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Aus den osteuropäischen Fachzeitschriften

Im Dokument MARKT OST-EUROPA­ (Seite 176-184)

Alle Artikel, über die in dieser Spalte berichtet wird, liegen beim Wirtschafts-institut für Rußland und die Oststaaten, Königsberg Pr., im Wortlaut vor.

Interessenten erhalten auf Wunsch Auszüge oder vollständige Uebersetzungen.

Sowjetunion.

Bergbau — Kohlenwerkstoffe.

Das Trocknen der Kohle des Mos­

kauer Kohlenbeckens von H, W. Bon-darenko. „Iswestija Wssessojusnogo Teplotechnitscheskogo Instituta" (Nach­

richten des Wärmetechnischen Insti­

tuts), Moskau, Nr, 8, 1931.

Der Verfasser stellt fest, daß die Kohle des Moskauer Beckens in der Hauptsache in zerkleinertem Zustande als Kohlenstaub verfeuert wird, und gibt eine eingehende Schilderung der

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im Laboratorium des Instituts mit me-tally" (Buntmetalle), Moskau, Heft 12, 1931.

Die Verfasser beschreiben ausführ­

lich die mit in der UdSSR, erzeugtem Aluminium angestelltenVersuche zwecks Feststellung, ob es die Handelsmarken des importierten Aluminiums ersetzen kann. Sie kommen zu dem Schluß, daß es sich nur durch seine dunklere matte Färbung unterscheidet und in Form von Blechen und zu Duraluminium verarbei­

tet, den besten ausländischen Marken entspricht. Als Deckmaterial für Plat­

tierungen schützt es vollkommen gegen Korrosion; für die verschiedenen Alu-miniumlegierungen ist es ebenso gut zu verwenden, wie ausländisches Alumi­

nium. K.

Das Auswalzen von Bimetall von I.

Beljaew. „Nauka i Technika" (Wissen­

schaft und Technik), Leningrad, Nr. 53 und 54, 1931.

Der Mangel an Buntmetallen zwingt die Sowjetindustrie, diese durch andere Metalle zu ersetzen. Um einen mög­

lichst billigen Ersatzstoff zu haben, be­

nutzt man als Unterlage Eisen, auf das eine Schicht Tombak, Messing oder Kupfer aufgewalzt wird. Das auf diese Weise gewonnene Material besitzt in gewissen Grenzen die Eigenschaft von Buntmetallen, d. h. es ist gegen Oxyda­

tion widerstandsfähig und läßt sich in der üblichen Weise verarbeiten. Der Verfasser bespricht die entsprechenden Fabrikationsmethoden und die in Frage kommenden maschinellen Hilfsmittel,

technischen Instituts hat die Abnahme­

prüfung der Kesselanlage des Stalin­

grader Elektrizitätswerkes beendet.

Dieses Werk befindet sich schon ein Jahr in Betrieb, hat aber immer noch

unter Störungen ernster Art zu leiden, die durch die von französischen Firmen gelieferte mangelhafte Kesselhausaus­

rüstung hervorgerufen werden. Sehr unglücklich ist z. B. die Konstruktion der Feuerung für Kohlenabfall, ebenso die Bauart der Kessel, die bei jedem Versuch, sie voll zu belasten, Schaden leiden usw. Die Mehrzahl der von den französischen Firmen gegebenen Garan­

tien sind in der Praxis nicht zu er­

reichen. Als krassestes Beispiel hier­

für dient der Aschefänger der franzö­

„Nauka i Technika" (Wissenschaft und Technik), Leningrad, Nr, 37/38, 1931.

Anläßlich der Inbetriebnahme des ersten in der UdSSR, gebauten Schiffs­

dieselmotors wird dessen eingehende Besprechung veröffentlicht. Diesen Ausführungen entnahmen wir, daß die­

ser Sechszylinderzweitaktmotor bei 120 Uml/min 3 250 PS, leistet. Diese Ma­

schine ist für ein Motorschiff von 6500

To, bestimmt, E,

Die Blockstraße (Blooming) von W.

Schirowskij. „Nauka i Technika" (Wis­

senschaft und Technik), Leningrad, Nr, 56/57, 1931.

Im vorstehenden Artikel wird als ein besonderer Erfolg der Sowjetindu­

strie die auf dem Ishorskij-Werk (Kol-pino b, Leningrad) erfolgte Herstellung der ersten Blockstraße bezeichnet. Es wird eine eingehende Schilderung die­

ser mächtigen Walzmaschine gegeben und ihre technischen Eigenschaften be­

sprochen, Der Bau einer weiteren der­

artigen Maschine soll in Angriff genom­

men werden. E.

Der Verfasser gibt eine Uebersicht, teilweise mit Beschreibung, der auf der Bundesausstellung für ausländischen Laboratoriumsbedarf in Leningrad aus­

gestellten Apparate und Geräte. , Näher beschrieben sind die Erzeug­

nisse folgender deutscher Firmen: R.

Fueß, Berlin; Gesellschaft für Fein­

mechanik, Mannheim; W, C. Heraeus, Hanau a. M.; C. H. F, Müller, Hamburg;

C, Reichelt, Wien; Siemens & Halske A.-G.,Berlin; MaxUhlendorff, Berlin. K,

Für die Entwicklung des sowjet­

russischen Baues von Feuerungsanlagen von L, J. Kornizkij. „Iswestija Wssesso-jusnogo Teplotechnitscheskogo Instituta"

(Nachrichten des Wärmetechnischen Instiuts), Moskau, Nr. 7, 1931.

Es wird eine erschöpfende Darstel­

lung des Standes des Feuerungsbaues in der UdSSR, und der Wege für sei­

nen Ausbau gegeben. Die verschiede­

nen Methoden der Verteuerung, Typen von Feuerungsanlagen, sowie Maschinen und Apparate zur Zerkleinerung des Brennmaterials, wie z. B. für Kohlen­

befreien uns von der Werkzeugeiniuhr von Wolkow. „Owladejem Technikoj"

(Eroberung der Technik), Moskau, Fe­

bruar 1932,

Im Jahre 1931 wurden in der UdSSR, für 31,7 Mill. Rbl. Schneid- und Meß­

werkzeuge hergestellt, darunter 44 000 Fräser, 9 Mill. Bohrer, 39 000 Mikro­

Rbl., 2 Mill. Gewindeschneider; außer­

dem Reibahlen, Schneidbacken usw.

Die hierfür jährlich benötigten 3500 To.

hochwertiger Werkzeugstähle wird das Werk Elektrostahl liefern. Die Aus­

rüstung des Werkes besteht zu 90 % 42 Mill. Rbl. Meßwerkzeuge herstellen und zwar: runde Lehren, Universal­

werkzeuge, Rachenlehren und Schablo­ beschlossen, diesen Plan für einen Zeit­

raum von 10 bis 15 Jahren aufzustellen, da ein Fünfjahrplan hierfür zu kurz­

fristig ist. Ferner wurde festgestellt, daß eine investierte Leistung von 60 bis 70 Mill. Kilowatt erst 1942 und nicht schon 1937 erreicht werden solle. — Die verschiedenen Rayons reichen nun aber ihre Elektrifizierungspläne für die Zeit bis 1937 ein und stellen übertrie­

bene Forderungen ohne Rücksicht auf die obigen Richtlinien, wobei ein Rayon den anderen überholen will. Hiernach müßten wir schon bis 1937 neue Sta­

tionen für 60 bis 65 Mill, Kilowatt in­

vestierte Leistung bauen. Wenn man bedenkt, daß die Vereinigten Staaten zurzeit 37 bis 38 Mill, Kilowatt inve­

stierte Leistung haben, so ersehen wir, daß die UdSSR, die kapitalistischen Länder nicht erst in 10 oder 5, sondern schon in 2 bis 3 Jahren „einholen und überholen" soll. Die Genossen haben eben jegliches Maß verloren, denn um vollkommen, daß im zweiten Fünfjahr­

plan nicht alle Mittel und Kräfte für

Der dritte Fehler dieser Art Projek­

tierung besteht darin, daß die einzelnen Rayons nicht einen einheitlichen Plan der Elektrifizierung im Auge behalten.

So berücksichtigt z. B. die Nishegoroder Elektrifizierungskonferenz nicht den

Chemische Industrie. stellen, wird von maßgebenden Organi­

sationen der Sowjetunion der Verar­

beitung der Wasserflora besondere Auf­

merksamkeit geschenkt. Der vorliegende Aufsatz enthält einen Ueberblick über das auf diesem Gebiete Erreichte und bringt Vorschläge für weitere Arbeiten, wobei an erster Stelle auf die Gewin­

nung von Jod, Spiritus, Kalisalz, Leim, Isolier-, Bau- und Papier-Stoff aus Wasserpflanzen hingewiesen wird. E.

Verkehr.

Der Eisenbahntransport in der Zeit des Imperialismus von S. Danilow und L. Wolfson. „Sozialistitscheskij Trans­

port" (Sozialistischer Transport), Mos­

kau, Nr. 10, 1931.

Im vorliegenden über 30 Drucksei­

ten umfassenden Artikel, der dem Um­

fange nach schon als Denkschrift ange­

sprochen werden kann, wird eine er­

schöpfende Darstellung des Eisenbahn­

wesens aus der Kriegs- und Vorkriegs­

zeit gegeben. Dabei wird insbesondere die wirtschaftliche Bedeutung der Ei­

senbahnen Rußlands, der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, Deutschlands und Frankreichs besprochen und ein kurzer Hinweis auf die Entwicklung dieses Verkehrsmittels in der UdSSR,

gegeben, E.

Das Problem des Eisenbahnbaues im südlichen Teil des

Ural-Kusnezkij-Kombinats von A, Gibschmann, „Sozia­

listitscheskij Transport" (Sozialistischer Transport), Moskau, Nr. 7/8, 1931,

Der Ausbau des Ural -Kusnezkij-Kombinats und die Inangriffnahme der Ausbeute des Karaganda Kohlenbeckens macht den Bau einer zweiten südlich des sibirischen Eisenbahnstranges ge­

legenen Bahn notwendig. Der Verfasser bespricht eingehend zahlreiche in die­

ser Richtung vorliegende Projekte und beleuchtet kritisch ihre Zweckmäßig­

keit, E.

Mechanisierung der Arbeiten bei der Verlegung von Telegrafen- und Tele­

fonleitungen von N, Wassiljew. „Nauka i Technika" (Wissenschaft und Tech­

nik), Leningrad, Nr, 53/54, 1931.

Um die Errichtung von Telefon­

masten, die Verlegung von Fernleitun­

gen usw. zu beschleunigen, geht das

Volkskommissariat für Post und Tele-grafie der UdSSR, dazu über, die ent­

sprechenden Arbeitsgänge durch Ver­

wendung von Maschinen — insbeson­

dere von Traktoren mit speziellen Vor­

richtungen — zu vereinfachen und zu beschleunigen. Im vorstehenden Auf­

satz wird ein kurzer Ueberblick über die Verbesserungen auf diesem Gebiete

gegeben. E.

Außenhandel.

Ueber die Rechte der Handelsver­

tretung bei ausländischen Gerichten.

„Wneschnaja Torgowlja" (Außenhandel), Moskau, Heft 3, 30. Januar 1932.

Die Erfahrung lehrt, daß das Prin­

zip der Immunität der Handelsvertre­

tung von verschiedenen Staaten im Laufe eines Prozesses verschieden an­

gewandt wird. Die Zeitschrift bringt eine genaue Besprechung der entspre­

chenden Gesetzgebung in den verschie­

denen Ländern. M.

wicklung des Exportes von Sowjet­

weinen besteht darin, daß man aus der Sowjetunion keine Standardwaren er­

halten kann, weil man sich in der Sow­

jetunion nicht genügend auf einen be­

deutenden Export eingestellt hat. Die Sowjetregierung beschäftigt sich jetzt die sozialistischen Methoden der Wirt­

schaftsführung erreicht werden und der ganze Weinbau, angefangen von der

waren wieder aufgenommen und zu­

nächst auf den ausländischen Märkten die sowjetrussischen Zuckerwaren pro­

pagiert, gleichzeitig aber auch die aus­

ländischen Märkte studiert. Jetzt füh­

ren England, Deutschland, Oesterreich und selbst Frankreich sowjetrussische Zuckerwaren ein. Viel hat zur För­

derung des Absatzes die Teilnahme auf d e n M e s s e n i n L e i p z i g , K ö n i g s b e r g , Paris, Mailand usw. beigetragen. Diese Teilnahme muß noch bedeutend ver­

stärkt und durch vermehrte Reklame der Absatz gefördert werden. Die Kon­

kurrenten geben dafür 30 % ihres Um­

satzes ab. Sowjetrussischerseits müsse man auch den ausländischen Markt mit den letzten Errungenschaften der Süß­

warenindustrie der Sowjetunion be­

kanntmachen. M.

Kommunalwesen.

Laßt ans die Straßenreinigung orga­

nisieren von R. A. Babajanz.

sichtigung von Leningrad und empfiehlt die weitgehendste Verwendung und im Zusammenhang mit der Errichtung neuer Siedlungen — der sogenannten sozialistischen Städte — der Bewälti­

gung des innerstädtischen Verkehrs be­ durch Anlage eines eigenen Bahnkör­

pers größere Schnelligkeit und Verkehrs­ behandelt der Verfasser die verschie­

denen Methoden, die angewandt wer­

den, um die Vergütung für geleistete Arbeit zu errechnen und Mehrleistun­

gen zu prämiieren, E.

Die Akkordarbeit auf dem Stalin-grader Traktorenwerk von D. Mon-juschko. „Predprijatije" (Das Unter­

nehmen), Moskau, Nr. 17, 1931.

Der Verfasser beruft sich zum Teil auf ähnliche Veröffentlichungen in der Sowjetpresse und befaßt sich besonders eingehend mit den Methoden der Ent­

lohnung unter hauptsächlicher Berück­

sichtigung der Akkordvergütung auf dem Stalingrader Traktorenwerk, Da­

neben wird auch die Organisation der Arbeit, der Arbeitsdisziplin usw. be­

handelt. E.

Der Umfang der Lohnsteigerung maß von der Leistungssteigerung abhängen von Wssechsswjatskij. „Predprijatije"

(Das Unternehmen), Moskau, Nr, 17, 1931.

Die Frage der Berechnung der Ar­

beitsleistung und Entlohnung der Ar­

beiter nimmt in der Sowjetpresse einen besonders breiten Raum ein. Im vor­

liegenden Aufsatz werden vom Ver­

fasser einige typische Berechnungsfor­

meln vorgeschlagen, die eine weit­

gehende Berücksichtigung des für die Leistung des Arbeiters maßgebenden

land und Oesterreich angewandt- Als weitgehendes Mittel der Handelspolitik Bestimmungen, so meint die Zeitschrift, sind zunächst noch lückenhaft, und die kommenden Monate müßten eine all­

seitige Ausdehnung dieses Systems der Präferenzzölle bringen, Se.

Arbeiterfrage.

wesen beschäftigten Personen ging von 401 600 im Jahre 1928 auf 289 000 im Jahre 1930 und 216 000 im Jahre 1931 zurück. Diese rückläufige Bewegung hat insbesondere eine starke Zunahme der Zahl der nicht qualifizierten Ar­

beiter zur Folge gehabt, gleichzeitig aber auch eine steigende Beschäfti-gungslosigkeit in den Schlüsselindu­

strien, vor allem in der eisenverarbei­

tenden und Zementindustrie. Wenn man erwägt, daß das Bauwesen fast ausschließlich mit inländischen Mate­

rialien und Erzeugnissen arbeitet, so liegt es nahe, eine Konjunkturbelebung durch eine stärkere Förderung der Jahre schon zu einer 40prozentigen Produktionsverminderung gegenüber und eine Erhöhung der Beschäftigungs­

zahl um 1275 Arbeiter, Die Nachfrage beschränkte sich auf mittlere Quali­

täten. Im Sommer und Herbst 1931 trat eine neue vollkommene Stagnation im Konfektionshandel ein, die zu einer neuen etwa 30prozentigen Erzeugungs­

schrumpfung führte. Der Export be­

schränkt sich ausschließlich auf aller-billigste Erzeugnisse. Diese Ausfuhr wurde durch Regierungsmaßnahmen stark gestützt und vermehrte sich mengenmäßig, bis erhebliche Schwierig­

keiten durch den Pfundsturz eintraten.

Die Ausfuhr ging deshalb zu Jahresende ganz bedeutend zurück, Se. Geschirr usw. verwendet wird, sich sehr gut auch dafür eignen. Diese Kera­ Ausbau von Porzellanfabriken in Li­

tauen steht nach Meinung des Ver­ Das Handbuch für direkte Auskunft und Inkasso. Berlin 1932. Verlag von C, baltischen Staaten und Polen beziehen, einwandfrei sind, ist das Kapitel über die Sowjetunion nach veraltetem Ma­

terial zusammengestellt. So ist ihre Bevölkerung mit 146 Millionen ange­

geben, während sie in der Tat jetzt

schon 162 Millionen beträgt. In der administrativen Einteilung ist Tadshi-kistan ganz ausgelassen. Ebenso sind die Wirtschaftsangaben mit großer Vor­

sicht zu benutzen. Die Verfasser schei­

nen nicht zu wissen, daß der Außen­

handel jetzt wiederum in einem beson­

deren Kommissariat zentralisiert ist.

Als Auskunftsstellen werden nur der

„Deutsche Wirtschaftsdienst" und die russische Handelsvertretung genannt.

Weder der Rußlandausschuß der Deut­

schen Wirtschaft beim Reichsverband der Deutschen Industrie, noch das Wirtschaftsinstitut für Rußland und die Oststaaten, e, V,, Königsberg Pr. und Berlin, werden erwähnt. Es wäre not­

wendig, daß die nächste Auflage dieses

sonst sehr brauchbaren Kalenders in be-zug auf Osteuropa sorgfältiger bearbei­

tet wird. M.

handelshäuser und Einkäufer für aus­

ländische Importeure, ein Bezugsquel­

lenregister und ein Verzeichnis der Im­

porthandelshäuser der bedeutendsten fehlen auch Finnland, Estland, Lett­

land, Litauen und Polen, Im Branchen­

register sind nur die Adressen vor­

handen, für die die Firmen selber durch entsprechende Eintragungen oder durch eine Anzeige sich bekanntzuge­

ben wünschten. Der Verlag scheint durch das neueste statistische Ma­

terial behandelt. Ein Vorzug des Wer­

kes ist, daß alle Angaben stets auf den letzten Stand gebracht sind. Dies gilt besonders auch für die osteuropäischen Staaten: den Rätebund, Polen, Litauen, Lettland, Estland und Finnland, deren oft komplizierte Entwicklung seit ihrer Ent­

stehung in den einzelnen Auflagen des Werkes genau verfolgt wurde, so daß der vorliegende 169. Jahrgang geprüfte, richtige Angaben enthält. Auch dem Wirtschaftler kann daher die laufende Benutzung des Gothaischen Jahrbuches Wirtschaftsfaktor. Berlin SW. 68. 1931.

Verlag: Paul Funk, Graphisches Insti­

tut. 154 S. Preis: brosch. 2,50 RM. sich die einzelnen geographischen Er­

scheinungen besser in ihrem Zusam­

menhange sehen lassen. Erstmalig wird in diesem Buche der Versuch unter­

nommen, ein spezielles Bodengebiet, nämlich die Schwarzerdezonen in die­

ser Hinsicht zu betrachten; denn sie

deutung der Schwarzerdezonen für die Weltwirtschaft zu beleuchten und kommt zu dem Schluß, daß bei der zu­

nehmenden Verdichtung der Erdräume es sich verlohnt, die Schwarzerdezonen in der Eigenschaft als Siedlungsreser­

voir näher zu betrachten. Soviel die Berechnungen einzelner Forscher er­

geben, hätten die Schwarzerdezonen die Möglichkeit, 1,8 Milliarden Men­

schen, also die jetzige Menschheit auf ihrem Raum unterzubringen. Es könn­

ten also noch große Menschenmengen

dere Beachtung verdienen die Ausfüh­

rungen des Verfassers, die sich auf die Sowjetunion und auf die Regulierung des Verkehrs in der Sowjetunion zur

ruh „Die Bauernfrage als Kernproblem der russischen Revolution". Dieser

Meinung, daß eine neue Periode Sta­ und doch wieder gefürchteten Vernich­

tung des Bauerntums." Der Fünfjahr­

plan sei der gewaltigste Einsatz, den die Bolschewisten gewagt haben, den sie wagen müssen. Aufgebaut sei die­

ser Plan auf dem Gedanken der In­

dustrialisierung, die unter rücksichts­

loser Ausbeutung der Landwirtschaft durchgeführt werde. Die Bauernfrage sei heute auch ein internationales Problem, so gut wie die Frage des Pro­ Die beiden Verfasser der vorliegen­

den Arbeit sind Dozenten am Russi­

schen wissenschaftlichen Institut in Ber­

lin, das von im Ausland lebenden russi­

schen Gelehrten begründet worden ist.

Für den Praktiker dürfte besonders das Kapitel über den „Sowjetstaat und die Grundsätze des internationalen Privatrechts" und aus diesem dasjenige, was über die Vermögensnationalisierun­

gen und -Konfiszierungen gesagt ist, von Interesse sein. In diesem Ab­ über die Einstellung der Auslands­

staaten zum in Sowjetrußland kon­

fiszierten Vermögen der Russen, die aus politischen Gründen ins Ausland geflüchtet sind, erwähnt. Es handelt sich hier um verschiedene Gegenstände, die die Sowjetregierung nach Berlin und London zum öffentlichen Verkauf brachte, die Privatpersonen in Rußland gehörten. Seitens der Eigentümer die­

ser Gegenstände wurden bekanntlich Prozesse in Berlin und London über deren Herausgabe angestrengt- Aber die Berliner und Londoner Gerichte fanden keinen Grund, die Konfiskation

des Emigrantenvermögens nicht anzu­

litauischen Handelsverkehr ist die vor­

liegende deutsche Uebersetzung des litauischen Gesetzes über die Gewinn­

steuer besonders zu begrüßen. M.

Estland.

Estonie de 1920—1930. Resume Retrospectif. Tallinn (Reval) 1931, Bu­

reau Central de Statistique de L'Esto-nie. XV und 405 S.

Dieses in französischer Sprache er­

schienene rein statistische Werk ver­

dient besondere Beachtung, da es das Land der Genossenschaften ge­

schildert. Das Buch bietet aus dem Grunde besonderes Interesse, weil es uns zeigt, wie sich unter dem Ein­

flüsse Deutschlands in Finnland eine bedeutende Genossenschaftsbewegung entwickelte, die zu der Grundbedin­

gung der finnischen Wirtschaft wurde.

Die finnländische Kreditgenossenschafts­

bewegung arbeitet im allgemeinen nach dem Prinzip der deutschen Raiff-eisenkassen, und auch die Konsum­

genossenschaftsbewegung hat viel von der deutschen gelernt. Das Buch gibt neben der Schilderung des Genossen­

schaftswesens gleichzeitig ein Bild der Entwicklung der finnischen Wirtschaft und eine Beschreibung aller Genossen­

schaften, die in Finnland festen Fuß gefaßt haben; vornehmlich sind es land­

wirtschaftliche Genossenschaften, Aus

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: K. Rud. Skuin, für den Anzeigenteil: Erich Werner, beide in Königsberg Pr. Verlag: O s t- E u r o p a - V e r 1 a g, G.m.b.H., Königsberg Pr., Hansaring 6/8.

Fernsprecher Sammelnummer 344 22. Drude: Hartungsche Druckerei, Königsberg Pr.

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