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Alter und sozia leHerkünft der Bäuerin

Im Dokument Bäuerinnen Ihre Arbeit im Betrieb (Seite 52-62)

3.I Einfluss von Haushalt und Familie

3.1.1 Alter und sozia leHerkünft der Bäuerin

• Dag dürchgghnittliche Alter der 66,2 befragten Bäuerinnen liegt bei.

.38- Jahren. Die jüngste Bäüerin, ist 20; .die älte'ate. 68 Jahre alt.-. Rund ein Viertel der Bauerinnen ist junger als 30, die Hälfte zwi-

schen 30 und 45 und ein Viertel über 45 Jahre alt. •

In .der',LandWirtscheft• Sterrunt bisher 'der, BeryfanäChw.yehS. zum' .gressten Teil selber von einem -Bauernhof. Heiraten -Wurden .über,

Widgend.Zwischen 'Böhnen uhd Töchtern von.Baüernfamilien ,abge- schlossen; Ziche -und, Anna:Veil ,f1 BB 1I .Stellen fest; däss in der äRLy in, den letzten 40 Jahren immer mehr.IVIOddhen ääuerin7 „›

nen geworden Sind; die 'nicht von einem Bauernhof stammen. 'Bei, ihrer Erhebung Ware!: 'eS: in der jüngsten Altersklasse 'sdhon, fast 30 'Prozent. Eine ähnliche.Situation 'können wir in der - Bchweii--beObächten, Von ,den 'eez befragten .Bauerinnen Sind 460 'bauerli-, Cher'und 202 'nichtbäuerlicher Herkunft.,-KnaliRein Drittel derBäüe- - 'rinnen istfolglich nicht auf einern•Bauernhof .aufgewaChsen.,

Wirkt sich die,soziale. Herkünft der'Bäuerin auf ihre Mitarbeit im - :Betrieb aus? Die Hyiaothese, daSs'FraiienrbäueriidherHerkünft. mehr

iM,6etrieb-mitarbeiteri-alS Fragen,niChtbgierlicher Herkunft, hat siCh,.

als.faisch. erWiesen:, Die betriebliche Arbeitszeit fürl)eide-brüppen von: Frauen Weist 'keinen signifikanten Unterschied auf

Auch der Arbeitseinsatz in, den ffirschiedenen'Tätigkeits_bereichen.

(Stall;' Feld, Betriebsadministration) 'zeigt keine nennenswerten Unterschiede. zwischen Freüen aus b:eüerlichen ündnichtbäuerliChen‘

, . Feldarbeiten. .1:t3 Andere Beir7.arbelten Stallarbeiten' Ettit

MihtAini 'jtileeretag . 2.40

18o 120 .

60

.nichtKiäuerliCh, ' bäufirlich eozial&hieikuoft d.er Bäue.rin

lß: Einfluss der 'Sozialen, Herkunft der ,Bäuerin auf ' ihre, beitszeit. im ,Betrieb.

3.t.2 ;Hatihält7'nnafarffilieruktu.r. ,

Die

fampie

umfasst'im Durchschnitt 4, Peesoneri, devot 2..,5 Kin-der, die 'zur Zeit der .Erhebung im Elternhaus lebten..Die kleinste Familie besteht aüwei, die grösste aus zehn PerSohen.

Zur Familie gehörenguiser dem Betriebsleiterpaar und deren linder zum 'Teil auCh. Verwandte. Bei deh im gleichen Haushalt lebenden Verwandten handelt es sich in den' meisten Fallen um die Schwie-gereltern der Bauerin crier', um die :Geschwister des Bayern. Viele . von ihnen.helfen im Betrieb oder im üauShalt riii,einige siridaber auch bflegebedürftig (sieheä.t,5): '

Durchschnittlich müssen -Bäuerinheh 5,1. Persöneh Versorgen, dehn 'in jedem, dritten, Bauernhaushalt leben noch familienfremde Perso-nen .•Bs handelt sich vor allem Um :Männer, die im Betrieb , angestellt • sind (Saisonniers, Angestellte, Lehrlinge usw) Oder Frauen; die iffi rHaushalt arbeiten (Lehrtöchter, Prakijkantihneh). 'Familienfremde rerSonen wohnen fäst, ausschliesslich im Haushalt der Betriebs--.1eiteriadlie (94 %Ider,PäUe).

Die Haushalte im Berggebiet sind ' im Durchschnitt etwas Ikleiner als diejenigen im Talgebiet (5 bzw. 5;3 Personen) .: In Bergbauernfa- milien Jebel? Weniger familienfremde Personeh, • • Der überwiegende Teil de landwirtschaftlichen 'Bevölkerung lebt heute in Zwei-Generationen-Haushalten ; bestehend aus •Eltern` 2

Betriebsleiterpaar) und ,Kindern .- Auf 548 von '. 66Z.Uryters'u-Oungsbetrieben war dies, der Fall 7(Abb. 11). Eigentliche Mehr-Generationen-Haushalte' (drei Generationen und mehr) sind hur 56 bedebachtet worden'..

• •

2.Generätioneri 83%

Eltern ' ,Betriesleiterpaar

e • 4 ;Gerierationen 8 % 1 Generation

9%

(Gross-)eltörn Betriebsietteipaat

' Kinder Betrieleiterpaar

z Kinder

Betriebsleiterpaar

Abb. 17: Das Zusarhmenleben von Generationen im gleichen Haus-halt.

Das Zusammenleben Von enehr als zwei Generätionen guf dem glei-chen 'Hbf,. aber in getrennten 'Wohnungen ist hingegen, Sehr weit.

verbreitet. Diese Art von Zusammenleben auf dem Hof praktiziert fast die ;Hälfte der Untersuchungäberiebe. Auf 252- Bayernhöfen;

leben die Schwiegereltern uneau. f. 29 'Betrieben, die Eltern der Bäue-1 rin, führen aber ihren eigenen Haushalt. Zum Teil wohnen auch

• noch erwachsene Kinder öder andere Verwandte aufdem- Hof, aber mit getrennten

.Steinmannr und Matasc.i-Brüngger119781.stelltery fest, dass Haus-halte mit einer ordisereri., Zahl" von Verpflegungseinheiten, mit einer grösseren:Zähl, von Kindern unter 16 Jahren und,mit

farnilienfrern-°den Personen 'die. Bäuerin'itärker ibeariSprücheri und die Arbeit im Betrieb deshilb eingeschränkt wird.' Diese :drei Einflussfektorehwer-den in :dieser Erhebung nicht geprüft, hingegen der betriebliche:

Arbeitseinsatz .derBäuerin im Laufe ihres- Lebens in den verschiede-nen Familienphasen.

55

'

3.1.3 Familienphase '

Familienphase

Ohne kleine.' Schul- erwachsene Kinder Kinder • kinder- • . :Kinder Haushält- und.

Familienstruktur:'

r'Anzahrkinder

Anzahl Persorien je .AnZahl;PerSöpen :Heushalt,

r Bäuerin Jahre,

2,6 .ttg 5,2.-

5,4,

1,9 • .4 Pürzlie Beschreibung von LebensituatiOnen erweist sieh in Vielen • Fällen die Femilienzyklusphase aufschlussreicher als des Alter [Eri-ka Claupein, 19911 Familien durchlaufen mit der Zeit verschiedene

Stadien; in denen sich die Haushalt- und Familienstruktur verandert (Tab. 7), Je nachdem in welcher Fanijlieng'yklusOhaSe die Bäuerin . lebt, verändert Sich damit auch die: Arbeitssituation der ,Bauerin:

• "Der Lebenszyklus inuSS Grundlage jeder Planung Sein, da sich in den einzelnen Lebensphasen unterschiedliche Voraussetzungen bezüglich Ärbeits= und Finanzwirtschaft ergeben.'"' [Anne Christin

•Matthies; 19851.

Tabelle 7: Haushalt- und Familienstruktur in, • den verschiedenen

• - Familienphasen

Aufgrund dieser Beobachtung Würde die 'Mitarbeit der 'Bäuerin im Betrieb in den verschiedenen Lebensabschnitten ,der *Bäuerinnen,

FämiiienOtiaSeni, .ünd, nicht "nach Altersklassen erne*: Die:

ohne Kinder

kleine Kinder

Schul-kinder

erwachsene Kinder 182

155 122 %I

7

60

213

19%

34 % 240

180

120

kleinen Kindern sind im Durchschnitt ungefähr gleich alt (30 bzw, 31 Jahre alt).

Die Erhebung hat gezeigt, dass Kinder einen Einfluss auf die Be-triebsarbeit der Bäuerin ausüben (Abb. 18). Frauen mit kleinen Kindern (jüngstes Kind unter sechs Jahren) arbeiten signifikant weniger Uri B,etrieb als Bäuerinnen ohne Kinder oder mit Kindern im Schulalter (jüngstes Kind unter 16 Jahren). Bäuerinnen mit erwach-senen Kindern (jüngstes Kind über 16 Jahre alt) engagieren sich wiede'r signifikant niehr im Betrieb.

In den vier verschiedenen Familienphasen ändert sich nicht nur die betriebliche Arbeitszeit der Bäuerin, Sondern auch. die Mitarbeit in den einzelnen Arbeitsbereichen. Sobald Kinder da sind, arbeiten Bäuerinnen vor allem weniger im Stall.

Stallarbeiten 113 Feldarbeiten 1:Z1 Andere BetrIrbeiten Minuten je Werktag

Familienphase

Abb. 18: Einfluss der Familienphase auf die Arbeit der Bäuerin im Betrieb.

Bäuerinnen mit kleinen Kindern arbeiten im Durchschnitt zwar weni-ger im Betrieb als solche mit grossen oder gar keinen Kindern. Ihre

• « tägliche Mitarbeit beträgt dennoch zweieinhalb' Stunden pro, Tag.

Was machen sie mit ihren «Kindern in dieser Zeit? Zwei Drittel der 57

Bäuerinnen nehmen. ihre kleinen wenn, Sie 'B'etrieb

*dtbeiten. Dies .gilt spwühr,für die :Arbeit ,im Stall als ape auf dem -Feld, Wenn, die Arbeit jedoch zu weit vorn Hot entfernt oder zu, gefährlich für Kleinkinder Istr,dann..Sind auch 'Bäuerinpen dui eine ,

,Person -für, 'die- K,indetb'etreuung angewiesen. 'Hier zeigt ,eich ein Vorteil des Zusammenlebens mehrerer Generationen auf den) Hof, Am häufigsten übernimmt die Schwiegermutter den

Kinderhüte-‚dienst..

HaLisha4hilfe

Im Zusammenhang ,mit der Mitarbeit der ;Bäuerin im Betrieb ist es ,

»

Wichtig; ob die Bauerin eine Haushalthilfe hat oder die gangeHaus- arbeit alleine beWältigenmusS. =

184 von 662 Bauerinnen haben eine Hilfe irn',Haushalt (28 .%). Die, - Unterstützung ‚kommt oft aus der Familie selber Tochter (Kinder), .Schwiegermutter grid ,Mütter unterstützen die Bauerinnen bei den •

Haushaltarbeiten ; Auf 59 "Betrieben steht 'der Bauerin auch eine' fremde Arbeitskraft zur Seite Be! den- fremden. Arbeitskräften

es sich vöt äliern.ürn Haughäitlehrtöchter: oder Präktikantinnen,.

Einigö ,Bäuerinnen WerdenirnHaushait entlestet, indern sie gewiSse Arbeiten (Flicken„ ausser Haus geben können ..(,6 Mei- stens. werden diese Arbeiten von den .Müttern oder Schwieüerbiüt--

, trn.tiberriernmeii. ": . • —

Kann `die'Bäuetin im'Haushält oder bei der KinderbetreOundeuf Hilfe ihres Mannes ,zählen Die :Mitarbeit der Ländwirte. im 'Haushalt iätländenicht so verbreitet wie die IV,Iitarbeit'der:Bäuerin im Betrieb (Atb.,1,9),.

59, . Yeelten..

-

• Abb. 1§:> ,Mithilfe der tandwirte Kinderbetrepunffi..:

' Bel den Hausarbeiten köntien im, Gegensatz Zur Kinderbetreü,ung pur wenige Bäuerinnen auf die Hilfe ihres Mannes gählen. Zu den Haus-arbeiten, welche •die'Männer .übernehmen, geferen vor ,allem .ctai Kochen, Abwaschen, Abtrocknen oder .die Hilfe jrn •Garten. :Bei der

.•Kinderbetreuung geht es in VWeji Fallen ums Hüten und, Überwa-chen der 'Kidder., Doe übernehmen. die Väten.auch die Babypflege (wickeln, "baderi;7ESseri geben usw.), bringen, die Kinder ins Bett, überwachen die Schulaufgaben oder SOfelen-init'dm Kindern, z .Die meisted.AntWörten.widerspieold klar ein traditionelles Bild der

Aufgabenteilung, indem äusScnliesslidh.,die,Freüen fürtlensHaushalt verantwortlich sind Kinderbetreuung engagieren sich die Väter etwas mehr. Die Bauern welche die Betreuung der Kinder der

• ,Bauerin öberiasSen, Sind "ini -Durchschnitt etwas älter als die kti-vere'n Väter:

.manchmal 449V, .

• Kinderbetreuung •

im Hauähält (Hausarbeiten und

3.1.5, Betreuungseufgaben 'von Angehörigen

Auf einem Bauernhcif werden,pflegebedürftige›Angehörige meistens noch zuHause betreut. In jedem zwölften Bauernhaushalt tiötretit

202

thit

s Betreguildäayfgeben

240

180-

120:

60

'oder ,pflegt die Bäuerin. nöch, jernanden: Arn'häUfigsten'kernern-. sich die Bauerinnen •uin,ifite:SchWiegereltern,:(Abb. 20)':

Stallarbeiten tjFeldafbelen ' . -

eve Andere petr.ärbeitin

Miimier3je Werl,(fag

Abb. 2ä: Einfluss vöri Betreuungsaufgaben ./ön Angehörigen der ' Bäuerin auf ihte Arbeitszeit im, Betrieb.. . .

,

Fiein hypöthetisch'bleibt dieäen'Bäueritinen folgliCh Weniger-Zeit für Betriebsärheiten. Die Wirklichkeit Sieht jedoch anders ays. Bäue-rinnen, die pflegebedürftige Angehörigelbetieuen, arbeiten keines-weds weniger im Betrieb Im Gegenteil, "die betriebliche Arbeitszeit 'dieser Bäuerinnen nimmt sogar signifikant zu.. •

'Dieser Umstand ist nur dadurch gü erklären, dass die Bäuerinnen neben den Betreuungsaufgaben eben auch nöchdie.Arbeiten der zu pflegenden Personen übeenehryien, mcissen. 'Das 'bedeutet für die Bäuerin im Durchschnitt täglich fast eine halbe Stunde mehr Be- • :triebsarbeit. .

Fast die Hälfte dieser ‘Bäuerinnen Jühlt;äich denri, auch •irn Betrieb und im Haushalt überlastet. 'Dies Wirkt sich auch auf "die"Arbeits-zufriedenheit aus Bauerinnen mit Pflegefällen auf dem Hof stellt die Arbeit sim Stall Weniger zufrieden als jene. ohne

'Betreuungsaufga-zufriedenstellender. Vermutlich empfinden Bäuerinnen die Feldarbeit als eine willkommene Abwechslung zu ihren Aufgaben in Haus und Stall.

Selbstversorgung

Typisch für den Bauernhaushalt ist die Selbstversorgung mit Nah-rungsmitteln aus Garten ünd Betrieb (Tab. 8). Die durchschnittliche Gartenfläche beträgt 2,4 Aren. Talbäuerinnen, Bäuerinnen bäuerli-cher Herkunft und-hauswirtschaftlich ausgebildete Bäuerinnen besit-zen einen etwas grösseren Hausgarten als der Durchschnitt.

Es wurde Von der Annahme ausgegangen, dass Bäuerinnen mit zu-nehmender Selbstversorgung mit Produkten aus dem Hausgarten ihre Mitarbeit im Betrieb einschränken. Aufgrund der Ergebnisse konnte dies nicht bestätigt werden (Abb. 21).

Tabelle 8: Selbstversorgungsgrad von verschiedenen Produkten aus der Eigenproduktion, Schätzung der Bäuerinnen

Produkte aus der Eigenpro- duktion (Betrieb und Garten)

Sell;stversorgüngsgrad _

Milch 92 % '

Gemüse 80%

Obst .

. 53 %

• Beeren 78 %

Fleisch 60%

61

'Sfallarl?eltn

,

Feldarbeltei .173.Änderö BetrIrt;leite'n

.

182

17 . 172

‚Minuten je Werktag

231 240

1.22, %1 131%1 4:40

vend,

'phi 3 a e r 6'a

Grösse des tiatisgartenä...

-

Abb. 21: Einfluss. der Selbstversorgung mit -Prodükteri "aus dem Geller) .auf die Arbeitszeit der Bäuerin im goviej?.

, 180

12.0

§0

. , kein

• Garten-

48 %

30 %'

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