2378 nV, die Amplitude P V bei 50 dB 406 nV und bei 70 dB 613 nV (Tab. 4.17).

Beim Vergleich der Amplituden der dritten und vierten Kontrollmessung konnte häufig eine geringgradig kleinere Amplitude bei der vierten Kontrolle festgestellt werden.Bei einem Reizpegel von 80 dB betrug die Amplitude P I bei der dritten Messung

1574 nV und bei der vierten Messung 1296 nV. Die Amplitude P II betrug nach der

0 0,5 1 1,5 2 2,5

3. Messung 4. Messung

Latenz [ms]

IPL I-II IPL II-III IPL III-IV IPL IV-V

4. Ergebnisse

Craniektomie 4906 nV und nach der Implantation der Mittelhirnelektrode 3782 nV.

Die Amplitude P III betrug bei der dritten Kontrollmessung 3680 nV und bei der vierten Kontrollmessung 2687 nV. Die Amplitude P IV betrug bei der dritten Kontrolle 3024 nV und bei der vierten Kontrolle 2378 nV (Tab. 4.18).

Abbildung 4.24: Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der dritten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB].

Abbildung 4.25: Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der vierten Kontrolluntersuchung in Abhängigkeit von der Reizstärke [dB].

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000

50 60 70 80

Reizstärke [dB]

Amplitude [nV]

P I P II P III P IV P V

0 1000 2000 3000 4000

50 60 70 80

Reizstärke [dB]

Amplitude [nV]

P I P II P III P IV P V

4. Ergebnisse

Abbildung 4.26: Vergleich der Amplituden (P I, P II, P III, P IV, P V) der dritten und vierten Kontrollmessung bei einem Reizpegel von 80 dB.

4.1.8 Beschreibung der Latenzen von akustisch evozierten

Hirnstammpotentialen, abgeleitet im Colliculus inferior durch eine Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort

Nach der Implantation der Mittelhirnelektrode im Colliculus inferior (IC) wurde mit Frequenzen von 1 – 16 kHz akustisch stimuliert. Abgeleitet wurden die akustisch evozierten Hirnstammpotentiale mittels der im IC befindlichen Mittelhirnelektrode, so dass sich 20 verschiedene Ableitorte ergaben. Es konnte keine Abhängigkeit der Latenzen vom Ableitort festgestellt werden, da die Werte für die einzelnen

Stimulationsfrequenzen an allen 20 Ableitorten sehr ähnlich waren

(Abb. 4.27 – 4.31). Aufgrund dieses Ergebnisses wurden die Latenzen über alle Ableitorte gemittelt (Tab. 4.19). Die akustische Stimulation mit den unterschiedlichen Frequenzen (1, 2, 4, 8, 12, 16 kHz) bewirkte nur geringgradige Latenzunterschiede.

Die Latenzwerte waren bei allen Stimulationsfrequenze n sehr ähnlich, so dass keine Abhängigkeit der Latenz von der Reizstärke festgestellt werden konnte. Die Latenz t I

betrug bei 1 kHz 0,91 ms, bei 2 kHz 0,77 ms, bei 4 kHz 0,79 ms, bei 8 kHz 0,87 ms, bei 12 kHz 0,96 ms und bei 16 kHz 0,89 ms. Für die Latenz t II lagen die Werte bei 1 kHz 1,55 ms, 2 kHz 1,56 ms, 4 kHz 1,61 ms, 8 kHz 1,65 ms, 12 kHz 1,81 ms und

0 1000 2000 3000 4000 5000

3. Messung 4.Messung

Amplitude [nV]

P I P II P III P IV

4. Ergebnisse

Abbildung 4.27: Latenz t I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

Abbildung 4.28: Latenz t II der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

0

4. Ergebnisse

Abbildung 4.29: Latenz t III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

Abbildung 4.30: Latenz t IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

0

4. Ergebnisse

.

Abbildung 4.31: Latenz t V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit vo n der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

4.1.9 Beschreibung der Interpotentiallatenzen von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen, abgeleitet im Colliculus inferior durch eine Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort

Nach akustischer Stimulation mit einer bestimmten Reizfrequenz konnten an allen 20 Kontakten der Mittelhirnelektrode ähnliche Interpotentiallatenzen abgeleitet werden, so dass eine Abhängigkeit der Interpotentiallatenzen vom Ableitort nicht festgestellt werden konnte (Abb. 4.32 – 4.41). Dieses Ergebnis zeigte sich bei allen untersuchten Interpotentiallatenzen. Daher wurden die Interpotentiallatenzen für die einzelnen Stimulationsfrequenzen über alle 20 Ableitorte gemittelt (Tab. 4.20).

In Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz ergaben sich bei den Interpotentiallatenzen ebenfalls nur geringe Unterschiede (Tab. 4.20 u.

Abb. 4.32 – 4.41). Die IPL I-II betrug für 1 kHz 0,60 ms, für 2 kHz 0,76 ms, für 4 kHz

4. Ergebnisse

und für 16 kHz 1,14 ms. Die IPL IV -V lag bei 1 kHz 1,09 ms, 2 kHz 1,20 ms, 4 kHz 1,09 ms, 8 kHz 1,16 ms, 12 kHz 1,13 ms und 16 kHz 1,06 ms.

Abbildung 4.32: Interpotentiallatenz t I-II der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

Abbildung 4.33: Interpotentiallatenz t II-III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

0

4. Ergebnisse

Abbildung 4.34: Interpotentiallatenz t III-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

Abbildung 4.35: Interpotentiallatenz t IV-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

0

4. Ergebnisse

Abbildung 4.36: Interpotentiallatenz t I-III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

Abbildung 4.37: Interpotentiallatenz t I-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW).

0

4. Ergebnisse

Abbildung 4.38: Interpotentiallatenz t I-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW)

.

Abbildung 4.39: Interpotentiallatenz t II-IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW)

0

4. Ergebnisse

Abbildung 4.40: Interpotentiallatenz t II-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW)

Abbildung 4.41: Interpotentiallatenz t III-V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode), (MW)

0

4. Ergebnisse

4.1.10 Beschreibung der Amplituden von akustisch evozierten

Hirnstammpotentialen, abgeleitet im Colliculus inferior durch eine Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit von der Reizstärke und dem Ableitort

Bei der Untersuchung der Amplituden P I-V konnte eine Abhängigkeit der Amplitudenhöhe vom Ableitort festgestellt werden. Die Verlaufskurven der

Amplituden P I-V über alle 20 Ableitorte hatten bei fast allen Stimulationsfrequenzen (1, 2, 4, 8, 12, 16 kHz) eine ähnliche Form (Abb. 4.42 – 4.46). Die Amplituden am basalen Bereich der Elektrode, EK1, waren relativ klein und vergrößerten sich stetig bis hin zum EK12 um dann steil anzusteigen und an EK13 ihren höchsten Wert zu erreichen. Danach fielen die Amplituden zunächst steil, dann langsamer wieder ab und erreichten mit EK20 (apikales Ende der AMI-Elektrode) wieder eine Amplitude vergleichbar mit der an EK1. Da kein eindeutiger Einfluss der Stimulationsfrequenz auf die Amplituden festgestellt werden konnte, wurden die Amplituden im

Stimulationsbereich 1-16 kHz gemittelt. Die Amplitude P I betrug an EK1 702,12 nV, EK13 4275,75 nV und an EK20 1122,72 nV. Für P II lagen die Werte bei EK1

4859,90 nV, EK13 13072,50 nV und EK20 3371,58 nV. P III betrug bei EK1

3529,83 nV, EK13 38046,25 nV und EK20 3460,44 nV. Die Amplitude P IV lag bei EK1 3595,80 nV, EK13 18456,33 nV und EK20 2092,43 nV. Bei P V betrug die Amplitude an EK1 2654,88 nV, EK13 13814,33 und an EK20 780,44 nV (Tab. 4.21 u.

Abb. 4.42 – 4.46).

Abbildung 4.42: Amplitude P I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW).

0

4. Ergebnisse

Abbildung 4.43: Amplitude P II der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW).

Abbildung 4.44: Amplitude P III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW).

0

4. Ergebnisse

Abbildung 4.45: Amplitude P IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW).

Abbildung 4.46: Amplitude P V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale, abgeleitet im IC mit der Mittelhirnelektrode, in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz [kHz] und dem Ableitort (EK 1 basal, EK 20 apikal an der AMI-Elektrode); (MW).

0 5000 10000 15000 20000 25000

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt

Amplitude [nV]

1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz

0 5000 10000 15000 20000 25000 30000

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt

Amplitude [nV]

1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz 12 kHz 16 kHz

4. Ergebnisse

4.1.11 Entwicklung der Latenzen, der Interpotentiallatenzen und der

Amplituden von akustisch evozierten Hirnstammpotentialen nach der Implantation der Mittelhirnelektrode

Exemplarisch wurden bei einem Tier (Katze 354) die Entwicklung der Latenzen, der Interpotentiallatenzen und der Amplituden von akustisch evozierten

Hirnstammpotentialen über einen Zeitraum von sieben Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode (AMI) untersucht. Dazu wurden zu

unterschiedlichen Zeitpunkten Messungen im IC nach akustischer Stimulation durchgeführt:

1. unmittelbar nach der Implantation der Mittelhirnelektrode, 2. eine Stunde nach der Implantation der Mittelhirnelektrode, 3. sieben Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode.

Für die Messungen wurden Reizfrequenzen von 1, 2, 4, 8,12,16 kHz und eine Spannung von 200 mV verwendet. Ein Einfluss der Reizfrequenz konnte nicht festgestellt werden. Deshalb wurden die Werte über den Stimulationsbereich 1 – 16 kHz gemittelt. Das Potential P II konnte nicht konstant abgeleitet werden und wurde daher bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Die Latenzwerte der ersten beiden Messungen (direkt und eine Stunde nach der Implantation) waren vergleichbar, im Gegensatz zur dritten Messung sieben Stunden nach der Implantation, bei der die Latenzen verlängert waren (Abb. 4.47 – 4.50). Die Latenz t I betrug an EK10 direkt nach der Implantation 1,01 ms, nach einer Stunde 1,04 ms und nach sieben Stunden 1,27 ms. Daraus ergibt sich eine

Latenzverlängerung von 0,26 ms. An EK20 lag die Differenz bei 0,25 ms mit einer Latenz t I 0,82 ms bei der ersten Messung, 0,80 ms bei der zweiten und 1,07 ms bei der dritten Messung. Die Latenz t III betrug an EK10 unmittelbar nach der

Implantation2,24 ms, eine Stunde später 2,26 ms und nach sieben Stunden 2,82 ms.

An EK20 lag die Latenz t III bei der ersten Messung bei 2,09 ms, bei der zweiten Messung bei 2,05 ms und bei der letzten Messung bei 2,59 ms. Entsprechend ergab sich eine Latenzverlängerung von 0,60 ms für EK10 und 0,50 ms für EK 20. Die Latenz t IV betrug an EK 10 direkt nach der Implantation 3,25 ms, eine Stunde danach 3,26 ms und nach sieben Stunden 3,93 ms. An EK20 lag die Latenz t IV bei der ersten Messung bei 3,13 ms, bei der zweiten bei 3,05 ms und bei der letzten Messung bei 3,61 ms. Die Differenz zwischen der ersten und der letzten Messung

4. Ergebnisse

betrug für EK10 0,68 ms und für EK20 0,48 ms. Die Latenz t V betrug an EK10 unmittelbar nach der Implantation 4,48 ms, eine Stunde später 4,44 ms und sieben Stunden nach der Implantation 4,85 ms. An EK20 bei der ersten Messung 4,34 ms, bei der zweiten Messung 4,19 ms und bei der dritten Messung 4,61 ms. Die

Verlängerung der Latenz t V lag für EK10 bei 0,37 ms und für EK20 bei 0,27 ms (Tab. 4.22 – 4.25).

Bei allen untersuchten Latenzen war eine deutliche Abhängigkeit vom Ableito rt vorhanden. Die Latenzen, die im basalen Bereich der Mittelhirnelektrode (Kontakt 1) abgeleitet wurden waren größer und verkürzten sich zum apikalen Teil der Elektrode (Kontakt 20) (Abb. 4.47 – 4.50). Es gab entsprechend einen Gradienten von

Elektrodenkontakt 1 zu Elektrodenkontakt 20 mit abnehmender Latenz. Die Latenz t I

betrug direkt nach der Implantation an EK1 1,09 ms, an EK 10 1,01 ms und an EK20 0,82 ms. Für die zweite Messung lag die Latenz t I bei EK1 1,07 ms, EK10 1,04 ms, EK20 0,8 ms und nach sieben Stunden bei EK1 1,32 ms, EK10 1,27 ms, EK20 1,07 ms. Daraus resultierte eine Verkürzung der Latenz t I in apikaler Richtung der Mittelhirnelektrode von 0,27 ms bei der ersten und zweiten Messung und 0,25 ms bei der Messung nach sieben Stunden. Die Latenz t III betrug bei der ersten Messung an EK1 2,56 ms, EK10 2,24 ms und EK20 2,09 ms. Eine Stunde nach der Implantation an EK1 2,51 ms, EK10 2,26 ms und EK20 2,05 ms. Nach sieben Stunden gemessen lag die Latent t III bei EK1 2,72 ms, EK10 2,82 ms und EK20 2,59. Die

Latenzverkürzung betrug bei der ersten Messung 0,45 ms, bei der zweiten Messung 0,46 ms und bei der dritten Messung 0,13 ms. Die Latenz t IV betrug unmittelbar nach der Implantation gemessen an EK1 3,98 ms, EK10 3,25 ms , EK20 3,13 ms und eine Stunde später an EK1 4,11 ms, EK10 3,26 ms, EK20 3,05 ms. Nach sieben Stunden lag die Latenz t IV bei EK1 4,84 ms, EK10 3,93 ms, EK20 3,61 ms. Die Differenz betrug bei der ersten Messung 0,85 ms, bei der zweiten Messung 1,06 ms und bei der dritten Messung 1,23 ms. Die Latenz t V betrug direkt nach der

Implantation an EK1 5,12 ms, an EK 10 4,48 ms und an EK20 4,43 ms. Für die zweite Messung lag die Latenz t I bei EK1 5,42 ms, EK10 4,44 ms, EK20 4,19 ms und nach sieben Stunden bei EK1 5,97 ms, EK10 4,85 ms, EK20 4,61 ms.

Entsprechend ergab sich eine Verkürzung der Latenz t V von 0,81 ms bei der ersten 1,23 ms bei der zweiten Messung und 1,36 ms bei der Messung nach sieben

Stunden (Tab. 4.22 – 4.25).

4. Ergebnisse

Abbildung 4.47: Entwicklung der Latenz t I der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen.

Abbildung 4.48: Entwicklung der Latenz t III der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen.

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6

1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt

Latenz [ms]

post OP 1h post OP 7h post OP

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5

1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt

Latenz [ms]

post OP 1h post OP 7h post OP

4. Ergebnisse

Abbildung 4.49: Entwicklung der Latenz t IV der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen.

Abbildung 4.50: Entwicklung der Latenz t V der akustisch evozierten Hirnstammpotentiale innerhalb der ersten 7 Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode in Abhängigkeit vom Ableitort (EK1 basal und EK20 apikal an der AMI-Elektrode), MW aller Reizfrequenzen.

0 1 2 3 4 5 6

1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt

Latenz [ms]

post OP 1h post OP 7h post OP

3 3,5 4 4,5 5 5,5 6 6,5 7

1 2 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 Elektrodenkontakt

Latenz [ms]

post OP 1h post OP 7h post OP

4. Ergebnisse

Die untersuchten Interpotentiallatenzen (IPL III-IV, IPL IV -V, IPL I-V) zeigten bei den drei Messungen (unmittelbar, eine und sieben Stunden nach der Implantation der Mittelhirnelektrode) bezüglich der Form ähnliche

Kurvenverläufe (Abb. 4.51 - 4.53). Allerdings gab es bei den einzelnen Interpotentiallatenzen Unterschiede in Abhängigkeit vom Messzeitpunkt. Bei der IPL III-IV waren die Unterschiede zwischen den drei Messungen an den Ableitkontakten im basalen Bereich der Mittelhirnelektrode größer als an den apikal befindlichen Elektrodenkontakten. An fast allen zwanzig Ableitorten ergab die Messung sieben Stunden nach der Implantation verlängerte Interpotentiallatenzen. Die IPL III-IV betrug an EK1 direkt nach der Implantation 1,55 ms, eine und sieben Stunden später 2,10 ms, an EK10 bei der ersten und zweiten Messung 1,01 ms und bei der dritten

Messung 1,12 ms, an EK20 unmittelbar nach der Implantation 1,04 ms, eine und sieben Stunden danach 1,01 ms. Im Gegensatz dazu konnten bei der IPL IV-V in der Messung sieben Stunden nach der Implantation die

geringsten Interpotentiallatenzen abgeleitet werden. Die IPL IV -V betrug an EK1 für die ersten Messung 1,27 ms, für die zweite Messung bei 2,08 ms und für die dritte Messung bei 1,24 ms, an EK10 direkt nach der

Implantation 1,24 ms, eine Stunde später 1,14 ms und nach sieben Stunden 0,88 ms, an EK20 bei der ersten Messung 1,21 ms, bei der zweiten

Messung 1,13 ms und bei der letzten Messung 0,99 ms. Bei der IPL I-V konnten an den basalen Elektrodenkontakten die größten

Interpotentiallatenzen in der Messung sieben Stunden nach der Implantation ermittelt werden. An den mittleren und apikal gelegenen Elektrodenkontakten waren die Interpotentiallatenzen zu allen drei

Messzeitpunkten sehr ähnlich. Die IPL I-V betrug an EK1 direkt nach der Implantation 4,16 ms, eine Stunde später 4,35 ms und nach sieben Stunden 4,64 ms, an EK10 bei der ersten Messung 3,41 ms, bei der zweiten

Messzeitpunkten sehr ähnlich. Die IPL I-V betrug an EK1 direkt nach der Implantation 4,16 ms, eine Stunde später 4,35 ms und nach sieben Stunden 4,64 ms, an EK10 bei der ersten Messung 3,41 ms, bei der zweiten