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Archiv "Karzinomrisiko bei Colitis ulcerosa" (28.03.1991)

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zu Unterschieden im Meßergebnis bis zu 30 Prozent führen können.

Diese Mängel können eigentlich nur durch computertomographische Verfahren behoben werden.

Hierfür gibt es unseres Wissens zwei Verfahren, die axiale (QCT) und die periphere quantitative Com- putertomographie (pQCT). Letztere wurde vor bereits 15 Jahren von Rüegsegger (ETH Zürich) publi- ziert. Es sind zwei Versionen verfüg- bar, der Züricher Densiscan 1000 und der von uns vor einigen Jahren in Zusammenarbeit mit der Firma Stratec Elektronik entwickelte SCT 900 Scanner. Die eigene CT-Metho- de hat den Vorteil, ebenso kosten- günstig wie DPA und DUCA. zu sein.

Durch ihre selektive und volumetri- sche Meßtechnik werden oben er- wähnte Fehlereinflüsse vermieden.

Mit der Methode kann eine präzise Analyse reiner Spongiosa oder Korn- pakta an Radius (oder Tibia) ohne störende Überlagerungen vorgenom- men werden. Der Vk dieser Geräte beträgt 0,3 bis 1 Prozent! Erst mit dieser Präzision sind Verlaufsunter- suchungen in kurzen Zeitspannen und damit auch die Frühdiagnose der Osteoporose möglich (Rüegseg- ger). Umfangreiche Vergleichsmes- sungen, die wir mit der pQCT am Radius und mit der DEXA an der LWS durchführten, ergaben die zu erwartende diagnostische Überle- genheit der volumetrischen Kno- chendichtebestimmung (pQCT) bei unerheblicher Strahlenexposition (<

0,1 mSv).

Ein Verfahren wird danach be- urteilt, daß der Normalbereich vom pathologischen Bereich eine scharfe Trennung erlaubt. Von größter Be- deutung muß bei den Uberlappun- gen des Normbereichs mit den pa- thologischen Meßwerten die Anzahl der richtig als pathologisch erkann- ten (Sensitivität) und der als gesund eingeordneten (Spezifität) eines Un- tersuchungsgutes sein. Dies gilt ins- besondere auch für Verlaufsuntersu- chungen, bei denen es infolge von zu großen Meßfehlern zu Fehlbeurtei- lungen kommen kann. Im Vergleich der Sensitivität und Spezifität schneiden in allen bekannten Unter- suchungen aus Gründen der erheb- lich geringeren Meßfehlerbreite die

QCT-Verfahren (Radius und LWS) deutlich besser ab. Unsere jüngsten Ergebnisse belegen die Überlegen- heit der peripheren QCT in der Dia- gnose „Wirbelsäulen-Osteoporose"

im Vergleich zu DEXA. Aus den ge- nannten Gründen wird mittlerweile die DPA selbst von den Inaugurato- ren der Methode und Herstellern der Geräte als überholt betrachtet.

So sehr dies auch wünschens- wert wäre, ist eine konkrete Angabe über das individuelle Frakturrisiko falsch, da es nicht nur vom Meßer- gebnis der Knochenmasse abhängt, sondern von vielen anderen Fakto- ren. Diese Angabe sollte insbesonde- re bei Methoden, die in vivo eine er- hebliche Fehlerbreite aufweisen, un- ter allen Umständen unterbleiben.

Darüber hinaus ist es nicht ausrei- chend, nur die Angabe eines Meß- punktes in einem bunten Protokoll ohne die dazugehörige tatsächliche Fehlerbreite aufzuzeichnen. Leider ist dieses Thema kaum in Form eines Leserbriefs abzuhandeln. Festge- stellt werden muß jedoch, daß es nicht angängig ist, eine Methode, die bereits wieder verlassen wird, als Standardmethode anzupreisen.

Literatur bei den Verfassern

Prof. Dr. med. Wilhelm Börner OA Dr. med. Dipl.-Min.

Peter Schneider Universitäts-Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Josef-Schneider-Straße 2 W-8700 Würzburg

Schlußwort

Die Leserzuschriften sind gera- dezu ein Lehrstück für die Vielfalt der Auffassungen der verschiedenen relevanten Fachrichtungen. Natür- lich kann ich nur über Erfahrungen berichten, die ich selbst mit dem be- nutzten Gerät gesammelt habe. Es kam mir darauf an zu zeigen, wie mit einer bestimmten Methode reprodu- zierbar die Knochendichte in sensi- blen frakturgefährdeten Bereichen (Oberschenkelhals, Wirbelsäule) quantitativ (g/cm 2) gemessen werden kann. Auch das gleich mitausge- druckte Knochenbild ist von hohem Aussagewert, weil es Auskunft dar-

über gibt, ob die Meßstelle an der Wirbelsäule sinnvoll gewählt ist. Ich bedanke mich bei einigen der Leser- briefschreiber ganz herzlich. Ihre Kommentare und ergänzenden Hin- weise sehe ich als wertvolle Berei- cherung meines Artikels an. Das Bessere ist der Feind des Guten.

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.

Emil Heinz Graul

Chefarzt des Zentrums für Nuklearmedizin und Ultraschall- diagnostik im Verbundklinikum der Wicker KG

Fürst-Friedrich-Straße 2-4 W-3590 Bad Wildungen

Karzinomrisiko bei Colitis ulcerosa

Die britischen Autoren berich- ten über ihre Erfahrungen bei 401 Patienten mit ausgedehntem Kolon- befall im Rahmen einer Colitis ulce- rosa; bei denen in zweijährigem In- tervall eine Sigmoidoskopie mit Bi- opsie durchgeführt worden war. Ins- gesamt konnten 4084 Patientenjahre überblickt werden. 22 Patienten ent- wickelten ein Kolonkarzinom, weite- re 12 eine schwere Dysplasie. Die kumulative Wahrscheinlichkeit, ein Karzinom zu entwickeln, wurde mit 3 Prozent nach 15 Jahren, 5 Prozent nach 20 Jahren und 9 Prozent nach 25 Jahren ermittelt. Unter Einschluß der Präkanzerose schwere Dysplasie lauten die Zahlen 4 Prozent, 7 Pro- zent und 13 Prozent. Fünf Patienten verstarben an einem kolorektalen Karzinom; von den verbleibenden 17 wiesen 12 ein Stadium Dukes A oder B auf und konnten kurativ behandelt werden.

Die Autoren empfehlen, bei ei- ner Colitis ulcerosa totalis ab dem 10. Erkrankungsjahr Kontrollunter- suchungen mit Biopsie in zweijähri- gem Intervall durchzuführen.

Lennard-Jones, J. E., D. M. Melville, B. C.

Morson, J. K. Ritchie, C. B. Williams: Pre- cancer and cancer in extensive ulcerative colitis: findings among 401 patients over 22 years. Gut 31: 800-806, 1990.

St. Mark's Hospital, City Road, London EC 1 2PS

Dt. Ärztebl. 88, Heft 13, 28. März 1991 (73) A-1089

Referenzen

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