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Die Ausstellung Usines Carels Freres in der Maschinenhalle in Gent im Jahre 1913

Mitgeteilt von Ing. Dr, techn.

K arl ayer,

Von den Maschinen, welche im Jahre 1913 (Mai·.[ovember] in der Maschlnenhalle in Gent zu sehen waren, gebührt unstreitig der

A bb.

1.

S tand der Fa. Usines Carels Freres in der Maschinenhalle in Gent aus der Vogelschau von der Kranbrücke aus.

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ZEITSCHRIFT DES ÖSTERR. INGENIEUR. UND ARCHITEKTEN·VEREINES Nr. ~1 erste Platz jenen der Fa. Usines Ca re ls Frerea, Socie te Anonyme

I

in Gent, nicht nur der große n Einheiten halber , sonde rn auch wegen ih re r konstru ktiven Durch bildung. ins teh end e Abb , 1 zei gt eine photograp hisc he Reprodukti on des Standes der Firma.

Die konstruktive Durchbildungdes Carelsschen Dieselmotors von 1000 PSe.

I

~

/

Abb. 3. Grundriß.

Im Hintergrunde bemerkt man eine große Compounddampf·

maschine von 2500PS,welche mit Ventilsteuerung ausgerüstet und für den Betrieb mit hochüberhitztem Dampf eingerichtet ist. Die anderen ausgestellten laschinen sin d durchwegs Dieselmotoren. In der nll.chsten Nähe der Dampfmaschine ist ein Dieselmotor von 1000 1'8. ausgestellt, welcher mit einem 600 J(JV-Generator gekuppelt ist. Letzterer wurde von der Elektrizitlitsfabrik in harleroi geliefert.

\Vll.hrend der Ausstellung war dieser Motor tilglich von !l Uhr früh bis .litternacht im Betriebe. Der elektrisehe Strom diente zum Betriebe verschiedener Pumpen, hauptsächlich aber zur Beleuchtung des P al ai des Lu m i

e

r e s. Die konstruktive Durchbildung des

Motors ist aus den Abb, 2, 3 und 4, die allgemeine Anordnung aus

Abb. 5 zu entnehmen. d

b it ylin er.

Der 1\Iotor beaitzt vier ver t ikal angeor dnete Ar ei sz d d H b 660mlllj

Der Durchmesser eines Zylinders beträgt 510 un er u b die normale Tourenzahl des Mot or s ist 180. Der Motor weist nOC einen fünften ebenfalls vertik al angeordnet en , jedoc h tiefer

gelege~:

Zylinder auf, den Arbeitszyl ind er der Reini gnngslnftpumpe.

Abh •4. Kreuzriß.

Abb. 5. Ansicht des Carelsschen Dieselmotors von 1000 PSe.

c10ppeltwirkende Kolben derselben wird von der lIauptwelle aus lIW

getrieben, desgleich en die Steuerung. Der 1IIotor ist ein Zweitllkt Dieselmotor, welcher keine eigentlichen Ausströmventile besitzt,• sondern es werden vor Buhend" durch den Kolben die im Zylinder-mantel vorgesehenen, radial angeordneten und reichlich bemeSSenen AusströlllBchlitze freigelegt. Fast im gleich en Augenhlicke erfolgt daa Durchblasen mit der durch die Reinigungspumpe komprimierten Luft,

.welch~ m~t

ZR.

-t,

Atm. "' ber d r uck in die Zylinder einströnlt und eine grundhche Säuberung von den Verbrenllungsprodllktell be-wirkt. Gleichzeiti~ unterstützt die expandierende Luft die kühlende

=

1914 ZEITSCHRIFT DES Ö TERR. INGENIEUR· UND ARCHITEKTEN·VEREINES Nr. 21

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Abb. 6. Die konstruktive Durchbildung des Carelsschen Dieselschiffmotors von 2250 PSe.

Wirkurl" d Z' k I .

der' .'" er ,Ir u ationswasserk ühlung. 'ow o h l der Deckel als auch A J'.yhndor werdon ausgiohig gekühlt, Das Kühlwasser bespült die Usströrnschlitze wie auch die AusströmrirJ""f1liche d und entweicht

sodann i I~' D' .. . " .

I ns rere. re gunstlge Anordnung der Aus trömschlitze und (er Ausst .. . I h '

el romrlllgfäe e tst aus den Schnitten in Abb, 2, 3 und 4 zu Z

r~~lehmen;

dieselbe ermöglicht es, daß das Kühlwasser den ganzen 'y ..

n~ennantel

bestreichen kann und dabei gloichzeitig oine al

l-~ l-~

I tIg0 Kühlung der Au strömschlitae und -Ringfläche

zewähr-.eIstet ist. Der Kolben "

Ist z . T

d Weller rg ausgeführt, er ohe 'I' 'I

)) ro er gekiihlt.

.as Kühlwasser wird durch ol~en IIilfskolholl e dem mll d )'

L er \.olhenstango ver -UndenenKreuzkopfzapflln ZUgef"h

K 11 rt. Die gehohrte Iolhenstnnge enthält ein tohr vo kl .n einerem Durch-messer I d'

d a s ie llohruug'

urch da Ib . '

K sse e WIrd das

Uhtwassor .1010 Kolben

Abb. 7. Ansicht des Schiffmotors von

2250 PSe,

zngeführt und sodnnn durch den Ringi num zwischen Rohr lind Kolhenstllnge rückgeleitet. Die chmierung aller Teile des Motors· orfolgt automatisch durch eine von der Hauptwelle angetriebene

chmierpumpe. Die zum Angehen des Motors und zum..Einblasen des Brennstoffca erforderliche Druckluft von za, 60 Atm. herdruck wird durch einen dreistufigen, wassergekühlten Kompressor erzeugt.

Der restliche Teil des tundes ist für die Ausstellung von chiffsmotoren ausersehen worden. Die Anwendung, den der

Vor-40

1'11 ARCHl'rEKTEN.VEREI ES NI'. 21 1914

Gesetzentwurf zum Schutze der Ingenieure, Architekten und

Landmesser-s).

Der italienische des Standes

., ~-ac h ,.,11..Ionitor. TecnJco" 1!114,Nr. 6 unt!Nt. 8

••) 111 ltu.llen he8telum GD ]'ro i .

Jil2(Zbdl - und 8tr r-)Oprichtl' (tribulI:Ii~~eDI 2.( AI)pellationlb ö(e (co r t e dl avpellO),

•••, Ual."a l bl-.

t) HaI. "ent.i mor.U· ,11. h.w rtlich nJuriaUlche Personeu".

des Motors während der Ausstellung. Die Zeit, welche notwendig war, um den Motor, der mit der vollen Tourenzahl arbeitete, um-zusteuern und denselben auf die volle Tourenzahl in der entge,;en-gesetzten Drehrichtung zu bringen. betrug bei Leerlauf 7 Sek- Der die Umsteuerung besorgende Maschinist hat vor seinen Augen einen Apparat, aus dem er entnehmen kann, welche Zylinder mit Brenn' sto fl und welche mit Druckluft arbeiten, wodurch Manipulations' feblern wirksam vorgebeugt wird.

Der land der Fa. sines Carels Freres erfreute sich eines zahlreichen Besuches und muB anerkennend bervorgehoben werden, daß die Firma bemüht war, durch die Ausstellung die allgemeine Aufmerksamkeit auf die vielseitige Verwendung des Diesel ·Motors zu lenken , und damit ein gutes Stiick zum Erfolge der Genter Maschinenban-Ausstellung beigetragen hat.

Der italienischen Kammer wurde im Jahre 1911 der Entwurf eines Ges etzes zum Schutz des Standes der Ingenieure, Architekten und Landmesser vorgelegt, dessen grundsätzliche Bestimmungen den Beschlüssen der Stnndesvertretungen entsp rachen un d dessen 'Vor t·

laut zwischen den beteiligten Ministern und dem parlamentarischen Ausschoß vereinbart worden war. In den international bewegten Jahren (T r ip olis, Balkan) konnte die Vorlage vor Schl u ß der XXIIL Legislaturperiode nicht mehr erledigt werden. Der nur in formeller Hinsicht abgeänderte Entwurf, dessen Gesetzwerdung seitens der Fachkreise in wenigen Monaten erwartet wird, wurde nunmehr von derRegierung neuerdings derKammer in nachstehender Fassung vorgelegt:

..Gesetzentuiur] vom 3. Februar1914.

Ar L I. Im Hauptort jed er Provinz**) werden Lei d!'lfi.

AI!pcllati on sgeri cht 'h of, und wo dieser fehlt, bei dem Geri cht e, 11r~'l LI RtI'u***). und zwa r eino für dieIngeni eure, die zweit e fiir die Archit ekten und die drittI' für die gep rü fte n Land messer (Geompter) angelegt mit gl'l\ll\lI'r Angab e des Nachwoisos, auf Grund dl'ssl'n die Eiutrngung erfo lgt .

Hinsichtli ch derAnlage und Führung der mit diesem Gpsctz !' goscha fh-nc n List r-n werden jen e Pro vinzen , deren Haup to rt e weller

~it... eines Appellation.'gel'iehtshofes noch eines Gerichtes sind , als zu jenem Ceri cht gehör ig bct rachtc t , zu dem ihr Hauptort gehört.

Art. 2. We: in dieList e der Ingeni eu re ode r Architekten , ein : get mge n werden will, muß durch rcoht skräft.igoZeugni sse nachwels~n.

duß er im Vollbesitz der bür gerli ch en Rechteist, daßer kein e der IIn erste n Absntv: des Art. 28 des Ccsctzes VOIll 8.•Juni 1874 , 'I'. 1!l:18, übe l' die Ausübung des Advok aten . und Anwnltberufcs aufge...iihlten 't rnfen erlitten hat; daß Cl' en t wede r von einer der in der 'l'alll'lle 4 des (:I'Sl'tzcs VOUI 19. .Juli I!l()!l, ..'I' . 4!l(i, aufgc...ii hlt en Hochsch ulen des Kön igr eich es das Diplom als Ingenieur oder Arehitpkt.el'~lIl.1t en hat, orh-r daß er nach den jew eil s in Krnlt. gl'sta ndelll' n itahel1lschen (:eset...en für diesen Beruf befähigt ode r durch eine besondere Vcr -fügung der Hl'gil'l'Il1lg zugelnsseu wurde.

Art. :1. Wer in die List e der Landmess er ( oomet er ) l'inge·

tragr-n sein will, muß durch rcchtskräffi goZe ugn isse nachwei sen: dpn Vollb esit... der hi'lrgerlil'hen Rcehte;daß1'1' keineder im ers te n Absatz de« Art. 28 des Ul'>!etzcsvom 8. Juui 1874. NI'. I!J:18, iiber die Aus -übung des Anwalt· und Hiehtcrbel'Ufes aufge...iihlten i'trafen crlitten hat; daß ,'I' das Dipl<.m eines könig!. tcehnisclll'n ,'taat ,;-lllll t i t u t es, eilll' l' dil'sen gleichgestl'1lten Anstaltoder eineI' hie... u berufcnen Hoch·

schule besitzt.

Art. I. Dil' Titcl Ingcn ieul', Al'{:hitpktoder Landmesser (Ge o, mcter)genießl'nlkn •'ehut ... derArt. 18;i und 186 de. 't m fgese t zb uchl''''' .A rl.

?

.\uf.t riige, die !licht nur tec1l1liseh .pmktisehl" sOlIdern auch t1l1'ol'l'lI,s~h,wlssl'u8chufthehe Kl'llIltnisse oder die UnbdlUigen -IU'ituer ~~etelh~tel,1er!ordern, müSSenim Rahmen ihrerZust ä n d ig kc!t von den ol!e~~t,IIChc~ ~ ~rwal.t'mgen,.d,'n öt~entliehen Körper schafteJ\'O ullll d.'n (.cl1(htsbchOlden Je naeh Ihrer 1atur an Ingl'n ieure. Arcill' tl'1teu u,h,~·..1~"'I\(I.m,·ssl'r, (Ucolllell'l') iihl'l'tragcn wenh'n. die in cinl'r

~,istedl'R. hOlllgl'ele!ll's1'lIIgetrageu sind , Die Ueril'hlsbehöl'd.'nkönnen Jedoch IllIttelsUl'tClIode r Legl'iindctl'U1BescheidAuftl'iigean l'crsonpn brennung smotor in letzter Zeit bei der~Iarine aller Länder gefunden

hat, ist ja bekannt. Es is t daher anerkennenswert, daB seitens der Firma ein so gro Ber Teil des Standes dem Scbiflsrn otor gewidmet wurde. Auf Abb. 1 bemerkt man auch einen kleinen Viertakt·Diesel.

motor stehe nd er Bauart mit zwei Zylindern. Der selbe entwickelt 120 P und dien t zum Bet r ieb e von Hilf kom pressoren eines groBen Schiff mot or . Die Ausstellung dieses Aggreg ates soll zeigen, welch ine wichtig Holl e die komprimi erte Luftbeim chiffsmotorenbetrieb spielt. Der Durch mess er eine Zy liud ers bet rän t 840mlll, der Hub 430 mm, dieTourenzah l 270 und die Lei stung 6200 l/~lin. Hinter dem Viertaktm ot or ist ein liegend er Dieselmotor von 100 PS zn sehen, ine der ersten lienende n Ty pen von Yerbrennung smotoren der Fa.

Usin es arel Fr,"res .

Der her vorrag endste T il des Sta udes ist jed och unstreitig der :chiffsmotor von :!250 P •(Abb .6 und 7); die er ist einer der beiden umsteuerbaren ~Iotor n, wel ch e von der englischen.larine angekauft wurden und zu m Antrieb e ein e Dopp elschrauben-Tank schiffes dienen werden . Ein alcher .lot or i t ber it seit einem Jahre auf dem .Io to rsc hi lfe ~I{ol nd ec k ~ der II nsa-L in ie im Betri eb e und gegen-wärtig ein r der mllchtig st en ·chi ll. mo to re n. Die ungewöhnlichen Abm esung en machen auf den Besu ch er einen mächtigen Eindruck.

Trotz der norm en GröBe ist auf in gefl1llige s Gesa mt b ild besondere 'org f It ver endet word en . m gleich auf den ers t en Blick zu zeigen , daB e sich um einen Schiffs mo to r handelt, wurde am Endeder '''elle die viertlügeli g e metallene chi ffs ch r ube angebracht. Der Motor, welch r chs Zy linder aufweist, ist ine sog ena nn te oflen e Type, da heißt d s g nze Getriebe ist icht bar und auch während des Betriebes zug nglich . Die s ist namentlich bei chiffsmoloren, welche weite Hei en mitzumachen hab en, eine unbedingte Notwendigkeit lind gleichzeitig ein e Gara ntie für die Betriebssicherheit und wird üb erd i s durch die ..bersichtlichkeit der Triebwerksteile die Erhaltung des lotors we entlich erle ic hte rt. Die Welle macht 130 Touren und b teht aus drei doppelt gekröpften, untereinander gleichen Teilen

re lc h durch eingeriebene konische Schraubenbolzen miteinande:

verbunden in d; daher braucht am chiffe bl oB eine einzige doppelt gekröpfte Well al He erve mitgeführt zu werden. Die allgemeine Ausführung des Motor ist im wesentlichen dieselbe wie jene beim 1000 p •-Motor. Der lIauptunterschi ed liegt jedoch in derAnordnung der doppelt irk nden H inigungsluftpumpe. Die Zylinder derselben sind nicht in d r L ngsri chtung, son d er n vor dem Mo tor an.

geordnet und werden durch B lanciers angetrieben, um eine Über.

Füllung in der L nI richtung zu vermeiden , worauf bei chitrs.

motor n beso nd ers Rücksicht genom me n werden muB. Besondere rgfalt ist auf die Verbindung der Zylinder untereinander gele 'I wllhr nd beim 1000 P •'.lotor ine derartige Verateifung nicht vor -ges ben i·ti di eIbe wird durch einen kräftigenObtlrrahmen bewirkt und ist auch notwendig, da die Höbe des Mot or s mehr als 6 m betr gt. Die Zylinder haben einen Durchmes er von 510 und einen Hub von 9~O111111. Der besonders lange zweiteilige Kolben besteht au einem a rgekühlten b rteil und aus einem durch Rippen v rsteiften , n eh unten zu bgeschl~ ~enel: Unterteil. Der Kreuzkopf ist ein eitig aus efü hr t , um 11 eilige Zugänglichkeit zu gewähr.

I isten und die ~ber icht :l:o rleichtern. Am Ende des Motors ist ein direkt von der Hauptwelle angetriebener Kompressor all"eord t

•• I:) neI

"eich e r die gro B n Luftdruckbehalter versorgt. Als Heserve iSl ein Hilf,kompres or vorge eh n, d r durch einen besonderen, nicht um.

steuerbaren,Iot or betrieben werden kann, falls derlIauptkompressor unt uglich e!den sollte. .Von ~inem d.er Zylinder des Motor s wird mitt Is eines B lanciers ~Ill weiterer K.ompr SSor anKetrieben, der die Druckluft zur Bet tlgung de chilI teuers liefert. AuBerdem h ngen an dem lotor noch eine Reibe vonl~u mpen, z, B. jene, welche die Zirkulationswa rkühlung bewerkstelhgen, ferner die Brenn.

stoffpumpen, Pompen , welche für sanitäre Vorso rgen usw.

b stimmt lind. Für die Umsteuerung des Motors ist ein eigener 'ervo.•lotar ,orge ehen, d r durch PreBluft betätigt wird, Ein Drei.

egh hn rmöglicht die drei verschiedenen 'tel1ung en . Im Falle des Ve agen de ervo-~Iotors k.ann die Umsteuerung auch von Han d aus vorgenommen werd n. Die Brennstoffzufuhr wird durch einon Regulator bemeslen und kann auch von Hand nach Bedarf beliebig geregelt erd n, Interessant war die Vorführung der Umsteuerung

1914

40!i

= == = = = == ,;;Z,;;E;;lTSCH RIFT DES Ö TERn. I~ GENIEUR- UND ARCHl'l'E K'l'E N-VEREI 'ES Tr. ~I

er te ile n, die nich t !n die List e eingetragen sind, aber nnerkannte und hoh e besonder e Eign u ng für die zu cnt cheidende Frage be itzen.

J~I't, G. Es obliegt de n in jede Liste Eingotragenr-n nach den Vors~hl'lftcn dvr IJurchf üh ru ngsv c ro rdnung zu diesem

<':P.

<'17.0 einen Aufsl eh t sl'a t *) mit ful gc nd enlk f ug n i:,st'n zu bilden:

n) die jiihr~ieh~ Überprüfu ng \~nd \'l'r üfTt'n t lichung der Listp und deri -n~I'ttt-dung an die Gerichts. und Vorw al t ungsbchörden und an dip ölTen t lie hen Kürpers chnfton,

b) Die Fest set zung des ptiiehtgemiißen .Ia hresbeitrnges der Ein-. !?ptI'Ilgt;nen zur D?ekung de r Au'lagen für die Amt Iühru ng.

c) Uber \crla nge n die Abgab e von Uutachtpn .betreffend Zust änd ig -k"lt u!1I1 :\leinungsH~rsehietlpnhpi t l'n in Fnchangclcgenhci ten.

d) Die Aufsicht. übe rdie erfo rderl iche Wahr ung des Stu ndesuusehr-ns durch dir-Eingplrllgen en be i der Ausü bu ng ihres Berufes.

" Art.. 7. Binnen (i.Monat en na ch de r Kunduuu -h u ng dieses (:e~Ptzcs ~"Ird das.~clbe !nlttcl.s ~i ner Vo rs ch rift in \'oll z ug gesetz t '\~I~lpn . (11e von emer Kommi ssion, best eh end /lUS jc dr ei von den :\lrlllst el'l1rlor .l ust iz und des Untcni ehtcs erna nn te n Vert retern der (11'('i ht'lpilig«on :->tiinde verfußt. und nnch Anhöru ng des ~tant srlltes dUI'(,h «in königli che « Dekret gpne h migt wird.

Überga ngshcstimIIIu ngc n.

· Art. 8. In die List en na ch Art . ~ und :1kön nen diej en igen

I',~ng",I'll.gpn word en, die hinnen (i Mon at e n nnr-h Kund m nehung der

\or~ehl'lft (Ar t. 7) den begr ündet en • 'ach we iserbringen , daß sie seit

\\'cnl/?"t pn8 In .lnh ren die Tät igk eit eine" de r drei Beru fe lngeuie u r.

:.\ re h lt l'k t "dp r Landm esser (Gl'u llleter) in stund ~gcmäßer\"eisc a us-u~en und daß sie Iür des. en Au.übung eine zureichende allgemei ne Bildung besitzen.

· Diej r-nigen. dir-den lx-g rünrlct cn • ·nchw"i.' erbringen. daß sie eln" n U"I' obge na n n u- n Boru fr- durch mindestens ~ii .luhre in stnndr-s-gl'rniiß t,1' \\,,,isp ausgeüb t und Arbeiten von uflenkundigor und IIn ·

~rka,nn! t"" Bcd eut.ung uusgeführt. ha be n , könnenaußer derEint ra gu ng Indie 1~.lst e auch dieFüh rung dos entsprecln-nden Tite lsbeanspruc he n,

· h('l' dieerho be ne n Ansprüc he wil d eine]"om mission erkenne n, dIeaURje eine m Vortret r-rde r im vorstehenden Art.~gekennzr-ir-hnetcn 110,,1..eh ulen best eht.

· . Zur Prüfung der Ansprü ch e de r Anwättel' auf Ein t ra gung in dir- Llst p der Archit ekt en und in jr-ue de r La nd me.'er ( :"onll' t" l') w"l'd"n der vorg enn n nte n Komm ission je drei Vert ret e rder Aka de mie n und lnstitut« der bildenden Künst e, ln-zw. eines de r im Art. :l a nge-fuhrten st aa tli " h" n InRtitutes heitI't'I('n .

Art. 0. Kol ange im Künigl'ei ph nich t Hoeh eln dc n für .\ I'ch

i-!"k!l'n lIIit U"I!\ Heeht zur \'pl'IPih un g d"s Diplom "s IIls Arphit "k(. "in·

g~''It'htct und111rcgelm äßi g,,1''I'äti gk -it Rind .abc r liingst en sinlH'rhalb ellWS.Jahn's nneh Erlassung dpr Vurs"hl'ift illl :->imlPd,,~ "\ r t . 7 und d"r El'I'ichtung dit-S"I' l'-:"huIPn. kÜI1lH'1I di" it'ni gpn, die das Diplolll als Prnf~-ssol'd""archit"ktonis"llt'n Zpi,,!uwns \'(111"ine r g,'genwiirti gell Akadl'lIIJe od,,1' einern Institut dt'l' bild"nd"n Kün,,:t l't'l'halt pn hah en . die Eintragung in die Listennach Art. 2in d"rEigenschaft als An:hi-tekt'n und mit der Bereehtigungzu r Fühnlllg d" bdr,,/Telltl plITitels

"rlllngpn, wpnn "ie nachweisclI, daßsi" di"sen Beruf dun 'h minde:<t en R ii.!nhl'e inst.und 'sge mi iß ('I'\\'1'iseausg cübthnbenundein"en t'p l't'che ndu tt'(-hni Reh" Ausbildung besilzt-II,wOl'übpr "inp de r im .\ r t. :!Ilt'zt'i eh-nl'\t'n 1I0t'h sehul pn unterZuziehung\' ondl'l'i \'ert l'et ('1'Ilde rAkadpmien oder Institut e d,,1'bildpnuen Kün:<t" en t:d lcid"t .

Art. 10. ~()lll.nge die El'I'i"htung d,,1'Hoch '(·Inde n fiir Archi -t~-kten mit dernHcehtzur Verl "ihungdes I>iplon lt' als Areh it ektni"ht AI('hel'g'st ell t ist, abe r läng.t"nBimlt'rh llib \,on ;; ,Jah n 'n nll.eh Erriph -tlln', diescr~chulpn.könnendi"j en igen ,dit'den im Art.!lf('Hlgt -s"t z(en Be,t.lInlllungenni"ht entspn' "h en und \'oneiner.\ ka d"mieUtlpr t'im'm In,tltUt der bildenden Kiim;tpdip Befugnis als ProfI' '01'desZ"i ehm'n s el'haltt' n hubpn. unter dur Vorau. spt Zllng in die "\rehi tp k tp n li I" ein · gdl'l~g('nwerden,daßsie glei('hw"rt ig" Pl'iifnng"n an"illt'rderim Art.:!

h"Z"ldllleten Hoch schulen ode r all pine r d,,1'm'l 'pn Hoeh : ehulen fiir Arehit ektcn ableg en.

Die Vorschrifteu lind Prog l'l\mm e für di,,:,e l'riif un g en \l'el'd "n ()~1.'"Hlt(' IllIeh Kundnl!\ehullg d;es('" (:t- 'etZl'. \'om l'nt "l'I'i "ht 'mi ni-ste n llm nach Anhörullg d'-8 höh "n-II Hat I''''für da s t"nt t'l'Iicht. '\\l':t'n lind d,·1'~pktion! l1 dpshüh,'rt'1IHlll e"fiirdiehild"nd,'n Kün~tt-Ill'rall s-g<-g"hplI \l'prtlt'n.

Um diel)lIrehfiihrllng,IN\'or~t phcnden"lw l'gllng ,1)(',t illllll llngt' n Zll Prll'it'htpl'Il, wcrdpn an t!pn Ingpnit'III'"t'hlll,-n lind dennt'W'n An'hi-tpktpnschllien bpsond"l'e tochllis('h.wi ~'(-nst'hllftli,,!1l' El'giinzllngs\'!)I'-Ip~nngpn oing.-ri"htet, w('I'dplI. die ni(-ht liin gPI' I, ~ .Jahrt' dllll"l'1\

lind nnr für dip Anwärter (h'r vOl'g,'nllllntt'lI Priifungt'n h,-"tillllllt "ind.

, Art. 11. InrlPrhl\lb drpipr 1\!onat.- nl\ph ]"lIndlllaPllllng dN In1.Al't. 7gt'nanntell Vors chrift hat dl'r I'rii. 'idpnt dps ,\ p pplll\ t io ns -W"wht shoft,_", lind wo di(-s('r f.,hlt. dp" (:I' ..icht"hoft'· im I1allpt ort )1',11'1' Provinz Illit dprpr~t('n Allf"",lIungdpl' Li.tpn na('h .\ It . :!nnd:1

\·Ol'zllg"ht-n...

. Ollr st.'illdige Ausschuß für die tellnng der Techniker hat diesen Entwnrf in seilleI' Sitzung vom

u .

:\Iai 1914 eingehend

be-\~ten.~dauel't, daß diese Gesetzesvorlage nur in Italien und

0) Con il1110dt'II'Ordlno.

nich t auch in Österreich ein g ebracht wurde, denn sie enthält fast alles , was unsere heimi sche ak a d e mische Technik ers chaft seit mehr als 35 Jahren vergeben s anstrebt : Den gesetzli ch en Sch u tz der Sta n des be zeich n u ng und der höheren techn iscb-wiss en s ch aftl lcb en Tä ti gk eit geg en üb er jenen, die nur imstande sind, die Außerlich-keite n des Ingeni eurberufe s anzunehmen , oh n e jed och den höh eren Aufgab en des Ing eni eurs in sei ne m Fache, in der Verwaltung und in der Gesellschaft voll en ts p rech e n zu können.

Der Entwurf sie h t die weitestgeh end e chonung und An-er k e n n u ng er wo r be ne r Rechte vor, wobei bes onders interessante Üb e r g a ng s b es t im m u nge n für die Arehitekten getroO en werden . Die Architektenfrage ist in Italien nur insoferne einfach er wie in i)sterreieh, als noch keine Technischen Ho chschulen für Architekten bestehen. Das Gesetz sieht deren Errichtung in einer \Veise vor, daß der Titel Architekt fortan den vollen chutz der Gesetze ge-nießen wird.

Der italienische Gesetzentwurf zeigt einen auffallenden Pnral-lelismua mit den Beschlüssen der Ös t e rr . Ingenieur-und Architekten -Tage, worin eine besond ere Anerkennung der Richtigkeit undZwe ck-mäßigkeit dieser Beschlüs se liegt.

Die nach Art. 1 und 2 bei den Gericht en anzulegenden Listen der Ingenieure und Architekten entsprechen dem auf dem V. Öaterr.

Ingenieur. und Architekten·Tag beschlossenen "Verzeichnis der In -gen ie ur e" .

Art. 3 betrifft die Geom eter, deren unmittelbarer Int eressen-sch u t z erst in dem Zeitpunkt, wo Vermcssun gsingenieure mit voll-stä nd ig er Hochschulb ildungausg ebild et seinwe rd en , zu den Aufgaben der Ingenieur- und Architekten-Tage zählen wird.

Art. 5 entspricht verschieden en Bes chl üss cu , die gleich fnlls die höhere teclmiscbe Tätigkeit für die Ingenieure und Architekteu in Anspruch nehmen.

Art. Gbeinhaltet die Bildung von Ingenieurkammern für jede Provinz. Die durch das Gesetz vom 10. Jänner 1913, RGBI. .'1'. 3, ge sch a ffe ne n österreiehisch cn Ingenieurknmmern umfassen bloß die Zivilingcnieurej die 't a nd tJsbe st re b u ng e n zielen jedoch auch b"i uns nach dem Vorbild dor ;\.rztekammel'll auf die Schafrung allgemeiner autoritativer IngenieurklImmern, in denen die Interess l'n all e I' In -genieure eine wirksame Vertretung finden sollelI.

Art. 8 enthält die allgemeinen Übergangsbestimmungen fiir in Jer Praxis stehende Techniker ohne abge"chlos scn cs Hochsehul-st udium. Unter gewissen Bedin gungen, über deren Zutreffen eine aus \' ertretern dei'lIoehschul cn gebildete Kommissionentscheidet, gibt eine wenigstens IOjährige einwandfreie Praxis Anspruch auf die bloße ßetlHigung als Ingenieur usw., Iline 25jährige Praxis iib"rdies auf Führung des betrc/renden Titels. Die erstere Bestimmun g ist fast identisch mit dem analog en Artikel des zwisc h en der ständigen Delegation und dem Ü~terr. Polytechn ischen ,"erein vcrein~nrten Kompromißentwurfes fiir cin Ingenieurt itel"es elz (,Organ deR t 'sterr.

Ingenieur- und Architekten-TagesU vom 10. Juli 1!)O!1 und vom 30.• To ve m b e r 1910).

Art. 9 und 10 enthalten die sch on erwähnten besonderen Cber-gangsbestimmungen für Architekten.

Ver Entwurf des italienischen Gesetzes ist mit großer Sach-kenntnis vcrfaßt und entspricht daher don Bediirfniss en des wirklichen Lebens, Trotzdem die italieni schen Hochschulen schon hcute Diplom verleihen, wird nur die ein fache Bezeichnung Ingenieur, Architek t od e r Geometer, ohne jeden 'l:usatz, geschützt. Denn nicht der Titel oder das Diplom soll geschützt werden, sondern der St a n d. Darum wird dieses Gesetz sei lien 'l:weck erfiillen nnd im technischen Berufe die heilsame Teilung der Aufgaben in höhere und mittlere vollziehen helfen, die im Interesse all eI' Techniker nnd Buch der Volkswirl-schaft liegt und in den nnderen akademischen Ständen längst durch· geführt ist.

Das mögen insbesondero jene bedenken, die ohne tieferen I~in­

blick in die österreichisehen und in die deutschen tandesverhiiltnisbo den chlagworten Glauben schenken, die unter dem Vorwand der Förderung jener österreichischen Ingenieure, die in Deutschland wirken, von Pra.... aus in Umlauf ges tzt werden und dazu bestimmt sind, I'roll'sso:cn lind Studenten dol' Tcchnisehen I1oehsclJIIlolI hinlers Licl,l