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Nach einer kurzen Begrüßung wurden die Probanden gebeten sich in einen Extraraum auf einen Stuhl zu einem Tisch zu setzen und in Ruhe die Patienteninformation genau durchzulesen, sich bei etwaigen Fragen für eine genauere Erklärung des Vorganges an die Untersuchungsleiterin zu wenden, und sofern keine Bedenken vorhanden waren, das Protokoll zweimal zu unterschreiben - eine Version für den jeweiligen Untersuchungsteilnehmer und eine für die Versuchsleiterin. Zusätzlich galt es noch das Informationsblatt für Patienten über Untersuchungen im Magnetfeld durchzulesen und auszufüllen, was routinemäßig und als Vorsichtsmaßnahme vor jeder Untersuchung im Magnetfeld geschieht. Die Untersuchungsteilnehmer konnten sich hierfür so viel Zeit nehmen wie sie benötigten.

Nachdem alle Fragen geklärt waren, wurden die Probanden gebeten sich in der Umkleidekabine aller Sachen außer Boxershorts und Socken zu entledigen und sich einen Krankenhauskittel mit den Knöpfen nach vorne anzuziehen. Besonders wichtig war es, dass der Proband keinerlei metallische Gegenstände mehr an seinem Körper hatte. Da unerwarteter Weise keine Probanden mit Piercings an der Studie teilnahmen, stellte sich auch nicht das Problem Piercings entfernen zu müssen.

Sobald die Probanden aus der Umkleidekabine kamen, wurden sie in den Raum mit der Magnetresonanzröhre gebracht. Bei dieser Untersuchung fuhren die Probanden nicht wie üblich mit dem Kopf, sondern mit den Füßen voran in die Röhre, da sich am äußeren Ende der Liege das Kopfteil, welches mittels Computerübertragung und Spiegelung die visuellen Stimuli zeigte, befand. Aus technischen Gründen war es nicht möglich das Liegebrett beim Ein- und Ausstieg hinunterzufahren, deshalb wurden die Probanden gebeten auf einen kleinen Plastikschemel zu steigen und sich dann mit dem Rücken auf die Liege zu legen, so dass die

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Füße in der Röhre platziert waren. Vorsicht war geboten, da die Untersuchungsteilnehmer auch gleich mit dem Kopf von der Seite her unter das Kopfteil einfädeln mussten. Sobald sich die Probanden auf der Liege platziert hatten, wurden sie gefragt, ob der Bildschirm am Kopfteil gut sichtbar ist, und gegebenenfalls mussten die Personen sich so zurechtrücken, dass sie den gesamten Bildschirm gut sehen konnten. Als erstes wurde dem Probanden der Notfallballon über den Bauch gelegt, und es wurde darauf hingewiesen, dass dieser Ballon in Notsituationen zu drücken sei, und der Proband anschließend sofort aus der Röhre geholt werden würde.

Danach bekamen die Teilnehmer Ohrstöpsel, da der Geräuschpegel, ausgehend von der Magnetresonanz selbst, während der Messung sehr laut und unangenehm war. Nachdem die Ohrstöpsel gut platziert waren, wurde an dem rechten Zeigefinger ein Fingerpulsoximeter angehängt, um während der gesamten Untersuchung eine Kontrolle über den Puls zu haben.

Die Messspule wurde über den Bereich des Unterbauches platziert und befestigt.

Anschließend bekamen die Probanden noch die Responsebox, über deren Funktion sie bereits in der Probandeninformation aufgeklärt wurden, auf den Brustkorb gelegt und es wurde ihnen nun nochmals der ganze Untersuchungsablauf erklärt. Die Probanden wurden nun darauf hingewiesen mit der linken Hand nach der Responsebox zu greifen und Zeige-, Mittel-, Ring- und kleinen Finger gut auf die vier vorhandenen Knöpfe zu legen und dort auch liegen zu lassen. Die Teilnehmer wurden gebeten so schnell wie möglich auf einen der Knöpfe zu drücken, je nachdem wie sie das Bild empfanden, sobald ein Bild am Bildschirm zu sehen war, wobei die eigentliche Reaktionszeit in dieser Untersuchung nicht von Interesse war.

Hatte ein Proband also eine längere Reaktionszeit und gab seine Antwort erst in der Pause statt während der Präsentation des eigentlichen Bildes, so stellte dies kein weiteres Problem dar, da die Reaktionszeit in dieser Untersuchung keine Bedeutung hatte. Es wurde mitgeteilt, dass zu Beginn einige Minuten nur Geräusche zu hören, und keine Bilder zu sehen sein werden und in dieser Zeit die Basiseinstellungen vorgenommen werden. Im Anschluss daran würde über Lautsprecherverbindung darauf hingewiesen werden, dass die eigentliche Untersuchung startet. Bevor die Untersuchungsteilnehmer alleine im Raum blieben und mit der Messung gestartet werden konnte, wurde nochmals gefragt, ob alles in Ordnung sei und

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erneut darauf hingewiesen, dass es sehr wichtig sei, die nächsten ca. 35 Minuten so ruhig wie möglich liegen zu bleiben. Die Probanden wurden auch nochmals darauf aufmerksam gemacht, den Bildschirm während des Paradigmenablaufes zu fixieren und auch bei etwaigen unschönen Bildern nicht wegzusehen.

Nun wurde der Proband mittels der Liege in die Röhre geführt, sodass nur mehr der Kopfteil außerhalb der Röhre war. Anschließend wurde das Licht ausgedreht und die Türe geschlossen. Die nächsten fünf bis zehn Minuten wurden die Basiseinstellungen vorgenommen und die ersten Daten aufgezeichnet. Sobald dies abgeschlossen war, wurde mittels Gegensprechanalage nachgefragt, ob bei dem Probanden alles in Ordnung sei, und es wurde darauf hingewisen, dass nun für die nächsten ca. 25 Minuten der Teil zum Mitarbeiten starten würde. Die Versuchsleiterin nahm vor einem Monitor im Raum vor der Magnetresonanz Platz und beobachtete, ob das Paradigma ordnungsgemäß ablief. Sobald das Paradigma beendet war, wurde die Messung gestoppt und der Teilnehmer wieder aus der Magnetresonanz geholt. Dazu wurde die Liege wieder aus der Röhre gefahren, die Spule, die Responsebox sowie der Fingerpulsoximter entfernt, und die Teilnehmer wurden gebeten, sich wieder umzuziehen. Sobald dies geschehen war, folgte der zweite Teil der Untersuchung.

Im zweiten Teil ging es darum noch die bereits erwähnten Fragebögen auszufüllen. Hierzu nahmen die Probanden wieder auf dem Stuhl vor dem Tisch Platz, und sie erhielten fünf Fragebögen sowie einen Kugelschreiber. Der Fragebogenteil setzte sich zusammen aus der RAS, dem EPQ, dem STAI, sowie der FBL und dem TICS, und diese waren auch in der eben genannten Reihenfolge auszufüllen. Für die Bearbeitung dieser Fragebögen wurde kein zeitliches Limit gegeben, es wurde lediglich darauf hingewiesen so schnell wie möglich, aber auch so genau wie möglich vorzugehen. In der Regel dauerte die Bearbeitung je nach Versuchsteilnehmer zwischen 30 und 40 Minuten. War dieser Teil auch fertig, so erhielten die Probanden, sofern sie Studierende der Psychologie waren, einen Versuchsschein von 120 Minuten. Bei Interesse wurde noch über den eigentlichen Zweck der Untersuchung aufgeklärt, sowie auch Fragen gerne beantwortet wurden. Aber auch ein Feedback von Seiten der Untersuchungsteilnehmer war von Interesse. Anschließend wurden die Probanden mit einem Dank der Versuchsleiterin entlassen. Um keine großen Wartezeiten entstehen zu lassen,

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wurde der nächste Teilnehmer bereist mittels Probandeninformation instruiert, während der erste Teilnehmer noch bei der Messung war. Während sich dann beide Probanden umzogen, wurde im MR das Papier auf der Liege ausgetauscht, sowie der Notfallballon und die Responsebox gereinigt. Somit war ein nahtloser Übergang zum nächsten Probanden gewährleistet.

Die Untersuchungen fanden zwischen 18 und 22 Uhr statt. Pro Proband wurden rund 90 Minuten eingeplant. Aufgrund zeitlicher Verschiebungen (wie z.B. Zuspätkommen der Probanden, Verzögerungen beim Versuchsstart) kam es manchmal zu dem Fall, dass ein Proband noch beim Ausfüllen der Fragebögen war, während schon der nächste Proband sich für die Untersuchung bereit machte.

Im Dokument Psychosomatik der Prostata (Seite 71-74)