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Archiv "HETZKAMPAGNE: „Wie du mir, so ich dir“" (29.04.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze -Notizen BRIEFE AN DIE REDAKTION

ARBEITSMEDIZIN

Stellungnahme zu dem Referat „Aktuel- le Aspekte der Arbeitsmedizin" von Dr.

med. W. F. Diller (DEUTSCHES ÄRZTE-

BLATT, Heft 3/1976):

Arbeitsamtsärzte nicht erwähnt Das oben zitierte Referat ist in sei- nen Ausführungen interessant; es ist jedoch leider unvollständig, da die seit mehr als zwei Jahrzehnten als Fachdienst in der Bundesan- stalt für Arbeit tätigen Arbeitsmedi- ziner unerwähnt geblieben sind.

Die Arbeitsamtsärzte nehmen unter den Arbeitsmedizinern eine Son- derstellung ein, da sie über beson- dere Kenntnisse in der Berufskun- de verfügen und außerdem speziel- le Erfahrungen in der Beurteilung der Leistungsfähigkeit hinsichtlich der psycho-physischen Anforde- rung an den Arbeitsplätzen ver- schiedenster Berufe und Tätig- keitsbereiche haben. Sie arbeiten im kooperativen Team mit den an- deren Fachabteilungen der Arbeits- ämter (Berufsberatung, Schwerbe- schädigtenvermittlung, Psychologi- scher Dienst, Rehabilitationsbera- tung, allgemeine Arbeitsvermitt- lung) zusammen und stellen gleich- zeitig ein wichtiges „Kommunika- tionsmittel" mit anderen Institutio- nen wie den Gesundheitsämtern, den Rentenversicherungsträgern, den Rehabilitationszentren, den Kliniken, den Berufsgenossen- schaften den freipraktizierenden Ärzten und den Betriebsärzten dar.

Ohne den Ärztlichen Dienst der Bundesanstalt für Arbeit wären die meisten der beruflichen Rehabili- tationsmaßnahmen und die Förde- rung behinderter Jugendlicher so- wie die Vermittlung gesundheitsge- schädigter Arbeitnehmer an für sie adäquate Arbeitsplätze gar nicht denkbar. Folgende statistische Da- ten geben Auskunft über die quan- titative Arbeitsbelastung: 1973 wur- den in der Bundesrepublik und in Westberlin rund 216 000 arbeitsme- dizinische Gutachten vom ärztli- chen Fachdienst der Bundesanstalt für Arbeit erstellt. 1974 waren es 282 000, und 1975 waren es mehr als 310 000. Die Arbeitsamtsärzte sind außerdem gleichzeitig be-

triebsärztlich für die 52 000 Be- diensteten der Arbeitsverwaltung innerhalb der Bundesrepublik tätig und erfüllen damit die im ASiG ge- forderten Aufgaben wie Notfallver- sorgung, Erste-Hilfe-Leistung, Ein- stellungs und Überwachungsunter- suchungen, Durchführung von Impf- schutz, Schulung von Sanitäts- helfern usw.

Leitender Medizinaldirektor Dr. W. Jaeger

Regensburger Straße 104 8500 Nürnberg

Medizinaldirektorin G. Aldinger Mosseanu

— Arbeitsmedizin — Bundesanstalt für Arbeit

HETZKAMPAGNE

Zu dem Artikel „Jetzt setzen wir Ärzte uns zur Wehr" in Heft 8/1976 eine wohl- gemeinte Kritik und Verbesserungsvor- schläge:

„Wie du mir, so ich dir"

...Sie sagten sehr schön auf Seite 473: „Die Ärzteschaft kann ihre Ar- gumente durchaus populärer for- mulieren". Sie führen hier als Bei- spiel die ganzseitige Anzeige in der Bonner Tageszeitung „Die Welt"

vom 11. Februar an. Gestatten Sie mir den Hinweis, sehr verehrte Kol- legen, daß „Die Welt" absolut kein allgemeinpopuläres Blatt ist. We- der die Umsatzzahlen dieses Blat- tes noch der Leserkreis gibt Ihnen ein Anrecht, dieses auch von mir bezogene Blatt in diesem Sinne zu betrachten. „Der Mann auf der Stra- ße", das heißt der anzusprechende Großkreis interessierter Patienten, ist sicherlich nicht Abonnent dieser renommierten Zeitung. Zum zweiten: Populär heißt sicherlich reißerisch, respektive modern. Mo- dern, siehe Reklame, bedeutet ins Auge fallende Behauptungen, ohne daß lange Erörterungen für diese Behauptungen aufgeführt werden.

Das ist die Sprache unserer Zeit, in allen Massenmedien und von vie- len Propagandisten und von mir aus auch noch von demagogischen Menschen, seit Jahr und Tag uns als Konsumenten mit Erfolg vorge-

setzt! Sie bringen die Überschrift dieser Anzeige in diesem Sinne richtig. Das danach folgende Voka- bularium, respektive die sehr aus- führlichen und nur für den sehr in- teressierten Leser bis zum Ende im Kleingedruckten durchhaltbaren Ausführungen, zum Beispiel in Gänsefüßchen eingefaßt, sind si- cherlich weit von den Vorstellun- gen entfernt, die jeder Public-Rela- tions-Mann einer Firma oder einer Partei ... haben würde. Gerade weil Ihre Grundidee so richtig ist, gera- de weil aber diese Grundidee schon so lange von uns Ärzten vermißt wird, darf ich mir erlauben, mit die- ser wohlmeinenden Kritik doch ei- nen Hinweis für die Zukunft zu ge- ben. Es gibt genügend Sätze aus dem Volkswortschatz: „Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil", oder: „Dem Volk aufs Maul schauen" oder: „Wie du mir, so ich dir", die Ihnen sicherlich auch das moralische Recht geben, sich in die Seele des lesenden oder des lesen sollenden Großteils unserer Bevölkerung hineinzuversetzen.

Sie müssen doch mit dieser Anzei- ge den Polemikern der Gegenströ- mung pari geben. Genügend Anzei- gen des DGB, der Bundesbahn und vieler sonstiger Institutionen in den Alltagsgazetten (Rheinische Post, Westdeutsche Zeitung usw.) zei- gen Ihnen sicherlich, daß diese die Dinge doch etwas anders handha- ben und Ihnen- vermutlicherweise, wenn die Aktion nicht an akademi- schem Feingefühl ersticken will, nichts anderes übrigbleibt, nun mit harten Bandagen und knallhar- ten Konterbehauptungen auf die zu beeinflussende, respektive zu orientierende Welt loszugehen. So- lange Sie Anzeigen erstellen, wer- den Sie nicht vom Zensorstift ge- troffen werden. Daher ist die Grund- idee ideal, ich möchte mich dafür bedanken! Die Ausführung, die sich hier anzubieten scheint, be- darf allerdings der zielgerechten und von mir hoffentlich wohl ver- standenen und in diesem Sinne be- schriebenen Korrektur.

Dr. med. K. H. Lyck Kurfürstenstraße 43 4150 Krefeld-Uerdingen DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 18 vom 29. April 1976 1251

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