• Keine Ergebnisse gefunden

STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF"

Copied!
17
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF 9. JAHRGANG Offizielles O rgan der Naturschutzbehörde, der Landesgruppe des ÖNB, der Bergwacht und des W aldschutz­ verbandes. INHALT : N aturschutz und Schule ü b e r die V egetation des N aturschutzgebietes „Pfaffenkogel—Gsollerkogel" Prämie für die Tötung von Schmetterlingen Heimatschutz und b au­ liche Ordnung Der W ild- und N aturpark in M autern Jahresbericht 1967 der Steirischen Vogelitzw arte Vou der A rbeitsgem ein­ schaft der österreichi­ schen Berg- und N atur­ wachen G laskugeln als Schreck­ m ittel Dr. Richard Kaan zum Ge­ denken Aus der N aturschutz­ praxis Kurz berichtet Umschlagbild: Frühlingsknotenblum e, Foto W illi Fechs. JÄNNER / FEBRUAR 1969.

(2) 2. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Naturschutz und Schule Die Gewinnung der Eltern für den Naturschutzgedanken Große Erfolge sind in der Schule dem erzieherischen W irken für die Sache des N atur- und Landschaftsschutzes noch nicht beschieden. Die positive Ein­ stellung des Lehrers und sein Einsatz für diese Aufgabe sind nur dann entschei­ dend für den Erfolg, w enn er auch das V erständnis der Eltern der Schüler hiefür zu wecken vermag. W ir dürfen dabei nicht übersehen, daß der Naturschutz gerade von Erwachsenen sehr häufig als eine romantische Schwärmerei ange­ sehen wird, der nur einzelne Menschen nachhängen, w ährend die A llgem ein­ heit uninteressiert ist. Auf w ieviel U nverständnis und gegenteilige M einung stoßen unsere Kinder bei den Erwachsenen! Es ist daher sehr notw endig, den N aturschutzgedanken auch unter der Elternschaft zu verbreiten. Bei Eltern­ besprechungen und Elternabenden bietet sich Gelegenheit, die Eltern für den N aturschutzgedanken zu gewinnen. Ein kurzer V ortrag, der von einer konkreten Situation aus der Umwelt der Schüler ausgeht, unterstützt von einigen guten Lichtbildern, kann die unheilvolle A usw irkung aufzeigen, die durch m angeln­ des Interesse und V erständnislosigkeit entstehen kann. Die bei solchen Ge­ legenheiten gew onnenen Einsichten bilden die G rundlage für das V erständnis der Eltern für das Bemühen der Schule. Dabei w ird es aber auch möglich sein, die Eltern darauf aufmerksam zu machen, daß sie durch ihr eigenes Beispiel dem Kinde stets ein gutes V orbild geben sollen. W as nützen schließlich alle Belehrungen der Kinder, w enn sie in ihrem täglichen Umgang die Sünden und Fehler der Erwachsenen ansehen müssen? M an müßte in der häuslichen Er­ ziehung streng darauf sehen, daß die Kinder alle H andlungen unterlassen, die zur V erunreinigung und zur Störung der N atur führen. Die Kinder sollten er­ kennen lernen, daß es schändlich und verachtungsw ürdig ist, die N atur durch frevlerische H andlungen zu schänden. Dabei nützen bloße W orte erfahrungs­ gemäß sehr wenig. Lob und Tadel sollen gleichermaßen m itwirken, um den Kindern eine richtige N aturschutzgesinnung anzuerziehen. Kinder, die solcher­ art erzogen w erden, fühlen es später einmal als Schande, eine H andlung gegen die gemeinsame Sache des Naturschutzes zu begehen. Zur Belebung der Freude an der N atur w ird der Lehrer den Eltern auch die Empfehlung 'geben, den K indern die Pflege und W artung von Blumen und Tieren anzuvertrauen. Durch solche Beschäftigungen erw erben die Kinder V er­ antw ortungsgefühl für das tierische und pflanzliche Leben. Sie w erden durch ihre H andlungen mit dem Lebensprozeß der ihnen anvertrau ten N aturobjekte v ertrau t und gew innen daraus wichtige Erkenntnisse. Die Kinder w erden da­ durch auch zum richtigen Schauen und Beobachten erzogen, weil sie bei den biologischen V orgängen immer w ieder N euigkeiten entdecken. Um die Bedürfnisse des N aturschutzes und der N aturschutzerziehung in der Schule besonders aufzuzeigen, empfiehlt es sich, m it den Schülern eine A us­ stellung im Schulhaus zu veranstalten. N eben den geschützten Pflanzen und Tieren, die auf guten Bildern erklärt w erden, sollen aber auch die vielen Ge­ fahren aufgezeigt w erden, die uns durch Verschmutzung der Luft und der Ge­ w ässer, durch V erunreinigung der Fluren und W älder und durch verständnis­ lose N aturberaubung bedrohen. Durch solche V eranstaltungen können die Eltern für den N aturschutzgedanken gew onnen w erden. Die m eisten Impulse aber können von den Eltern durch gem einsames W an­ dern mit den K indern ausgestrahlt w erden. W enn sich vernünftige Eltern en t­ schließen können, an Stelle von langen A utoreisen, die n ähere und w eitere Umgebung der H eim at schauend zu erw andern, dann w ird dabei ein fester G rundstein für die körperliche und geistige G esundheit der Kinder geschaffen. Die Kinder sollen von ihren Eltern den N atursinn erw erben. Dann w ird es auch der Schule leichter fallen, den N aturschutzgedanken in den K indern zu festigen. OSchR.*Kurt F r i e d r i c h.

(3) ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF. 3. Über die Vegetation des Naturschutzgebietes „Pfaffenkogel—Gsollerkogel “ Nördlich von Graz befinden sich zwischen den E isenbahnstationen G ratw ein und Stübing die H öhenzüge des Pfaffenkogels (730 m) und des Gsollerkogels (670 m). Die beiden Höhenzüge verlaufen entlang des M urtales und sind voneinander durch den Enzenbachgraben getrennt. Im Süden schließt das Eisbachtal den G sollerkogelzug ab, w ährend im N orden das Stübingtal die Be­ grenzung des Pfaffenkogels bildet. Im W esten, gleichlaufend mit dem M ur­ tal, befindet sich die Senke von Rein mit dem bekannten Stift und den H eil­ anstalten Enzenbach und Hörgas. Im Enzenbachgraben w ird das sehensw erte und einzigartige österreichische Freilichtmuseum errichtet. Die steil zur M ur abfallenden H änge lassen an vielen Stellen die Kalke des U nterdevon als Felsw ände und Felsbänder zutage treten, und w eite Teile der H änge sind mit zum Teil überw achsenen Schutthalden bedeckt. N ur küm m er­ lich stockt darauf Nadelholz. Das G ebiet des Pfaffen- und Gsollerkogels mit dem dazwischenliegenden Enzenbachgraben w urde w egen der verschiedenen Besonderheiten zum N atur­ schutzgebiet erklärt. Um die floristischen Eigentümlichkeiten des N aturschutz­ gebietes w eitgehend kennenzulernen, w urde Hans Brunner, ein anerkannter Botaniker und A ngehöriger der Bergwacht, beauftragt, die Flora des N atur­ schutzgebietes zu erfassen. H err Brunner untersuchte die V egetation des Ge­ bietes in der Zeit vom März 1966 bis Septem ber 1967. Damit w urden für die U ntersuchungen zwei V egetationsperioden aufgewendet, so daß das Ergebnis für diesen Zeitabschnitt als w eitgehend lückenlos angesehen w erden kann. H err Brunner hat die Farnpflanzen (Pteridophyta) und Blütenpflanzen (Anthophyta) in die Pflanzenlisten aufgenommen, die K ulturpflanzen jedoch nicht b e­ rücksichtigt. Die N am ensgebung erfolgte fast ausschließlich nach „Fritsch, Ex­ kursionsflora für Österreich und die ehemals österreichischen Nachbargebiete", 3. A uflage 1922. In zutreffenden Fällen w urden auch die neuen Namen den Be­ zeichnungen von Fritsch gleichgesetzt. Sie stammen aus der „Liste der Gefäß­ pflanzen M itteleuropas", herausgegeben von Friedrich Ehrendorfer und M it­ arbeiter im A pril 1967. Die V egetation der W iesen w urde nur berücksichtigt, w enn es sich en t­ w eder um seltene Pflanzenarten handelte oder um W iesen, die vom Menschen kaum beeinflußt w urden, also um natürliche W iesen. Bei der Bestandsaufnahm e w urden der Pfaffenkogel und der Gsollerkogel getrennt voneinander untersucht und ebenso der Enzenbachgraben als eigene Einheit erfaßt. Die drei U ntersuchungsgebiete beinhalten insgesam t 72 v e r­ schiedene Pflanzenfamilien. Am G s o l l e r k o g e l w urden 55 Pflanzenfamilien mit zusammen 241 A rten festgestellt. U nter diesen sind 140, die am Pfaffenkogel nicht gefunden wurden. 21 geschützte Pflanzenarten w urden verzeichnet, davon 11 Orchideen­ arten. A ußer den geschützten Pflanzen sind jedoch andere seltene Pflanzen­ vorkommen festgestellt w orden. So kommen vor: die Nickende Distel (Carduus nutans), die A bgebissene Pippau (Crepis piaemorsa), die V oralpen-Pippau (Ciepis alpestris), das Südliche M ariengras (H ieiochoe australis), der Gelbe Lein (Linum ilavum ), die Essigrose (Rosa gallica), der Elsbeerbaum (Sorbus torminalis), die Taubenskabiose (Scabiosa columbaria) und der Gemeine gelbe A ugentrost (Orthantha lutea). Am P f a f f e n k o g e l w urden 56 Pflanzenfamilien m it zusammen 233 A rten gezählt. 13 Pflanzenfamilien, die am Gsollerkogel angetroffen wurden,.

(4) 4. ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF. konnten am Pfaffenkogel nicht gefunden w erden. Insgesam t konnten 102 Pflan-' zenarten, die wohl am G sollerkogel Vorkommen, am Pfaffenkogel nicht ange­ troffen w erden. U nter den 15 geschützten Pflanzenarten des Pfaffenkogels sind 5 verschiedene Orchideen. Auch auf dem Pfaffenkogel sind einige seltene Pflanzenarten zu finden. So z. B. Siebenbürger Steinkraut (A lyssum transsilvanicum), V oralpen Pippau (Ciepis alpestris), Dodonai (Epilobium dodonai), Bunte Flockenblume (Centaurea Trium phetti), Gemeines Heideröschen (Fumana procumbens), Gemeine Kugelblume (Globularia W illkom m ii = Gl/r elongata), G ewimpertes Perlgras (Melica ciliata), Steirisches Lungenkraut (Pulmonaria stiriaca), Lanzenschildfarn (Polysticum lonchitis), G ehörnte Kuhblume (Taraxacum laevigatum), österreichischer Ehrenpreis (Veronica dentata = V. au­ striaca). Im E n z e n b a c h g r a b e n sind 20 Pflanzenfamilien v ertreten m it ins­ gesam t 46 A rten. Von den geschützten A rten sind 9 vertreten. Auch in diesem Untersuchungsbereich sind seltene Pflanzenarten anzutreffen, so z. B.: K ahler Frauenm antel (Alchem illa glabia), Filzige Segge (Carex torm entosa), W inter­ schachtelhalm (Equisetum hiem ale = E. hyem ale), Gemeine Schuppenwurz (Lathraea squamaria), Kahle Platterbse (Lathyrus laevigatus), Kriechende H au­ hechel (Ononis repens), Steirisches Lungenkraut (Pulmonaria stiriaca) und Steife W iesenraute (Thalistrum sim plex). Bezüglich des A rtenreichtum s d er Pflanzen im N aturschutzgebiet ist zu sagen, daß die Familie der K orbblütler (Compositae) mit 46 A rten am zahl­ reichsten vertreten ist. Darauf folgt die Familie der G räser (Gramineae) mit 28 verschiedenen Arten. Aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) sind 26 A rten angetroffen w orden, w ährend aus der Familie der Lippenblütler (Labiatae) 19 A rten gezählt w urden. Von der Familie der H ahnenfußgewächse (Ranunculaceae) sind 16 A rten und von den Echten F arnkräutern (Polypodiaceae) 13 A rten festgestellt worden. Im N aturschutzgebiet kommen 28 geschützte Pflanzenarten vor, un ter welchen aus der Familie der K nabenkrautgew ächse (Orchidaceae) allein 13 A r­ ten gezählt wurden. Der Clusius Enzian / G entiana Clusii = G. clusii), die Schneerose (Helleborus niger) und der Frauenschuh (Cypripedium calceolus) w urden als ge­ bietsfrem de Pflanzen ausgesetzt und gedeihen auf ihrem Standort recht gut. Auf G rund der besonderen Seltenheiten, die in diesem Schutzgebiet ge­ funden werden, ist es ein besonderes A nliegen der Bergwacht, jährlich zur Blütezeit der verschiedenen Pflanzenarten in diesem G ebiet einen v erstärk ten Überw achungsdienst durchzuführen. Die Liste der angetroffenen Pflanzen liegt dem A kt über das N aturschutz­ gebiet beim Amt der Steierm ärkischen Landesregierung, Rechtsabteilung 6, bei. Prof. Dr. A. W i n k l e r. Prämie für die Tötung von Schmetterlingen Einen g e r a d e z u u n g l a u b l i c h e n B e i t r a g z u r V e r n i c h t u n g d e r h e i m i s c h e n S c h m e t t e r l i n g s w e l t leistet sich eine W iener „Heimkunst"-Firma. In einer A nnonce in den T ageszeitungen fordert sie zur H erstellung von Schm etterlingsnetzen auf. Das w äre ja noch kein Grund zu Bedenken, denn die H erstellung solcher N etze verstößt gegen kein Gesetz. Schreibt man aber an diese Firma, erhält man neben der sattsam bekannten A ufforderung, zuerst ein teures M aterialpaket zu bestellen (die A bnahm e der N etze w ird selbstverständlich garantiert!), ein w eiteres W erbeschreiben über.

(5) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. die H e r s t e l l u n g v o n „ K u n s t b e r n s t e i n " mit e i n g e s c h l o s s e n e n I nsekten.. aus. 5. Kunstharz. Eine K ostprobe aus dem W erbetext: „Einen buntschillernden Schmetterling von 7 Z entim etern Größe mit 150 Gramm K unstharz in einen Block gegossen, das gibt einen herrlichen, sündteuren Briefbeschwerer für w enige M ark Selbstkosten. W er bei diesem Hobby sogleich nach finanziellem Erfolg schielt, der muß jetzt hellhörig w erden, denn diese A rbeit an einem solchen Stück rechnet man nach M inuten, w ährend dieses Prachterzeugnis dann beim H ändler für DM 40.— in der A uslage liegt. Mit anderen W orten: D aran ist noch etw as zu verdienen! Zuerst müssen die Tiere beschafft werden. Sie kosten nichts, denn die schönsten Schmetterlinge fliegen frei herum, w er sie fängt, der h at sie! Ein gutes Schmetterlingsnetz braucht man für diesen Sport, es kostet zwischen 5 und 15 Mark. Man nützt seiner Gesundheit, w enn man nach Schmetterlingen jagt, und Fettleibige nehm en dabei Woche für W oche einige Pfunde ab." Eigentlich w äre zu diesem Text nichts m ehr zu bem erken, bestünde nicht die Gefahr, daß etw aige Interessenten böse Überraschungen erleben könnten. Es handelt sich hiebei nämlich eindeutig um eine A u f f o r d e r u n g , solche, nach den N aturschutzgesetzen der einzelnen Bundesländer v o l l k o m m e n g e s c h ü t z t e T i e r e zu f a n g e n , zu t ö t e n u n d f ür g e w e r b ­ l i c h e Z w e c k e f e i l z u b i e t e n , wie dies aber im G esetzestext aus­ drücklich verboten ist. Selbstverständlich w urde gegen diese Firma bereits w egen V erstoßes nach dem Naturschutzgesetz Strafanzeige erstattet. Der österreichische N aturschutz­ bund w arnt alle Interessenten, die sich mit dieser „Heimarbeit" beschäftigen wollen, auf das nachdrücklichste, da man sich, wie schon erw ähnt, einer s t r a f ­ b a r e n H a n d l u n g s c h u l d i g macht. W ohlweislich verschweigt die Firma die Schwierigkeiten, die sich der Prä­ paration eines derartigen Schmetterling-Briefbeschwerers entgegenstellen w ür­ den. Kunstharz reagiert sehr empfindlich auf Spuren von W asser, es trübt sich und w ird undurchsichtig. Ist der Schmetterling nicht ordentlich gespannt und getrocknet, w ar die ganze A rbeit umsonst. W er weiß, w ie viele Schmetterlinge schon unter den H änden solcher A m ateur-K unstgew erbler ihr Leben beendet haben? Den W ert dieses Lebens haben Sie auch schwarz auf weiß: F ü r 1000 g e t ö t e t e S c h m e t t e r l i n g e g a r a n t i e r t m a n S 5000.—. Billiger kann man Leben gar nicht einschätzen. Bedenken des Tier- und N aturschutzes sind selbstverständlich längst überholte Sentim entalitäten, vor allem für die­ jenigen, die, w ie es im Schreiben der Firma ferner heißt, „ihren V erdienst nicht durch v e r m e i d b a r e A b g a b e n schmälern wollen". Es bleibt nur zu hoffen, daß-auf diese A nnonce nicht allzuviel M eldungen erfolgen, daß in den M enschen noch ein Rest jen er Tierliebe und Ehrfurcht steckt, die ein Geschöpf G ottes achtet und nicht zum bloßen H andelsobjekt degradiert. U nsere heimische Tierw elt ist durch die Z erstörung ihrer natürlichen Lebensräume ohnehin in höchstem Maße bedroht. Kulturlandgew innung, M elio­ ration und chemische U nkrautbekäm pfung rotten die Fraßpflanzen der Schmet­ terlingsraupen aus, aber eine zusätzliche Vernichtung durch gew issenlose Profit­ jäg er w ürde die letzten Reste unserer Schm etterlingswelt vollends vernichten. ÖNB-Pressedienst.

(6) 6. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Heimatschutz und bauliche Ordnung In dem von W irkl. H ofrat Dr. Franz Büchner bearbeiteten W erk „Steirische Landesgesetze und V erordnungen" findet sich im Band für das „Bauwesen" unter dem Abschnitt B der Titel „Heimatschutz" Demnach w ar es schon damals üblich, bei V erhandlungen genehm igungspflichtiger H erstellungen dem Verein für Heimatschutz G elegenheit zur Stellungnahm e zu geben, wenn solche H er­ stellungen geeignet sind, N aturdenkm ale zu gefährden oder die landschaftliche Schönheit nachteilig zu beeinflussen. Daran sei erinnert, w enn in nächster Zeit die Tätigkeit des V ereines für Heimatschutz w ieder mehr auf das bauliche Ge­ schehen im ganzen Land Steierm ark gelenkt w erden wird, um unsere Dörfer, M ärkte und Städte, aber auch unsere Landschaften vor w eiteren baulichen V er­ unstaltungen zu bew ahren und das gute A lte w eiterhin zu erhalten. Diese Bestrebungen können jedoch nicht allein Ziel des V ereines für H ei­ matschutz sein. Um sie zum Erfolg zu führen, erscheint daher einerseits die K ontaktnahm e mit B ausachverständigen der Gemeinden im Rahmen von Semi­ naren und anderseits die M ithilfe der Bezirksbeauftragten des V ereines be­ sonders erfolgversprechend. W ährend Bausachverständige den Bürgerm eistern bei der Erfüllung ihrer verantw ortungsvollen Funktion als Baupolizeibehörde erster Instanz eine sichere Stütze sein müssen, sollen die B ezirksbeauftragten dem V erein für Heimatschutz die problem atischen Bauvorhaben schon in jen er Phase anzeigen, in der noch keine rechtskräftigen Entscheidungen getroffen sind und daher die Möglichkeit besteht, eine meist nie w ieder gutzumachende Bau­ sünde zu verhindern. Dieses „V erhindern" w ill aber nicht als Einschränkung des baulichen Fortschrittes verstanden sein. Es w ar immer schon die Stärke des V ereines für Heimatschutz, in solchen Fällen einen zum utbaren G egen­ vorschlag anzubieten oder eindeutig unter Beweis zu stellen, daß ein ohne Rücksicht äuf das Straßen-, O rts- und Landschaftsbild und alle dam it eng v er­ knüpften planerischen Belangen errichtetes Bauwerk fast ausschließlich nur dem einzelnen dient, w ährend es der A llgem einheit in nahezu jed er Hinsicht schadet. Aus dem Programm des V ereines geht daher seit jeh er eindeutig hervor, daß er so etw as wie ein bauliches G ewissen darstellt. Daß er aber den b au ­ lichen Fortschritt schlechthin verhindern möchte, ist eine oft versuchte U nter­ stellung, die jed er G rundlage entbehrt. In diesem Sinne haben sich daher die nachstehend angeführten H erren des V ereines für Heimatschutz bereit erklärt, zur U nterstützung der Bemühungen des V ereines als B ezirksbeauftragte m itzuwirken: Bezirk Bezirk Bezirk Bezirk Bezirk Bezirk. Bruck/Mur: O berbaurat Dipl.-Ing. P e r k o , Baubezirksleitung Bruck/Mur; Deutschlandsberg: Schuldirektor W i p p e 1 , Eibiswald; Feldbach: O berbaurat Dipl.-Ing. G r i l l , Baubezirksleitung Feldbach; Leoben: Fachinspektor K i r n e r , Bezirkshauptmannschaft Leoben; Mürzzuschlag: O beram tsrat R i g l e r , Krieglach; Liezen: a) Bereich Gröbming: A m tssekretär W i e s e r , Pichl/E; b) Bereich Liezen: Arch. Dipl.-Ing. S c h e w i g , Liezen; Bezirk W eiz: Baumeister Ing. S c h o c k , Weiz. Es w ird erw artet, daß sich auch für die anderen Bezirke Damen und H erren zur M itarbeit bereit erklären. Es w äre erfreulich, wenn eine K ontaktnahm e mit den bereits eingesetzten Bezirksbeauftragten erfolgen würde, um dam it die G e­ sam tarbeit auf eine möglichst breite Basis stellen zu können. In diesem Zusam m enhang darf noch darauf hingew iesen w erden, daß mit Zustimmung der Landesam tsdirektion und im Einvernehm en m it der Rechts­ abteilung 3 des Amtes der Steierm ärkischen Landesregierung von der Fachabteilungsgruppe L andesbaudirektion im Zusam m enw irken mit den Bezirks*.

(7) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 7. hauptmannschaften, den Baubezirksleitungen bzw. dem Baubezirksamt Graz Seminare mit E inführungsvorträgen über die Steiermärkische Bauordnung 1968 für die Bausachverständigen sowie für die Bürgerm eister und die V erw altungs­ beam ten der Gemeinden vorgesehen sind. Zu diesem Anlaß w urde folgender V ortragsspiegel festgelegt: Montag, 17. Februar 1969, 9.00 Uhr vorm., Bruck/M., Saal der Sparkasse der Stadt Bruck/M., für die Bausachverständigen im Bereiche der BH. Bruck/M., Leoben und Mürzzuschlag. Montag, 24. Februar 1969, 9.00 vorm., H artberg, V ortragssaal in der Bezirks­ hauptm annschaft, für die Sachverständigen im Bereiche der BH. H artberg und Fürstenfeld. Montag, 10. März 1969, 9.00 Uhr vorm., Judenburg, Festhalle der Stadt Ju d en ­ burg, für die Sachverständigen im Bereiche der BH. Judenburg, K nittelfeld und Murau. Montag, 17. März 1969, 9.00 Uhr vorm., Feldbach, V ortragssaal in der BH. Feld­ bach, für die Sachverständigen in den Bereichen der BH. Feldbach und Radkersburg. Montag, 24. März 1969, 9.30 Uhr vorm., Liezen, V ortragssaal in der BH Liezen, für die Sachverständigen im Bereich der BH. Liezen einschließlich pol. Expo­ situr Bad A ussee und Gröbming. Montag, 31. März 1969, 9.00 Uhr vorm., Deutschlandsberg, Saal w ird noch be­ kanntgegeben, für die Sachverständigen der BH. Deutschlandsberg, Leibnitz und Voitsberg. M ontag, 14. April 1969, 9.00 Uhr vorm., Graz, H eim atsaal, Paulustorgasse 13, für die Sachverständigen im Bereiche der BH. Graz-Umgebung und Weiz. Die V orträge sind gewiß auch für Freunde des V ereines für Heimatschutz, welche in nächster Zeit aktiv m itarbeiten wollen, von besonderer Bedeutung. Sie w erden daher eingeladen, an der einen oder anderen Tagung als G äste teilzunehm en. H.. Der Wild- und Naturpark in Mautern D ie b e k a n n te ö s te r r e ic h isc h e J a g d z e its c h r ift „ D e r A n b lic k “ sch rie b a n lä ß lic h d e r E rö ffn u n g d e s W ild p a r k e s im O k to b e r 1 9 6 7 : „ D ie w e n ig s te n M en sc h e n h a b e n G e le g e n ­ h e it, u n se r h e im isc h e s R o tw ild a u ß e r h a lb v o n T ie r g ä r te n in f r e ie r W ild b a h n zu b e o b ­ a c h te n . W en n d e r W ild p a r k a uch g e w iß k e in e fr e ie W ild b a h n is t, so v e r m a g e r doch in f o lg e s e in e r G rö ß e u n d d e r w u n d e r v o lle n la n d s c h a ftlic h e n U m g e b u n g zu e in e m e ch ten N a tu r e r le b n is zu w e r d e n . L ie b e z u m W ild u n d V e r s tä n d n is fü r d ie J a g d e in e r b r e ite n Ö ffe n tlic h k e it e in z u p jla n z e n , is t d e r W u n sch d e r J ä g e rs c h a ft — u n d m it auch ein e E x is te n z fr a g e u n se re s W ild e s . E in w e ite r e r S c h r itt a u f d ie se m W e g is t m it d e r E r ­ r ic h tu n g d e s M a u te n e r W ild p a r k e s z w e ife llo s g e ta n .“ D e m is t e ig e n tlic h s c h ö n ste n S c h m u ck e s d e r s c h u tz e s w ie d e r W u n sch , in n a tü rlic h e r U m g e b u n g z u v e r m itte ln .. n ic h t v ie l h in zu zu fü g e n . D ie E rh a ltu n g d e s W ild e s a ls d e s h e im a tlic h e n L a n d sc h a ft b ild e t e b e n so ein A n lie g e n d e s N a tu r ­ e in e r m ö g lic h s t g r o ß e n Z a h l v o n N a tu r b e su c h e r n d e s s e n A n b lic k u n d o h n e S tö r u n g d e r so n o tw e n d ig e n R u h e in d e n R e v ie r e n D ie S c h r iftle itu n g. In den Zeitungen und Zeitschriften ist schon viel über den W ild- und N aturpark M autem geschrieben worden. Da es sich um die erste derartige An­ lage in der Steierm ark handelt, sollte ein Besuch in M autern nähere Einblicke verm itteln. Dabei konnte festgestellt werden, daß Dr. Heinrich Reuss als Be­.

(8) 8. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. sitzer und Initiator dieses Parkes einen großen Teil seines Besitzes zu einem „W ildgatter" ausgestattet hat, und zwar wurde ein kleineres W in terg atter und ein relativ sehr großes Som m ergatter angelegt. In diesen G attern w erden die verschiedensten A rten von Schalenwild gehalten, um der großen Zahl von Interessenten die M öglichkeit von N atur- und W ildbeobachtungen zu geben. Im Bereich dieser G atter w urden W anderw ege und eine Sesselliftanlage ge­ schaffen; dadurch ist es möglich, sowohl von dem über das G atter führenden Lift als auch von den vorgenannten W egen Einblicke in die Em stände des W ildes zu bekommen. Die Besucherzahl im ersten B etriebsjahr 1968 erreichte fast 30.000, so daß dies als ein hoffnungsvoller Ansporn für die Zukunft gelten kann. In einer eingehenden Aussprache mit Dr. Reuss w urde festgestellt, daß es sich in diesem Fall nach der übereinstim m enden M einung der N atursdiutzreterenten aller Bundesländer um keinen N aturpark, sondern vielm ehr um einen W ildpark bzw. um ein W ildgatter handelt. Für einen N aturpark w ird gefordert, daß es sich um ein großräumiges, natürlich abgrenzbares G ebiet handelt, das vorw iegend der Erholung der Be­ völkerung dient, in dem durch besondere M aßnahmen der Landschaftspflege und der Landschaftsgestaltung sowie durch die A nlage von W anderw egen, Rastplätzen, Spielwiesen, R aststätten und dergleichen ein Höchstmaß an Erho­ lungsw erten angeboten wird. Im Bereich von M autern könnte daher nur dann von einem N aturpark gesprochen w erden, w enn ein größerer Teil des Liesingtales rund um den M arkt M autern, d. h. beiderseits des Talbodens, als Erholungsgelände erschlossen und eingerichtet w erden könnte. N atürlich w ürde der W ildpark im Rahmen dieses N aturparks immer einen besonderen A nziehungspunkt darstellen. Vom Standpunkt des N aturschutzes sollte jedoch der N aturpark bzw. vor allem der W ildpark durch eine A ußenstelle der Steirischen Vogelschutzw arte und durch einen gut bezeichneten N aturlehrpfad ergänzt werden. A ufgabe der A rbeitsgem einschaft „Steirische Vogelschutzwarte" w äre es, im Bereich des W ildparks und des um liegenden G eländes durch A nbringen von N istkästen, vogelfreundlichen Gehölzen u. dgl. für eine möglichst hohe V ogelpopulation zu sorgen. F erner sollten in der Beobachtungshütte am Ende des Sesselliftes auch Stopfpräparate von V ögeln zur Schau gestellt w erden, um den Besuchern nicht nur Einblick in die verschiedenen A rten des Schalenwildes, sondern auch der heimischen V ogelw elt zu ermöglichen. Im Rahmen des N aturlehrpfades sollten w iederum möglichst viel Pflanzen, Sträucher und Bäume mit ihren charakteristischen M erkm alen bezeichnet w erden, um möglichst umfassende N aturkenntnisse zu verm itteln. Dr. Reuss begrüßte diese A nregungen und erklärte sich bereit, alle V or­ aussetzungen für deren A usführung zu ermöglichen. Die abschließende Bemerkung, daß nach dem Entwurf des Steierm ärkischen N aturschutzgesetzes im Zusam menhang mit der übereinstim m enden M einung der N aturschutzreferenten aller Bundesländer die Bezeichnung „N aturpark“ ge­ setzlich geschützt sein müßte, d. h., daß die Bezeichnung „N aturpark" nur für ein mit V erordnung der Landesregierung geschaffenes Landschaftsschutzgebiet als besonderes Prädikat verliehen w erden kann, nahm Dr. Reuss ebenfalls zu­ stimmend zur Kenntnis. Er findet eine behördliche Schutzverfügung durchaus begrüßensw ert, da dadurch dem G rundbesitzer wesentlich geholfen würde, im Bereich des N aturparkgeländes für die erforderliche O rdnung zu sorgen. In diesem Sinne sollen nun nach Eintritt geeigneter W itterungsverhältnisse alle erforderlichen Erhebungen und U ntersuchungen eingeleitet w erden, um festzustellen, auf welche W eise es möglich erscheint, im Bereich der M arkt­ gem einde M autern im Liesingtal einen echten und vorbildlichen N aturpark zu schaffen. C. F..

(9) STEIRISCHER NATU RSCH U TZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Störche m it Jungen. Foto Sieber-A nthony. 'JaAkßs&eJiuÄt 1 9 6 ¥ cUh StQ.ba.scAm 'Ifßj^eiscAutfziü.CLhte A rbeitsgebiet Ilz—Fürstenfeld Im Berichtsjahr 1967 w urden in den Bezirken Fürstenfeld, Feldbach und W eiz 33 H orste des W eißen Storches kontrolliert und betreut. Besonders w urde auf beringte A ltstörche geachtet. Diese Ringkontrollen w urden auch auf den Bezirk H artberg ausgedehnt. An einem in Eichfeld bei Mureck brütenden Storch w urde ein Ring festgestellt und die Inschrift abgelesen. Dadurch konnte fest­ gestellt w erden, daß der Storch bereits elf Jah re alt w ar und 1956 in H alben­ rain nestjung beringt wurde. Auch auf den W iesen zwischen Burgau und N eudau w urde ein Ringstorch gesehen. Die daraufhin gemeinsam von H errn Samwald und H errn H aar durchgeführten K ontrollen an den N eudauer Störchen blieben jedoch erfolglos. An einigen H orsten w urden die Jungstörche von H errn H aar beringt. Der H erbstzug der Störche verlief 1967 wesentlich ruhiger als im V orjahr. Lediglich bei G roßwilfersdorf w aren durchziehende Störche zu beobachten. Sie ü ber­ nachteten auf den Hausdäcbern des Ortes und boten den Beobachtern einen interessanten Anblick. U nter diesen Durchzüglern w ar ein Storch mit einer niedrigen Ringnummer, die w ir jedoch nicht ablesen konnten. M an verm utet, nach einer Rückfrage bei der V ogelw arte Radolfzell, daß es sich um einen Storch aus den benachbarten O ststaaten handelte. Die Rauchschwalbenkontrollen in N eudorf bei Ilz w urden ebenfalls fort­ gesetzt. Uber 300 nestjunge Schwalben w urden beringt und 11 interessante W iederfänge gemacht. Zum ersten Mal gelang auch der Nachweis von zwei in.

(10) 10. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. N eudorf beringten Schwalben in einen Nachbarort. Die nun schon drei Jahre lang durchgeführten K ontrollen lassen bereits interessante Vergleiche über Gelege- und Jungenzahl sowie G elegestärke von Erst- und Zw eitbruten u. a. m. zu. D arüber w ird an anderer Stelle berichtet w erden. Dank finanzieller U nter­ stützung des Amtes der Steierm ärkischen Landesregierung, Naturschutzreferat, w ar es möglich, zum ersten M al in der Steierm ark künstliche Rauch- und M ehlschw albennester einzusetzen und im praktischen Vogelschutz zu erproben. Besonders gefördert w ird durch die A nbringung von Rauchschwalben^estern die Besiedelung^ von neugebauten Stallungen, in denen die Schwalben sonst nur sehr schwer einen N istplatz finden. Die M ehlschw albennester w urden nicht angenommen. Durch das Aufhängen von N istkästen (M eisengiebel aus Holz und Holz­ betonhöhlen) in zwei K ontrollgebieten bei Ilz gelang in diesem G ebiet zum ersten Mal der Brutnachweis von H alsband- und Grauschnäppern. W eiters w ur­ den die N istkästen von Hausrotschw änzen sowie Kohl- und Sumpfmeisen an­ genommen. Die Baumläuferhöhlen blieben unbesiedelt. Es ist geplant, diese K ontrollgebiete durch das A ufhängen w eiterer N istkästen noch auszubauen. Zur Brutzeit ständig unter K ontrolle gehalten w urde auch die Kiebitz­ kolonie bei Neudorf. Durch rechtzeitiges Auffinden der Gelege und Rücksprache m it den G rundbesitzern war es möglich, zehn G elege vor der Zerstörung durch Landmaschinen zu retten (siehe „Steirischer Naturschutzbrief", Nr. 44, Seite 14). Auch w urde die system atische Beringung der Jungvögel — es w urden über 30 Ex. beringt — fortgesetzt, um Aufschluß über diese Population zu erhalten. Die planm äßigen Beobachtungen in der m ittleren O ststeierm ark (Ilz-, Feistritz-, Lafnitz- und Raabtal) w urden gem einsam von H errn Samwald und H errn H aar fortgesetzt. Eine dreitägige Exkursion in das N eusiedler-See-G ebiet im Frühjahr brachte uns viel Neues. Besonders das Bestimmen seltener und versteckt lebender V ogelarten durch A bhören ihrer Stimmen w ar uns später bei unseren Beob­ achtungen in der O ststeierm ark von großem Nutzen. Mit Ringen der V ogelw arte Radolfzell w urden im Jah re 1967 869 Vögel, verteilt auf 21 A rten (Bachstelze, Bergfink, Buchfink, Bruchwasserläufer, Feld­ lerche, Gartenrotschwanz, Gimpel, Grauschnäpper, Hausrotschwanz, H alsband­ schnäpper, Kernbeißer, Kiebitz, Kohlmeise, N euntöter, Rauchschwalbe, Sumpf­ meise, Stieglitz, W aldkauz, W eißstorch, Zaunkönig und Zeisig), beringt. 179 Bergfinken, 11 Rauchschwalben, 3 Kernbeißer, 3 Kohlmeisen, 42 Zeisige und 1 W aldkauz (tot) konnten als W iederfunde eigener Ringvögel an die Beringungszentrale nach Radolfzell gem eldet w erden. 1 Bergfink w urde aus Italien zurückgemeldet. Arbeitsgebiet Neudau Die S t o r c h e n z ä h l u n g w urde von Dipl.-Ing. W eissert im Jah r 1967 im gesam ten Bezirk H artberg durchgeführt. Die Ergebnisse w urden Doz. Dr. Kepka zur w eiteren A usw ertung überm ittelt. Zusam menfassend muß leider im Berichtsjahr von einem schwachen Bruterfolg gesprochen werden. Die Störche trafen im Frühjahr nur zögernd ein, manche erst so spät, daß sie nicht m ehr zum Brüten kamen. Obwohl bis Anfang Mai schließlidi doch alle 16 H orste des Bezirkes H artberg besetzt w aren, davon jedoch 2 nur mit je 1 Storch (Pöllau und W altersdorf), erfolgte nur auf 6 H orsten, nämlich in N eudau (2), Kaindorf, U nterrohr, W örth und H artberg eine Eiablage mit an­ schließender Jugenaufzucht. Von den ursprünglich gezählten 19 Ju n g ­ störchen fielen noch w eitere 5 im Laufe des Sommers zum Großteil dem S traßenverkehr zum Opfer, so daß schließlich ein Endbestand von 14 Stück festgestellt w erden konnte. Ein Vergleich zum V orjahr, wo 46 ausgeflogene Jungstörche gezählt wurden, bestätigt diese rückläufige Entwicklung des Storchenbestandes..

(11) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 11. Die N i s t k a s t e n a k t i o n bzw. K ontrolle w urde auch im Ja h r 1967 durchgeführt. Insgesam t stehen derzeit 445 N istkästen in V erwendung. Die Ü berprüfung der Kästen zwecks Feststellung des Bruterfolges sowie deren Reinigung erfolgte anhand der Vorgefundenen N estbestandteile im Herbst. Diese A rbeit ist w egen der V ielzahl der N istkästen noch nicht restlos durch­ geführt und w ird mit Eintritt der günstigeren Jahreszeit noch vor Beginn der neuen Brutperiode fortgesetzt. Ein Jahresüberblick kann daher zur Zeit noch nicht gegeben w erden und erfolgt zum gegebenen Z eitpunkt in diesen Blättern. N eben der Kontrolle der N istkästen w urde außerdem von Dipl.-Ing. W eissert für die ständige Instandhaltung bzw. Erneuerung der durch W itterungseinflüsse beschädigten K ästen gesorgt. Nicht unerw ähnt soll auch bleiben, daß sich die seinerzeit von Doz. Dr. K epka übergebenen sieben Stück M eisen- bzw. Rot­ schwanz- und Baum läuferkästen aus Holzbeton bestens bew ährt haben und ständig bebrütet sind. D agegen konnte in den sechs Flederm auskästen trotz m ehrm aligen Umhängens bis heute kein einziger Brutnachweis erbracht werden.. Von der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Berg- und Naturwachen Schon bei der ersten, durch die Initiative der Steirischen Bergwacht im Ja h re 1963 in Gröbming abgehaltenen 1. Bundestagung der Berg- und N atur­ wachen Ö sterreichs w ar es der W unsch der Landesvertreter, öfters zu gem ein­ sam en wichtigen Aussprachen zusammenzukommen. Es w urde daher in Gröb­ m ing vereinbart, alle zwei Jahre in einem anderen Bundesland solche Bundes­ tagungen durchzuführen, um gemeinsame Probleme gem einsam zu lösen und Erfahrungen auszutauschen. In der Zeit zwischen den Term inen solcher Bundestagungen sollten allen­ falls anfallende Fragen und Probleme, die alle Berg- und N aturw achen Ö ster­ reichs berühren und einer zeitlich begrenzten Lösung bedürfen, einer Erledi­ gung zugeführt w erden. Aus diesem G runde kam man bei der 2. Bundestagung im O ktober 1967 in Telfs überein, eine A rbeitsgem einschaft zu bestellen, in w elcher jedes Bundesland mit einer Berg- und N aturw acht durch einen Funk­ tionär v ertreten sein soll. So lag es an der Landesleitung der Tiroler Bergwacht, welche bis 1969 — alle zwei Jah re ein anderes Bundesland — die A ufgaben auf Bundesebene zu besorgen hatte, die nächste Sitzung dieses A rbeitsausschusses einzuberufen. Und da man in Telfs nicht alle aufgew orfenen Fragen und Probleme einer Lösung zuführen konnte, w urde beschlossen, die nächste Sitzung dieses A r­ beitsausschusses 1968 in Salzburg abzuhalten. Die V orbereitung und Einladung hiezu sollte von Tirol aus erfolgen. Und so kam es dann, daß H ofrat Dr. Mumelter, der L andesleiter der Tiroler Bergwacht, zu dieser Sitzung für den 16. und 17. N ovem ber nach Salzburg einlud. An dieser Sitzung haben folgende V ertreter der österreichischen Bergünd N aturw achen teilgenommen: D irektor H avranek für die K ärntner Berg­ wacht, Professor Rihs für die N iederösterreichische Berg- und Naturwacht, OR. Dr. Conrad und Sekr. Zibäck vom Amt der Salzburger Landesregierung, da noch keine Bergw achtorganisation in Salzburg besteht, O berinspektor Minauf für die Steirische Bergwacht, H ofrat Dr. M um elter sowie Dir. Schartner und AR. Preindlsberger von der T iroler Bergwacht und Inspektor Hudec, W iener Naturwacht. Die von H ofrat Dr. M um elter als V orsitzendem vorgeschlagene Tagesord­ nung w urde auf W unsch der Sitzungsteilnehm er noch ergänzt, da auch andere Them en zur Behandlung standen..

(12) 12. ©NaturschutzbundSTEIRISCHER Steiermark, Austria,NATURSCHUTZBRIEF download unter www.biologiezentrum.at. Leider haben aus O berösterreich und V oralberg keine V ertreter der Berg­ wacht an der Sitzung teilgenommen. Sehr breiten Raum nahm vor allem die Frage des Auf- und A usbaues der Berg- und N aturw achtorganisationen vor allem in jen en Bundesländern ein, in welchen noch keine Berg- oder Naturw achen bestehen oder diese noch nicht die für ihre T ätigkeit erforderlichen gesetz­ lichen und organisatorischen G rundlagen aufweisen, wie sie in den Bundes­ ländern Steierm ark, K ärnten und Tirol bestehen. Da N aturschutz ausschließlich Landessache ist, besteht nur die Möglichkeit von Empfehlungen und A us­ sprachen in Interessentenkreisen der betreffenden Länder. V ielleicht könnten auch die touristischen V ereine in dieser Hinsicht unterstützend mitwirken. Die Frage der Schulung der Bergwächter nahm sehr b reiten Raum ein, w obei die Frage der Prüfung vor der A ngelobung allgem ein b ejah t wurde. Die in den Ländern Steierm ark, K ärnten und Tirol in G eltung befind­ lichen gesetzlichen Bestimmungen über die Bergwacht sind, durch die V erhält­ nisse bedingt, teilw eise überholt und m üßten der Zeit entsprechend ergänzt w erden. Diesbezügliche Bemühungen sind in Steierm ark bereits erfolgt. Für die Einbeziehung der Bergwächter in den Personenkreis der im § 176 ASVG. versicherten V erbände w ie Feuerw ehr, Bergrettungsdienst und Rettungsflug­ wacht sind die Tätigkeitsm erkm ale bestimm end, und die sind unserer M ei­ nung nach vollkom m en gegeben. Die versam m elten Sitzungsteilnehm er haben daher, da die bisherigen Vorsprachen auf Beam tenebene kein positives Er­ gebnis zeigten, eine R e s o l u t i o n beschlossen, die den im Sozialausschuß des N ationalrates v ertretenen M andataren übergeben w erden soll, was inzwi­ schen bereits geschehen ist. Die Zeitschrift „N atur und Land" soll in Hinkunft m ehr als bisher über die Tätigkeit der österreichischen Berg- und N aturw achen berichten. V or­ aussetzung hiezu ist jedoch eine verstärk te M itarbeit, vor allem der Funk­ tionäre der Berg- und N aturw achen in den Bundesländern. Ein w eiterer Punkt in der Abwicklung der Tagesordnung betraf die Zu­ sam m enarbeit mit anderen O rganisationen, V erbänden und V ereinen, w obei im allgem einen der Standpunkt vertreten wurde, auftretende Differenzen sofort zu bereinigen. Der Zusam m enarbeit mit den F rem denverkehrsverbänden w äre im Interesse des N aturschutzes m ehr A ugenm erk als bisher zuzuwenden. Die M arkierungstätigkeit soll nur in jenen Fällen von der Bergwacht aus­ geführt w erden, wo nicht die alpinen V ereine diese A rbeit leisten bzw. wo an die Bergwacht ein diesbezüglichen Ersuchen gerichtet wird. Ähnlich liegen die V erhältnisse beim Bau von U nterkünften für die Berg­ wächter. Nachdem die touristischen V ereine bereit sind, Bergwächtern in A us­ übung ihres Dienstes in den H ütten ihres Dienstbereiches gratis Nächtigungen zu gestatten, sind nur dort U nterkünfte zu beschaffen, wo dies die besonderen Umstände unbedingt erfordern. In der Frage des Pistendienstes bei Skiabfahrten nehm en die anw esenden Funktionäre den Standpunkt ein, daß eine H eranziehung von Berg- oder N atu r­ w achtangehörigen zur Überwachung oder M itarbeit nur über Ersuchen bei V er­ anstaltungen in Frage kommt. Gegen eine M itw irkung von Bergwächtern auf freiw illiger und privater Basis bestehen keine Bedenken. ü b e r die Inanspruchnahm e bzw. M itw irkung von Presse und Rundfunk bei der Abwicklung der Bergwacht-N aturschutzarbeit w urde sehr lebhaft diskutiert, wobei die Bereitschaft der M itarbeit in den gegenständlichen Fragen seitens der Presse hervorgehoben wurde. Beim Rundfunk und Fernsehen besteht im großen und ganzen auch V erständnis für unsere Belange, doch sind nicht alle Länderstudios gleichermaßen aufgeschlossen. Verschiedene Fragen und Probleme unserer A rbeit w urden von den Sitzungsteilnehm ern aufgeworfen, doch konnten nicht alle diese Punkte einer.

(13) ©NaturschutzbundSTEIRISCHER Steiermark, Austria,NATURSCHUTZBRIEF download unter www.biologiezentrum.at. 13. Behandlung zugeführt w erden. Dies w ar auch nicht der Grund der Sitzung. Sie diente ja in erster Linie der Erledigung der dringendsten Fragen und Pro­ blem e und außerdem der V orbereitung für die im H erbst dieses Jah res in K ärnten stattfindende Bundestagung der Berg- und N aturw achen Österreichs. Diesem Bemühen w ar auch voller Erfolg besdiieden. Dir. H elm ut H avranek w urde von den anw esenden Teilnehm ern einstim mig für die nächsten zwei Ja h re m it der A rbeit des geschäftsführenden V orsitzenden der A rbeitsgem ein­ schaft betraut. M an freut sich schon auf die nächste Bundestagung, die von den K ärntner Bergw achtkam eraden einberufen wird. Resolution „Die am 16. und 17. N ovem ber 1968 in Salzburg tagenden maßgeblichen V ertreter der Berg- und N aturw achen der österreichischen Bundesländer haben m it Befremden vernom m en, daß die bisherigen Bemühungen, den auf Grund landesgesetzlidier Bestimmungen bestellten und beeideten Berg- und N atu r­ wachorganen die Unfallfürsorge nach § 176 ASVG. zukommen zu lassen, er­ folglos geblieben sind. Genauso w ie die im § 176 Abs. 1 Z. 7 angeführten O rganisationen (freiw. Feuerw ehren, freiw. W asserw ehren, ö ste rr. Rotes Kreuz, freiw. R ettungsgesell­ schaft, Rettungsflugwacht, Bergrettungsdienst) versehen die ehrenam tlich und freiw illig tätigen Berg- und N aturw achorgane ihren Dienst im allgem ein öffentlichen Interesse. Die V ertreter der Bundesländer fordern daher mit Nachdruck, den Bergund N aturw achorganen ehestens den ihnen zustehenden gesetzlichen Unfall­ schutz angedeihen zu lassen, und die Berg- und N aturw achen u n ter die im § 176 ASVG. angeführten O rganisationen durch eine entsprechende G esetzes­ novellierung aufnehm en zu wollen.". Glaskugeln als Schreckmittel Die V ogelschutzw arte Frankfurt/M . griff eine „Erfindung" ostdeutscher Bauern auf: Auf ihren einsam gelegenen G ehöften h atten sie zum Schutz des Geflügels vor H abichten vier bis fünf M eter hohe Stangen aufgestellt, an deren Spitze eine W ein- oder Sdinapsflasdie befestigt ist. Die blinkenden Flaschen sollen Greifvögel, besonders Habichte und Sperber, verläßlich fernhalten. Auf A nregung des Landes Vertrauensmannes für Vogelschutz in Rheinland-Pfalz stellt je tzt eine V ogelschutzgerätefirm a für diesen Zweck G laskugeln von ein bis fünf Liter Inhalt her. Diese „Abw ehrkugeln" sind zur besseren Reflektion innen m it einer A lum inium legierung versehen. Die ersten Versuche auf einsam ge­ legenen Forstgehöften und einer W aldlichtung, auf der Fasanen eingew öhnt w urden, w aren sehr erm utigend. An allen diesen Stellen traten nach der In­ stallierung von G laskugeln keine V erluste durch Habichte m ehr ein. Besonders vielversprechend w ar ein Versuch, bei dem man Eisvögel von Forellenzuchtteichen ferngehalten hat: die Teiche, an denen m an A bw ehrkugeln 50 cm über dem W asserspiegel aufstellte, w urden vom gleichen Tag ab von den Eisvögeln gem ieden. Sollte dieses V erfahren auch an anderen Zuchtteichen seine Bew ährungsprobe bestehen, so w äre dam it ein entscheidender Schritt zum Schutze des schw erbedrohten Eisvogels getan. Forellenzüchter, die an ihren Teichen immer w ieder Eisvögel abschießen, dürften in Zukunft die dafür n o t­ wendige Sondergenehm igung nicht m ehr erhalten: Sie m üßten zur Installierung von A bw ehrkugeln verpflichtet w erden! Aus „Vogelkosmos".

(14) 14. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Dr. Richard Kaan zum Gedenken Der Präsident des Steierm ärkischen Landtages, Landesjägerm eister von Steierm ark und stellv. Obmann der Landesgruppe Steierm ark des ONB ist am 15. Jä n n er einem tragischen Unfall zum Opfer gefallen. Tiefbewegt geden­ ken w ir eines Mannes, der als Landesjägerm eister, aber auch als Landtags­ präsident der Idee des N aturschutzes diente, indem er die steirischen Jä g er geschlossen in den ONB geführt und die Sache des Naturschutzes auch v o r dem Landtag eindringlich vertreten hat. Als sein Vermächtnis sei hier jener Abschnitt einer erst kürzlich vor dem Landtag gehaltenen Rede w iedergegeben, in dem Dr. Kaan nachdrücklich für die N ovellierung bzw. Neuschaffung eines den gegebenen V erhältnissen wirklich Rechnung tragenden N aturschutzgesetzes eintritt: „Die ungeheure A usw eitung der naturw issenschaftlichen Erkenntnisse und die fast noch rapidere technische und wirtschaftliche A usw ertung dieser Er­ kenntnisse machen es notwendig, auch die Einstellung des Menschen zur N atur oder richtiger zu den G rundlagen seines Lebens, die eben nur die N atur gibt, auf den richtigen Boden zu stellen und das volle Gewicht des G esetzgeber­ w illens auf die Erhaltung dieser Lebensgrundlagen zu legen. W enn es dem forschenden Geist des M enschen gelingt, immer w ieder mehr, immer w ieder neue Kräfte der N atur sich zu einem längeren und bequem eren Leben dienlich zu machen, so stellt dieser Erfolg den Menschen nicht über die Gesetze der Natur, denen er w eiterhin unterw orfen bleibt. Auch hier gilt, daß nichts um­ sonst gegeben w ird und daß kein Gleichgewicht auf die D auer ungestraft gestört w erden kann. G erade in der jüngsten Steirischen A kadem ie haben nam hafte W issenschaftler ein w ahrhaft apokalyptisches Bild von den Be­ drohungen unseres Daseins im technischen Z eitalter gezeigt. W enn wir ver­ säumen, dem dermaligen oft sehr schwer erkennbaren Raubbau rechtzeitig Einhalt zu tun und uns dam it begnügen, w eiterhin nur das äußere Bild der Natur zu schützen, so w erden über kurz oder lang wir uns selbst oder unsere Nachkom m en uns m it Recht folgenschw ere Säum nisse vorzuw erfen haben. Dieser Hinweis soll zeigen, daß es vielleicht wichtiger sein wird, ein Gesetz den bedrohten Lebensnotw endigkeiten als bloß den Formvorschriften der V erfassung anzupassen.". Geschützte Pflanzen ln der Blüten tiefem Grunde lebt, verschlossen und verborgen, noch die nie verlor'ne Kunde von dem ersten Schöpfungsmorgen.. Dies lebendige V erkünden ist geheim nisvoll ihr Eigen, wir, die nur ein A hnen finden, müssen uns in Demut neigen. vor den zarten Blumenleben, die sich Tag für Tag entfalten. Ihnen H alt und Schutz zu geben, dazu ist der Mensch verhalten. A. Z..

(15) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 15. Aus dev Vlatuc&cUutccfrcaxis Die m eisten A n ­ g elegenheiten, m it denen sich die Landesgruppe be­ faßt, k ö n n en nicht kurz u n d k n ap p b e ­ han d elt w erden, sondern lassen sich e rst nach E rh eb u n ­ gen, Besprechungen, Begehungen und w eiteren V erhandlungen im Laufe e in er m ehr o d e r w eniger langen Z eit erled ig en . Gut D ing braucht eben seine W eile — u n d so k an n nicht je d e r Bericht m it Sensationen au fw arten . Dali Irf- 'der"'LanHFsg n ip p e dennoch re g e T ätig k eit herrscht, m ag u. a. d a ra u s erseh en w erd en , daß im J a h re 1968 nicht w en ig er als 589 A ktenstücke in 181 verschiedenen A n g eleg en h eiten b e h an ­ d elt w urden, ganz ab g eseh en von d er T ä tig ­ keit, die ih ren N iederschlag nicht in A k te n ­ stücken findet. Ein n e u er Plan b eg in n t sich a b ­ zuzeichnen: die G eg en d um den Schw arzensee bei Kainisch (A usseerland) u n te r N aturschutz zu stellen . Doch muß für d ie no tw en d ig en Be­ g ehungen d ie w ärm ere J a h re s z e it a b g ew a rte t w erden. Ähnlich ist die S itu atio n bezüglich d er Straße auf den Plabutsch, fü r d ie vielleicht auf d er O stseite d e s“ 'Befges ein e Lösung g efu n ­ den w erden kann. M ehrfache In terv en tio n en w urden in d er A n g e leg e n h e it der g e p lan ten T an k stelle in d e r M eran g asse durchgeführt, aber auch h ier laufen die V erh an d lu n g en noch bei den verschiedenen B ehörden. Die A rb e ite n für das 2. H andbuch („G eschützte Tiere") schreiten gü t fö'rfr “ eBenso d ie Lesezeichen­ aktion in Schulen und d ie A u sg a S i d er „CSpendenm arken" an M itg lied er w esen sv erw an d ' ter V ereinigungen. Den S chottergruben im Leibn itzer Feld und den M ürauen bei G ralla w ird ständig A u fm erksam keit zu gew andt. Sowohl m it d e r Steirischen B ergw acht als auch m it d er Bundesleitung; des T3NB““ B esteilt das d en k b ar b e ste "E In v e rn e h m en ; die L andesgruppe nim m t sich auch d er N atu rsch u tzju g en d an und v e r­ sucht, sie n a c h ‘M oglicEkeft zu fördern.. Von der österr. Naturschutzjugend Nach langem Suchen ist es d e r steirischen N aturschutzjugend gelungen, e in neues Heim für die G razer G ruppe zu finden. Durch die ta tk rä ftig e U n terstü tzu n g d e r Landesgruppe Steierm ark des ÖNB k o n n te n w ir in d er Reitschulgasse zw ei R äum e als Ju g en d h eim m ieten, die ein e n ette, sau b e re und gem ütliche Zusam m enkunftsm öglidikeit für u n sere Ju g e n d ­ gruppen bieten w erden. W ir hab en auch schon große Pläne für die P rogram m gestaltung im n e u en Heim. N eben Lichtbilder- und Film vorführungen, Heim- und L iedernachm ittagen w o llen w ir im M ärz einen M ikroskopierkurs u n te r der Leitung von OStR. Prof. Dr. A dolf W in k le r beginnen, d e r d er A nfang für ein eig en es K ursprogram m der Ö N J sein soll. D ieses Program m soll zukünf­ tig einen F otokurs, ein en Erste-H ilfe-K urs so­ w ie naturkundliche G ebiete um fassen.. Am 11. D ezem ber 1968 folgte d er B undes­ fü h rer der Ö N J, Prof. Dr. E berhard Stüber, ein er E inladung d er steirischen A rbeitsg em ein ­ schaft für N atu rh isto rik e r und der L andes­ g ruppe Steierm ark d e r Ö N J zu einem Licht­ b ild e rv o rtra g und e in e r D iskussion ü b e r die Ö N J. D ieser V ortrag, d er vo r der A rb e itsg e ­ m einschaft für N a tu rh isto rik e r stattfand, zeigte in d er D iskussion ein lebhaftes In te re sse für die A rb e it d er Ö N J. M ehrere D am en und H erren e rk lä rte n sich b ereit, uns ih re ideelle und zum Teil so gar ak tiv e Hilfe zukom m en zu lassen.. Vogelkundliche Studienreise nach Jugoslawien Das jugoslaw ische R eisebüro K ompas, N ovi Sad, B ulevar M arsala T ita 15, v e ra n sta lte t vom 24. M ai bis 4. Ju n i 1969 ab G raz eine in te r­ e ssan te vogelkundliche Forschungsreise in die Provinz V ojv o d in a (D onau-Theiß-G ebiet). Die Provinz V ojv o d ina ist w egen ihres V ogelund W aldreichtum s, ab er auch w egen der S p ezialitäten ih re r Küche und des K ellers b e ­ rühm t. Die Reise, die h e rv o rrag e n d o rg a n i­ s iert ist und u n te r fachm ännischer Leitung steh t, w urde in ih re r Route speziell für V ogel­ freu n d e au sg e a rb e ite t. Von der A bfahrt bis zur A nkunft w ird in m odernen und bequem en Bus­ sen gefahren. Der R eiseterm in w urde so ge­ w ählt, daß b eso nders v ie le V og elarten — auch beim Brut- und A ufzuchtgeschäft — b e o b ­ achtet w erd en können. In te re sse n te n so llten sich deshalb möglichst bald m it dem hiesigen O rg an isato r: Jo se f Subaric, U ngergasse 13, 8020 G raz (M itarbeiter in der A rbeitsgem ein­ schaft Steirische V ogelschutzw arte), in V erb in ­ dung setzen und U nterlagenm aterial zuschikk en lassen , um sich rechtzeitig entscheiden zu können. A ls letzter A nm eldeterm in gilt der 15. A pril 1969. Die R eise kann nur bei einer M in d estteiln eh m erzahl von 20 Personen s ta tt­ finden. D er Preis beträgt- bei e in e r T eilnehm erzahl von 20 Personen S 3650.— und w ürde sich bei g rö ß erer Personenzahl entsprechend erm äßi­ gen. Im Preis sind alle im ausführlichen Pro­ gram m g en an n ten L eistungen, die Fahrt, V e r­ pflegung, Ü bernachtung, E in trittsk arten , Taxen, Führungen, D olm etscher und eine A u slan d s­ k ra n k en v ersich eru ng bei e in e r österreichischen A n stalt auf S 10.000.— , die auch U nfälle ein­ schließt, eingeschlossen. B ereits die e rsten F ah rten , an d en en sich u. a. 1967 eine Schwei­ z er G ruppe b e te ilig te , sind nach etlichen U r­ te ile n gerad e für feldornithologisch In te re s ­ sierte und N atu rfotografen seh r zu em pfehlen.. Bergwachtdienstabzeichen verloren V erlo ren w urde das B ergw achtdienstabzeichen N r. 402 des B ergw ächters Jo se f R a p p o l d , Trofaiach, G ößgraben 24. Das A bzeichen ist im F alle des A uffindens b e i der B ez irk sh a u p tm a n n sd ia ff’Leoben abzu­ geben..

(16) ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. P. b. b, Erscheinungsort Graz Verlagspostamt 8010 Graz V erloren w urde das B ergw achtdienstabzeichen N r. 236 des B ergw ächters Benno B ö h m , 8600 Bruck a. d. M ur, F rau en ed erg asse 16. Das A bzeichen ist im F alle des A uffindens bei d er B ezirkshauptm annschaft Bruck a. d. M ur abzugeben. Beide A bzeichen w u rd en für u n g ü ltig erk lärt.. K urz berichtet: G ralendorf half „abgebranntem " Storch! Am 27. M ai 1968 e rh ie lt ich von H errn Kauf­ m ann Fenz aus G rafendorf, B ezirk H artb erg , telefonische Nachricht, daß das auf seinem H aus befindliche Storchnest a b g eb ran n t sei. Da es m ir aus Z eitm angel nicht möglich w ar, mich selb st d er Sache anzunehm en, b a t ich m einen F reund, H errn F. Sam w ald aus F ü rsten feld -— e r ist ebenfalls M ita rb e iter d e r A rb e itsg em ein ­ schaft Steirische V ogelschutzw arte — , den Bau e in e r künstlichen N e stu n te rlag e zu v e ra n la s­ sen. V on ihm bekam ich dann fo lgenden e r ­ freulichen Bericht: D er Rauchfang w u rd e ern e u ert, ein E isen­ rahm en e in g em au ert und d arau f ein W ag en rad als N e stu n te rlag e au fg esetzt. Schlosserm eister Joh. N eu b au er aus S eib ersd o rf sp en d ete das M ate rial für den E isenrahm en. Seine L ehrlinge fe rtig ten den R ahm en in ih re r F reizeit u n e n t­ geltlich an. H err H. K u n d eg rab er sp en d e te das W ag en rad , die H e rre n A. Fuchs u n d F. Sam ­ w ald v e rrich teten die a n fallen d en A rb eiten . Die M au rerstu n d en w urden von H errn K auf­ m ann Fenz b ezahlt. Ihnen allen sei für ihre vorbildliche T at herzlichst g ed an k t. H elm ut H a a r , Ilz. Blei in der Pflanze Durch den B leig eh alt des A uto b en zin s ist es möglich, die B elastung d e r an den Straßen steh e n d e n Bäume u n d Pflanzen durch die A u s­ puffgase festzu slellen , D er B leigehalt in den Pflanzen zeigt je tz t schon, daß es nicht m ehr allzulange d a u ern w ird, bis die V eru n rein ig u n g d er Luft durch A us­ puffgase auch g esundheitsschädlich für die M enschen sein w ird. In d e r N äh e v o n A u to ­ bahn en , B undesstraßen, b eso n d ers v o n B erg­ strecken, ist b e re its m it e in e r ernstlichen. G efahr d e r L uftverunreinigung zu rechnen. Es w äre zweckm äßig und notw endig, d a rü b e r nachzudenken und auch dagegen M aßnahm en zu erg reifen, um die V erbrennungsm otoren b eso n d ers von K ohlenm onoxyd und K ohlen­ d ioxyd zu reinigen. D esgleichen w ürde auch schon eine V erm inderung des B leigehaltes im B enzin eine B esserung bringen.. E rtragssteigerung durch H eckenanlagen Die Erkenntnis, daß W indschutzpflanzungen zu r S teigerung d e r F ruchterträge durch V e rb e s­ seru n g des K leinklim as b e itra g e n können, ist je tz t durch einen ja h re la n g e n V ersuch auf dem B aum annshof d e r B odenkulturstelle M itte l­ b a y ern e rn e u t b e k rä ftig t w orden. Die drei bis sechs M eter hohen Hecken h a b en eine T em p eratu rerhöhung von 1 G rad b ew irk t und b e i D auergrünland, G etreide und K artoffeln eine E rtrag ssteig eru n g von 20 bis 24 Prozent zur Folge gehabt. D er p o sitive Einfluß der H ecke auf das W achstum d e r Feldfrüchte k o n n te noch in ü b er 100 M eter Entfernung re ­ g is trie rt w erden. DNR. Binsen zerstören Phenolverbindung Eines d er größten Problem e bei d e r R eini­ gung von In d u strieab w ässern kan n auf u n g e ­ w öhnliche W eise g e löst w erden. Bei E xperi­ m enten stellten W issenschaftler fest, daß die gew öhnliche Flechtbinse (Scirpus lacustris) Phenol, einen der ag g re ssiv sten B estandteile von In d u strieab w ässern , spielend leicht abbaut. Die B inse ged eih t sogar im W asser m it dem seh r h ohen G ehalt von einem h alb en Gramm Phenol pro Liter W asser b e sse r als in klarem F lußw asser. Dazu setzt die Binse als E rgeb­ nis d er F otosynthese fe rn e r noch erhebliche M engen Sauerstoff frei. D ieser Sauerstoff e r­ leichtert w iederum den biologischen A b b au ­ prozeß durch die in den A bw ässern e n th alten en B akterien. W eiterh in zersetzt die Binse an­ organische B allaststoffe von A bw ässern wie Phosphate und N itra te schneller als es M ikro­ b en verm ögen. B isher w urden phenolhaltige A bw ässer in sp eziellen m ikrobilen A nlagen g ereinigt. Da dies n u r durch bestim m te sau e r­ stoffverbrauchende B akterien erfolgt, ist zudem eine aufw endige D urchlüftung der A bw ässer erforderlich. „Berlin Ztg.". Eigentüm er, H e ra u sg e b e r und V e rle g er: L andesgruppe S teierm ark des ö sterreich isch en N a tu r­ schutzbundes. Die H erau sg ab e e rfo lg t in Z usam m enarbeit m it der K ultu rab teilu n g des A m tes der Steierm ärkischen L an d esreg ieru n g . — S chriftleitung: Dr. H erib ert H o r n e c k j für den In ­ h a lt v eran tw o rtlich : Dr. C u rt F o s s e 1 ; beid e Graz, H ofgasse 13, Tel. 94-1-11, N bst. 730. — Das B latt erscheint sechsm al jährlich. D ru ck k o sten b eitrag für E inzelbezieher S 2.— pro H eft oder S 12.— für den gan zen J ah rg an g : Einzahlungen an Postscheckkonto 4840 für G irokonto 8798 „N aturschutzbrief" d er Steierm . S parkasse in Graz. Druck: Steierm . L andesdruckerei, Graz. — 738-69.

(17) ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Naturschutzbrief - Natur und Landschaftsschutz in der Steiermark Jahr/Year: 1969 Band/Volume: 1969_49_1 Autor(en)/Author(s): diverse Artikel/Article: Naturschutzbrief 1969/49 1-16.

(18)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Naturschutzbrief - Natur

Ausgenom men von der öffentlichen M üllabfuhr und M üllbeseitigung sollen die Eigentümer von Grundstücken, insbesondere auch von Betrieben sein, w enn diese über eigene

Siegfried V ander, w ird vom Ge­ sichtspunkt des Schutzes und der Pflege der Landschaft folgendes empfohlen: A Werbeanlagen aller Art stören das O rts- und Landschaftsbild oft

STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at.. Zum Einsatz chemischer Unkrautbekämpfungsmittel Die

STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at.. Zum Einsatz chemischer Unkrautbekämpfungsmittel Die

Dem V erbot unterliegt nicht die V erw endung von G eländefahrzeugen m it A usnahm e der M otorschlitten für Fahrten zur ärztlichen, geburtshilflichen und seelsorglichen Betreuung

STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at.. Der L andesnaturschutzbeirat h at sich in seiner kürzlich

Für ihn ist die Geschichte nicht eine Geschichte der Könige und Kaiser, der Fürsten, Republiken und Friedensschlüsse, keine politische Geschichte also, aber auch keine Geschichte