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Archiv "Psychiatrie: Paradigmenwechsel nachvollziehen" (15.05.1998)

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Academic year: 2022

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mich gemeinsam mit zahl- reichen Experten anderer Fachrichtungen im Hause der KBV unter der Leitung des damaligen Vorstandsmit- glieds Dr. Mohr bemüht, ei- nen Indikationskatalog sowie Qualitätsnormen für die Osteodensitometrie zu erar- beiten. Diese sind leider von der KBV unter Herrn Schor- re nie umgesetzt worden und sind dem Autor offensichtlich auch nicht bekannt. Wenn mit „Osteodensitometrie zur Früherkennung“ ein Osteo- porose-Screening gemeint sein sollte, handelt es sich tatsächlich um eine auch von dem KBV-Beratergremium nicht empfohlene Wunschlei- stung außerhalb der GKV- Leistungen. Die in dem Arti- kel verwendete Ausdrucks- weise ist irreführend und führt im Kontext sicher dazu, daß die Osteodensitometrie

noch tiefer in die Grauzone gerät und nur noch gegen Pri- vatliquidation den wohlha- benderen Patienten zur Ver- fügung gestellt wird.

Prof. Dr. med. Manfred Fi- scher, Städtische Kliniken, Zentrum für Radiologie, In- stitut für Nuklearmedizin, Mönchebergstraße 41-43, 34125 Kassel

Psychiatrie

Zu dem Beitrag „Forensische Psych- iatrie: Sicherheit vor Therapie – der neue Trend“ von Heike Korzilius in Heft 12/1998:

Paradigmenwechsel nachvollziehen

Es ist an der Zeit, daß in der forensischen Psychia- trie der Paradigmenwechsel nachvollzogen wird, der in

der allgemeinen Psychiatrie schon weitgehend zum Ab- schied vom Bild des aus- schließlich durch elterliche Erziehung und soziale Umge- bung krank gewordenen Pati- enten geführt hat. Täter, die ihre Persönlichkeitsstruktur aus sadistisch-aggressiv ge- prägter Sexualität und mi- nimaler Empathiefähigkeit durch entsprechende Verbre- chen dokumentiert haben, werden nicht denunziert, wenn sie als „lebende Zeit- bomben“ charakterisiert wer- den. Die wider alle Erfahrung fortgesetzt behauptete gene- relle Therapiefähigkeit dieser Sexualstraftäter drängt die Frage auf, ob nicht die Angst vor dem Wegbrechen der zu therapierenden Klientel ein Motiv dieser ans Irrationale grenzenden Haltung ist. Die Erfahrung, daß therapeuti- sches Wollen und Handeln an

Grenzen stoßen, haben ande- re Disziplinen wie die Onko- logie längst gemacht – und ih- re Konsequenzen daraus ge- zogen.

Die „ethische Dimensi- on“ einer Verwahrung von verurteilten Sexualstraftä- tern versus „therapeutischen Rücknahmen von Freiheits- einschränkungen“ beinhaltet nicht nur das Leiden der Tä- ter an ihrer eingeschränkten Freizügigkeit, sondern auch ein gerne abstrakt gehaltenes

„Restrisiko“. Dieses Risiko ist konkret das Leiden und qualvolle Sterben von Kin- dern, sei es hier oder in den einschlägigen Ländern der dritten Welt.

Genau deshalb trägt der mitfühlende Tunnelblick auf die Täter den Therapeuten Unverständnis und die Frage nach Mitverantwortung und Mitschuld an den Greuelta-

A-1205 Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 20, 15. Mai 1998 (9)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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A-1206 (10) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 20, 15. Mai 1998

S P E K T R U M LESERBRIEFE

ten ihrer als geheilt entlasse- nen Patienten ein.

Frank Wallner, Schälzigweg 9, 68723 Schwetzingen

Spenden

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Bosnien- Spenden: Nicht immer edle Gaben“

von Rüdiger Meyer in Heft 14/1998:

Herbe Kritik

Die herbe Kritik des Herrn Rüdiger Meyer an den Bosni- en-Spenden ist mir unver- ständlich. Wir wissen alle, daß Haltbarkeitsgrenzen von Me- dikamenten und medizini- schem Material vom Gesetz- geber sehr eng gezogen sind.

Ich denke, die deutschen Trümmerfrauen wären nach 1945 für derartige Gaben glücklich gewesen.

Es ist ein Unding, unseren zum Teil übertriebenen Si- cherheitsstandard auf jede Hilfe bei Krieg und Katastro- phen anzuwenden.

Dr. med. Wulf Rothenbächer, Lange Straße 59, 33378 Rhe- da-Wiedenbrück

DGN

Zu dem Leserbrief „Geringer Nutzen“

von Norbert K. Mülleneisen in Heft 14/1998:

Täglich im Netz

Schon jetzt kann der Nut- zer des Deutschen Gesund- heitsnetzes sich schnell und aktuell über berufs- und ge- sundheitspolitische Nachrich- ten informieren. Texte über aktuelle medizinische Fort- bildung, Informationen zu ärztlichen Rechtsfragen und zu Fragen der ärztlichen Ge- bührenordnung stehen be- reits im Netz. Täglich werden sie erweitert.

Aber man kann nicht alles auf einmal haben: schließlich ist erst seit ein paar Wochen die Probephase des DGN be- endet. Der schnelle Zugriff auf Datenbanken wird den Ärztinnen und Ärzten die Ar- beit erleichtern. Funktionie- rende Schnittstellen zur Pra-

xissoftware, Module zur Ver- kryptung und bundesweite Ortseinwahl zum einheitli- chen Tarif stehen in Kürze zur Verfügung. Schon jetzt sind die Mediziner zunehmend überzeugt: „Dieses ist unser Netz“ – so zumindest formu- lierte es einer der vielen Ärzte, die sich zur Zeit im Lande bei Informationsveranstaltungen in das DGN einweisen lassen.

Zum Schluß die Kosten. Auch da sind Sie offensichtlich nicht richtig informiert: Nicht ein- mal 20 DM brauchen Sie im Monat, um im DGN und im Internet fünf Stunden surfen zu können. Probieren Sie es doch einmal aus – vorausge- setzt, Sie sind Mediziner.

Jürgen Dreher, Ärzteblatt Baden-Württemberg, Jahn- straße 38 A, 70597 Stuttgart

Katastrophen

Zu dem Beitrag „Katastrophenschutz:

Mangelhafte Rahmenbedingungen“ in Heft 14/1998:

Zum Schmunzeln

Während meines Studi- ums war ich in einer SEG ak- tiv. Da wir sowohl Anästhesi- sten als auch Chirurgen in dieser SEG hatten, bot es sich an, eine „kleine Chirurgie vor Ort“ aufzubauen. Die be- nötigte Ausrüstung wurde beim Amt für Katastrophen- schutz beantragt und auch be- willigt.

Angekommen ist dann, aus den eingelagerten Be- ständen des Katastrophen- schutzes, ein gynäkologischer OP, mit zugehöriger Anästhe- sieausrüstung. Diese bestand aus einer Flasche Äther und einer Schimmelbuschmaske.

Alle damals beteiligten Ärzte kannten den Umgang damit nur aus der Literatur, bezie- hungsweise aus dem Meer- schweinchenversuch im Stu- dium. Somit hat das Amt den Titel verdient – nur was der

„Schutz“ im Namen soll, habe ich bis heute nicht verstan- den.

Jürgen Probst, Bruchtorfer Straße 26, 29549 Bad Beven- sen

Referenzen

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