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Archiv "Patientenakte: Wohin geht die Reise?" (01.06.2007)

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A1577

B R I E F E

nach werden Patientengruppen nicht mehr zur Behandlung angenommen, ausgegrenzt, vom modernen Thera- piestandard ausgeschlossen, ihrem Schicksal überlassen. Sollte dies wirklich der Fall sein, wäre die „qua- lifizierte humane Patientenversor- gung“ von Herrn Meder, dem Vorsit- zenden der Geschäftsführung, im gleichem Artikel eine Worthülse.

Das Wissenschaftsministerium Hes- sen hat die Geschäftsführung der bei- den Universitätskliniken an die Rhön-Klinikum AG abgegeben. Es bleibt aber juristisch und politisch für den Standard der Patientenver- sorgung weiterhin mitverantwortlich.

Meines Erachtens muss sich Minister Corts unverzüglich von der Ge- schäftsführung der Kliniken berich- ten lassen, welche Patienten durch die Budgetbegrenzung von der Be- handlung ausgeschlossen werden.

Auch Selbstzahler? Berichten lassen von der Geschäftsführung, nicht von den Ärzten in den Ambulanzen, den bedauernswerten Kollegen . . .

Dr. med. Fritz Wosegien,Schauinsland 24, 71642 Ludwigsburg

PATIENTENAKTE

Die DAK will im Sommer eine elek- tronische Gesund- heitskarte testen (DÄ 12/2007: „Tele- matik: Versicherte sollen rasch profitie- ren“ von Heike E. Krüger-Brand).

Wohin geht die Reise?

Sie berichten, dass sich auf der dies- jährigen Computermesse CeBIT erstmals auch eine Krankenkasse als Anbieter einer sogenannten elektro- nischen Patientenakte präsentiert hat. Sicher ein berichtenswerter Vor- gang. Vermisst habe ich allerdings eine kritischere Auseinandersetzung mit dem Thema. Bei eigener Be- trachtung der elektronischen Akte auf dem Messestand der DAK stellte sich schnell die Frage, was eigent- lich genau mit der Akte passieren soll. Wie soll die Akte in heutige Versorgungsabläufe integriert wer- den? Wie sollen die Aufwände des

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A1578 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 22⏐⏐1. Juni 2007

B R I E F E M E D I E N

Arztes vergütet werden? Wenig hilf- reich ist die modern klingende For- mulierung, dass „die Akte auch mit Dokumenten und Daten aus anderen Quellen, wie etwa Krankenhausak- ten und Arztberichten, verknüpft werden“ kann. Am Ende wird man den Verdacht nicht los, dass wieder einmal Techniker ohne den Anwen- der eine Lösung für ein Problem prä- sentieren, das der Anwender vor der Präsentation der Lösung noch gar nicht hatte. Auch die Frage nach dem Datenschutz bleibt unbeantwor- tet. Der stellvertretende Vorstands- vorsitzende der DAK bemüht sich zwar zu betonen, dass das Verhältnis von Arzt und Patient vertraulich bleibe. In der Presseerklärung der DAK zur CeBIT wird der Projektlei- ter aber schon etwas deutlicher:

„Auch als Kasse können wir ohne Zustimmung des Versicherten nicht auf die Daten zugreifen.“ Im Um- kehrschluss heißt dies dann, dass mit Zustimmung des Versicherten die Kasse durchaus zugreifen kann . . . Dabei sind die gesetzlichen Rege- lungen für den Zugriff auf elektroni- sche Patientenakten im SGB V ein- deutig: Ausschließlich zum Zweck der Versorgung dürfen Ärzte, Zahnärzte und Apotheker und – un- ter Aufsicht – deren Personal auf die Patientendaten zugreifen. Wer vom Versicherten verlangt, anderen – al- so z. B. Krankenkassen – den Zu- griff zu gestatten oder ihm auch nur Vorteile verspricht, wenn er den Zu- griff ermöglicht, begeht eine Ord- nungswidrigkeit, für die Bußgelder von bis zu 50 000 Euro drohen. Der rechtswidrige Zugriff selbst stellt laut SGB V sogar eine Straftat dar, für die in schweren Fällen bis zu drei Jahre Haft drohen. Dies alles ficht die Entwickler der DAK- Gesundheitsakte offenbar wenig an.

Vor diesem Hintergrund darf man sich nach der Lektüre des Artikels schon fragen, wer denn nun wirklich profitieren soll, wenn zukünftig die Krankenkassen ihren Versicherten die schöne neue Welt der elektroni- schen Patientenakte anbieten. Die Versicherten oder die Krankenkas- sen? . . .

Dr. med. Philipp Stachwitz, Stellvertretender Dezernent Telematik, Bundesärztekammer, Hauptgeschäftsführung, Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin

MEDIZINSTUDIUM

Studierende können in Rollenspielen mit Simulationspatienten erfolgreich kommu- nikative und prakti- sche Fähigkeiten er- lernen (DÄ 13/2007:

„Mit Laienschauspielern das ärztliche Gespräch trainieren“ von Dr. med. Anne Simmenroth-Nayda et al.).

Gute Vorbereitung

Den Vorschlag, die Schauspielpatien- ten (SP) sowie die Anwendung von Rollenspielen im deutschen Medi- zinstudium einzusetzen, finde ich sehr sinnvoll. Eine prima Vorbereitung auf die darauf folgende leitlinienge- rechte, evidenzbasierte, qualitätsge- sicherte und wirtschaftlichkeitsorien- tierte Farce, genannt Kassenmedizin!

Eugen Judin,Lindemannstraße 5, 40237 Düsseldorf

WILHELM FLIESS

Mit Sigmund Freud pflegte er einen in- tensiven Gedanken- austausch, wobei es über die Ursachen der Neurosenent- wicklung zum Dis- sens kam (DÄ 9/2007: „Die nasogenitale Reflextheorie“ von Priv.-Doz. Dr. med.

Matthias David und Prof. Dr. med. Dr. phil.

h. c. Andreas D. Ebert).

Der Geburtsort

Als Geburtsort von Fließ ist Ahrens- walde genannt. Richtig hieß die Kreisstadt der östlichen Neumark zu Fließ’ Zeiten gewiss schon Arnswal- de. Sie gehört seit 1945 zu Polen (Choszczno). Meine Familie lebte von 1918 bis 1945 in Arnswalde. Ich bin dort geboren, und die Richtig- stellung erscheint mir doch mittei- lenswert. Meine Mutter befasste sich nach 1945 mit dem Schicksal der Arnswalder Juden, von denen sie ei- nige persönlich kannte. Dabei erfuhr sie, dass Fließ in Arnswalde geboren wurde und dass Angehörige der Fa- milie in die USA emigriert seien . . .

Dr. med. Erdmann Kreusch,Augustinum Aumühle, 21521 Aumühle

ALLGEMEINMEDIZIN

Eher für den Erfahrenen geeignet

Wenn ein Lehrbuch seit mehr als 35 Jahren – nun in der zehnten Aufla- ge – erscheint, dann sind klare di- daktische Anweisungen und große, instruktive Abbildungen sicher zwei gute Gründe für die erfolgrei- che Nachfrage. Vergleicht man die erste Auflage aus dem Jahr 1970 mit der nun vorliegenden, so stellt

man fest, dass sich der Umfang des Buchs verdreifacht hat, auf nun 664 Seiten. Wie kommt diese Auf- rüstung zustande, sind doch die meisten Untersuchungsmethoden 100 bis 200 Jahre alt und haben sich nicht verändert? Die neue Ap- probationsordnung fordert eine verstärkte praxisbezogene Ausbil- dung, und so finden sich im Lehr- text umfassende eigenständige Ka- pitel für die Untersuchungen der Haut, der Augen, von Hals, Nase und Ohren, des proktourologischen Bereichs und von vielem anderen mehr. Den Kapiteln über die kör- perliche Untersuchung ist ein 87 Seiten umfassender, neuer Ab- schnitt über die Differenzialdia- gnostik von Leitsymptomen (Be- schwerde ABC) vorangestellt, und auch der Anamnesetechnik und Dokumentation ist über die Jahre mehr Platz eingeräumt worden – so wird der Umfang des Buchs ver- ständlich. Keineswegs aber können hiermit die Lexika der Differenzi- aldiagnose der medizinisch-klini- schen Symptome oder Lehrbücher der Diagnostik in den klinischen Spezialfächern ersetzt werden – zu umfangreich ist die Materie.

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