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Anzahl der Berichte, die Spendenaufrufe enthielten

Im Dokument Gewalt in den Medien (Seite 75-0)

4 Ergebnisse

4.1 Analyse der medialen Berichterstattung über Gewaltdelikte

4.1.2 Analyse bezüglich Unterschieden in der Berichterstattung über die

4.1.2.11 Anzahl der Berichte, die Spendenaufrufe enthielten

In der Kronen Zeitung wurden in 13,5 Prozent aller Berichte, die über die Amokfahrt er-schienen sind, Informationen über die Möglichkeit für die Opfer zu spenden genannt, in der Kleinen Zeitung in 3,6 Prozent aller Fälle und im Standard in keinem einzigen Artikel.

Hinsichtlich der Anzahl der Berichte, die Spendenaufrufe enthielten, unterschieden sich die drei Tageszeitungen statistisch nicht signifikant voneinander (χ2=5,843, p=0,054; Abbil-dung 28).

Abbildung 28: Prozentueller Anteil der Berichte, die Spendenaufrufe enthielten, für die drei Printmedien

N=147 Berichte über die Amokfahrt durch Graz in den drei Printmedien (52 in der Kronen Zeitung, 83 in der Kleinen Zeitung, 12 im Standard)

Ergebnisse 4.1.2.12 Anzahl der Berichte, die sonstige Informationen über die Amokfahrt enthielten

In der Kronen Zeitung wurden in 29,4 Prozent aller Artikel, die über die Amokfahrt er-schienen sind, über sonstige Informationen (wie Aufruf nach Hinweisen über das dritte Todesopfer, Berichte über die Nachbarn des Amokfahrers et cetera) berichtet, in der Klei-nen Zeitung in 39,8 Prozent aller Fälle und im Standard in 25,0 Prozent aller Artikel über die Amokfahrt. Hinsichtlich der Anzahl der Berichte, die sonstige Informationen enthiel-ten, unterschieden sich die drei Tageszeitungen statistisch nicht signifikant voneinander (χ2=2,055, p=0,358; Abbildung 29).

Abbildung 29: Prozentueller Anteil der Berichte, die sonstige Informationen enthielten, für die drei Printmedien

N=147 Berichte über die Amokfahrt durch Graz in den drei Printmedien (52 in der Kronen Zeitung, 83 in der Kleinen Zeitung, 12 im Standard)

4.2 Analyse der Gewaltdelikte

Im folgenden Kapitel werden die in den drei Printmedien berichteten Gewalttaten – unab-hängig davon in welcher Tageszeitung über sie berichtet wurde – hinsichtlich diverser As-pekte (wie TäterInnen, Opfer, Verletzungen des/der Opfer/-s, Gewalthandlung, Tatwaffe, Tatmotiv und Gewaltfolgen) getrennt für häusliche Gewalt und öffentliche Gewalt darge-stellt. Im Anschluss werden die Ergebnisse der Analysen hinsichtlich Unterschieden zwi-schen den beiden Gewaltdelikten berichtet.

Insgesamt wurde im Untersuchungszeitraum über 232 verschiedene Gewaltdelikte (in 602 Artikeln) berichtet. 52 Artikel beschäftigten sich mit Gewalttaten aufgrund häuslicher Ge-walt und 156 Berichte mit öffentlicher GeGe-walt. Fünf Artikel befassten sich mit Suiziden und 19 berichteten über präventive Maßnahmen. Diese beiden Gewaltarten wurden auf-grund der geringen Anzahl der Delikte im Zuge der Masterarbeit nicht ausgewertet.

Insgesamt war in 6,7 Prozent der Gewaltdelikte der/die TäterIn ein/-e Unbekannte/-r.

Bezüglich der Tatzeit zeigte sich eine Steigerung der Gewaltdelikte am Wochenende im Vergleich zu den Werktagen. Von Montag bis Freitag wurden zwischen 1,0 Prozent und 5,8 Prozent aller Gewalttaten verübt, am Samstag wurden 10,1 Prozent aller Gewaltdelikte und am Sonntag 6,3 Prozent aller Gewalttaten begangen (Abbildung 30). In 63,9 Prozent aller Fälle war keine Tatzeit angegeben worden.

Ergebnisse

Abbildung 30: Prozentueller Anteil der Gewaltdelikte, die an den verschiedenen Wochen-tagen begangen wurden

N=208 Gewaltdelikte (52 aufgrund von häuslicher Gewalt und 156 aufgrund öffentlicher Gewalt)

4.2.1 Häusliche Gewalt

In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der deskriptiven Auswertungen für alle häusli-chen Gewaltdelikte, über die im Untersuchungszeitraum berichtet wurde, dargestellt.

4.2.1.1 Informationen über die TäterInnen und Opfer der Gewalttaten

Im Falle von häuslicher Gewalt gab es in 86,5 Prozent aller Fälle eine/-n Täter/-in, in 11,5 Prozent zwei TäterInnen und bei einem Gewaltdelikt (1,9 Prozent) drei TäterInnen.

Eine anonymisierte Darstellung des ersten Täters/der ersten Täterin (das heißt es wurden keinerlei Angaben wie Vorname, Initialen et cetera gemacht) erfolgte in 80,8 Prozent aller

Berichte. Der/die erste Täter/-in (wenn es nur einen Täter/eine Täterin gab beziehungswei-se wenn mehrere genannt wurden eine/-r von diebeziehungswei-sen) war in 76,9 Prozent aller Gewalttaten ein Mann und in 23,1 Prozent aller Fälle eine Frau. Das Alter des/der ersten Täters/Täterin war zwischen 18 und 71 Jahren (Mittelwert = 39,5 Jahre, Standardabweichung = 13,7 Jah-re). In 7,7 Prozent aller Fälle wurde berichtet, dass der/die erste Täter/-in zum Tatzeitpunkt alkoholisiert war. Zwei TäterInnen begingen im Anschluss an die Tat Suizid.

Falls es bei einem Gewaltdelikt zwei (oder drei) TäterInnen gab, so wurde beim zweiten Täter/der zweiten Täterin in 85,7 Prozent aller Fälle die Anonymität gewahrt. In 42,7 Pro-zent der Fälle war der/die zweite Täter/-in ein Mann, in 57,1 ProPro-zent aller Fälle eine Frau.

Das Alter des/der zweiten Täters/Täterin war zwischen 16 und 36 Jahren (Mittelwert = 27,3 Jahre, Standardabweichung = 10,3 Jahre).

Bei einer Gewalttat aufgrund häuslicher Gewalt gab es drei Täter. Der dritte Täter war bei dieser Gewalttat ein Mann, wurde anonymisiert und ohne Angabe von dessen Alter darge-stellt.

In 71,2 Prozent aller Gewaltdelikte gab es ein Opfer, in 13,5 Prozent zwei Opfer, in 9,6 Prozent drei Opfer, in 3,8 Prozent vier Opfer und in einem Gewaltverbrechen aufgrund häuslicher Gewalt acht Opfer.

Eine anonymisierte Darstellung des ersten Opfers (das heißt es wurden keinerlei Angaben wie Vorname, Initialen et cetera gemacht) erfolgte in 90,4 Prozent aller Berichte. Das erste Opfer war in 36,5 Prozent der Fälle ein Mann und in 57,7 Prozent eine Frau. In 5,8 Prozent der Berichte wurde keine Angabe über das Geschlecht des ersten Opfers gemacht. Das Alter der ersten Opfer bewegt sich zwischen 0 Jahren (Babies) und 78 Jahren (Mittelwert = 27,3 Jahre, Standardabweichung = 20,4 Jahre).

In allen Berichten erfolgte eine anonymisierte Darstellung des zweiten Opfers. Das zweite Opfer war in 35,7 Prozent der Fälle ein Mann, in 50,0 Prozent aller Gewaltdelikte eine Frau und in 14,3 Prozent wurden keine Angaben über das Geschlecht des zweiten Opfers gemacht. Das Alter des zweiten Opfers bewegte sich zwischen drei Jahren und 63 Jahren (Mittelwert = 19,6 Jahre, Standardabweichung = 21,0 Jahre).

Ergebnisse Auch alle dritten Opfer wurden anonymisiert dargestellt. Das dritte Opfer war in 42,9 Pro-zent der Fälle ein Mann, in 14,3 ProPro-zent aller Gewaltdelikte eine Frau und in 42,9 ProPro-zent aller Berichte wurden keine Angaben über das Geschlecht des dritten Opfers gemacht. Das Alter des dritten Opfers bewegte sich zwischen acht Jahren und 39 Jahren (Mittelwert = 17,3 Jahre, Standardabweichung = 18,8 Jahre).

Die Anonymität des vierten Opfers wurde auch immer gewahrt. Es erfolgte keine Nennung des Geschlechts oder Alters. In einem Fall von häuslicher Gewalt gab es acht Opfer. Alle Opfer waren Babies, die unmittelbar nach der Geburt getötet wurden.

4.2.1.2 Informationen über die Verletzungen der Opfer

Von 41 der 52 ersten Opfer häuslicher Gewalt waren die Informationen über dessen/deren Verletzungen in den Gewaltberichten angegeben worden. In 5,8 Prozent aller Gewaltdelik-te aufgrund häuslicher Gewalt konnGewaltdelik-te das ersGewaltdelik-te Opfer rechtzeitig fliehen und erlitt keine physischen Verletzungen, die versorgt werden mussten. 21,2 Prozent aller ersten Opfer erlitten leichte oder mittelschwere Verletzungen, 17,3 Prozent wurden schwer oder lebens-gefährlich verletzt und in 34,6 Prozent verstarb das erste Opfer aufgrund der Gewalttat. In 21,2 Prozent aller Gewaltdelikte wurden keine Angaben über die Verletzungen des ersten Opfers gemacht (Abbildung 31).

Von elf der 15 zweiten Opfer häuslicher Gewalt waren die Informationen über des-sen/deren Verletzungen in den Gewaltberichten angegeben worden. In 21,4 Prozent aller Gewaltdelikte aufgrund häuslicher Gewalt erlitt das zweite Opfer (wenn es mehr als ein Opfer gab) keine physischen Verletzungen. 14,3 Prozent aller zweiten Opfer erlitten leich-te oder mitleich-telschwere Verletzungen, 14,3 Prozent wurden schwer oder lebensgefährlich verletzt und in 28,6 Prozent der Fälle verstarb das zweite Opfer aufgrund der Gewalttat. In 21,4 Prozent aller Gewaltdelikte wurden keine Angaben über die Verletzungen des zweiten Opfers gemacht (Abbildung 31).

Von fünf der acht dritten Opfer häuslicher Gewalt waren die Informationen über des-sen/deren Verletzungen in den Gewaltberichten angegeben worden. In 14,3 Prozent aller Gewaltdelikte aufgrund häuslicher Gewalt erlitt das dritte Opfer (wenn es mehr als zwei Opfer gab) leichte oder mittelschwere Verletzungen, 14,3 Prozent wurden schwer oder

lebensgefährlich verletzt und in 42,9 Prozent der Fälle kam es zum Tod des dritten Opfers aufgrund der Gewalttat. In 28,6 Prozent aller Gewaltdelikte wurden keine Angaben über die Verletzungen des dritten Opfers gemacht (Abbildung 31).

In einem Gewaltverbrechen gab es vier Opfer und in einem acht Opfer. Bei beiden Delik-ten kam es zum Tod aller Opfer.

Abbildung 31: Verletzungen bei den Opfern, die aufgrund häuslicher Gewalt entstanden sind

N=52 Gewaltdelikte aufgrund häuslicher Gewalt, N=41 erste Opfer, N=11 zweite Opfer, N=5 dritte Opfer.

Ergebnisse 4.2.1.3 Informationen über die Gewalttat

In 57,7 Prozent aller Gewalttaten aufgrund häuslicher Gewalt wurde das/die Opfer durch den/die TäterIn attackiert, in 5,8 Prozent der Fälle kam es zur Anwendung von sexueller Gewalt, 1,9 Prozent der Delikte berichteten über verbale Gewaltanwendung, 11,5 Prozent der Fälle über sonstige Gewalt (wie Verdachtsfälle oder ausgesprochene Vorwürfe, die zum Zeitpunkt der Berichterstattung nicht erwiesen waren) und in 23,1 Prozent der Ge-walttaten handelte es sich um Mord (Abbildung 32).

Abbildung 32: Gewalttaten bei häuslichen Gewaltdelikten

N=52 Gewaltdelikte aufgrund häuslicher Gewalt, k.A.=keine Angaben

4.2.1.4 Informationen über die Tatwaffe

In 26,9 Prozent aller Gewalttaten aufgrund häuslicher Gewalt wurde das Opfer körperlich angegriffen (geschlagen, getreten et cetera), in 17,3 Prozent der Fälle mit einem Messer attackiert, in 3,8 Prozent mit einem Stein, in 5,8 Prozent mit einem Hammer, in 11,5 Pro-zent mit einer Schusswaffe und in 11,5 ProPro-zent mit einem sonstigen Gegenstand (zum Bei-spiel einer Kette, einem Auto et cetera). In 23,1 Prozent der Gewaltverbrechen aufgrund häuslicher Gewalt wurde die Tatwaffe nicht genannt (Abbildung 33).

Abbildung 33: Tatwaffe bei häuslichen Gewaltdelikten

N=52 Gewaltdelikte aufgrund häuslicher Gewalt, sonst. Gegenst.=sonstiger Gegenstand, k.A.=keine Anga-ben

Ergebnisse 4.2.1.5 Informationen über das Tatmotiv

In 23,1 Prozent aller Gewalttaten aufgrund häuslicher Gewalt war Streit die Ursache für das Verbrechen, in 17,3 Prozent wurde Wut explizit als Tatmotiv genannt, in 1,9 Prozent Eifersucht, in einem Fall (1,9 Prozent) eine psychische Erkrankung des/der Täters/Täterin, in einem Fall (1,9 Prozent) handelte es sich um ein Sexualdelikt und in 3,8 Prozent der Gewaltdelikte wurde ein sonstiger Grund (wie ein Raubüberfall) angegeben. In 50,0 Pro-zent aller Fälle wurde kein Tatmotiv genannt (Abbildung 34).

Abbildung 34: Tatmotive bei häuslichen Gewaltdelikten

N=52 Gewaltdelikte aufgrund häuslicher Gewalt, psych. Erkrank.=psychische Erkrankung, sonst.=sonstiger, k.A.=keine Angaben

4.2.1.6 Informationen über die Gewaltfolgen

In 7,7 Prozent der Fälle kam es zur Anzeige, in einem Fall (1,9 Prozent) lief zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch die Fahndung nach dem/der Täter/-in des häuslichen Gewaltde-liktes, in 38,5 Prozent der Fälle wurde der/die Täter/-in verhaftet und in 21,2 Prozent war er/sie bei der Berichterstattung bereits verurteilt (das heißt es wurde über die Gerichtsver-handlung und/oder deren Ergebnis berichtet). Bei 19,2 Prozent der Gewalttaten aufgrund häuslicher Gewalt wurde eine sonstige Gewaltfolge (wie Entzug des Sorgerechts, Einwei-sung in eine psychiatrische Anstalt et cetera) genannt. Bei 11,5 Prozent der Gewaltverbre-chen war keine Gewaltfolge angegeben (Abbildung 35).

Abbildung 35: Gewaltfolgen bei häuslichen Gewaltdelikten

N=52 Gewaltdelikte aufgrund häuslicher Gewalt, sonst.=sonstige, k.A.=keine Angaben

Ergebnisse 4.2.2 Öffentliche Gewalt

In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der deskriptiven Auswertungen für alle öffentli-chen Gewaltdelikte, über die im Untersuchungszeitraum berichtet wurde, dargestellt.

4.2.2.1 Informationen über die TäterInnen und Opfer der Gewalttaten

Im Falle von öffentlicher Gewalt gab es in 57,9 Prozent aller Fälle eine/-n Täter/-in, in 11,8 Prozent zwei TäterInnen, in 4,6 Prozent drei TäterInnen, in 1,3 Prozent vier TäterInnen, bei jeweils einem Fall (jeweils 0,7 Prozent) sechs beziehungsweise sieben TäterInnen, und in 4,7 Prozent der Gewalttaten handelte es sich um Massenschlägereien mit mehr als zehn TäterInnen. Für 18,5 Prozent der Gewaltdelikte wurde in der Medienberichterstattung die Zahl der TäterInnen nicht genannt.

Eine anonymisierte Darstellung des ersten Täters/der ersten Täterin (das heißt es wurden keinerlei Angaben wie Vorname, Initialen et cetera gemacht) erfolgte in 81,2 Prozent aller Berichte. Der/die erste Täter/-in (wenn es nur einen Täter/eine Täterin gab beziehungswei-se wenn mehrere genannt wurden eine/-r von diebeziehungswei-sen) war in 72,8 Prozent aller Gewalttaten ein Mann, in 7,5 Prozent aller Fälle eine Frau und in 19,7 Prozent wurde das Geschlecht des/der Täters/-in nicht genannt. Das Alter des/der ersten Täters/Täterin war zwischen 13 und 94 Jahren (Mittelwert = 37,2 Jahre, Standardabweichung = 16,9 Jahre). In 9,8 Prozent aller Fälle wurde berichtet, dass der/die erste Täter/-in zum Tatzeitpunkt alkoholisiert war.

Ein/-e Täter/-in beging im Anschluss an die Tat Suizid.

Falls es bei einem Gewaltdelikt zwei (oder mehr) TäterInnen gab, so wurde beim zweiten Täter/der zweiten Täterin in 77,8 Prozent aller Fälle die Anonymität gewahrt. In 81,5 Pro-zent der Fälle war der/die zweite Täter/-in ein Mann, in 11,1 ProPro-zent aller Fälle eine Frau.

In 7,4 Prozent der öffentlichen Gewaltdelikte wurde das Geschlecht des/der zweiten Tä-ters/-in nicht genannt. Das Alter des/der zweiten Täters/Täterin war zwischen 13 und 61 Jahren (Mittelwert = 32,0 Jahre, Standardabweichung = 13,9 Jahre).

Bei acht Gewalttaten aufgrund öffentlicher Gewalt gab es drei TäterInnen. Die Anonymität wurde bei 88,9 Prozent der Delikte gewahrt. In 66,7 Prozent der Fälle war der/die dritte

Täter/-in ein Mann, in 11,1 Prozent eine Frau und in 22,2 Prozent wurde das Geschlecht nicht genannt. Nur bei einem Gewaltdelikt wurde das Alter des/der dritten Täters/-in ge-nannt (36 Jahre).

In 49,3 Prozent aller Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt gab es ein Opfer, in 10,5 Prozent zwei Opfer, in 3,9 Prozent drei Opfer, in 3,9 Prozent vier Opfer, in 1,3 Prozent fünf Opfer, in 3,3 Prozent sechs Opfer, in jeweils einem Fall (0,7 Prozent) gab es acht be-ziehungsweise neun Opfer, in 8,2 Prozent der Gewaltdelikte zehn oder mehr Opfer und in 18,5 Prozent wurde die genaue Opferzahl in den Medien nicht genannt.

Eine anonymisierte Darstellung des ersten Opfers (das heißt es wurden keinerlei Angaben wie Vorname, Initialen et cetera gemacht) erfolgte in 89,3 Prozent aller Berichte. Das erste Opfer war in 48,3 Prozent der Fälle ein Mann und in 26,5 Prozent eine Frau. In 25,2 Pro-zent der Berichte wurde keine Angabe über das Geschlecht des ersten Opfers gemacht. Das Alter der ersten Opfer bewegt sich zwischen neun Jahren und 82 Jahren (Mittelwert = 34,3 Jahre, Standardabweichung = 18,6 Jahre).

In 87,5 Prozent der öffentlichen Gewaltdelikte erfolgte eine anonymisierte Darstellung des zweiten Opfers. Das zweite Opfer war in 59,4 Prozent der Fälle ein Mann, in 25,0 Prozent aller Gewaltdelikte eine Frau und in 15,6 Prozent wurden keine Angaben über das Ge-schlecht des zweiten Opfers gemacht. Das Alter des zweiten Opfers bewegte sich zwischen zwölf Jahren und 81 Jahren (Mittelwert = 32,2 Jahre, Standardabweichung = 28,7 Jahre).

90,0 Prozent aller dritten Opfer wurden anonymisiert dargestellt. Das dritte Opfer war in 60,0 Prozent der Fälle ein Mann, in 20,0 Prozent aller Gewaltdelikte eine Frau und in 20,0 Prozent wurden keine Angaben über das Geschlecht des dritten Opfers gemacht. Das Alter des dritten Opfers war nur bei zwei von insgesamt zehn dritten Opfern angegeben (5 und 17 Jahre).

Die Anonymität des vierten Opfers wurde in 80,0 Prozent der öffentlichen Gewaltdelikte gewahrt. Das vierte Opfer war in 40,0 Prozent der Fälle ein Mann, in 20,0 Prozent aller Gewaltdelikte eine Frau und in 40,0 Prozent wurden keine Angaben über das Geschlecht des vierten Opfers gemacht. Es wurde kein Alter für die vierten Opfer der öffentlichen Gewaltdelikte in den Medienberichten genannt.

Ergebnisse 4.2.2.2 Informationen über die Verletzungen der Opfer

Von 104 der 156 ersten Opfer öffentlicher Gewalt waren die Informationen über des-sen/deren Verletzungen in den Gewaltberichten angegeben worden. In 8,7 Prozent aller Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt erlitt das erste Opfer keine physischen Verlet-zungen, die versorgt werden mussten. 16,0 Prozent aller ersten Opfer erlitten leichte oder mittelschwere Verletzungen, 10,0 Prozent wurden schwer oder lebensgefährlich verletzt und in 34,7 Prozent verstarb das erste Opfer aufgrund der Gewalttat. In 30,7 Prozent aller Fälle wurden keine Angaben über die Verletzungen des ersten Opfers gemacht (Abbildung 36).

Von 27 der 52 zweiten Opfer öffentlicher Gewalt waren die Informationen über des-sen/deren Verletzungen in den Gewaltberichten angegeben worden. In 18,2 Prozent aller Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt erlitt das zweite Opfer (wenn es mehr als ein Opfer gab) keine physischen Verletzungen. 27,3 Prozent aller zweiten Opfer erlitten leich-te oder mitleich-telschwere Verletzungen, 12,1 Prozent wurden schwer oder lebensgefährlich verletzt und in 24,2 Prozent der Fälle verstarb das zweite Opfer aufgrund der Gewalttat. In 18,2 Prozent aller Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt wurden keine Angaben über die Verletzungen des zweiten Opfers gemacht (Abbildung 36).

Von elf der 25 dritten Opfer öffentlicher Gewalt waren die Informationen über des-sen/deren Verletzungen in den Gewaltberichten angegeben worden. In 6,7 Prozent aller Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt erlitt das dritte Opfer (wenn es mehr als ein zwei Opfer gab) keine physischen Verletzungen, in 53,3 Prozent der Delikte wurde das dritte Opfer leicht oder mittelschwer verletzt, 6,7 Prozent wurden schwer oder lebensge-fährlich verletzt und in 6,7 Prozent der Fälle kam es zum Tod des dritten Opfers aufgrund der Gewalttat. In 26,7 Prozent aller Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt wurden keine Angaben über die Verletzungen des dritten Opfers gemacht (Abbildung 36).

Von drei der 14 vierten Opfer öffentlicher Gewalt waren die Informationen über des-sen/deren Verletzungen in den Gewaltberichten angegeben worden. In 33,3 Prozent aller Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt erlitt das vierte Opfer (wenn es mehr als drei Opfer gab) leichte oder mittelschwere Verletzungen und in 16,7 Prozent der Fälle kam es zum Tod des vierten Opfers aufgrund der Gewalttat. In 50,0 Prozent aller Gewaltdelikte

aufgrund öffentlicher Gewalt wurden keine Angaben über die Verletzungen des vierten Opfers gemacht.

Abbildung 36: Verletzungen bei den Opfern, die aufgrund öffentlicher Gewalt entstanden sind

N=156 Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt, N=104 erste Opfer, N=27 zweite Opfer, N=11 dritte Opfer, N=3 vierte Opfer.

Ergebnisse 4.2.2.3 Informationen über die Gewalttat

In 51,7 Prozent aller Gewalttaten aufgrund öffentlicher Gewalt wurde das/die Opfer durch den/die Täter/-in attackiert, in 7,8 Prozent der Fälle kam es zur Anwendung von sexueller Gewalt, bei einem Delikt (0,7 Prozent) wurde verbale Gewalt angewendet und in 16,4 Pro-zent der Fälle sonstige Gewalt (wie Verdachtsfälle oder ausgesprochene Vorwürfe, die zum Zeitpunkt der Berichterstattung nicht erwiesen waren). In 22,2 Prozent der Gewaltta-ten handelte es sich um Mord und bei 1,3 Prozent waren keine Informationen über die Ge-walttat angegeben (Abbildung 37).

Abbildung 37: Gewalttaten bei öffentlichen Gewaltdelikten

N=156 Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt, k.A.=keine Angaben

4.2.2.4 Informationen über die Tatwaffe

In 19,7 Prozent aller Gewalttaten aufgrund öffentlicher Gewalt wurde das Opfer körperlich attackiert (geschlagen, getreten et cetera), in 13,8 Prozent der Fälle mit einem Messer an-gegriffen, in jeweils einem Fall (0,7 Prozent) mit einem Stein, Hammer oder einer Keule, in 19,1 Prozent mit einer Schusswaffe und in 15,2 Prozent mit einem sonstigen Gegenstand (zum Beispiel einer Kette, einem Auto, Flugzeug et cetera). In 30,3 Prozent der Gewalt-verbrechen aufgrund öffentlicher Gewalt wurde die Tatwaffe nicht genannt (Abbildung 38).

Abbildung 38: Tatwaffe bei öffentlichen Gewaltdelikten

N=156 Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt, sonst. Gegenst.=sonstiger Gegenstand, k.A.=keine An-gaben

Ergebnisse 4.2.2.5 Informationen über das Tatmotiv

In 10,4 Prozent aller Gewalttaten aufgrund öffentlicher Gewalt wurde ein Streit als Ursa-che für das VerbreUrsa-chen genannt, in 20,1 Prozent wurde Wut explizit als Tatmotiv ange-führt, in 1,3 Prozent Eifersucht, in einem Fall (0,6 Prozent) eine psychische Erkrankung des/der Täters/Täterin, in einem Fall (0,6 Prozent) handelte es sich um ein Sexualdelikt, in 1,3 Prozent um Rassismus und in 12,3 Prozent wurde ein sonstiger Grund (wie ein Raub-überfall) genannt. In 53,2 Prozent aller Gewaltdelikte wurde kein Tatmotiv angegeben (Abbildung 39).

Abbildung 39: Tatmotive bei öffentlichen Gewaltdelikten

N=156 Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt, psych. Erkrank.=psychische Erkrankung, sonst.=sonstiger, k.A.=keine Angaben

4.2.2.6 Informationen über die Gewaltfolgen

In 9,1 Prozent der öffentlichen Gewalttaten kam es zur Anzeige, in 14,3 Prozent lief zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch die Fahndung nach dem/der Täter/-in, in 6,5 Prozent der Fälle waren Untersuchungen eingeleitet worden, in 24,0 Prozent wurde der/die Täter/-in verhaftet und Täter/-in 14,9 Prozent der Gewaltverbrechen war er/sie bei der Berichterstattung bereits verurteilt (das heißt es wurde über die Gerichtsverhandlung und/oder deren Ergeb-nis berichtet). Bei 5,2 Prozent der Gewalttaten aufgrund öffentlicher Gewalt wurde eine sonstige Gewaltfolge (wie suspendiert, Entzug des Sorgerechts, Einweisung in eine psy-chiatrische Anstalt et cetera) genannt und bei 26,0 Prozent der Gewaltverbrechen war kei-ne Gewaltfolge angegeben (Abbildung 40).

Abbildung 40: Gewaltfolgen bei öffentlichen Gewaltdelikten

N=156 Gewaltdelikte aufgrund öffentlicher Gewalt, sonst.=sonstige, k.A.=keine Angaben

Ergebnisse 4.2.3 Analyse von Unterschieden zwischen häuslichen und öffentlichen Gewalttaten

In der Kronen Zeitung wurde in 52 Artikeln (20,2 Prozent) über häusliche Gewaltverbre-chen berichtet und in 205 Artikeln über öffentliche Gewalttaten (79,8 Prozent). In der Kleinen Zeitung beschäftigten sich 32 Artikel (13,0 Prozent) mit häuslichen Gewaltverbre-chen und 214 mit öffentliGewaltverbre-chen Gewaltdelikten (87,0 Prozent). Im Standard informierten sechs Berichte (8,1 Prozent) über häusliche Gewaltverbrechen und 68 über öffentliche Gewaltdelikte (91,9 Prozent). Die Ergebnisse des Chi-Quadrat-Tests zeigten einen signifi-kanten Unterschied in der Anzahl der Berichte über häusliche beziehungsweise öffentliche Gewalttaten zwischen den drei Printmedien (χ2=8,488, p=0,014). In der Kronen Zeitung

In der Kronen Zeitung wurde in 52 Artikeln (20,2 Prozent) über häusliche Gewaltverbre-chen berichtet und in 205 Artikeln über öffentliche Gewalttaten (79,8 Prozent). In der Kleinen Zeitung beschäftigten sich 32 Artikel (13,0 Prozent) mit häuslichen Gewaltverbre-chen und 214 mit öffentliGewaltverbre-chen Gewaltdelikten (87,0 Prozent). Im Standard informierten sechs Berichte (8,1 Prozent) über häusliche Gewaltverbrechen und 68 über öffentliche Gewaltdelikte (91,9 Prozent). Die Ergebnisse des Chi-Quadrat-Tests zeigten einen signifi-kanten Unterschied in der Anzahl der Berichte über häusliche beziehungsweise öffentliche Gewalttaten zwischen den drei Printmedien (χ2=8,488, p=0,014). In der Kronen Zeitung

Im Dokument Gewalt in den Medien (Seite 75-0)