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Archiv "Pharmaindustrie: Leise Dienstleister" (12.10.2012)

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PHARMAINDUSTRIE

Leise Dienstleister

Immer mehr Pharmakonzerne lassen ihre Produkte durch Fremdfirmen herstellen.

V

on der Öffentlichkeit allge- mein wenig wahrgenommen, gewinnt der Geschäftsbereich der Auftragsherstellung in der pharma- zeutischen Industrie seit Jahren zu- nehmend an Bedeutung. Dies zeigt das Beispiel der Haupt-Pharma AG, die inzwischen mehr als 500 Wirk- stoffe produziert und etwa 1 500 unterschiedliche Präparate in gän- gigen Darreichungs- und Verpa- ckungsformen herstellt. Das Unter- nehmen fertigt für mehr als 200 Phar- maunternehmen, beschäftigt mehr als 2 000 Mitarbeiter und erwartet für das laufende Geschäftsjahr ei- nen Umsatz von circa 280 Millio- nen Euro. Diese Zahlen gab Dr.

Karl Heinz Brücher, Chief Operat - ing Officer der Haupt-Pharma AG, in Frankfurt/Main bekannt.

Es begann 1937 in Berlin . . .

Angefangen hat alles sehr einfach:

Unternehmensgründer Heinz Haupt produzierte die ersten Medikamen- te im Kundenauftrag im Jahr 1937 in den Räumen einer ehemaligen Kegelbahn in Berlin. Inzwischen hat sich Haupt-Pharma zu einem der fünf führenden europäischen Unter- nehmen der Branche entwickelt.

Gefertigt werden neben konventio- nellen Wirkstoffen vor allem Spe - zialprodukte wie Zytostatika, Hor- mone, Betalaktamantibiotika und Narkotika. Davon abgesehen wird jedoch ein „Vollservice“ angeboten, die Dienstleistungen reichen von der pharmazeutischen Entwicklung der Darreichungsform über die Ma- terialbeschaffung, Produktion und Verpackung bis hin zur Logistik und Distribution.

Immer mehr Anbieter pharma- zeutischer Produkte nehmen das Angebot der Auftragsherstellung wahr, was Brücher zufolge nicht zuletzt den Veränderungen im Markt und vor allem der zunehmenden Glo - balisierung, neuer Gesetzgebungen

und dem immer härter werdenden Wettbewerbsdruck in der Pharma- branche geschuldet ist. „Durch das Outsourcing lassen sich mangelnde Kapazitäten kompensieren und Fix- kosten reduzieren“, sagte Brücher.

. . . heute ein Global Player

Von der Rezepturentwicklung über die Organisation klinischer Prü - fungen bis hin zur Herstellung und Verpackung inklusive der Qualitäts- kontrolle und Marktfreigabe können alle Bereiche der Wertschöpfungs- kette bei der Arzneimittel herstellung

„nach außen“ verlagert werden. Von der früheren „Lohnanstalt für phar- mazeutische Spezialitäten“ sind die Auftragsfertiger damit zu global agierenden Unter nehmen mit „Voll- service“ bei der Arzneimittelproduk- tion geworden. „Wir sind allerdings leise Dienstleister der Pharmaindus- trie geblieben“, erklärte Brücher.

Haupt-Pharma ist nach seinen Angaben durch strategische Akqui- sen in den vergangenen Jahren ste- tig gewachsen. Das Unternehmen ist international tätig mit Produk - tionsstandorten in Deutschland, Ita- lien, Frankreich und Japan, wobei an vier Standorten sogar eigene Entwicklungsabteilungen unterhal- ten werden. Vier Werke – in Müns- ter, Berlin, Wülfing/Gronau und Wolf ratshausen – wurden in diesem Jahr durch die US-amerikanische Zulassungsbehörde Food and Drug Administration zertifiziert. Damit haben sechs Produktionsstätten des Unternehmens nunmehr die Erlaub- nis, auch Me dikamente für den Markt in den USA herzustellen.

„Dar auf sind wir sehr stolz“, berich- tete Dietmar Rohleder als Chief Financial Officer des Unternehmens

in Frankfurt. CV

Quelle: Pressekonferenz „Wirtschaftssektor Auf- tragsherstellung – Die „leisen“ Dienstleister in der Pharmaindustrie“ anlässlich des 75-jährigen Firmen - jubiläums von Haupt-Pharma in Frankfurt/Main.

Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 41

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12. Oktober 2012 A 2053

P H A R M A

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