Département fédéral de l'économie DFE
Station de recherche Agroscope Liebefeld-Posieux ALP Sécurité et qualité
Michel Geinoz
Posieux, CH-1725 Posieux
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Aflatoxine in Maisgluten
Im Rahmen einer offiziellen Kontrolle, die am 29. Mai 2008 bei einem Futtermittelfabrikanten durchge- führt wurde, stellte die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP in einem Eiweisskonzent- rat für Milchkühe einen zu hohen Gehalt (12 mcg/kg) an Aflatoxin B1 fest (Maximalwert gemäss An- hang 10 der Futtermittelbuchverordnung = 5 mcg/kg). Der besagte Wert wurde mit einer chemischen HPLC-Analyse eines akkreditierten Labors bestätigt.
Am 30. Juni wurde bei einer weiteren Kontrolle desselben Betriebs diese Grenzwertüberschreitung in der Kontrollprobe bestätigt (durch ELISA-Test ermittelter Wert von 16 mcg/kg) und gleichzeitig eine erneute Überschreitung in einer anderen Charge desselben Futtermittels festgestellt (durch HPLC Analyse ermittelter Wert von 12,9 mcg/kg). Auch konnte die Kontaminationsquelle identifiziert werden.
Bei vier analysierten Maisglutenproben wurde in einem Fall eine deutliche Überschreitung mit einem Wert von 30,6 mcg/kg festgestellt (Maximalwert gemäss Anhang 10 der Futtermittelbuchverordnung = 20 mcg/kg), ein weiterer erhöhter und mittels HPLC-Analyse bestimmter Wert betrug 18,6 mcg/kg.
Am 10. Juni 2008 wurden im Rahmen einer offiziellen Kontrolle eines anderen Futtermittelfabrikanten in einem Eiweisskonzentrat für Milchkühe mit dem ELISA-Test Werte von 10 mcg/kg und 8,8 mcg/kg festgestellt.
Anhand von weiterführenden Nachforschungen liess sich nachweisen, dass die Maisglutenproben vom selben Transportschiff stammten. Es handelte sich um ca. 1'500 Tonnen Ware aus China, welche der Importeur Ende 2007 erhalten hatte.
ALP hat die entsprechenden Unternehmen unverzüglich zur Sperrung der fraglichen Ware bzw. zu deren Rückruf aufgefordert sowie die betroffenen Milchproduzenten informiert. Auch die Branchenver- einigungen wurden über die Lage in Kenntnis gesetzt und auf mögliche Maisglutenkontaminationen hingewiesen.
Durch die Nachforschungen der Unternehmen liess sich eindeutig zeigen, dass die fragliche Ware vollständig für die Futtermittelherstellung verwendet worden war. Andererseits liess sich anhand von Analysen späterer Lieferungen nachweisen, dass das Maisgluten tatsächlich Aflatoxine enthält, die Werte jedoch immer unterhalb der im Anhang 10 der Futtermittelbuchverordnung aufgeführten Maxi- malwerte liegen.
Höchstwerte an Aflatoxin B1 wurden in Futtermitteln eingeführt damit Grenzwerte in Lebensmitteln eingehalten werden, insbesondere die der Milch, um so die Lebensmittelsicherheit zu garantieren.
Anschliessend informierte die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sowie die betroffenen Kantonschemiker. Ebenso wurde eine Mitteilung durch das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel RASFF (Rapid Alert System on Food and Feed) in die Wege geleitet, um die offiziellen Vollzugsbehörden der europäischen Gesetz- gebung über diese Situation zu informieren.
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C:\Documents and Settings\alp-mag\Local Settings\Temporary Internet Files\Aflatoxine_Maisgluten_d (2).doc
Agroscope Liebefeld-Posieux ALP weist alle Akteure der Branche auf die für Aflatoxin B1 geltenden Grenzwerte, insbesondere bei Futtermitteln für Milchkühe, hin.
ALP-Mitteilung, August 2008
Agroscope Liebefeld-Posieux ALP Amtliche Futtermittelkontrolle Michel Geinoz
1725 Posieux Tel. 026 40 77 111