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Angekommene Fremde

Im Dokument Mittwoch, den 5. Januar, 1827. (Seite 152-161)

Herr Oberst von Dichelson nebst Fami/i^, k o m m t os?

M i r a u ; Herr Kaufmann Ämrerhoff und »l?»

Kaufmann Schmer. kommen von S l . Pelcriburl^

loglren im ^Sr- Petersburger Hotel.

D b r p l sch e e t t u n g.

2O.

M i t t w o c h , den y . M ä r z , 1 8 2 7 . O s r Druck ist e r l a u b t .

I m N a m e n des G e n e r a l , Gouvernements von Livland^ Kurland, Ehstland und Pleökau i Sta-arorath unv Nurer G u s t a v E w e r s .

S l . Petersburg, den 2?. Februar.

A r w e e i B e n c h t auS Georgien, vom 26. J a n . AlS der General-Lieutenant Fürst Mad-uoff sich Lary'S bemächtigt hakt«, Ucjz er einiqe Truppen m dieser Stadt, um Munmon für seine Rück-kehr zu bereiten. Am Kten Zanuar zog er nul

seiner Kavallerie gegen Ahar, und ehe er die Stadt erreichte, schickte er zc>o Mann.zum Ne»

kognosciren auS. Nachdem er eine beträchtliche Anzahl von nomadischen Familien, w.'lche mit Gewalt auS Schirvan und Karabaqh fortgeführt wudven, befreit, und auf unser Gebiet zurückqei schickr, traf der General Lieutenant Madlitoiv, in kleinen T.og«smärschen fortrückend, nnt seinem Korpv wieder, akn AraxeK «in und überschritt ihn ohne Hmderniß durch die be, Y.^,bowk.

( I . d e S t . P t b . B e r l i n , den z. M ä r z .

D e r voraestern M i t t a q m n ^ U h r hier an?

gekommene G r o v k e r M l i c h Mecklenburg; Schwe»

rinschk K a m m e r h ^ r r und Obcit^»rstme»ster v o n H ü ! v w h a : S r . dem Könige die höchst

erfreuliche Nachrich« über-bracht, daß Ih.re KZt nigl. Hoheit die Frau Erb.Grvßherzogin von M^kl^nourqkScdwerin am zten 5., AbendS um 6 Uhr, von einem Prinzen glücklich entbunden Ivordm sind. I h r e Königl. Hoheit nnd der neu-g^orne Prinz befinden ßch in dem erwünscht«»

sten Wohlsein. (B.Z.)

Aus den Maingegenden, vom 4. März.

D»< Erfahrung au>S frühern harten Win»

kern hat gelehrt, daß der Weinstock unbedeckt nicht Uicht-eine .Kalle von >8 Graden übersteht, daß auch dieses Unheil diesen Winter bezeichnet, ist itzt bereits en,schieden; an den meisten Neben, die nicht durch tiefen Schnee geschützt wurden, sind die Augen erfroren, und nur die Wtl'nge»

g,nden, wo eS herkömmlich ist, die Stückt im Herbste umzubieqen und einzuqraben, diesem M i ß t geschick entgangen. Man hofft indeß, daß V«S Mark der meisten Nebenstöcke noch unversehrt sei, und so wenigstens ter Schoden stch nur auf dieses I hr beschränken werde, sür das vhnehia die so spät fortdauernde Kälte die AuSstchi «us einen erfreulichen Herbst getrübt hat.

Der Rhem bei Köln war schon, am 2k-n MZrz Äbenos 5 Uk>r ar>f sie beunrnyigeude

Hv-> he von-?o Fuß 6 Zoll -Kleyen, und dabei d.,S Wasser noch stets im Wachsen. Um ; Uhr

zeig-ten Siqnalschüsse das Herannaht» der Eisdecke dec Mosel uns des Obn'rhelns an. Bei Düft fcldorf war am z^. März> von ; UÄr Morgens an, der Eisgang im Rheine sehr stark« Die Nheinhöhe wir dor? am z. März, aus 14 F"V T,nd am z. März. Morgens biS auf ?i Fuß l,es stiegen. Am i . März hatte sich bei Frankfurt daS MaineiS in Gang gesetzt u-id ging okne Schaden anzurichten ab, das Wasser selbst stieg

«tcht bedeutend und ist sogar wieder im Fallen.

Das Eis trieb nur 4c» Strwdsn nach der Ver»' ftrtignng eines Fasses mitten auf dem Strome.

Zu Oberzeitlbach und Fürstenfeldbruck in Vätern, wurden am Sonnrag» den 18» Febniar,-ungeachtet des tiefen Schnees und der großen Kälte, Pferderennen gehalten.

Ans der Schweiz vernimmt man verschiede;

ne Nachrichten von Lawinenstürzen, und durch dieselben geschehenem Unglück. Der jetzige Bä?

renwirth im Schwarrenbach auf der Gemmi» konns te nur mit Hülfe mehrerer Männer, die von Ka»Hepsteg am 1?. Zannar zu- chm herauf di«

Reife nnternahmen (und die zuerst sein ältestes Kind retteten)., nachdem die herabstürzenden La-vinen ihnen mehrmals denW-'g versperrt hatten, den Kandersteg nur serner übrigen Famrlie errei-chen. Mn das Spital auf der Grimsel lag der Schnee neun Eilen hoch; e«n Walliser, der bat selbst angekommen w^r, konnte Tage lang nicht weiter reisen. (Bei sonstigen starken W-mi tern erreicht der. Schnee kaum dl« Hälfte dieser

Höhe.) . (B.Z.)

Aus bel Schweiz-, vom 1. März.

Es scheint jetzt gewiß zn seyn, daß dte Schweizertruppen stch nichr allzuweit von der spanischen Grenze entfernen sollen. D»e zwei ersten Bataillons des' »sten Regiments bleiben in Bayonne, das zte wird nach Uztarritz ver-legt. Daö 2te Regiment bleibt ebenfalls im Departement der NtederiPyrenäen in den Stäb?

t m Pan, OrtheS u. cr.

Am 7t<n d. wütheke auf dem Bodettfee ein T t u r m . desgleichen man sich feit Menschengel henken nicht zu erinnern w-rß. Das Dampfschiff /»Maximilian Joseph", weiches mit 20 Reiten.' Pen »on Konstanz ankam, dmfte eS nicht

wa-durch die Lujett zu fahren, unH mu^re roo

Schritt vor denselben dl.e N^cht über zubflNAen.

Zwei andere-Schisse /befanden sich.' in gleiche?

'Nokh. Erst', am folgenden Morgen wagren^vier Brüder, Namens E«nt)art, aus Konstanz, den Bedrängten Hülfe zu leisten. Sie brciclten die halb erstarrten Passagiere des Dampfschiffes anS L^attd, sodann auch die S-cluffelrnte eines der bnden-anoern Schiffe; die. des zweiten konnten nur gerettet werden, indem einer jener 4 Brüs der' dil.ch das lobende Wasser »raiele, und die Schiffer, einen nach dem andern, an's Land

l " ' ü ' ( ' A . Z . )

Madrid, den ,9. Febr.

Der General Baltazar ist am 14. Februar zu Pampeluna eingetroffen und hat d^se!bft die Nahe Ankunft. eines Festungskomm.nldanten ant gekündigt. Er läßt sehr sorgfältig die F>estungs»

weike ausbessern. Auct> ist Befehl gegeben, immer mir Vorräten von LebenSmilteln auf einem M o n i t versehen zn seyir. — Der-König hat die BaSkischen Provinzen aufgefordert, ihm Ab»

thseilungen von T^rrenoS (eine Art von Natiol nalmiliz, welche niemals die Provinz verläßt) zu liefern. Die Stände dieser Provinzen haben' hierauf ein« Deputation mit' d,r Erkiälung an -Se. Mai. geschickt, daß sie immer zur Erfüllung der Wünsche des Königs bereit seien, sobald diei se ihren Privilegien nicht entgegen wären.

Die Prinzessin von Petra ist krank u. bett»

lagrig.

Nachdem die Rebellen- abermals den 5lek»

vom Grafen von -VUlaflor geschlafen rporden, haben^sich einige derselben (worunter ChaveS selbst sein soll) nach Guardia ((>>alicien) g-siüchtet. ^ Die erst,'Abtheilung der Flüchtigen erschien dort in dcr Nachr zum ^ten, und il>re Waff. n, Fah<

nen, Pferde mik> Munition wurden ,hr sogleich abgenommen. Die hiesigen AnHanger der Znt sUlgenren haben setzt eine große Verachtung gel gen MarguiS Chaves. — Zwei Infanterie N-, gimenrer, die auS Ärragonien irnd CatalonieN bier eingetroffen waten, gek)en mit dem fünften Regiment, das seit langer Zeit liier tn (harnisoü gelegen, zum Heer des Generals Sarefield ab. '

(B.Z.) P a r i s , den 1. Marz.

Chauvet hatte bei dem k. (Gerichtshof in Amkt enS um Erlaubnis nachgesucht, den k. Pr<^

kurator «n S t . Q u e n l i n wege»? nnael-tzlicher 2?er<

Haftung gerichtlich b^l^ngen zn dürfen. Er ist jedoch mit feinem Gesuch abgewiesen und M

Zahlung der Kosten und zoo Fr« Geldbuße verurl theitl worden. Diesen Mann scheint das Uli«

Alü<k zu verfolgen. Dieser Tage ist ihm beim Zuwerfen eineS Kutschenschlages der Daumen der rechten Hand zersclunetterr worden» .

Die öffentliche Versteigerung der von De;' Kon hinterlassen»» Sammlung vvn Kunstwerken ist beinahe vollendet: !-kie Kostbarkeiten gingen hoch weg.; jedoch sind manche Dinge gar nicht zum Verkauf.gekommen, z. B . die »n ihrer Art einige Sammlung Rembrandscher Sachen, die mit ^tausend Zr. Angeboi begann, aber nieder zurückgenommen wurde, ^ver^uthlichum n'ch) inö Auslank'zu wandern. An riesem «.ll.n.n ^!al>u Net ust sett too Iahren gesammelt .worden.

Die.Quolibtellne glebt aus ihrer spanischen Privat.Correspond«nz einen Bnef.vom >/>. Viebr., von semand., der in Par^o, dem königlichen Wohnsitze, sich aushalten soll.. E« wird gesagt, die beuen portugiesischen Prinzessinnen, (die WilUve deö Infanten D . Pedro und die Ge-walt» deS Infanten D . Carlos) welchen vor-züglich an der Wiederherstellung der guten Ord«

ttttng in Poitugäl gelegen sei, seien seit 5en letz«

ten Nachrichten aus dies m Königreiche sehr vert gnügt; die Insurgenten hätten äberunalS Vorthel-le erfoÄ?ren, und man habe nun die ganz wahr-scheinliche Hoffnung, der .wichtige Platz .Porto werde bald in ihre Hände fallen. Der General Canterac sei in Valavoljd angekommen, um die VberbefeMhaberfielle in Zlltkastilten .zu über:

nehmen.

Zwei in Valadölid angekommene Osstcter«

«er portugiesischen Nebellen erhielten ^gleich Pässe, der eine nach Calatayud, der.andere nach

Calahora.

Nunmehr ist die Zahl der.Schiffe bekannt, die in der N cht vom y. auf den 10. d. ans derZlhede von Barcelona Schiffbruch gelitten

ha-^ belauft sich auf z«, nämlich spanü

»che, ein.enqUschis, ! enZlisch amerikanisches und .U ^kclpolitanis.cheS.

nunmehr nach Frankreich zurückgekehrt es Schweizerbriqadj ist auf chrem-ganzen ZLeae M!l sro«,r bchank>.» w°rd,n.

D l . S->ld-Im «h,-l,-n in d.n spanische SlSd-Porl>°n-n Wem; mim läul«- di«

W ° a . n , w° II« d«n Kr»ttk.°

lUÄN inir Ä?aulthitrtn bespannte S-n. Die k« Freiwilligen .stellten Ehrenwachen

»or daö Quartier des Genera^ M a n darf

sa-gen, d-er UnabhänglAkeitSkrieg ist vergessen, u n d der H i . t j ^zeqen die' Franzosen hat einer w i r k l i -chen, D a n k t , a ^ e u gegen Le.n D a u p h i n und sei»

Heer Platz gemacht. ,

D ^ Herren i.'»sta u. Zuanez, m Spanien be»

.kannte Schrisrsteljer. die zur Parthet der Asran»

cesatoS gehörten, ha.ben Auftrag erhalten, in Bordeaux «n apostolische Journal anzufan^

gen. Danuc, s<Zgt >er fr., will man die franzö^nchen .Neuigkeiten für Spanis- zurichten, ui'd dte spanischen Nachrichten sollen so m einem weniger nugü^stig.eu Lichte tiach.Frankreich koutt

wen. ' ( ' ^ Z )

Türkische Grenze, >vom L?» Februar.

Das ^ttieressanlesre, was Bliese aus AllLi yndrien vom 25. Januar enthalten, ist der Vet richt des KapllainS eines stziliar.ischen ScklffeS, daS wenige Taae vorder Von Navarino daselbst angekommen war. N-ch diesem hatte sich tu der Lage Ibrahim Paichas nichts verändert, doch war das großherrliche Geschwader von 20 Segeln,unter dem Kapudan Bey, abgesegelt, umOch nach den Dardanellen zu begeben, anstatt sich—

wie man ft^üh.r geglaubt h a t t e n t^ut der ägyp«

tischen Flotte zu vereinigen. — Durch einen in 16 Tagen von Modon in T r i est angekommenen SchisfSkapitatn erfahren ivir^ daß Lbrahim Pa«

scha, nach einem kleinen SLreiszüg, von Tripvs liz^a wieder «ach Modon zurückgekehrt .war»

Zn Modon, /Toron und Navarino stehen unge-fähr i20Oo Mann ^rup^en, -uno in Tripolizz»

befindet sich «in besonderes KorpS unter dem französischen Renegaten Sulam BeZ, — Bei Lhitrie'6, ( i n fem Hi^lf von iKalamata) liegt sin großes gttechssches Schiff M i t mehreren Mi»

fiikS, unter dem Schutze eines kürzlich errichte»

?ten FortS von «z Kanonen. Dasselbe hat»

neuerlich eine türkische Korvette, die gegen jene Schifft ausgesandt worden, zurückgeschlagen. ( V Z )

Von pe-r Nieder Elb?^ vom 6. M a r z . Die stürmische Witterung in dex Ll^ackt zum März und die hohe Zluth haben 5i« .Eisdecke der Elbe bei Hamburg, so weit.man sehen .kann, in Bewegung gesetzt. Nach einigen Tagen EiSt Hang., wird der S t r o m dort völlig frei sein.

Ein großer Theil der Eisschollen bot sich nach Abnahme der ziemlich hohen Flurh auf den AyerderS angehängt. Die muthigen Milche

jenseitigen Ufers trotzten der Gefahr mil Hü? « ihrer Etskahue, und bald sah man sie iin W°as»

^fer, bald auf den großen, hie und da » Zuß

kicken Eisschollen» Ein solcher Kahn soll indeß umgeschlagen seyn und die darin befindlichen Leute sollen mil Hrer Milchladung ihr Leben eingebüßt haben.

Die Marschallw Ney hat ein Landgut in Ochonen für sich ankaufen lassen, »voraus man den Schluß ziehen Will, daß sie sich kündig in Schweden häuslich niederlassen werde. (B.Z.)

AuS dm Zheöerl-anden, vom i . März.

Wegen eineS am io. December v. I . erl tassenen akadernischen Statuts sind unter den Studenten in Lüttich einige Unruhen Vorgefallen, indem man die Vorschriften über den Besuch der Collegien u. dergl. a!s zn streng betrachtet?.

Nach einer Erörterung des Statuts läßt sich das I o u r n . de Blur-'llev folgendermaßen vernehmen:

„ D i e höhere Behörde hat lich genötkigt gesehen, den Grundsätzen deS Gehorsams, welchen die Zugend, ehe sie in den Genuß deS Bürgerrechts eintritt, stch aneignen mutz, Achtung zu verschaffen. DaS akademische Srarur wird „einstweilen" vollzogen>

jedoch einer ernsten Berathung unterworfen wert öen, damit ven etwanigen Unregelmäßigkeiten abgeholfen werde. Die Lütticher Stuvenren hat ben übrigens sehr bald Beweise des guten Gcrs ßeS gegeben, der sie feit langer Zeit beseelt und dte Bahn tadeluSwerther Unfolgsamkeit verlassen;

sie haben es beherzigt, daß diejcmgen nicht ihre Freunde sind, die ihren Leidenschaften schweu chrln, um eii?e vorübergehende Gunst ^zu erwers Ken; jene kleinen, lachet lichen Meutereien, die ehemals unsere Hochschulen bennruhigten, gezie;

mm jungen Leuun nichr, die zum GenuL <önsti!

tUtidneller Rechte berufen sind. Um frei und.tu«

g^endhafr zu werden, muß man zuvor Kenntnisse abwerben und Gehorsam lernen. Sie wissen, d'aß sie unter einer gerechten, gemähten und väter-lichen Regierung leben, der jede strenge Maßres gel unlieb ist. welche aber Pflichten erfüllen und Rechten Achtung verschassen muß." , <B.Z.)

London, den 25. Februar.

Z n Plymouth (Staat MassachusetS) kes'en gegenwärtig eilf Geschwister aus einer Ehe von Zvsepl) und Elisabeth Copeland, naml>6) y Wanenzimm^' und 2 Männer, von welchen die älteste yo Jahr (geboren den 6. M a i >7Z6) u.

di^ jüngste 67 Hahr (geb. den 20. December 1^59) alt tst.

I n der Nacht znm 4. December waren in Dtaratalbs (Cvlümbiin) einige Unruhen, indem

die Soldaten ihren Sold nicht erhasten hatten.

Die Kaufleute mußten jeder lcoo Dollars her»

geben.

Lvrd Liverpool hat tn voriger Nacht mehre Stunden gut geschlafen'und bandet sich ein we' nig besser; mit dem Gebrauch der Sprache hat es sich noch nicht gebessert. Herr Cannmg ist wohl und wird henke Abend in Downing- streit, in feiner Wohnung, erwartet. I m Parlament ist gestern nichts von Belang vorgekommen.

( V . Z . Vermischte Nachrichten.

Der Orgelbauer Herrmann zu Neichenbü'ch in Schlesien hat, wie d>e schlcsisch«' Zntung mel»

d5t, ebenfalls ein ?or^>etuuin zu Stande gebracht, und dainit ohne alle Ztnhuung oder Aufziehn eine fortwahrende Bewi gungekrasr ert reicht, welche zu Vielen nützlichen Zwecken anznt wenden ist. Dies ist also das zweite angebliche

?tr^k>tuTim mobile, welches in diesem Jahre in Deutschland erfunden ist. DaS eine har, Wie wir kürzlich meldeten, ein Bürger in Wien con-struirt.

I n Strasburg hat ein Sattler, NamenS Bär, mir Hülfe des General-Infpectcn6 derStui tereieN, van Horrig, eine neue Art Wagen er»

funden, welche bewegliche Aren haben u. unumwerft^

bar sin). Diese Wagen vereinigen, ohne theut rer zu fty'i, alle Voitheile der Festigkeit, Sicherl heit u- ausnehmender Zierlichkeit. Der MechaniSt muS ist so beschissen, daß ein Rad, indem e6 über irgend ein H-nderniß setzt, mehrere HuK hoch steigen kann, ohne daß der Wagen umstürzt»

da mittest der.Beweglichkeit der Axe, wenn .eil nes der vier Nader höher oder niedriger ficht,', . die drei andern sich immer gleich bleiben, und jeden Umfall unmöglich machen. Die Erfinder haben, von der Negierung ein Pat.nt erh^lten^

und hoffen, daß man ihre Entdeckung, bald auf.

die Kurie^vagen, EUwagen und alle Reise, oder Iagdwagen anwenden werde. I h r e Zierlichkeit., macht sie auch auf Luxuswagen anwendbar. Eit»

Wagen dieser Art wurde am 19. Februar bei.

Straßburg versucht, und das Nesulrar hat die Erwartung der Erfinder selbst übertreffen. Einti.

der Vorderräder wurde in vollem Laufe in einen^

4 Ful^ liefen Graben gerichtet, ohne daß derW^

<zen umwarf. Die.Änstrengungen der Pferde, dasse^.

b« wieder herauszuziehen, war fo groß, daß btii de Einspänner (Ortscheiden) zugleich

bracht"-Nachdem das Vorderrad herausgezogen war, fiel das Hintere gleichfalls hinein, ohne weder den Wagen noch den dar n befindlichen Personen zu schaden. D»e B^we^un^ deS WogengestelleS bei diesem doppelten F^lle gab ihm eine Aehulichteit mit dem Spiels em?s Tel'pg»kaphen. Am 21.

Febr. fand ein neuer Vernich, in Gegenwart des Präf-kten, des Generat'.v5ini,ehmerS dieses Depark temeniS und virUr öffentlichen Beamten und Bürger S l a t t , welcher eben so glücklich

aus-lief. ( B . Z )

D e r S e n i 0 r der V a s t i l l e .

AlS Ludwig XIV. zum Thron gelangt war, glaubten seine neuen uns menschlichen Minister vor allen Dingen 'einen Akt der G e r e c h t i g k e i t v . deS Wohlthuns begehen zu müssen, intern sie die Register der Pastille ein wenig durchginge»?, und mehrere Gefangene daraus strichen. Unter der Zahl beriefen befand sich auch «in G r e i s , der seit 47 Zähren zwischen' vier, dicken, kalten, engen, M a l i n n seufzte. Durch das lange Leiden abgehärtet (dkS den Menschen stählt, wenn eS ihn nicht, t ö d t e i ) , hatte er die Langeweile und dm Greuel der Gefangenschaft mit kuännlicher, Muchiger Ergebung getragen; fein Haar war ge»

filbert und sparsam geworden, und fein Körper harte fast selbst die Festigkeit seines lange .qei wshnlen steinernen Sarves angenommen. Die Thür dieses GrabeS öffnete fich setz», und War nicht, wie nach Gewohnheit, halb, sondern dies?

Mal ging sie weit auf, und eine, unbekannte Stimme bedeutete ihm: er sei frei! Der Er»

staunte ziudert, erhebt sich endlich, geht zinernd einige Schritte, und kann den langen Raum bis zur.Straße gar nicht erreichen. Die Treppe, der, FUlr, der S a a l , der H v f , Alles erscheint

""begr-enzt. Er steht und kann daS TageS-ertragen. Endlich besteigt er erneu

fahren soll; aber ist ikn, - « ' »"esteigen. das Fähren f ü k r e ^ n ,,, Erschütterung. Man führt »hn langem weiter. Er erreicht die Stra-de seiner eh malrgen Wohnung; das HauS — feh t ! em osse,nl.cheS G bände steht an dessen Stelle. Stadtviertel, Stadt, Mensche,,. AlleS - «st ihm fremd, die ganze n?ue Menschenwelt ist für ihn todt. Er fragt wi^er nach der Bastille, ivtll dorthin, zuruck. Die NeugierHe umhiebt

ihn, einige alte Leute fragen ihn, er kenU^ Nie-mand mehr. Endlich erscheint ein alter Portier, der, feit fünfzehn Jahren In seine Loge eingel wohnt, kaum noch deu Thürzug zu ziehen ver»

mag. Es ist' sein ehsmaliqer Domestik. Dev Der gefühlloses Mensch erzählt schonungslos) daß ftiue (deS Gefangenen) Gattin vor-dreißig Iah?

ren vor Kammer gestorben, seine Kinder in fer-ne unbekannte. Gegenden gegangen und feifer-ne Freunde »ticht mehr sind. Ä?r Unglückliche hüik, seufzt und seufzt'— a l l e i n ! — Er geht zum M i t nister, der ihm fcine Freiheit geschenkt, verbeugt fich uu5 bittet: er ^solle ihn nach der Bastille zu nick führen! Er vermag es nicht, sein«

Angehörigen, seine Freunde «liein hu überk leben! Todesfälle, die Andere, nach und nach betrüben, ihnen Z.it zum Trost gönnen, haben ihn mif einmal niedergeschmette»r; s-m Gemüth erliegt! — Der Minister ward gerührt. Seinen Wunsch umgehend, veranlaßte er, daß er sich an den alten Diener, so schsnungßlos er auch die ersten LeidenSsälle vor ikm enthüllt, dennoch nach und nach gewöhnte, und mit ihm als Einsiedle?

fortlebte, b»s der zeitige Tod ihn ereilte. . N i e konnte er sich an die ueue Menscheuwelk gewöhnen.

S e n t e n z e n .

Die Bemühung, auf den großen Haufen durch Feinheit des Verstandes wirken zu wollen, heißt eben so viel, als wollte man einen Block mit einem Nasirmesser behauen»

Ein jeder besitzt eben so viel Eitelkeit, al»

ihm an Verstand mangelt.

Niemand sollte sich schämen, zu gestehen, daß er unrecht aethan habe. Denn d»eö heißt nur in andern Worten , das er heute welser ist, als gestern.

Unsere Leidenschaften sind krampfhaften A n f a l l e n gleich-, denn wenn sie unS auch für den Augenblick stärker machen, so verlassen sie UNS.

doch jedes M a l schwächer.

Zornig, seyn, heißt die Fehler Anderer «n fich selbst rächen.

Z n Frankreich sprechen Schriftsteller selten -schlecht von einander, außer wenn sie ei»zen per»

tünlichen Groll auf einander haben; in England sprechen Schriftsteller selten gut voneinander, am

^ r . w e n n sie.persönliche Freunde fu?d.

Ze länger wir leben, desto mehr werden wir überzeugt, daß es vernünftig ist', Gott zu lieben und die Menschen zu verachten, insofern Wir Beide kennen gelernt habey.

Das allgemeine Geschrei ist über Undank«

barkeit; aber die Klage ist sicherlich falsch, sie sollte über Eitelkeit erschallen. N i e m a n d , als tin anSqemachter Schurke, ist eines überdachten Undanks fähig; aber fast Zedermann glaubt, er habe mehr gclhan, als der Andere verdient; in;

dem der Andere denkt, er habe williger tmpfaru gen, als er verdient.

L^b gleicht dem Ambra. Ein geringer Duft

L^b gleicht dem Ambra. Ein geringer Duft

Im Dokument Mittwoch, den 5. Januar, 1827. (Seite 152-161)