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Lindauer Beiträge zur Psychotherapie und Psychosomatik Herausgegeben von Michael Ermann

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Lindauer Beiträge zur Psychotherapie und Psychosomatik Herausgegeben von Michael Ermann

M. Ermann: Herz und Seele (2005) M. Ermann: Träume und Träumen (2005) M. Ermann: Freud und die Psychoanalyse (2008)

M. Ermann: Psychoanalyse in den Jahren nach Freud (2009/2012) M. Ermann: Psychoanalyse heute (2010/2012)

M. Ermann: Angst und Angststörungen (2012) R. Gross: Der Psychotherapeut im Film (2012)

O. F. Kernberg: Hass, Wut, Gewalt und Narzissmus (2012) J. Körner: Abwehr und Persönlichkeit (2013)

R. Kreische: Paarbeziehungen und Paartherapie (2012)

W. Machleidt: Migration, Kultur und psychische Gesundheit (2013) L. Reddemann: Kontexte von Achtsamkeit in der Psychotherapie (2011) U. Streeck: Gestik und die therapeutische Beziehung (2009)

R. T. Vogel: Existenzielle Themen in der Psychotherapie (2013) L. Wurmser: Scham und der böse Blick (2011)

H. Znoj: Trauer und Trauerbewältigung (2012)

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Wielant Machleidt

Migration, Kultur und psychische Gesundheit

Dem Fremden begegnen

Verlag W. Kohlhammer

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Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen und Texten ermittelt werden. Sollte dem Verlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar nachträglich gezahlt.

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Dieses Buch stellt eine grundlegend überarbeitete und erweiterte Fassung der Vorlesungen und Kurse dar, die der Autor zum gleichen Thema im Rahmen der Lindauer Psychotherapiewochen 2007 bis 2012 gehalten hat. Unter www.

auditorium-netzwerk.de ist eine Übersicht aller Aufnahmen der Lindauer Psy- chotherapiewochen einzusehen, die unter info@auditorium-netzwerk.de angefordert werden kann.

1. Auflage 2013 Alle Rechte vorbehalten

© 2013 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Umschlag: Gestaltungskonzept Peter Horlacher Gesamtherstellung:

W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart Printed in Germany

ISBN 978-3-17-022184-0

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Inhalt Inhalt

Vorwort . . . 9

1. Vorlesung: In der Fremde ankommen – Integration und „Kulturelle Adoleszenz“ . . . 11

Einleitung . . . 11

Weltbürgertum . . . 12

Wer sind die fremden Anderen? . . . 13

Migrantenmilieus in Deutschland . . . 14

Die Fremdheitserfahrung . . . 18

Die Fremdenrepräsentanz . . . 21

Migration als dritte Individuation: Die Kulturelle Adoleszenz . 23 Analogien zwischen Adoleszenz und Migrations prozess . . . 28

Die Bedeutung der Adoleszenz in der Psycho analytischen Kulturtheorie . . . 30

2. Vorlesung: Emotionslogik im Migrationsprozess . . . 35

Ablösung von der Herkunftskultur . . . 35

Integration in die Aufnahmekultur . . . 38

Psychische Belastungen bei russischen Migranten jüdischer Glaubenszugehörigkeit . . . 43

Symptomkonstellationen bei Aussiedlern jüdischer Glaubenszugehörigkeit . . . 50

„Polski Tango“ . . . 51

3. Vorlesung: Psychische Belastung, Körpermetaphorik und Migration – Kulturbedingte Vorstellungen in der Medizin . . . 54

Kulturelle Körpermetaphorik oder die Spuren des Affektiven im Somatischen . . . 54

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6 Inhalt

Verständniszugänge zur Somatisierung aus kultureller

Sicht . . . 57

„Somatosensorische Verstärkung“ und soziale Belastung . . . 60

Fallbeispiel: Somatoformes Schmerzsyndrom bei einer Patientin aus Bosnien . . . 61

Depressive Zustandsbilder und Symptom konstellationen im Kulturvergleich . . . 63

Funktionelle Psychosen . . . 68

„Idioms of Distress“ . . . 71

Harmonie und Disstress in Japan . . . 73

Kulturabhängige Syndrome: „Culture bound syndroms“ (CBS) . . . 74

Brain-fag-Syndrom . . . 76

Susto . . . 77

4. Vorlesung: Interkulturelle Psychotherapie – Psychotherapeutische Arbeit mit Migranten . . . 79

Krankheitskonzepte zwischen Tradition und Moderne . . . . 81

Fallbeispiel: Krankheitsmodell „Dschinn“ . . . 82

Gegensätzliche Einstellungen und Erwartungen von Migranten und einheimischen Therapeuten . . . 84

Sprachliche Verständigung in der interkulturellen Psychotherapie . . . 86

Übertragungsaspekte in der interkulturellen Psychotherapie . . . 90

„Kulturelle Adoleszenz“ und Themen psycho- therapeutischer Arbeit mit Migranten . . . 93

Der Transkulturelle Übergangsraum . . . 94

Trauer-Befreiungsarbeit und Nostalgie . . . 96

5. Vorlesung: Welche Rolle spielen Religiosität und Spiritualität im Heilungsprozess? . . . 98

Einleitung . . . 98

Sinnstiftung und Religiosität/Spiritualität . . . 99

Empirische Ergebnisse . . . 101

Das innere Objekt der Glaubensgewissheit und seine psychotherapeutische Relevanz . . . 102

Ein Fallbeispiel . . . 105

Traditionelle Heilkunst . . . 107

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7 Inhalt

Schluss . . . 110

Zusammenfassung . . . 110

Stichwortverzeichnis . . . 112

Personenverzeichnis . . . 116

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Vorwort

Wer den Schritt der Migration wagt, begibt sich auf eine abenteuer- liche Reise, an deren Ende er keine andere Wahl hat als die, ein an- derer zu werden als der, der er vor seiner Abreise war. Der Orts- und Kulturwechsel ist nur die äußere Veränderung, die innere psychische Reise weist weit zurück zu den Anfängen der Persönlichkeit und voraus auf die kreative Bildung einer neuen Identität und in eine vielversprechende Zukunft. Psychotherapeuten, die Menschen aus anderen Kulturen auf ihrer psychischen Reise ein Stück weit begleiten, machen die faszinierende Erfahrung der Bereicherung und des verän- derten Blickes auf das Eigene und das Fremde. Die ethnographische Distanz zum professionellen Tun schafft einen erweiterten Reflexi- onsraum. Dieser erleichtert die Entschlüsselung der an den Therapeu- ten gerichteten Botschaften, mit denen sich Menschen in den sozialen Sprach- und Ausdruckslogiken ihres kulturellen Raumes artikulieren.

Diese ethnischen Logiken kann der Therapeut lernen zu verstehen und in ihrem Sinn und der Bedeutung für den Patienten richtig zu deuten. Dadurch erhält er Zugang zu der subjektiven Seite der Kultur- und Migrationskonflikte der Betroffenen, und es eröffnet sich die Option, Lösungen zu erarbeiten, die im „Zwischen“ der Kulturen, im bikulturellen Raum, fruchtbar sind.

In diesem Buch wird ein vertieftes Verständnis von Integration in die Aufnahmegesellschaft als Individuationsleistung und kulturelle Adoleszenz vermittelt und die Dynamik des Migrationsprozesses und seiner typischen Konflikte dargestellt. Die psychische Gesund- heit von Menschen aus anderen Kulturen, ihre Risiken und Verletz- lichkeiten in der Fremde und die wesentlichen Merkmale interkul- tureller Psychotherapie werden erläutert. In einem abschließenden Kapitel geht es um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Religiosität und Spiritualität als Ressource in Heilungsprozessen im Rahmen westlicher Psychotherapie und traditioneller Heilkunst am Beispiel Afrika.

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10 Vorwort

Ich danke Michael Ermann für die Anregung, meine auf den Lindau- er Psychotherapiewochen von 2007 bis 2012 gehaltenen Vorlesungen und Kurse zu dem Thema „Migration, Kultur und psychische Ge- sundheit“ hier in völlig neu bearbeiteter und ergänzter Form vorlegen zu können. Frau Albrecht und dem Kohlhammer Verlag danke ich für die gute Förderung und Betreuung.

Hannover, im Winter 2013 Wielant Machleidt

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1. Vorlesung:

In der Fremde ankommen – Integration und „Kulturelle Adoleszenz“

Einleitung

Als ich nach Abschluss meiner psychiatrisch-psychotherapeutischen und psychoanalytischen Ausbildung das westliche Schulenwissen in unserem Fach sattsam studiert hatte, ging ich, aus dem Gefühl einer Ernüchte- rung heraus, für einen Perspektivenwechsel einige Monate zu Feldfor- schungen nach Südost-Afrika. Ich wollte erfahren, wie traditionelle Heiler ihre psychisch kranken Patienten behandelten und mir einen Erfahrungsraum jenseits westlicher Behandlungsmethoden erschließen.

In Malawi diente ich mich Medizinmännern bei ihrer Behandlung psy- chisch Kranker als Zauberlehrling an. Ich lernte ihre Heilrituale kennen und ihre Heilerfolge schätzen. Es waren die Heilerpersönlichkeiten und ihre Heilkunst, die mich faszinierten. Als ich nach Deutschland zurück- kehrte, hatte sich mein Blick auf unser Fach verändert. Ich hatte eine ethnographische Distanz gewonnen, die mich das westliche theoretische und Erfahrungswissen kulturell relativieren ließen. Mit Brecht konnte ich jetzt sagen: „Es geht auch anders, aber so geht es auch.“ Ich hatte meinen Blick für die Vielfalt kultureller Ausdrucksmuster und Behand- lungsformen geschärft. Die ethnozentrische Selbstverständlichkeit mei- nes psychiatrischen Handelns in Diagnostik und Therapie war verloren gegangen. Es erschien mir nach meinen Erfahrungen in Malawi eher als ein glücklicher Umstand, dass sich das seelische Erleben in seiner kul- turellen Vielfalt und seinen Grenzbereichen nur in seinen Zuspitzungen z. B. nur recht oberflächlich klassifikatorisch erfassen lässt. Tobie Nathan sagte dazu, die kulturelle psychopathologische Realität ent- ziehe sich immer der Beharrlichkeit der Klassifikatoren1. Der ICD-10

1 vgl. Nathan T (2006) Die Ethnopsychiatrie, eine Psychotherapie für das 21. Jahrhundert. In: Wohlfart E, Zaumseil M (Hrsg) Transkulturelle Psy-

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