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4.4 Austestung der Vitalfärbung im RuSiTec

In allen vier getesteten Läufen konnte die Aufnahme der gefärbten Hefe beobachtet werden (s. Tab. 3.4, Läufe 5 bis 8). Tendenziell sank die Zahl der mit maximalen Hefemengen gefüllten Protozoen im Verlauf aller Silagezulagen um bis zu 60 % und stieg dann in der Erholungsphase wieder an.

Sowohl bei Färbung mit Kongorot als auch Methylenblau nach Löffler nahmen nur Protozoen der Gattungen Entodinium und Diplodinium die Hefe auf, wodurch andere Gattungen unberücksichtigt blieben. Daher werden im Folgenden diese Gattungen nur als Protozoen und die Aufnahme der gefärbten Hefe als Hefeaufnahme bezeich-net.

In den folgenden Diagrammen (Abb. 4.7 bis 4.12) kennzeichnet der durchgehende Balken den Grassilageneinsatz, der unterbrochene Balken den Clostridienzusatz.

In den Läufen 5 und 6 erfolgten die Färbeversuche ab Tag 9 (letzter Tag der Kontrollphase), das heißt zwei Tage vor der Clostridienzulage (C. perfringens) und einen Tag vor dem Silageneinsatz.

Während der Zulagephase war ein Rückgang der Hefeaufnahme bei allen Zulagen zu verzeichnen. Bei Zulage von 2 mL C. perfringens und der Kontrollsilage K-01 wurde ab Tag 10 von einer verminderten Protozoenzahl (Rückgang -5 %) maximal Hefe aufgenommen. An Tag 15 erfolgte ein einmaliger stärkerer Rückgang. Eine Rückkehr zu den Ausgangsverhältnissen erfolgte allerdings erst ab Tag 20; zwei Tage nach Ende der Silagenzulage. Ab Tag 22 stieg die Zahl der Protozoen, die viel Hefe aufnahmen wieder auf über 97 %.

Abb. 4.7: Prozentuale Hefeaufnahme durch die Protozoen bei Zulage von 2 mL C. perfringens und K-01 in den Läufen 5 und 6

Protozoen haben keine gefärbte Hefe aufgenommen Protozoen haben wenig gefärbte Hefe aufgenommen

Protozoen haben viel gefärbte Hefe aufgenommen oder sind vollständig ausgefüllt

Einsatz der Silagen Einsatz der Clostridien

Ein ähnliches Bild zeigte sich auch bei der Zulage von 1 mL C. perfringens und K-01.

Ab Tag 10 sank die Zahl der Protozoen, die viel Hefe aufnahmen und pendelte sich ab Tag 21 wieder bei über 95 % ein.

Abb. 4.8: Prozentuale Hefeaufnahme durch die Protozoen bei Zulage von 1 mL C. perfringens und K-01 in den Läufen 5 und 6; Restlegende s. Abb. 4.7 Bei Zulage von 2 mL C. perfringens und der Schadsilage S-11 sank der prozentuale Anteil an Protozoen, die viel Hefe aufgenommen hatten, ebenfalls ab Tag 10 (-30 %) und erholte sich ab Tag 22, pendelte sich dann aber erst ab Tag 24 mit einem prozentualen Anteil der Protozoen mit maximaler Hefeaufnahme von über 96 %

Hefefüllung

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Hefefüllung

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9 11 13 15 17 19 21 23 25 27

Tag

wieder ein. Der Protozoenanteil, der weniger Hefe aufnahm, lag mit durchschnittlich 15 % auch höher als bei K-01-Zulage. Ab Tag 16 nahm die Zahl der Protozoen, die maximale Hefemengen aufnahmen, stark ab.

Abb. 4.9: Prozentuale Hefeaufnahme durch die Protozoen bei Zulage von 2 mL C. perfringens und S-11 in den Läufen 5 und 6; Restlegende s. Abb. 4.7 Bei Zulage von 1 mL C. perfringens und S-11 sank der prozentuale Anteil an Protozoen, die viel Hefe aufgenommen hatten, ab Tag 10 um bis zu 55 % ab und erholte sich ab Tag 22. Erst ab Tag 24 erreichten die Protozoen mit maximaler Hefeaufnahme wieder prozentuale Gehalte von über 96 %. Der Protozoenanteil, der weniger Hefe aufnahm, lag bei Zulage von C. perfringens, 2 mL und der Schadsilage S-11 mit durchschnittlich 15 % höher als bei Zulage der Kontrollsilage K-01. An Tag 11, 14 und 16 kam es zu einem verstärkten Rückgang der Protozoen, die maximale Mengen an Hefe aufnahmen.

Abb. 4.10: Prozentuale Hefeaufnahme durch die Protozoen bei Zulage von 1 mL C. perfringens und S-11 in den Läufen 5 und 6; Restlegende s. Abb. 4.7

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Hefefüllung

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Hefefüllung

Auch bei Zulage von 2 mL C. perfringens und S-05 sank der Anteil der maximalen Hefeaufnahme ab Tag 10 um ca. 50 % ab, eine Erholung erfolgte ab Tag 20 und blieb dann ab Tag 24 mit 97 % konstant.

Abb. 4.11: Prozentuale Hefeaufnahme durch die Protozoen bei Zulage von 2 mL C. perfringens und S-05 in den Läufen 5 und 6; Restlegende s. Abb. 4.7 Ein gleiches Bild zeigte sich bei Zulage von 1 mL C. perfringens und S-05. Nach einer Abnahme der Hefeaufnahme ab Tag 10 um bis zu 50 % erfolgte der Anstieg wieder ab Tag 20.

Abb. 4.12: Prozentuale Hefeaufnahme durch die Protozoen bei Zulage von 1 mL C. perfringens und S-05 in den Läufen 5 und 6, Beladung s. auch Tab.

3.4; Restlegende s. Abb. 4.7

Betrachtet man die mittlere Hefefüllung der Protozoen so wurde bei Zulage von C. perfringens, 1 mL und der Schadsilage S-05 im Mittel ein deutlicherer Rückgang der Protozoen mit hoher Hefeaufnahme, beziehungsweise ein Anstieg der Protozoen, die weniger oder gar keine Hefe mehr aufnahmen, verzeichnet als bei

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Hefefüllung

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Hefefüllung

Zulage der anderen Silagen (Tab. 4.12). So betrug der Anteil der maximal mit Hefe gefüllten Protozoen zwischen Tag 10 und 20 bei Zulage von K-01 im Mittel 90,4 %, bei Zulage von S-11 80,6 % und bei Zulage von S-05 72,6 %. Der Anteil der Protozoen mit geringer Hefeaufnahme hingegen war bei Zulage von S-05 (14,8 %) höher als bei den anderen Silagen (K-01: 6,6 %; S-11: 12,2 %). Ähnliches zeigte sich bei den Protozoen ohne Hefefüllung (K-01: 3,1 %; S-11: 6,7 %; S-05: 10,9 %).

Tab. 4.12: Mittlere Hefefüllung der Protozoen in den Läufen 5 und 6 zwischen Tag 10 und 20 (Scoreschlüssel s. Tab. 3.10)

Zulagen Score

+++ (%) ++/+ (%) - (%)

C. botulinum, 1 mL, K-01 90,4 6,60 3,00

C. botulinum, 1 mL, S-11 80,5 12,8 6,70

C. botulinum, 1 mL, S-05 72,6 14,8 10,9

Da die Ergebnisse bei den einzelnen Zulagen nahezu identisch waren, werden die Ergebnisse der Färbeversuche der Läufe 7 und 8 gemeinsam besprochen.

Auch hier konnte ein Rückgang der Hefeaufnahme ab Tag 10 beobachtet werden;

die Erholung erfolgte ab Tag 20 und pendelte sich umgehend wieder ein. Der Anteil der Protozoen mit maximaler Hefefüllung lag während der ersten 9 Tage leicht unterhalb seines Ursprungsniveaus, wohingegen sich der Anteil der anderen Füllungsgrade geringgradig erhöhte. Auch hatte sich durch die Differenzierung von vier Füllungsgraden bei der Auszählung der Protozoen anstatt drei der prozentuale Anteil der Protozoen mit maximaler Farbstoffaufnahme generell um 50 % verringert.

Unterschiede zwischen den einzelnen Fermentern waren allerdings nicht festzu-stellen (Tab. 4.13).

Tab. 4.13: Mittlere Hefeaufnahme der Protozoen in den verschiedenen Zulagephasen in den Läufen 7 und 8 (Scoreschlüssel s. Tab. 3.10)

Zulagen Versuchsphasen Score

Tag +++ (%) ++ (%) + (%) - (%)

8 - 9 68,1 23,8 4,45 3,65

10 - 18 40,2 38,9 13,6 7,30

C. botulinum, 1 mL, K-01

19 - 28 62,9 28,3 5,78 3,02

8 - 9 82,2 14,8 2,17 0,83

10 - 18 44,7 39,9 11,1 4,30

C. botulinum, 1 mL, S-11

19 - 28 72,7 21,6 3,89 1,81

8 - 9 76,9 20,1 1,92 1,08

10 - 18 45,2 40,7 9,61 4,49

C. botulinum, 1 mL, S-05

19 - 28 69,1 24,2 4,67 2,03

4.5 Ergebnisse der PCR-Untersuchungen ausgewählter