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3 Zentrale Ergebnisse der Erhebung zur Situation des Personals in der

3.2 Das Personal in der Erwachsenen- und Weiterbildung: Soziodemografie,

3.2.1 Das Weiterbildungspersonal demografisch

3.2.1.1 Alter

Das Durchschnittsalter aller Erwerbstätigen und Ehrenamtlichen in der Erwachse-nen- und Weiterbildung lag 2014 bei 50,5 Jahren (Standardabweichung 11,6). Auch das Durchschnittsalter des lehrenden Personals (alle Erwerbstätigen und Ehrenamt-lichen mit einem unterschiedlich großen Lehranteil), auf das sich die Aussagen der WSF-Studie beschränken, ist seit 2005 von 47 auf 50,5 Jahre im Jahr 2014 um mehr als drei Jahre angestiegen. Das lehrende Personal unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht vom Personal in der Weiterbildung insgesamt. Auch die gesamte Altersvertei-lung ähnelt weitgehend den Ergebnissen der WSF-Studie (Abb. 2).

Zentrale Ergebnisse der Erhebung

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Abbildung 2. Verteilung nach Alter und Geschlecht (absolute Häufigkeiten)

Die demografischen Merkmale des Personals in der Erwachsenen- und Weiterbil-dung machen deutlich, dass derzeit besonders die geburtenstarken Kohorten, die so genannten „Baby-Boomer“, in diesem Bildungsbereich dominieren (Abb. 2). Eine solche Verteilung hatte sich bereits 2005 bei den von der WSF-Studie befragten Lehrkräften gezeigt. Besonders hohe Anteile weisen die Jahrgänge 1959 bis 1964 auf. Auch in der WSF-Studie waren dies die am häufigsten vertretenen Kohorten.

Mit 34 Prozent stellten in der WSF-Studie die Lehrenden im Alter zwischen 41 und 50 Jahren die größte Altersgruppe dar. Zehn Jahre später machen diese Kohorten noch immer den größten Teil des Weiterbildungspersonals insgesamt aus, jetzt aller-dings entsprechend gealtert. Dies sind die heute 50- bis 60-Jährigen mit 34 Prozent am gesamten Personal und 35 Prozent beim lehrenden Personal.

Ganz ähnlich verhält es sich mit der Nachfolgegeneration dieser Kohorten. In der WSF-Studie 2005 waren dies die 30- bis 40-Jährigen mit einem Anteil von 23 Prozent an allen Lehrenden. Zehn Jahre später handelt es sich bei dieser Kohorte um die 40- bis 50-Jährigen. Mit 24 Prozent bei den Lehrenden und 25 Prozent aller Erwerbstäti-gen in der Erwachsenen- und Weiterbildung stellen sie im wb-personalmonitor 2014 die zweitgrößte Gruppe.

Als die bei Weitem kleinste Altersgruppe des lehrenden Personals erwiesen sich in der WSF-Studie die Unter-25-Jährigen mit 2 Prozent. Auch im wb-personalmoni-tor 2014 stellt diese Personengruppe mit gerade 1 Prozent an allen Erwerbstätigen und Ehrenamtlichen sowie ebenfalls 1 Prozent beim lehrenden Personal den gerings-ten Anteil. Dies ist in Bezug auf die Erwachsenen- und Weiterbildung aus mehreren Gründen wenig überraschend. Zum einen setzt eine Tätigkeit in der Weiterbildung

Männer Frauen

Anmerkungen. Datengrundlage: wb-personalmonitor 2014 (Stufe 1); eigene Berechnung gewichtet nach Personen; N = 5 171.

100 000 50 000 0 50 000 100 000

< 20 20–25 25–30 30–35 35–40 40–45 45–50 50–55 55–60 60–65

> 65

Das Personal in der Erwachsenen- und Weiterbildung | 65 |

normalerweise ein Studium oder eine abgeschlossene Berufsausbildung mit anschlie-ßender Berufserfahrung voraus. Bei Unter-25-Jährigen ist dies häufig noch nicht ge-geben. Zweitens begünstigen die Rekrutierungspraxen und die dominierenden Be-schäftigungsformen in hohem Maße den Quereinstieg in dieses Tätigkeitsfeld. Ein Berufseinstieg in die Erwachsenen- und Weiterbildung ist vor allem im Altersbereich zwischen 30 und 45 Jahren am wahrscheinlichsten (Martin & Schömann, 2015).

Darin unterscheidet sich die Weiterbildung deutlich von anderen Bildungsbereichen.

Schließlich scheinen die Rekrutierungspraxen von Einrichtungen der Erwachsenen- und Weiterbildung die Erwerbschancen bereits etablierter Erwachsenen- und Weiter-bildner stärker zu befördern. So ist der am häufigsten gewählte Rekrutierungsweg die interne Ausschreibung und das zweitwichtigste Auswahlkriterium die Loyalität gegenüber der Einrichtung (Ambos et al., 2015).

Tabelle 15

Durchschnittsalter der Erwerbstätigen und Ehrenamtlichen nach Beschäftigungsform und Einrichtungstyp

unbefristet Angestellte

befristet Angestellte

Honorar-kräfte

ehrenamt-lich Tätige gesamt

privat-kommerziell 48.2 36.0 49.9 – 48.2

privat-gemeinnützig 50.2 44.6 49.6 62.4 49.9

betrieblich oder wirtschaftsnah 47.2 35.9 50.6 50.0 49.2

berufliche Schule oder

(Fach-)Hochschule 49.4 35.7 50.8 – 49.5

Volkshochschulen 51.1 45.4 53.4 53.7 53.2

Einrichtung einer Kirche, Partei, Gewerkschaft, Stiftung, eines Verbands oder Vereins

50.1 42.2 51.3 56.8 52.4

sonstige Einrichtungen 50.5 46.3 48.9 – 48.6

gesamt 49.1 40.0 51.1 53.8 50.5

Anmerkungen. Datengrundlage: wb-personalmonitor 2014 (Stufe 1); eigene Berechnung; gewichtet nach Personen;

N = 5 381; Mittelwerte.

Überraschend ist der relativ hohe Anteil der 65-Jährigen oder älteren Erwerbstäti-gen und Ehrenamtlichen. Sie machen 2014 etwa 11 Prozent des lehrenden und fast 12 Prozent des gesamten Personals in der Weiterbildung aus. Vor 10 Jahren waren diese Personen 55 Jahre oder älter und gehörten nach Angaben der WSF-Studie mit 30 Prozent (im Wesentlichen) zur zweitgrößten Altersgruppe der (lehrenden) werbstätigen. Es gelingt in der Erwachsenen- und Weiterbildung offenkundig, Er-werbstätige auch im höheren Alter für eine Tätigkeit in diesem Feld zu gewinnen und zu halten. Der größte Teil der Erwerbstätigen und Ehrenamtlichen im Alter von

Zentrale Ergebnisse der Erhebung

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65 und darüber hinaus ist als Honorarkraft beschäftigt (71%), also tatsächlich noch erwerbstätig.

Angesichts der institutionellen Heterogenität der Erwachsenen- und Weiterbil-dung ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Zusammensetzung des Personals insbesondere zwischen den Einrichtungen und Trägern sowie entlang der unter-schiedlichen Beschäftigungsformen unterscheidet. Inwiefern dies hinsichtlich der de-mographischen Verteilung der Fall ist, zeigt Tabelle 15.

Erstaunlicherweise zeigen sich entlang der Einrichtungstypen nur geringe Unter-schiede im Durchschnittsalter. Am höchsten ist das durchschnittliche Alter der Er-werbstätigen und Ehrenamtlichen an den Volkshochschulen (53,2 Jahre). In den privat-kommerziellen Einrichtungen hingegen ist das durchschnittliche Alter am ge-ringsten (48,2 Jahre). In privat-gemeinnützigen und betrieblichen bzw. wirtschafts-nahen Einrichtungen sowie Berufs-/Fach- und Hochschulen liegt das Durchschnitts-alter zwischen 49 und 50 Jahren.

Größere Unterschiede zeigen sich, wenn die Beschäftigungsform untersucht wird.

Wie zu erwarten, sind Ehrenamtliche etwas älter (im Schnitt 53,8 Jahre). Jünger sind hingegen vor allem die befristet Angestellten mit durchschnittlich 40 Jahren.

Unbefristet Angestellte sind im Schnitt 49,1 Jahre alt, Honorarkräfte 51,1 Jahre. Im Detail erweisen sich mit einem Durchschnittsalter von 62,4 Jahren die Ehrenamtli-chen in privat-gemeinnützigen Einrichtungen sowie Ehrenamtliche in Einrichtungen von Kirchen, Parteien und Gewerkschaften (56,8 Jahre) als älteste Teilgruppen. Diese Personengruppen machen jedoch zusammen lediglich 7,8 Prozent aller Erwachsenen- und Weiterbildner aus. Das geringste Durchschnittsalter findet sich bei befristet An-gestellten an Berufs-/Fach- und Hochschulen (35,7 Jahre) sowie befristet AnAn-gestellten in betrieblichen bzw. wirtschaftsnahen Einrichtungen (35,9 Jahre).

Im Dokument Das Personal in der Weiterbildung (Seite 64-67)