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Archiv "100 Jahre Deutscher Caritasverband: „Engagement für die Gesellschaft“" (21.11.1997)

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dungen über Art, Ausmaß und Zeit- punkt einer vertieften Erschließung insbesondere der Einzelfallakten soll- ten nur gezielt und nach Maßgabe der sich entwickelnden Bedürfnisse der Forschung getroffen werden. So kön- nen Mitarbeiter unterschiedlicher Qualifikation eingesetzt und auch bei der Benutzung erhobene Daten ein- gebracht werden.

Prioritäten: Es wird empfohlen, Protokolle, insbesondere Aufnahme- bücher, Behandlungs- und Untersu- chungsprotokolle sowie Krankenak- ten des Strukturtyps I vorrangig zu er- schließen, letztere jedoch nur band- beziehungsweise faszikelweise. Er- schließungsmaßnahmen, die die Be- nutzung überhaupt erst ermöglichen, haben Vorrang vor solchen, die die Benutzung lediglich erleichtern.

Ebenso hat die Datenerhebung an-

hand geeigneter Findmittel und Pro- tokolle Vorrang vor der Verzeichnung der Einzelfallakten selbst.

Arbeitsteilung: Es wird empfoh- len, die Einzelerschließung auf wenige, einfach zu erhebende Angaben zu be- schränken. Vorrang haben dabei Da- ten, die ihrerseits im Verlauf der Auf- nahme/Behandlung routinemäßig und in standardisierter Form erfaßt wur- den und ohne besondere Qualifikation sowie ohne besonderen Schreibauf- wand erhoben werden können.

Priv.-Doz. Dr. phil. Martin Dinges Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stifung

Straußweg 17 70184 Stuttgart

Der gesamte Text der „Empfehlungen für die Bewertung und Erschließung von Krankenak- ten“ kann beim Autor angefordert werden.

A-3174 (42) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 47, 21. November 1997

T H E M E N D E R Z E I T BERICHTE

„Heute sind wir glücklicher Wei- se so weit, daß wir zur Vereinigung und Organisation unserer charitati- ven Bestrebungen einen Verband für ganz Deutschland in’s Leben rufen“, sagte Lorenz Werthmann, Sekretär des Erzbischofs von Freiburg, zur Gründung des auf seine Initiative ent- standenen Deutschen Caritasverban- des im Jahr 1897. Heute, hundert Jah- re später, hat sich die Caritas zu einem Wohlfahrtsverband mit „fast 25 000 Einrichtungen, mit 465 000 Mitarbei- tern und 59 000 Ausbildungsplätzen entwickelt“, würdigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Prof. Dr. Dr. Karl Lehmann, die Ent- wicklung des Verbandes anläßlich ei- nes Festaktes in Köln.

Doch was der Deutsche Caritas- verband Tag für Tag an praktischer Arbeit leiste, sei in Zahlen gar nicht auszudrücken, stellte Bundespräsi- dent Roman Herzog fest: „Es ist un- verzichtbar für Menschen in schwieri- gen Lebenssituationen.“ Als Beispiel nannte Herzog die innerhalb der ka-

tholischen Kirche nicht unumstrit- tenen Schwangerschaftkonfliktbera- tungsstellen. Mit diesen Diensten könne die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft auch denjeni-

100 Jahre Deutscher Caritasverband

„Engagement

für die Gesellschaft“

gen vermittelt werden, die durch die Kirchen selbst nicht mehr erreicht würden, so der Bundespräsident. Er drückte die Hoffnung aus, daß die Ca- ritas auch weiterhin Mitverantwor- tung dafür trage, daß über die Hilfen in aktuellen Notlagen, Kriegen und Bürgerkriegen hinaus langfristig Strukturen entstehen, die den Men- schen ein Leben in Würde, sozialer Gerechtigkeit und Sicherheit ermögli- chen können.

Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer fand ebenfalls anerkennende Worte. Der Caritasverband blicke auf hundert Jahre „Engagement für die Gesellschaft, für ein aktives Mitein- ander, für Solidarität zurück“, schrieb er in einem Grußwort. Die Caritas stehe für die Stärkung des Bürger- sinns als Fundament einer stabilen und nur mit diesem Bürgersinn le- bensfähigen und lebenswerten Ge- sellschaft. Eine Gesellschaft, die sich dagegen nur auf die fürsorgliche Hand des Staates verläßt, kann nach Ansicht Seehofers nicht gedeihen, da sie die Mitverantwortung der Bürger und privater Organisationen verkom- men lasse. Bischof Lehmann kritisier- te allerdings, daß der Staat zu wenig Rücksicht auf gesellschaftliche Ei- geninitiativen und persönliche Selbst- verantwortung genommen hätte. Sei- ner Ansicht nach hätte er durchaus mehr Gebrauch machen können „von jener freiwilligen Möglichkeit zur Subsidiarität, zur Kooperation und zur entsprechenden Solidarität mit den gesellschaftlichen Wohlfahrtsor- ganisationen“.

Er habe Bedenken, daß die Cari- tas manchmal in der „sehr beanspru- chenden Zuwendung“ für bestimmte fast flächendeckend übernommene Hilfen aufgehe: „Ich denke dabei be- sonders auch an die Führung der Krankenhäuser angesichts der gegen- wärtigen Misere in der Gesundheits- politik.“ Unerbittliche Gesetze des Marktes dürften nicht zu Einbußen an konkreter Humanität führen, for- derte der Bischof. Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Hellmut Puschmann, teilte diese An- sicht: Wie in den vergangenen hun- dert Jahren müsse die Caritas den

„Gedanken der Solidarität nicht nur wachhalten, sondern konkret erfahr- bar machen“. Kli

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