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Archiv "Andreas Gassen: „Wir brauchen ein geeintes KV-System“" (07.03.2014)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 10

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7. März 2014 A 379 ANDREAS GASSEN

„Wir brauchen ein geeintes KV-System“

Rhetorisch geschickt, verbindlich im Ton, pragmatisch in der Sache: So präsentierte sich der neue Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nach seiner Wahl.

Diese Eigenschaften kann er brauchen in einem Haus, das durch interne Konflikte belastet ist.

M

it Dr. med. Andreas Gassen (51) rückt ein überzeugter Anhänger des Systems der Kassen- ärztlichen Vereinigungen (KVen) in den KBV-Vorstand auf. Deshalb kündigt er an, als er sich der KBV- Vertreterversammlung zur Wahl stellt, seine Posten als Präsident des Berufsverbands der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie und als Vorsitzender des Spitzenver- bands der Fachärzte Deutschlands (SpiFa) aufzugeben. Denn „die rein verbandliche Arbeit“ höre an expo- nierter Stelle im KV-System auf.

Sein Statement zielt auch auf je- ne ab, die in den vergangenen Mo- naten versucht haben, die Körper-

schaft zur Durchsetzung von Ver- bandsinteressen zu nutzen und da- mit den Konflikt zwischen Haus- und Fachärzten befeuert haben.

Gassen hält das für desaströs. „Wir brauchen ein geeintes KV-System.“

Denn eine gespaltene Ärzteschaft verliere ihre politische Schlagkraft.

Der Orthopäde engagiert sich seit Jahren in der Berufspolitik: Seit 2006 ist er Mitglied der Vertreter- versammlung (VV) der KV Nord- rhein und seit 2011 stellvertretender Vorsitzender der KBV-VV. Im Ok- tober 2013 wurde er zum Präsiden- ten seines Berufsverbands gewählt, im März zum Vorsitzenden des Spi- Fa. Im Grunde sei Unzufriedenheit

der Auslöser für sein berufspoliti- sches Engagement gewesen, sagt Gassen. Letztlich habe ihn insbe- sondere der Ärger über Bundesge- sundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) in die Berufspolitik getrie- ben. Deren Politik habe wesentlich dazu beigetragen, das Gesundheits- system überzuregulieren und die Selbstverwaltung zu schwächen:

„Ich hatte das Bedürfnis, wenigs- tens zu versuchen, etwas zu än- dern.“ Denn er lasse sich ungern komplett verwalten und fremdbe- stimmen.

Gassen hat fast acht Jahre lang im Krankenhaus gearbeitet – zu- nächst ein Jahr lang in Duisburg und danach in Düsseldorf –, bevor er sich 1996 entschloss, sich ge- meinsam mit einem Kollegen in ei- ner Gemeinschaftspraxis in der Düsseldorfer Innenstadt niederzu- lassen. Die Praxis betreiben sie in- zwischen zu viert.

„Ich hatte eigentlich eine Klinik- karriere im Auge“, sagt Gassen. Er- fahrungen im Ausland, unter ande- rem in den USA, in Saudi-Arabien oder auch in Belgien hätten ihn aber angeregt, über eine Niederlassung nachzudenken. Denn im Ausland habe schon in den 1990er Jahren das minimal-invasive Operieren, Gassens Schwerpunkt, überwie- gend im ambulanten Bereich statt- gefunden. „Ich fand es interessant, den Patienten sozusagen in Eigen- regie eine Kombination aus konser- vativer und operativer Behandlung anzubieten, also Versorgung aus ei- ner Hand“, sagt der neue KBV-Vor- stand.

Dass er jetzt aus der Praxis in den Verwaltungssessel wechselt, emp- findet Gassen als neue Herausforde- rung – wobei ihm die Bezeichnung Manager besser gefällt, „denn ich will ja was gestalten“. Wehmütig mache ihn der Wechsel nicht. Er sei jetzt seit 26 Jahren approbiert und habe um die 20 000 Operationen durchgeführt: „Da kann man jetzt auch mal was anderes machen.“

Auch den Wechsel vom Rhein an die Spree sieht er gelassen: „Ich bin gebürtiger Kölner und lebe in Düs- seldorf. Das fordert ja schon eine gewisse Anpassungsfähigkeit.“ Der Berliner Menschenschlag liege ihm, sagt Gassen. Der erinnere ihn an seine Zeit in Duisburg. Damals herrschten dort die Stahlkrise und hohe Arbeitslosigkeit. „Der Ton war schon rustikal, aber die Leute waren immer geradeheraus. Das kann ich

gut leiden.“

Heike Korzilius Einarbeitungs-

zeit: Andreas Gas- sen wechselt aus

der Praxis in die Verwaltung. In vie-

les wird er sich noch tiefer einar- beiten müssen.

Manche im KV-Sys- tem besorgt das, andere erhoffen sich einen neuen Führungsstil.

Manager gefällt mir besser als Verwalter, denn ich will ja was gestalten.

Foto: Georg J. Lopata

P O L I T I K

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