Sowjetunion.
Bergbau — Kohlenwerkstoffe.
Schungit — das Anthrazit des Nordens. „Technika" (Technik), Mos
kau, Nr. 1 vom 1, Januar 1932,
* ) A n m e r k u n g A l l e A r t i k e l ü b e r d i e i n dieser Spalte belichtet wird, liegen beim Wirt
schaft institut für Rnßiand u.d>e Oststaaten, Königs
berg Pr im W >rtlaut vor lnter>ssent n erhalten auf Wunsch Auszüge oder vollständige Ueber-seizungeu.
Vor 100 Jahren ist beim Dorfe Schunga am Onegasee ein Lager von kohlenartigem Stoff, den man Schungit benannte, entdeckt worden. Das In
teresse für Schungit ist im Jahre 1916 gestiegen, als die Petrograder Fabri
ken englische Kohle nicht beziehen konnten; aber erst jetzt sind große Forschungsarbeiten angestellt mit dem Ergebnis, daß dieser Stoff viele Ele
mente enthält, die seinen Wert als Roh
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stoff für die Industrie bedeutend er
höhen. Das Institut für angewandte Chemie hat sich verpflichtet im Jahre 1932 das ganze Material für die Er
richtung einer Fabrik zur Gewinnung von Elektrographit aus dem Kareier Schungit zu liefern, Elektrographit der einzelnen Länder werden ange
führt. Dann heißt es: „In der Sowjet
duktion in den kapitalistischen Ländern und in der Sowjetunion von W, der Details im Maschinenbau behandelt und bei dieser Gelegenheit das DIN-System in Deutschland kritisiert. Dar
über heißt es: „In Deutschland besteht das System> DIN als unverbindliche Ex
pertise. In der Jubiläumsnummer der Zeitschrift „Maschinenbau", anläßlich des zehnjährigen Bestehens dieses Sy
stems, finden wir einige Ergebnisse seiner Awendung. Diese Ergebnisse sind unerfreulich . . . Der schwache Erfolg dieses Systems in Deutschland, welches — so schien es — bis jetzt sich durch die Genauigkeit seines Ma
schinenbaues auszeichnete, hat tiefere Gründe." Der Verfasser läßt sich über
diese Gründe im weiteren ausführlich aus. Sowjetunion und in den kapitalistischen Ländern wird besprochen und auf die
fasser sagt: „Die gegenwärtige Textil
maschine, die als die letzte Errungen
schaft kapitalistischer Technik gilt, ist für unsere sozialistische Wirtschaft nicht geeignet, weil sie auf die Psyche des Arbeiters durch ihr monotones Ge
räusch und Gekreisch schädlich wirkt.
. , . Wir müssen das Problem lösen, wie man jene Maschine, die wir aus dem Auslande übernehmen und selber bauen, von ihrem schädlichen Einfluß auf die Arbeiter befreien kann. Ande
rerseits habe die sowjetrussische Tech
nik die Aufgabe, „alles, was uns die kapitalistische Welt bietet, vollständig auszunutzen und aus dieser Technik alle die Möglichkeiten herauszuholen, welche bei der kapitalistischen Anwen
dung der Maschinen und der techni
schen Prozesse verborgen bleiben."
Nicht blindlings das Ausland ko
pieren! „Technika" (Technik), Moskau, Nr. 2 vom 6. Januar 1932.
Die Zeitung weist auf die Notwen
digkeit der Schaffung einer Schrämm-maschine hin, die am besten den neuen Arbeitsbedingungen im Donbaß ent
sprechen soll, und eröffnet mit einem großen Artikel von zwei Ingenieuren aus dem Kohleninstitut in Dnepro-petrowsk eine öffentliche Diskussion in dieser Frage. erfunden, der angeblich nach seinen Qualitäten die ausländischen Apparate übertrifft. Dieser Apparat soll die Ein
fuhr von ausländischen Filtern über
flüssig machen.
Chemische Industrie. Minkin besprechen die Wichtigkeit der Entwicklung einer chemisch-pharma
zeutischen Industrie in der Sowjet
union, Im Jahre 1923 gab es fünf Fa
briken mit 900 Arbeitern und sonstigen Angestellten, Der Wert der hergestell
ten Heilmittel erreichte 3,2 Mill, Rbl, Im Jahre 1931 gab es schon acht Grundfabriken, auf denen 4000 Ange
stellte arbeiteten und 14 237 To, im Werte von 66,4 Mill, Rbl, produziert wurden. Die Verfasser behaupten, die chemisch - pharmazeutische Industrie habe bereits eine Reihe von Schwierig
keiten überwunden und neue Voraus
setzungen für die weitere Entwicklung geschaffen; aber sie geben zu, daß die D, Prjanischnikow. ,,Udobrenije i uro-shai" (Düngung und Ernte), Moskau, Nr, 10, Oktober 1931.
Der berühmte Gelehrte bespricht die Frage der Bedeutung der Dünge
mittel und im einzelnen des Stickstoffs für die Ernteergebnisse in Ostsibirien und sagt: „Um flüssige Luft zu erhal und Zeitungen noch immer ungedeckt.
Die Papierindustrie hält mit diesen steigenden Bedürfnissen nicht Schritt.
Nach Aufzählung einer ganzen Reihe von Mißständen in der Papier-Produk
tion heißt es zum Schluß: „Das Jahr
1932 muß zum Jahr der Schaffung einer produktiv-technischen Basis werden, die gestattet, in den nächsten Jahren hinsichtlich der Quantität und Qualität des auszuarbeitenden Sowjet-Papiers Amerika und Europa einzuholen und zu überholen."
1932-In einem Leitartikel bespricht die Zeitung die Möglichkeiten der Entwick
lung dieser Industrie, die von großer Bedeutung für die Versorgung der Ar
beiter mit Lebensmitteln ist. Die Bruttoproduktion soll im Jahre 1932 nach den Preisen von den Jahren 1926/27 bei 28 Zweigen dieser Industrie den Wert von 7% Milliarden Rbl, er
reichen, was eine Steigerung gegen den Produktionswert von 1931 um 36,7 Proz. bedeutet. Insgesamt sollen in die
ser Industrie 90 Grundvereinigungen ge
Eine ganze Reihe neuer Lebensmittel-Industrien soll geschaffen werden, wie Margarine, kondensierte Milch usw. Ruchimowitsch, der für die Elektrifi
zierung der sowjetrussischen Eisenbah
nen eintritt. Es sollen bereits nach dem Elektrifizierungsplan der sowjetrussi
schen Eisenbahnen in den Jahren 1932, 1933, 1934 3500 Kilometer elektrifiziert werden- Aber er verlangt mehr: „Die Sowjetunion verfügt über alles, was notwendig ist, um zu demjenigen Lande zu werden, welches eine vollkommene Elektrifizierung seiner Eisenbahnen Industrie für das Eisenbahnwesen ist zur Zeit dafür nicht vorbereitet. Wir müssen daher diese Industrie rekon
struieren und im Jahre 1932 Fabriken
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für Elektrolokomotiven und automati
scher Transport), Moskau, Nr, 7/8, 1931, Nach einem Vergleich der projek
tierten Elektrifizierung der Bahnen in den verschiedenen europäischen Staa elektrifizierten Bahnen in der Welt ein
nehmen, Zur Zeit steht Sowjetrußland selbst hinter solchen Ländern, wie Ar
gentinien, Mexiko, Spanien, Chile und Brasilien zurück," Im weiteren gibt der Artikel noch Angaben über die zu elek
trifizierenden Linien und eine Betrach
tung über die Ziele einer solchen Elek
In diesem als Leitartikel erschiene
nen Aufsatz wird darauf hingewiesen, daß der zweite Fünfjahresplan die Sow
jetunion in ein hochentwickeltes Indu
strieland umgestalten werde. Als Zen
tralaufgabe des zweiten Fünfjahres unabhängig werden. Daraus folgt nicht Liquidierung oder Einschränkung un
seres Außenhandels, sondern Entwick
lung von möglichst ausgedehnten Be
ziehungen zu der Weltwirtschaft, sofern sie zur Stärkung der wirtschaftlichen Macht und Unabhängigkeit der U. d.
systems vor dem sterbenden kapitali
stischen fördern,"
Frachtenmarkt.
Die Frachtkrise auf dem Welt
markte und die U. d. S. S. R. „Wo
prosy Wneschnej Torgowli (Fragen des Außenhandels), Moskau, Heft 2, 1931, In einem längeren Artikel wird die Frachtkrise auf dem Weltmarkte und ihre Folgen für die U. d. S. S. R, be
sprochen und darauf hingewiesen, daß für die U. d. S, S, R- der augenblick
liche Weltfrachtenmarkt sich günstig auswirkt. Vor allen Dingen bedeutet das Sinken der Frachten für die Sow
jetunion eine Ersparnis von vielen Mil
lionen Valuta. Dann heißt es wörtlich: und das Schwarze Meer, von den großen Wasserwegen nicht so entfernt wären."
In dem Artikel wird schließlich unter
strichen, daß seit Mitte 1930 die Sow
jetunion ihre Bedingungen dem Frach
tenmarkt diktiert und nicht umgekehrt.
Litauen.
Exportartikel ausfindig zu machen. Litauen müsse zu diesem Zwecke nach dem Beispiel mehrerer westeuropäi
scher Staaten in erster Linie eine Zen
tralstelle für Exportangelegenheiten — ein Export-Institut — schaffen. An Stelle der zurzeit erscheinenden Wirt
schaftszeitungen, Bulletins usw. solle das Institut eine Zeitschrift, möglichst in zwei bis drei Sprachen, die für das Ausland bestimmt sein soll, heraus
geben. Schließlich schlägt der Verfas
ser die Ernennung von Handelsattaches an den Konsulaten vor.
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Die litauische Wirtschalt und die Weltwirtschaftskrise von Dr. J. Pu-rickis. „Tautos Ukis" (Volkswirtschaft), Kowno, Nr. 12, 1931.
Purickis, ehemaliger Außenminister, behandelt die Auswirkung der Welt
wirtschaftskrise auf die litauische Wirt
schaft. Die Staatswirtschaft Litauens zeigt einstweilen noch keine Krisen
merkmale. Die Staatseinnahmen fließen ganz normal ein, und auch die Staats
ausgaben bewegen sich in den vom Budget vorgesehenen Grenzen. Anders steht es mit der Privatwirtschaft, wo die Landwirtschaft besonders durch die katastrophal gesunkenen Preise für die Agrarprodukte stark zu leiden hat. Bei der heutigen Weltwirtschaftskrise sei a b e r f ü r d i e l i t a u i s c h e L a n d w i r t schaft von großem Vorteil, daß sie noch zum Teil primitiv bewirtschaftet werde und weder kommerzialisiert noch mechanisiert und ganz wenig verschul
det sei. Die Industrie Litauens, die letztens die geschwächte Kaufkraft der Bevölkerung, insbesondere der Land
wirte, stark bemerkbar gemacht. Die einzige schwache Seite Litauens ist der Export; Litauen muß jetzt sein Haupt
augenmerk auf ihn richten, Verfasser schließt den Artikel mit den Worten:
tauische Eier-Export in den letzten sieben Jahren (seit dem Jahre 1923) dauernd zurückgeht. Trotz der Kon
kurrenz Dänemarks, Hollands, Rumä
niens und Polens konnte Litauen in den ersten neun Monaten des Jahres 1931 über 55 Proz, seines Eierexportes nach Deutschland absetzen. Nach der Mei
nung des Verfassers seien im allgemei
nen die Aussichten für den litauischen Eierexport, trotz der herrschenden Wirtschaftskrise, gut. Die litauische Eierwirtschaft müsse aber mehr ratio
nalisiert werden.
(Nachrichten der Handels- und Indu
striekammer), Reval, Nr. 24 vom 15, Dezember 1931.
Die Auswirkung der staatlichen Ein
fuhrregelung auf den Geschäftsverkehr wird untersucht. Es wird festgestellt:
Die beschriebenen Erscheinungen las
sen in unseren Geschäftskreisen schwere und ernste Sorgen aufkommen, und die zuständigen Behörden müßten unverzüglich Mittel zur Beseitigung der Schwierigketen finden, die viele Fir
men zum Konkurs zu bringen drohen,
Diese Uebersicht über die Rentabi
lität und die Einkommensverhältnisse der estländischen Landwirtschaft ist auf Grund der Angaben von 150 Ein
zelbuchhaltungen zusammengestellt. Die durchschnittliche Größe des Beobach
tungsbetriebes belief sich im Berichts
jahr auf 37,36 Hektar, wobei je Betrieb 15 840 Ekr. investiert waren. Auf den Hektar der landwirtschaftlich genutz
ten Fläche entfielen 424 Ekr,, davon waren 68 Proz, Immobilien- und 32 Proz, Mobilienwert, Mit Schulden sind 14 Proz, des Aktiv-Kapitals belastet, und zwar mit 2 279 Ekr. je Betrieb.
Die Rentabilität der Kapitalien ist im Jahre 1930/31 weiter zurückgegangen.
Der Rohertrag je Hektar landwirt
schaftlich genutzter Fläche betrug 103 Ekr, und war damit um 12,4 Proz, ge
ringer als im Vorjahr, Die Rentabilität des Reinvermögens belief sich auf 1,1 Proz, Die Rentabilität der Landwirt
schaft hat sich im Laufe der letzten Jahre fortgesetzt verschlechtert und es ist wahrscheinlich, daß die Landwirt
schaft im Jahre 1931/32 mit Verlust arbeiten wird.
Finnland.
Wirtschaß.
Warum Finnland die Goldwährung aufgegeben hat. „Finnish Trade Re
view" (Finnländische Handels-Revue),
war die Handelsbilanz in den ersten zehn Monaten des Jahres günstig, aber das Sinken des englischen Pfundes blieb doch nicht ohne Wirkung auf die finnländische Handelsbilanz. Da ferner die skandinavischen Länder die Gold
währung aufgehoben haben, erlitt der finnländische Exporthandel große der Landwirtschaft in Finnland wurden im Verkehr mit Estland die Zölle er wurden Steuern erlassen und günstige Kredite gewährt. durch Sibirien bis nach Wladiwostok.
In dem Werk sollte ein Querschnitt durch das Leben des Rätestaates im dritten „entscheidenden Jahr des Fünf
jahresplanes" gegeben werden. Es ist zwar in einem leichten Erzählerton ge
halten, aber hinter dieser Reisebe
schreibung verbergen sich sehr ernste Beobachtungen. Sehr wichtig ist das, was der Verfasser über den Aufbau habe sich durchaus anarchisch gegen den Plan und ihn grundsätzlich ver
ändernd entwickelt. In dem Kapitel mit der Ueberschrift „Wozu das alles?
Und das Ausland?" meint Just: „Es wird der Welt, wenn sie ihre Wechsel gegen diese Maschinen nach dem Räte
bund geliefert hat, bezahlt haben will, als größter Besteller für Maschinen und Einrichtungen Geltung haben wird." der Heimat die schlechteste Aussicht hat, beschäftigt zu werden. Just weist Zusammenfassung der Berichte dar, die Knickerbocker — Berliner Vertreter der amerikanischen Zeitung „New York Evening Post" — in seinem Blatt ver
öffentlicht hat. Das erste Werk ist das Resultat einer längeren Studien
reise durch die Sowjetunion, Das zweite