Gemeinsame Presseerklärung der KBV und der Bundesverbände
Als einen Erfolg der gemeinsa- men Selbstverwaltung von Ärz- ten und Krankenkassen be- zeichnen die Bundesverbände der Orts-, Betriebs-, Innungs- und landwirtschaftlichen Kran- kenkassen und die Kassenärzt- liche Bundesvereinigung das Ergebnis der Konzertierten Ak- tion im Gesundheitswesen. Auf der Grundlage einer vorausge- gangenen umfassenden Erörte- rung der gegenseitigen Interes- sen sei es gelungen, zu einer gemeinsamen Haltung in der Konzertierten Aktion im Ge- sundheitswesen für die Verän- derung der ärztlichen Vergü- tung zu kommen.
Ärzte und Krankenkassen be- kräftigen ihr übereinstimmen- des Ziel, den hohen Leistungs- stand der kassenärztlichen Ver- sorgung zu wahren, gleichzei- tig aber auch die Ausgaben im Rahmen der voraussichtlichen Beitragseinnahmen der Kran- kenkassen zu halten.
Die vereinbarte lineare Erhö- hung der ärztlichen Vergütung um 3,5 Prozent bei unveränder- tem Laborhonorar für die Zeit vom 1. Juli 1979 bis 30. Juni 1980 und um weitere 1,5 Pro- zent für alle ärztlichen Leistun- gen ab 1. Juli 1980 bis zum 31.
Dezember 1980, verbunden je- weils mit einer Begrenzung des Anstieges der Fallwerte für die ärztliche Behandlung auf 2 Pro- zent entspreche dieser Zielset- zung.
Voraussetzung für die Erhal- tung der Beitragssatzstabilität sei allerdings ebenso die weite- re Förderung des Kostenbe- wußtseins bei allen Beteiligten.
Aus diesem Grunde wird die Kassenärztliche Bundesvereini- gung an die Ärzte appellieren.
bei der Veranlassung und Er- bringung diagnostischer und
therapeutischer Maßnahmen weiterhin besonderes Verant- wortungsbewußtsein auch im Hinblick auf die entstehenden Kosten zu zeigen. Die Bundes- verbände der Krankenkassen ihrerseits werden an die Versi- cherten appellieren, durch ge- sundheitsbewußtes Verhalten und kostenbewußtes Handeln ihren Beitrag zur Kostendämp- fung zu leisten. Auch auf diese Weise werden Ärzte und Versi- cherte das von der gemeinsa- men Selbstverwaltung gesteck- te Ziel unterstützen.
Ferner ist vereinbart worden, die Zusammenarbeit auf be- stimmten Gebieten zu verstär- ken. So sollen das Wissen- schaftliche Institut der Orts- krankenkassen und das Zen- tralinstitut für die kassenärztli- che Versorgung in der Bundes- republik Deutschland beauf- tragt werden, gemeinsam die Entwicklung der Behandlungs- fälle zu untersuchen, um Er- kenntnisse über Ursachen und Auswirkung der Morbidität zu gewinnen. Darüber hinaus sol- len gemeinsam die Bemühun- gen um die Gesundheitsbera- tung und Gesundheitserzie- hung intensiviert werden. Hier- zu gehört maßgeblich die per- sönliche Beratung des Versi- cherten durch den Arzt seiner Wahl. Beabsichtigt ist, nach Klärung der Voraussetzungen konkrete Vorstellungen zu ent- wickeln und zu gemeinsamen Modellversuchen zu gelangen.
Ärzte und Krankenkassen sind davon überzeugt, daß nur durch die erneut bewiesene verantwortungsbewußte part- nerschaftliche Zusammenarbeit unser freiheitliches Gesund- heitssicherungssystem auf- rechterhalten und weiterent- wickelt werden kann. ❑ Die Information:
Bericht und Meinung Konzertierte Aktion
Aufrechterhaltung des hohen Lei- stungsniveaus auch in der ambu- lanten ärztlichen Versorgung un- ter ständiger Berücksichtigung gesicherter medizinischer Er- kenntnisse entscheidend ist.
Erst an zweiter Stelle rangiert die als weiterhin notwendig anerkann- te Kostendämpfung.
Nachdem sich die Mitglieder der Konzertierten Aktion darauf ver- ständigten, die Fragen der Huma- nität und der Leistungsfähigkeit im Krankenhausbereich in der Herbstsitzung der Konzertierten Aktion weiter zu diskutieren, fand die vorgelegte Empfehlung die volle Zustimmung der Anwesen- den.
Das Thema „Bettenüberhang im Krankenhausbereich" bildete den Abschluß der Beratungen der diesjährigen Märzsitzung der Kon- zertierten Aktion; das Thema war schon einmal in der Herbstsitzung 1978 beraten, aber wegen einiger unausgewogener Formulierungen vertagt worden.
Nachdem im Vorbereitungsaus- schuß die Formulierungen geglät- tet worden waren und somit der Konsens der Beteiligten herge- stellt war, war nach Berücksichti- gung einiger redaktioneller Ände- rungen die Verabschiedung des Papiers nur noch eine Formsache (Wortlaut der Empfehlung auf Sei- te 925).
Am 22. und 23. November 1979 soll die sogenannte „Struktursitzung"
der Konzertierten Aktion stattfin- den. Als Themen stehen an D Arzneimittelfragen
> Humanität und Leistungsfähig- keit im Krankenhaus sowie
> Gesundheitsvorsorge unter dem besonderen Aspekt der Ge- sundheitsberatung.
Versuchen wir ein Resümee: Die vierte Sitzung der Konzertierten Aktion verlief entgegen vielen Un-
926 Heft 14 vom 5. April 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT