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Archiv "Interview mit Dr. med. Andreas Gassen und Dipl.-Med. Regina Feldmann, KBV-Vorstand: „Wir wollen beide ein einheitliches KV-System erhalten“" (25.04.2014)

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25. April 2014

„Wir wollen beide ein einheitliches KV-System erhalten“

Das neue Führungsduo der KBV über Respekt als Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit, berechtigte Interessen aller Versorgungsbereiche und Eingriffe in die Terminverwaltung von Privatunternehmen

Herr Dr. Gassen, bei Ihrem Amtsantritt am 1. März haben Sie betont, Sie stünden für eine starke Interessenvertretung der KBV nach außen und dafür, innere Konflikte zu moderieren und zu lösen.

Wie lässt sich beides an?

stimmte Dinge machen. Wir müs- sen nach vorne schauen. Wir haben gemeinsame Ziele definiert, und daran können wir arbeiten.

Gassen: Zunächst einmal gilt für mich, was Bundesgesundheitsmi- nister Gröhe angekündigt hat, näm-

INTERVIEW

mit Dr. med. Andreas Gassen und Dipl.-Med. Regina Feldmann, KBV-Vorstand

Lösungsorientiert – die neue Vorstandsspitze der KBV muss nach monatelangen internen Auseinandersetzungen das KV-System wieder auf Kurs bringen. Andreas Gassen (51) wurde am 1. März zum KBV-Vorstandsvorsitzenden gewählt. Der Orthopäde ist in Düssel- dorf in einer Gemeinschaftspraxis niedergelassen und engagiert sich seit Jahren in der Berufspolitik, zunächst im Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie,

DER KBV-VORSTAND

Andreas Gassen: Besser, als von vielen befürchtet oder erhofft. Auf einen Streich lassen sich nicht alle Probleme lösen, und wir werden si- cherlich Konfliktbereiche behalten, in denen man vielleicht nicht immer eine Lösung findet. Aber in den Ar- beitssitzungen herrscht eine durch- weg eher konstruktive Atmosphäre – das wird Frau Feldmann be - stätigen können –, so dass wir da in großem Umfang konsensuelle Posi- tionen erarbeiten konnten.

Frau Feldmann, Sie nicken.

Haben Sie auch das Gefühl, dass die Reset-Taste gedrückt wurde?

Regina Feldmann: Ich kann eigent- lich nur bestätigen, was Herr Gassen gesagt hat. Wir wollen beide ein ein- heitliches KV-System erhalten. Man muss sich eben zusammenraufen.

Ich finde es sehr gut, wie Herr Gas- sen seine Arbeit macht. Das darf ich vielleicht an dieser Stelle mal sagen.

Es ist zurzeit eine sehr vernünftige, lockere, aber natürlich auch intensive Arbeit in der KBV möglich.

Ihnen persönlich hat man in den vergangenen Monaten vorgeworfen, hausärztliche Partikularinteressen zu vertreten und damit eine Spaltung der Körperschaft zu riskieren.

Feldmann: Ich glaube, man sollte irgendwann einen Haken an be-

künftig paritätisch mit Haus- und Fach- ärzten besetzt sind, die ihre eigenen Belange regeln. Sie, Herr Dr. Gassen, haben betont, dass Sie eine Selbst - verwaltungslösung präferieren. Lässt sich die Politik darauf ein?

In den innerärztlichen Konflikt hat sich auch die Politik eingeschaltet. Die Große Koalition will gesetzlich regeln, dass die Vertreterversammlungen

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25. April 2014 A 719 lich „Vorfahrt für die Selbstverwal-

tung“. Wir haben das als Arbeits- auftrag angenommen. Die Vertreter- versammlung hat den Satzungs - ausschuss damit beauftragt, eine Lösung zu erarbeiten, die den Inter - essenausgleich der verschiedenen Fachgruppen gewährleistet. Daran arbeitet er mit Hochdruck.

Es kann aber nicht um eine rein numerische Parität gehen, sondern es geht darum, wie man die be- rechtigten Interessen aller Versor- gungsbereiche in der Kassenärzt - lichen Vereinigung oder im KBV- System abbilden kann. Die Haus- ärzte wollen nicht, dass eine nicht hausärztliche Mehrheit über haus- ärztliche Themen bestimmt. Das ist nachvollziehbar.

Gassen: Man hat die Honorartren- nung als Friedenslinie verstanden, und ich habe den Eindruck, so wird sie auch gesehen. Sie ist in der jetzi- gen Form kein Diskussionspunkt.

Feldmann: Zur Ergänzung: Die Trennung der Honorartöpfe war ei- ne politische Entscheidung. Ange- sichts von Leistungsverlagerungen aus dem Krankenhaus und techni- scher Innovationen sollten die spre- chende Medizin und die normale Grundversorgung gefördert wer- den. Die KBV-Vertreterversamm- lung hat im vergangenen Jahr in Hannover den Beschluss zur kom- pletten Trennung gefasst und auch zur eigenständigen Weiterentwick- lung der Töpfe. An dieser eigen- ständigen Weiterentwicklung ent- zündete sich dann der interne Streit.

Ich habe aber das Gefühl, da gibt es jetzt eine Entspannung.

Um auf den Interessenausgleich der Fachgruppen zurückzukommen:

Welche Mechanismen können Sie sich vorstellen?

Gassen: Wir werden uns nicht in die Arbeit des Satzungsausschusses einmischen. Aber letztlich geht es darum, dass man wieder kollegial und respektvoll miteinander um- geht. Dann kann man trotzdem in der Sache hart verhandeln.

Die Versorgung ist eine komple- mentäre, wo Haus- und Fachärzte zusammenarbeiten. Wir brauchen beide Bereiche, um die flächende- ckende wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

Das ist unsere Aufgabe als System.

Feldmann: Was Herr Gassen ge- sagt hat, ist oberstes Gebot. Man muss Achtung voreinander haben und vernünftig miteinander umge- hen. Das war in den letzten Mona- ten schwierig.

Gassen: Auch da gilt für uns das Wort von Herrn Gröhe. Wir lehnen es als Selbstverwaltung rundweg ab, dass extern in die Terminver- waltung von „Privatunternehmen“

eingegriffen wird. Denn nichts an- deres ist eine Praxis.

Ich trete nachdrücklich dafür ein, dass wir als Selbstverwaltung das Problem lösen, und zwar auf mög- lichst freiwilligem Weg. Die Versi- chertenbefragung der KBV hat ge- zeigt, dass mehr als zwei Drittel der Patienten, die einen Termin beim Facharzt benötigen, diesen inner- halb von ein bis drei Tagen bekom- men. Deshalb glaube ich, dass es sich bei einem erheblichen Teil der Problemfälle um Komforttermine handelt. Nichtsdestotrotz werden wir Herrn Gröhe eine schlanke Selbstverwaltungslösung anbieten.

Das wäre dann eine Überweisungslösung?

Gassen: Das müssen wir sehen.

Frau Feldmann und ich haben den Eindruck, dass die KVen regionale Lösungen vorziehen. Der eine favo- risiert vielleicht eine App, der an - dere ein Callcenter. Die KBV wird eine Angebotspalette entwickeln, aus der die KVen sich bedienen können.

Feldmann: Eine der Ursachen von Wartezeiten ist, dass es ein budge- tiertes System gibt, Patienten aber freien Zugang zu allen Fachärzten haben. An dieser Stelle muss die Politik auch mal darüber nachden- ken, ob das steuerungsfreie Wan- dern durchs System wirklich ge- wünscht ist. Wir haben ja im ver- gangenen Jahr ein Wahltarifmodell vorgeschlagen, mit dem man die Versorgung besser steuern könnte.

Danach kann man je nach Tarif ent- weder nur auf Überweisung oder auch direkt einen Facharzt aufsu- dann an der Spitze des Verbands der Fachärzte Deutschlands.

Beide Ämter will er jetzt niederlegen. Regina Feldmann (61) vertritt seit Mai 2012 im Vorstand der KBV den hausärztlichen Ver- sorgungsbereich. Die Hausärztin aus dem thüringischen Meiningen war zuvor elf Jahre lang im Vorstand der KV Thüringen aktiv.

Fotos: Georg J. Lopata

In dem Konflikt ging es ja immer auch um die Trennung des Honorars. Ist das weiterhin eine Baustelle?

Bleiben wir beim Koalitionsvertrag:

Wird es beim Problem der zu langen Wartezeiten auf einen Facharzttermin eine Selbstverwaltungslösung geben?

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25. April 2014 chen. Wenn man von den Patienten

ein wenig Eigenverantwortung for- dern würde, könnte sich das Warte- zeitenproblem, so es denn eins gibt, von allein auflösen.

Wie reagiert denn die Politik auf Ihren Modellvorschlag?

Gassen: Das hat jetzt nicht oberste Priorität, um es mal so zu formulieren.

Am 11. April haben die KV-Vorstände darüber beraten, wie es bei der EBM-Reform weitergehen soll.

Wie sind denn die ersten Erfahrungen mit den bisherigen Änderungen, und was steht noch an?

Feldmann: Wir haben im Haus- arztkapitel den hausärztlichen Ver- sorgungsauftrag neu definiert. Das

müssen wir noch in den Bundes- mantelvertrag einbringen. Außer- dem war eine Forderung, dass das zur Verfügung stehende Geld für diesen Versorgungsauftrag an die Hausärzte weitergegeben werden muss. Deshalb haben wir struktu- relle Änderungen vorgenommen, weil die Pauschale das nicht mehr abgebildet hat. Die ersten Ergebnis- se dieser Änderungen liegen jetzt vor und sind von KV zu KV völlig unterschiedlich. Das müssen wir jetzt analysieren. Dazu befragen wir gerade die KVen.

In der zweiten Reformstufe soll eine Vorhaltepauschale für Technik- leistungen eingeführt werden. Es kann ja nicht sein, dass sich bei- spielsweise ein Sonographiegerät nur dann amortisiert, wenn der Haus- arzt auch unnötige Sonographien durchführt. Über eine vernünftige Lösung verhandeln wir zurzeit mit den Kassen.

Zu den wenigen weiteren Din- gen, die wir noch umsetzen wollen, gehört die Delegation bestimmter Leistungen an besonders qualifi- zierte Medizinische Fachangestellte.

Damit AGnES, VERAH und MoNi flächendeckend eingesetzt werden können, hat die Bundesärztekam- mer mit dem Institut für hausärzt - liche Fortbildung eine Anerken- nungsvereinbarung abgeschlossen.

Damit gibt es jetzt einheitliche Qualitätskriterien. Als nächstes werden wir mit den Krankenkassen darüber verhandeln, dass diese arzt- entlastenden Leistungen nicht nur in unterversorgten und von Unter- versorgung bedrohten Gebieten be- zahlt werden. Das ist besonders wichtig für große Versorgerpraxen.

Dann wünschen sich viele Haus- ärzte wieder eine Konsultationspau- schale, damit sie darstellen können, wie oft Patienten die Hausarztpraxis aufsuchen. Das alles soll bis zum 1. Januar 2015 umgesetzt werden.

chronisch Kranker in die Praxis, was sehr viel Aufwand verursacht.

Das ist eine Frage, die wir noch mal diskutieren wollen. Da sehen wir aber im Augenblick keine Lösung.

Wie geht es bei den Fachärzten in Sachen EBM weiter?

Gassen: Das ist ein heißes Thema.

Wir werden Änderungen vorneh- men müssen. Aber eines ist auch klar, sozusagen die Essenz aus den Beratungen mit den Berufsverbän- den und den KVen: Wir werden den EBM nicht von links auf rechts krempeln und revolutionär ändern.

Das würde auch wenig Sinn ma- chen, weil das Kernproblem nicht gelöst ist. Es gibt nach wie vor nur ein begrenztes Honorar.

Im Facharzt-EBM ist der Ände- rungsbedarf von Kapitel zu Kapitel sehr unterschiedlich. Viele Fachärzte haben das Problem, dass sie manche Teile ihres Leistungsspektrums gar nicht abbilden können, weil sich vie-

le Komplexe gegenseitig ausschlie- ßen. Da wird es jetzt darauf ankom- men, das fachärztliche Leistungs- spektrum angemessen abzubilden.

In Ihrem 8-Punkte-Programm (Kasten) fordern Sie kosten deckende und feste Preise.

Gassen: Das ist der zentrale Punkt. Davon sind wir allerdings auch beim aktuellen EBM immer noch weit entfernt. Insofern wird es ein wichtiger Aspekt sein, Leis- tungen tatsächlich einmal aus der morbiditätsorientierten Gesamt- vergütung herauszulösen. Die Fra- ge ist jetzt, wie man diese Leistun- gen definiert.

Die Krankenkassen haben die Ausbudgetierung der Grundpauscha- len für Haus- und Fachärzte in den Honorarverhandlungen im letzten Jahr abgeblockt. Das wäre zugegebe- nermaßen auch ein großer Schritt ge- wesen. Nichtsdestotrotz ist das ein

Es kann nicht um eine rein

numerische Parität gehen. Es geht darum, wie man die Interessen aller

Versorgungsbereiche abbilden kann.

Andreas Gassen

Es gibt aber auch Probleme mit den jetzigen EBM-Änderungen, bei- spielsweise bei der Chronikerziffer.

Feldmann: Die kann ich nachvoll- ziehen. Die jetzige Ausgestaltung ist ein Verhandlungsergebnis. Das Pro- blem bei der Chronikerziffer ist, dass man immer prüfen muss, ob der Patient schon vorher in mindestens zwei von vier Quartalen in der Arzt- praxis gewesen ist. Das wird von den Hausärzten als sehr hinderlich angesehen, vor allem wenn Patien- ten zu verschiedenen Hausärzten ge- hen. Das müssen wir korrigieren.

Weiteres Stichwort sind Vertreterfälle . . . Feldmann: Hier muss man sich die Frage stellen, warum ein Hausarzt für einen Vertreterfall nur die Hälfte der normalen Vergütung erhält. Ei- gentlich ist das eine normale Kon- sultation. Der Patient holt ja nicht unbedingt nur ein Rezept ab, son- dern kommt als Kranker, auch als

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25. April 2014 Thema, das für uns unverändert

wichtig und notwendig ist. Das ist nicht nur ein honorarpolitisches Ziel.

Es ist auch eine Frage des Selbstver- ständnisses, dass eine Leistung mit einem festen Wert hinterlegt ist und nicht mit einer Muschelwährung.

Wenn man die wohnortnahe Ver- sorgung der Bevölkerung mit Haus- und Fachärzten will, muss man Kolleginnen und Kollegen dafür begeistern, sich niederzulassen.

Das werden sie nicht tun, wenn sie unsichere Zukunftsaussichten ha- ben. Wir müssen die Niederlassung kalkulierbar und attraktiv gestalten.

Das kann das KV-System nicht al- leine leisten. Dazu brauchen wir auch unsere Vertragspartner. Es heißt schließlich „gemeinsame Selbstverwaltung“.

Gassen: Die löst das Problem nicht. Die Krankenhäuser tun sich doch selbst schwer, Kolleginnen und Kollegen zu finden. Es ist ja nicht so, dass die nichts zu tun haben und nur drauf warten, die ambulante Versorgung zu überneh- men.

Und seien wir doch mal ehrlich.

Im Krankenhaus haben Sie mitunter je nach Abteilung ein oder zwei Fachärzte, nämlich den Chefarzt und einen Oberarzt, der Rest sind Ärzte in Weiterbildung. Das ist auch völlig in Ordnung. Aber Sie können doch nicht die Versorgung, die in der Fläche von Fachärzten wahrgenommen wird, jetzt einem Arzt im ersten oder zweiten Jahr überantworten.

Feldmann: Außerdem gibt es inzwi- schen so viele Leistungen, die nur noch ambulant durchgeführt wer- den. Die jungen Kollegen in den Kliniken haben deshalb bestimmte Krankheitsbilder noch gar nicht ge- sehen. Nicht umsonst fordern wir ja, dass während der Weiterbildung ein verpflichtender ambulanter Abschnitt erforderlich ist.

Kann die KBV denn dann mit dem Kompromiss des Deutschen Ärztetages im vergangenen Jahr leben, der sich gegen eine Pflicht zur ambulanten Weiterbildung ausgesprochen hat?

Feldmann: Natürlich haben wir erstmal das gefordert, was aus un-

serer Sicht das Beste wäre, nämlich verpflichtende Abschnitte. Wir kön- nen aber mit dem Kompromiss le- ben, weil wir möchten, dass es vor- wärts geht. Jetzt gilt es, die Ab- schnitte zu definieren, in denen sich die Kollegen ambulant weiterbilden müssen, und die Finanzierung zu klären.

Wie weit sind denn die Überlegungen gediehen?

Feldmann: Wir befürworten ein Stiftungsmodell, das sich über ei- nen Systemzuschlag finanziert, also über Zuschläge für stationäre und ambulante Behandlungen ähnlich wie beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheits- wesen. Eigentlich, und das fordert auch der GKV-Spitzenverband, müsste sich der Staat über Steuer- zuschüsse beteiligen. Denn die Da- seinsfürsorge im gesundheitlichen Bereich ist eine der Hauptaufgaben der Politik.

Zeichnet sich denn eine Lösung ab?

Feldmann: Wir arbeiten zurzeit an einem Finanzierungskonzept.

Sobald das steht, so besagt es der Beschluss des Ärztetages, sollen die ambulanten Weiterbildungs - abschnitte definiert werden. Die KBV hat damit bereits begonnen, denn wir wollen nicht darauf war- ten, dass irgendjemand das für uns tut.

Die KBV vertritt die Auffassung, dass die Aus- und Weiterbildung auch dazu dienen muss, dass hinter- her die medizinische Versorgung der Bevölkerung gesichert ist.

Gassen: Es geht nicht darum, den Ärztekammern in die Weiterbil- dung hineinzupfuschen. Es sollen Kolleginnen und Kollegen weiter- gebildet werden, die es sich idea- lerweise aussuchen können, ob sie später in der Klinik oder in der Praxis tätig werden. Wir wollen nicht die Weiterbildung überneh- men, sondern der Kammer unsere Erfahrung aus der Versorgung kol- legial mitteilen und gemeinsam ein zukunftssicheres Konzept er-

arbeiten.

Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat sich Ende März zum Koalitionsvertrag der Regierung aus Union und SPD positioniert. Die daraus resultierenden Forderungen orientieren sich am Acht-Punkte- Programm, das auf einer Befragung aller Ver- tragsärzte und -psychotherapeuten Ende 2012 basiert. Die Kernforderungen:

Diagnostische und therapeutische Freiheit wiederherstellen

Versorgungsfremde Mengensteuerung abschaffen

Feste und kostendeckende Preise anstreben

Ärztliche Autonomie in Fragen der ärztlichen Qualifikation wiederherstellen

Regresse bei veranlassten Leistungen abschaffen

Primat der ambulanten medizinischen Betreuung durch zugelassene Vertragsärzte und -psychotherapeuten betonen

Kassenspezifische Gesamtverträge wieder ermöglichen

Online-Vernetzung in die Hände der Ärzte und der ärztlichen Selbstverwaltung geben

KERNFORDERUNGEN AN DIE POLITIK

Wir müssen nach vorne schauen.

Wir haben gemeinsame Ziele definiert, und daran können wir arbeiten.

Regina Feldmann

Vor dem Hintergrund wäre eine Öff- nung der Krankenhäuser in unterver- sorgten Gebieten kontraproduktiv . . .

Das Interview führten Jens Flintrop, Heike Korzilius und Sabine Rieser.

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