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4. Ergebnisse

4.1. Auswertung der Patientendaten

Bei den Fragen werden, wie bei allen Fragen des Fragebogens EORTC-Fragebogens QLQ-CR29, vier Antwortmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Ob die Patienten an ungewolltem Stuhl- oder Darmgasabgang litten, konnten diese mit „überhaupt nicht“ (1 Punkt), „wenig“ (2 Punkte), „mäßig“ (3 Punkte) oder „sehr“ (4 Punkte) beantworten. Zur Beurteilung der Kontinenzleistung wurden Patienten, die überhaupt keine oder wenig Probleme mit ungewollten Stuhl- oder Darmgasabgängen hatten als „stuhlkontinent“

betrachtet, während Patienten, die ihre Stuhlinkontinenz als mäßig oder sehr stark einschätzten, als „stuhlinkontinent“ definiert wurden.

Somit wurden 25 Patienten (8 Frauen, 17 Männer) von dem ursprünglich aus 194 Patienten bestehenden Kollektiv (73 Frauen, 121 Männer) ausgeschlossen. Der Hauptteil (9 Patienten) wurde aufgrund von Metastasen oder wegen Zweittumoren (9 Patienten), 4 Patienten weil sie bereits im Krankenhaus verstarben, 1 Patient besdingt durch ein Rezidiv und 2 Patienten aus anderen Gründen (Demenz und HNPCC), ausgeschlossen. Die prozentuale Verteilung ist in Abb. 5 dargestellt.

Abbildung 5: Ausschluss von 25 Patienten aufgrund der gewählten Ausschlusskriterien, nach Sichtung des klinikinternen Datenspeichersystems

Von 152 der 169 Patienten waren die behandelnden Ärzte im klinikinternen

Datenspeichersystem erfasst, sodass ihnen der beschriebene Fragebogen zugesandt werden konnte. Auch wenn die Antworten der Hausärzte oftmals unvollständig waren, mussten 22 Patienten aufgrund der ausgefüllten Fragebögen sicher aus der Studie ausgeschlossen werden. Nach einem Vergleich mit den Daten aus dem allgemeinen Melderegister wurden zusätzlich zwei Patienten, die inzwischen verstorben waren, ausgeschlossen. Somit blieben 145 Patienten, an die die Fragebögen zur Erfassung der Lebensqualität verschickt werden konnten. Nach Erhalt der Antworten mussten sechs weitere Patienten ausgeschlossen werden, da zwei an einem Rezidiv und vier an einem Zweittumorgeschehen oder Metastasen erkrankt waren. 42 Patienten sendeten keine Antwort ein und 20 Patienten konnten nicht ermittelt werden.

Von den 145 Patienten, an die die Fragebögen QLQ-CR29 und QLQ-C30 gesendet wurden, konnten also 77 Patienten in die Studie eingeschlossen werden, was einem

16%

36%

36%

4%

8%

Exitus letalis Metastasen Zweittumoren Rezidiv andere

Anteil von 40% des Ursprungskollektives entspricht. Die genaue Entwicklung des Patientenkollektivs ist in Abb. 6 dargestellt.

Abbildung 6: Entwicklung des Patientenkollektivs vom Ursprungskollektiv zum Studienkollektiv

4.1.2. Stammdaten

Von den ursprünglich 194 Patienten waren 120 Männer und 74 Frauen (62%: 38%).

Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation betrug 63,6 ±10,9 Jahre, wobei der jüngste Patient 33 Jahre und der älteste 95 Jahre alt war.

Nach der Befragung von Hausärzten und Patienten mittels Fragebogen, konnten letztendlich 77 Patienten in die Studie eingeschlossen werden, wovon 24 weiblichen und 53 männlichen Geschlechts waren. Im Durchschnitt waren die Patienten zum Zeitpunkt der Operation 61,1 (± 9,3) Jahre alt, wobei der jüngste Patient ein Alter von 33 Jahren und der älteste von 79 Jahren hatte. Die prozentuale Darstellung von

Geschlecht und Alter des Kollektivs findet sich in Abb. 7. Zum Zeitpunkt der Befragung, am 31.10.2012, waren die Patienten durchschnittlich 68,5 (± 9,7) Jahre alt, wobei der jüngste Patient mittlerweile 41 Jahre alt und der älteste 87 Jahre alt war. Die mittlere

194 Patienten

•Ursprungskollektiv

•ausgeschlossen durch Datenspeichersystem:

25 Patienten

169 Patienten

•ausgeschlossen durch Hausärzte: 22 Patienten

•ausgeschlossen durch Melderegister: 2 Patienten

145 Patienten

•Kollektiv, das direkt kontaktiert wurde

•ausgeschlossen durch fehlende Antwort oder Ausschlusskriterien: 68 Patienten

77 Patienten

•Patientenkollektiv der Studie

Nachbeobachtungsdauer, die den Zeitraum zwischen Primäroperation,

beziehungsweise Rückverlagerungsoperation und Befragung darstellt, betrug 6,7 (±2,8) Jahre.

4.1.3. OP-Methoden und TNM-Klassifikation

Von den 77 Patienten, die in die Studie eingeschlossen wurden, wurde bei 58 Patienten eine Rektumresektion, bei elf Patienten eine Rektumexstirpation, bei fünf Patienten eine Vollwandexzision und bei einer Patientin primär eine Hartmannoperation mit sekundärer Kontinuitätswiederherstellung durchgeführt. Bei zwei Patienten ist die OP-Methode nicht dokumentiert. Während 27 Patienten allein mittels Operation therapiert wurden,

erhielten 33 Patienten eine neoadjuvante und 17 Patienten eine adjuvante Therapie. In Tab. 14 wird dargestellt, wie bei den 75 Patienten mit gespeicherten Therapiedaten die Operationsmethoden mit Radiochemotherapie kombiniert wurden.

69%

31%

Geschlechterverteilung der 77 Patienten

Männer Frauen

4%

14%

33%

36%

13%

Altersverteilung der 77 Patienten

40-49 Jahre 50-59 Jahre 60-69 Jahre 70-79 Jahre

>80 Jahre

Abbildung 7: Geschlechter- und Altersverteilung der 77 eingeschlossenen Patienten

Radiochemotherapie

Keine Adjuvant Neoadjuvant

Operationsmethode

Rektumresektion 20 14 24

Hartmann-OP 1 0 0

Rektumexstirpation 1 2 8

Vollwandexzision 5 0 0

Tabelle 14: Erhaltene Therapie mit Operationsmethode und ggf. Adjuvanz bei 75 Patienten (zwei wurden nicht dokumentiert)

Keiner der 77 Patienten, die in die Studie eingeschlossen wurden, hatte

Fernmetastasen und somit waren alle cM0-klassifiziert. Der N-Status ist von zwei Patienten nicht bekannt. Ansonsten hatten 59 Patienten eine N0-, acht Patienten eine N1- und acht Patienten eine N2-Klassifikation. Die T-Klassifikation wurde bei drei Patienten mit T0 angegeben. 23 Patienten hatten eine T1-Klassifikation. Ein Patient hatte ein Carcinoma in situ. T2-Tumoren waren bei 19 Patienten identifiziert worden, T3-Tumoren bei 31 Patienten.

Abbildung 8: T-Klassifikation von 74 Patienten (drei Patienten mit T0 wurden nicht dargestellt)

14 12

24

1

9

7

7

2 1

14

1 2

12

16

19 6

1

17

7

13 1

6

12

18

4 6

11 1

19 13

20

0 5 10 15 20 25 30 35

kein Stoma Stoma

>=70Jahre

<70Jahre keine Adjuvanz neoadjuvant adjuvant weiblich männlich

T1 (N=23)

Tis (N=1) T2 (N=19) T3 (N=31)

Abbildung 9: N-Klassifikation von 75 Patienten

In Abb. 8 und 9 wird deutlich, wie inhomogen die Patientengruppen mit Tumoren der gleichen T- oder N-Kategorie in ihrer Zusammensetzung bezüglich Alter, Geschlecht, Therapie und Stoma sind, sodass die TNM-Klassifikation nicht als spezifischer

Einflussfaktor auf die Lebensqualität untersucht wurde.

4.1.4. Daten zu Nachsorge und Langzeit-OP-Verlauf

Von 152 der 169 Patienten waren die behandelnden Ärzte im klinikinternen

Datenspeichersystem erfasst, sodass ihnen der beschriebene Fragebogen zugesandt werden konnte (vgl. 3.2.3.). 21 Hausärzte füllten keine der angegebenen Fragen aus und auch von den restlichen 103 Hausärzten wurden die Fragen nur teilweise

beantwortet. 22 Patienten konnten mit Hilfe der Antworten der Hausärzte jedoch aus der Studie ausgeschlossen werden, da 17 von ihnen mittlerweile verstorben waren, drei an einem Rezidiv und zwei an einem Tumorzweitgeschehen erkrankt waren.

Über die letztendlich in die Studie eingeschlossenen 77 Patienten gaben die Hausärzte nur teilweise Auskunft über Tumornachsorge und Nachbeobachtungszeit (Follow-up-years). Eine regelmäßige Tumornachsorge erfolgte demnach bei 41 Patienten (53,2%), während zwei Patienten (2,6%) aus unbekannten Gründen keine Tumornachsorge in Anspruch nahmen. Bei 34 Patienten (44,2%) machten die Hausärzte zu diesem Punkt

0 38

7 6

0 21

1 2

0 7

3 6

0

25

5 2

0

32

4 3

0

27

4 5

14 4 3

45

4 5

0 10 20 30 40 50 60 70

Geschlecht Therapie Alter Stoma Geschlecht Therapie Alter Stoma Geschlecht Therapie Alter Stoma

N0 N1 N2

kein Stoma Stoma

>=70Jahre

<70Jahre keine Adjuvanz neoadjuvant adjuvant weiblich männlich

keine Angaben. Die Nachbeobachtungszeit ist für 28 Patienten nicht bekannt, wobei acht dieser Patienten vom Hausarzt nur zur Diagnosestellung gesehen wurden. Die übrigen 49 Patienten wurden bei ihren Hausärzten im Durchschnitt 4,79 (±3,4) Jahre nachbeobachtet. Die genaue Dauer des Follow-up-years wird in Abb. 10 dargestellt.

Abbildung 10: Nachbeobachtungszeit von 49 Patienten (für 28 Patienten nicht bekannt)