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Archiv "Was ist Medizin? Westliche und östliche Wege der Heilkunst" (19.09.2003)

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Heilkunst

Anregender Einblick

Paul U. Unschuld: Was ist Medi- zin? Westliche und östliche Wege der Heilkunst. Verlag C. H. Beck, München, 2003, 296 Seiten, 19 A Die westliche Medizin inter- pretiert ihre historische Ent- wicklung meist als kontinu- ierlichen Fortschritt, der seit mehr als 150 Jahren auf den stets anwachsenden Erkennt- nissen der naturwissenschaft- lichen Grundlagenforschung, auf der Einbeziehung zeit- gemäßer Technologie und nicht zuletzt auch auf der zu- nehmenden Kenntnis des menschlichen Organismus be- ruht. Ungeachtet aller Erfol- ge wenden sich jedoch weite Teile der Bevölkerung immer häufiger alternativen, insbe- sondere aus asiatischen Kul- turen stammenden heilkund-

lichen Systemen zu. Wenn der Münchner Medizinhisto- riker Paul U. Unschuld, seit langem ausgewiesener Ex- perte für die historisch-ver- gleichende Untersuchung medizinischer Systeme in China und Europa, somit die Grundsatzfrage stellt, was eigentlich die Medi- zin, insbesondere ihren theoretischen Fortschritt, ausmache, so ist dies auch von hoher gesund- heitspolitischer Aktua- lität.

Zur Beantwortung dieser Frage beschrei- tet Unschuld neue ge- dankliche Wege. Er zeigt auf, und dies mag für manchen Leser irritierend sein, dass die Aufeinanderfolge der Theorien der vergangenen zwei Jahrtausende mitnich- ten allein durch die Beobach- tung des gesunden und des

kranken Kör-

pers bewirkt worden sein kann. Das wissenschaftliche Bild vom Körper zog zwar stets morphologische, physio- logische und pathologische Realitäten in Betracht, es

wurde jedoch maßgeblich von anderen Erfahrungsbe- reichen geprägt, insbesonde- re von existenziellen Ängsten und Hoffnungen, die sich mit realen oder idealen politisch- gesellschaftlichen Strukturen verknüpften. Unschuld ver- deutlicht, warum bestimmte medizinische Theorien Teilen der Bevölkerung plausibel sind und anderen nicht (er spricht vom „Wahrschein“

medizinischen Wissens) und erläutert die Ursachen so- wohl für historischen Wandel als auch für die zunehmende Attraktion alternativer Heil- ideen in der Gegenwart. Das in essayistischem Stil abseits jeder ermüdenden akademi- schen Fußnotengelehrsam- keit gehaltene Buch vermit- telt dem heutigen Arzt ei- nen anregenden Einblick in grundsätzliche Probleme sei- nes Faches. Matthias M. Weber B Ü C H E R

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