Motivforschung zu umweltgerechtem Verhalten in Zusammenhang
mit Energieeffizienz
Aufgabenstellung
Ziel der Untersuchung ist es, Einstellungen, Motive und Bedenken in Zusammenhang mit klimagerechtem Verhalten und insbesondere
Energieeffizienz zu analysieren:
Welche rationalen bzw. emotionalen Beweggründe sind für die geringe Handlungsbereitschaft in Zusammenhang mit
klimagerechtem Verhalten verantwortlich?
Aufbauend auf den Ergebnissen soll es möglich sein, Ansatzpunkte für die Kommunikation abzuleiten:
Welche Motive gibt es, klimagerecht zu handeln?
Welche Einstellung hat die Bevölkerung zum Thema Klimawandel und Energieeffizienz?
Welche Motive, energieeffizient zu agieren, sollen in der Kommunikation aufgegriffen werden? Welche Argumente sind
diesbezüglich anzuführen?
Warum sind das Bewusstsein für den Klimawandel und die Bereitschaft, dementsprechend zu handeln, gering?
Untersuchungsdesign
30
Tiefeninterviews
Hierbei handelt es sich um offene Gespräche anhand eines Gesprächsleitfadens, mit einer durchschnittlichen Dauer von ca. 1
Stunde
Alle Interviews wurden von Psychologinnen bei uns am Institut durchgeführt, auf Audio aufgenommen und anschließend
transkribiert.
Zusätzliche Tagebuchanalyse
Die Probanden wurden gebeten, VOR dem Tiefeninterview für ca. 1 Woche ein Tagebuch zu führen: dabei ging es darum, sich selbst im
Alltag zu beobachten in Hinblick auf Situationen, in denen man (nicht) energieeffizient agiert
Methode
Zielgruppe
30 Personen
15 Frauen, 15 MännerAlter: 20 bis 70 Jahre
Einkommen und Bildung gestreut
70% leben in Wien, 30% im ländlichen Raum alle fahren einen PKW
Erhebungs-
2. – 18.
alle leben in einer eigenen Wohnung/ in einem eigenen Haus (wobei ca. 1/3 in einem Haus, 2/3 in einer Wohnung wohnen)
Inhalte der Untersuchung
Das Wissen über den Stromanbieter und den bezogenen Strom Die Verwendung von Energie/ Strom im Alltag
Klimawandel
Der Begriff Energieeffizienz
Das Wissen über Klimaziele und deren Erreichung Hinderungsgründe, energieeffizient zu handeln
Beurteilung von Maßnahmen, energieeffizient zu handeln
Welche Maßnahmen lassen sich für die Kommunikation ableiten?
Das Wissen über den Stromanbieter und den bezogenen
Strom
Man kennt zwar den Stromanbieter …
„der ganz normale Anbieter“
„die ganz normalen Wiener E-Werke“
„niederösterreichische Stromversorgung“
Man kennt meist den Stromanbieter.
… man weiß aber meist nicht über die Art des bezogenen Stroms Bescheid
man kann nur diesbezügliche Vermutungen anstellen
wobei man durchaus davon ausgeht, dass auch Atomstrom
enthalten sein könnte
man nimmt an, dass es sich um eine Mischung aus verschiedenen
Stromarten handelt
definitives Wissen ist aber meist nicht vorhanden
„der Weg, den der Strom geht, ist nicht
nachvollziehbar“
„ich habe nicht nachgefragt“
„der ganz normale Strom, den es immer
schon gab“
„keine Ahnung, ist mir auch egal“
„Kraftwerke aus Österreich“
„Strom aus der Steckdose“
„kalorischer Strom“
man geht davon aus, dass der Strom auch aus dem Ausland
importiert wird
„der Markt ist liberalisiert, also wird der Strom hin und her geschickt“
„das ist sicher eine gemischte Sache“
„ich glaube nicht, dass das nur österreichische Qualität ist“
„ich glaube schon, dass da Atomstrom reinfließt“
nur sehr selten/ vereinzelt macht man sich aktiv Gedanken über den Stromanbieter bzw. den bezogenen
Strom
„ich werde zum Verbund wechseln,
weil die günstiger sind und Strom aus
österreichischer Energie haben“
dies vorwiegend aus Kostengründen
„nicht zu 100%
aus Österreich“
„was eingespeist wird, kann ich nicht eruieren“
Man sucht kaum aktiv nach Ökostrom
es ist kein einheitliches Wissen vorhanden, was
Ökostrom ist
der Begriff Ökostrom scheint zwar vom Namen her durchaus bekannt
zu sein
man weiß aber nicht, was darunter genau zu verstehen ist
„Strom, der vom Wasserkraftwerk
kommt“
„Ökostrom ist irgendwie besser“
„Strom aus kleinen Wasserkraftwerken“
Ökostrom
meist hat man sich noch nicht wirklich aktiv damit
auseinandergesetzt, ob man Ökostrom bezieht oder nicht
unterschiedliche diesbezügliche Vermutungen werden geäußert
Obwohl man schon von Ökostrom gehört hat, erkundigt man sich nicht aktiv danach.
„ich weiß nicht, was Ökostrom ist“
„daran habe ich noch nicht
gedacht“
„da wird in Wirklichkeit auch Atomstrom dazugemischt“
„ich denke schon, dass wir Ökostrom haben, aber sicher bin
ich mir da nicht“
„ich glaube nicht, dass ich ihn bekomme“
Analyse/ Fazit:
Das Bewusstsein über die Art des bezogenen Stroms ist gering
obwohl Strom ein wesentlicher Bestandteil des Alltags ist
Strom = Strom
ein Grund hierfür scheint zu sein, dass man als Konsument nicht unterschiedliche Qualitäten von
Strom wahrnehmen kann
macht man sich kaum Gedanken über dessen Herkunft
unabhängig davon, wo er herkommt
Strom ist zur Selbstverständlichkeit geworden, seine Herkunft wird kaum hinterfragt
lediglich die Kosten des Stroms/ der Energie sind für den bei der Verwendung von Strom lassen sich keine Qualitätsunterschiede für den Endverbraucher erkennen
Die Verwendung von Energie/ Strom im Alltag
Energie – der unsichtbare ständige Begleiter im Alltag
Energie/ Strom wird als
Selbstverständlichkeit angesehen:
Energie ist dermaßen in den Alltag integriert, dass man deren Nutzung nicht immer bewusst
lediglich die Kosten des Stroms/ der Energie sind für
Konsumenten den
Das Bewusstsein über den eigenen Energieverbrauch
es werden dabei unterschiedliche Referenzwerte angegeben:
Stromrechnungdie man hat eine geringere Stromrechnung als Bekannte
man vergleicht sich mit Haushalten
mit größerer Personenanzahl
man hat das Gefühl, Strom zu sparen bzw. nicht
zu verschwenden
man setzt teilweise einzelne Maßnahmen, um Strom zu sparen
(z.B. Energiesparlampen) „ich drehe immer das Licht ab, wenn ich aus
dem Zimmer gehe“
man vergleicht sich mit anderen Personen, von denen man annimmt, dass sie
mehr Strom/ Energie verbrauchen
z.B. mit Arbeitskollegen, die täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren
„ich habe nur € 40,-- im Quartal“
„meine Bekannten waschen mehr Wäsche
als ich“
„ich zahle 500,-- im Jahr – meine Bekannten zahlen
das doppelte“
man argumentiert, dass Haushalte mit mehr Personen mehr Energie
benötigen (z.B. Single-HH vergleichen sich mit Mehrpersonen-
HH)
man hat meist das Gefühl, wenig bzw.
durchschnittlich viel Strom zu verbrauchen
Um den eigenen Energie-/ Stromverbrauch abschätzen zu können, orientiert man sich an „objektiven“
Kennzahlen, wie der Stromrechnung oder der Haushaltsgröße.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Energieverbrauch gefühlsmäßig einzuschätzen: hat man etwa das Gefühl, Energie nicht zu verschwenden und die eine oder andere Sparmaßnahme zu setzen
„ich lebe nur mit meinem Kind
alleine“
„ich habe letztes Jahr einiges zurückbekommen“
„ich liege im Mittelfeld – ich lebe nicht sehr energiesparend, brauche
aber auch nicht viel Energie“
„man kann immer etwas mehr leisten, aber ich glaube, dass
ich ganz gut bin“
„ich glaube, ich bin im besseren Drittel“
Klimawandel
Bilder, die man mit Klimawandel in Verbindung bringt
Gletscher gehen Gletscher gehen
zurück zurück
immer mehr immer mehr
Autos auf Autos auf der Straße der Straße
Abgase von Abgase von
Fabriken Fabriken
Flugverkehr Flugverkehr Eisbären, die auf
Eisbären, die auf Eisschollen treiben Eisschollen treiben
Katastrophen, Katastrophen, Überschwemmungen Überschwemmungen
sterbende sterbende Regenwälder Regenwälder
blätterlose blätterlose
Bäume Bäume
Grau in Grau in
GrauGrau
Sehr stark wird mit Klimawandel der Rückgang von Gletschern verbunden. Weiters assoziiert man damit Bilder von Umweltverschmutzung und -zerstörung und ihren Folgen für die Natur. Es handelt sich meist um solche Bilder (z.B. Gletscher, Eisbär),
Das Wissen über Klimawandel
Das Wissen über den Klimawandel ist vorhanden
Man hat schon vom Klimawandel gehört und definiert diesen primär als Temperaturanstieg bzw. Erderwärmung.
Man weiß auch über die Konsequenzen Bescheid: so ist man darüber informiert, dass der Klimawandel negative
Auswirkungen auf die Natur hat.
man führt hier vor allem das Schmelzen der Gletscher und Polkappen an, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels führt.
Sehr häufig hat man das Bild zurückgehender Gletscher vor
Augen bzw. denkt an Eisbären, deren Lebensraum reduziert wird.
weiters werden die zunehmende Hitze (die Sommer werden heißer) sowie unbeständiges Wetter, das in Hochwasser und Stürmen zum Ausdruck kommt, genannt
man geht davon aus, dass durch diese Veränderungen die
Lebensqualität für Mensch und Tier in Zukunft beeinträchtigt sein kann
Fazit: Über den Klimawandel und dessen bedrohliche Konsequenzen weiß man durchaus Bescheid. Man hat von den entsprechenden Fakten schon
gehört.
Man argumentiert daher auf RATIONALER Ebene, dass Maßnahmen gegen
den Klimawandel wichtig sind.
Das Wissen über die Ursachen des Klimawandels
PRIMÄR werden die folgenden Faktoren angeführt:
Treibhaus- gase, CO2
Industrie
die
Umweltverschmutzung im Allgemeinen
Autos, Verkehr
Klimawandel
Die genauen Zusammenhänge, wie der Klimawandel
Sekundär wird das Ozonloch als Ursache angeführt
Über die Ursachen des Klimawandels kann man Auskunft geben
Man sieht primär in den folgenden Faktoren die Hauptverursacher für den Klimawandel:
Industrie
Autos/ Verkehr
die Treibhausgase/ CO2
die Umweltverschmutzung im Allgemeinen
Fazit: Es wird primär großen, entpersonalisierten Einheiten die Schuld am globalen Klimawandel zugeschrieben. Im Vergleich dazu sieht man den
Menschen als einzelnes Individuum („jeder von uns ist dafür
verantwortlich“) deutlich seltener als Verursacher. Dies hat Auswirkungen auf das Ausmaß der erlebten Betroffenheit.
Interessant ist auch, dass man die Verwendung von Strom kaum als Ursache für den Klimawandel anführt. Es fällt schwer, die Verwendung des
(unsichtbaren) Stroms mit negativen Konsequenzen auf die Umwelt zu
verbinden.
Man hat meist schon konkrete Erlebnisse gehabt, die man mit dem Klimawandel in Verbindung bringt
Überflutungen, Unwetter nehmen zu
starke Regenfälle
man hat meist das Gefühl, dass sich das Wetter in den letzten 5 bis 10 Jahren verändert hat
mehr Hitze im Sommer weniger Schnee im Winter, Winter werden wärmer
die Gletscher gehen zurück
die Gewitter werden stärker
es gibt mehr Stürme
Jahreszeiten verändern sich
„es gibt immer mehr Hagel und Gewitter in
Österreich“
„fällt mir beim Wandern auf“
„mein Sohn ist Snowboarder – er hat Angst, dass er in 10 Jahren nirgends
mehr fahren kann“
„die Sommer sind wärmer geworden“
„heute gibt es kein normales Gewitter
mehr“
„tropische Regenfälle“
„die Sonne wird unangenehmer“
„es gibt keinen richtigen Winter
mehr“
„ich habe in meinem ganzen Leben noch
nie so starke Gewitter erlebt wie
letzten Winter“
„es gibt kaum noch Frühjahr und
Herbst“
Man möchte nicht alle Naturkatastrophen auf den Klimawandel zurückführen
Naturkatastrophen gab es auch schon früher
„Umweltkatastrophen gab es auch vor 30 Jahren“
die Berichterstattung hat zugenommen
nicht alle Naturkatastrophen haben ihre Ursache im Klimawandel
ABER
Es besteht vereinzelt Skepsis, ob sämtliche Wetterveränderungen auf einen
„früher wurde nicht so viel darüber berichtet“
„Stürme und Hurricans sind nicht unbedingt durch den Klimawandel bedingt“
Teilweise steht man dem Thema Klimawandel ambivalent gegenüber
Es sind hierfür unterschiedliche Gründe ausschlaggebend
Das Wissen über die Ursachen des Klimawandels
Es ist teilweise Skepsis bzw. Unsicherheit bezüglich der Ursachen feststellbar
es ist nicht immer klar, ob der Mensch dies verschuldet hat oder ob es andere Gründe dafür gibt
man hat von unterschiedlichen Theorien gehört, warum es zum Klimawandel kommt
Klimawandel als ein immer wiederkehrendes
Naturphänomen
Klimawandel als ein vom Menschen
verursachtes Phänomen
versus
?
Unsicherheit: die Frage nach der Ursache ist nicht eindeutig zu beantworten
Unterschiedliche Theorien über die Ursachen des Klimawandels lösen zum einen Unsicherheit aus. Zum anderen führen sie dazu, dass man sich weniger für den
Klimawandel verantwortlich fühlt. Sie dienen auch als Rechtfertigung, sich nicht für
„vielleicht wird uns nur eingeredet, dass wir
Menschen dafür verantwortlich sind“
„vielleicht leben wir zufällig in einer Periode, wo es wärmer
ist“
Es gibt widersprüchliche Meinungen zum Zustandekommen des Klimawandels
Klimawandel als vom Menschen verursachtes Phänomen versus
Naturphänomen
man weiß nicht, welcher Meinung man vertrauen soll
man geht davon aus, dass hinter jeder der beiden Positionen (finanzielle) Interessen stecken
man macht Geschäfte mit dem
Klimawandel aber auch hinter jenen
Argumenten, die Klimawandel als Naturphänomen ansehen, sieht
man finanzielle Interessen was zu Skepsis führt
„die grundsätzliche Debatte, ob der Klimawandel hausgemacht ist oder nicht“
„es ist schwierig zu sagen, wer
recht hat“
„Klimawandel wird bewusst eingesetzt, um die Leute abzuzocken (z.B. Steuern
einführen)“
„die Industriellenvereinigung möchte nicht die Wirtschaft einschränken“
„dahinter steht ein ganzer Industriezweig (Erneuerbare
Energien)“
„beim Ökostrom sagen sie, dass ist gute Energie – das wird sicher sehr stark für
gewinnträchtige Sachen verwendet“
Es gibt keine klaren Beweise, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht ist
man muss auf Experten vertrauen
man kann die Informationen der Experten nicht selbst
nachvollziehen
„ich weiß nicht, wie schnell die
Gletscher wirklich schmelzen“
„ich weiß nicht, ob man das aufhalten kann, dazu fehlen mir Informationen“ die
man kann selbst aufgrund der eigenen Erfahrungen den Klimawandel nicht verifizieren je nach Interessenslage werden unterschiedliche
„Spezialisten“ befragt: z.B. Klimaforscher versus
„Spezialisten der Ölfirmen“
„man sagt, es gibt keinen Schnee mehr – die letzten Winter haben aber
gezeigt: das stimmt nicht“
man zeigt sich teilweise skeptisch
„man kann es selbst schwer nachprüfen“
wobei man teilweise deren Glaubwürdigkeit bezweifelt
Klimawandel ist ein Phänomen, das es auch in der Vergangenheit
gegeben hat
„ich glaube nicht, dass die Sommer immer heißer werden“
Als problematisch hinsichtlich Glaubwürdigkeit ist zu sehen, dass sich die Debatte über den Klimawandel primär auf Zukunftsszenarien konzentriert, die man in der Gegenwart nicht nachvollziehen kann. „Handfeste Beweise“, die die
„das Klima ändert sich über Jahrhunderte“
„es hat auch früher heiße Perioden gegeben und dann
wieder kalte“
„man sollte sehr vorsichtig sein,
wem man vertraut“
„in einem Menschenleben ist
der Klimawandel nicht nachvollziehbar“
„ich kann nicht feststellen, ob
es wirklich immer wärmer
wird“
„wieso soll das so
schnell gehen?“ „ich bin prinzipiell gegen Prognosen“
Auch in der Vergangenheit wurden Umweltthemen thematisiert, die später im Sand verlaufen sind
auch in der Vergangenheit gab es Umweltkatastrophen
(Überschwemmungen, Wirbelstürme)
man geht aber davon aus, dass diese in der Vergangenheit weniger
in den Medien thematisiert wurden
man wurde bereits in der Vergangenheit mit Schreckensszenarien konfrontiert, die nicht
eingetreten sind
„in den 80er Jahren haben alle vom sauren Regen
gesprochen“
„nur hat man nicht viel darüber gehört“
„wird heute mehr thematisiert“
„vor 20 Jahren hat es auch geheißen, dass der saure Regen und das Waldsterben kommen – und das ist auch nicht eingetroffen“
Man geht teilweise davon aus, dass es sich um übertriebene Panikmache hält
man bezweifelt die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung über diese
Thematik
„ich glaube nicht alles, was in den Zeitungen steht“
es wird übertrieben
man bezweifelt daher teilweise etwas die Ernsthaftigkeit des
Problems
„es ist immer ein bisschen Panikmache dahinter und natürlichauch ein bisschen Wahrheit“
„es gibt bestimmt ein bisschen Klimawandel“
„manche Leute wollen sich da nur wichtig
machen“
„wird teilweise
sehr aufgepuscht“ „das ganze wird ein bisschen hochgespielt“
„die Grünen übertreiben“
„ich bin sehr misstrauisch gegenüber den
Medien“
„das ist Panikmache von den Medien, um die Auflage zu
erhöhen“
Definition Klimawandel
Den Probanden wurde eine Den Probanden wurde eine
Definition zum Thema Klimawandel vorgelegt mit Definition zum Thema Klimawandel vorgelegt mit
der Bitte um Stellungnahme und Beurteilung.
der Bitte um Stellungnahme und Beurteilung.
Klimawandel – Definition
Der Begriff „Klimawandel“ steht für das Phänomen der "Globalen Erwärmung“. Während
Klimawandel die natürliche Veränderung des Klimas auf der Erde über einen längeren Zeitraum beschreibt und damit die bisherige Klimageschichte umfasst, bezieht sich die globale Erwärmung auf die gegenwärtige durch Menschen verursachte Klimaveränderung. Eine weitere Erwärmung in der Zukunft wird erwartet, die hauptsächliche Ursache liegt nach dem gegenwärtigen
wissenschaftlichen Verständnis in der Verstärkung des Treibhauseffektes, verursacht durch den übermäßigen Ausstoß von C02 - durch fossile Verbrennung (Erdöl) und den weiteren Ausstoß von Treibhausgasen wie Methan durch die Viehwirtschaft.
Während der vergangenen Jahrzehnte konnte der allmähliche Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere beobachtet werden. Bereits eine Erwärmung von mehr als 2 Grad Celsius hätte wahrscheinlich katastrophale Folgen für Natur und Mensch. Die globale Mittel-Temperatur könnte bis Ende dieses Jahrhunderts sogar um mehr als 6 Grad Celsius steigen!
Mehrere hundert Millionen Menschen wären allein durch den Anstieg des Meeresspiegels bedroht, die Zahl der Todesfälle durch Hitzewellen und Überschwemmungen dürfte drastisch steigen. Ein massives Artensterben ist zu erwarten. Um ein Klima-Chaos abzuwenden, müssen die
Treibhausgas-Emissionen drastisch reduziert werden. Schon heute schmelzen in der Antarktis riesige Eisflächen, Eisbären verlieren ihre Jagdgebiete. In den Alpen tauen Berghänge auf, die bisher ganzjährig gefroren waren. Ortschaften sind durch Rutschungen und Murenabgänge bedroht. Wirbelstürme in der Karibik werden häufiger und stärker. In Mitteleuropa nehmen
Sturmschäden und Überschwemmungen zu. Der Süden Europas wird heißer und trockener. Malaria und andere Tropenkrankheiten treten neuerdings auch in Bergregionen Afrikas auf, wo sie bisher unbekannt waren.
Die Definition Klimawandel
Die meisten Inhalte sind bekannt – insgesamt liefert der Text kaum Neuigkeiten
Der Text ist interessant
ist meist glaubwürdig informativ, aussagekräftig
„das ist das, was man eigentlich immer
in den Medien hört“
„das meiste habe ich schon gehört“
„ist gut erklärt“
„gibt einen guten Überblick“
„ist mittlerweile durch weltweite Ereignisse
bewiesen“
„das ist eine Bestätigung für
mich“
„das habe ich vereinfacht auch so
gesagt“
verständlich
Die Definition Klimawandel
man scheint gegenüber Informationen dieser Art
abgestumpft zu sein
man erlebt den Text meist nicht als schockierend oder
alarmierend
man zeigt sich abwartend es handelt sich um Zukunftsprognosen, die
nicht bewiesen sind
es handelt sich um einen relativ langen Zeitraum (bis Ende des
Jahrhunderts)
Es ist eine besondere Herausforderung, Zukunftsszenarien so zu kommunizieren, ist etwas übertrieben
man bezweifelt etwas die Glaubwürdigkeit teilweise (aber nicht häufig)
kritisiert man die Definition
„wenn was dagegen gemacht wird, kann
man das sicher eindämmen“
„wenn man nichts dagegen unternimmt, kann es in 60 Jahren
schon bedrohlich werden“
„die haben schon in den 80er Jahren gesagt, dass wir in 20 Jahren nicht mehr leben werden, dass es keine Bäume mehr geben wird – nichts davon ist eingetreten“
„man wird sehen, wie es kommt“
„das erlebe ich nicht mehr“
„man ist solche Infos gewohnt“
„es ist leicht übertrieben“
„es könnte sein, aber es
geht sicher nicht so schnell“ „ich glaube nicht, dass wir
in 5 Jahren in Österreich die Malaria haben werden“
„man macht den Leuten ein bisschen Angst, dann
kaufen sie auch die neuen Eiskästen“
„das klingt wie von Greenpeace“
Nur ein paar wenige Inhalte sind NEU
Methangas durch
Viehwirtschaft diese Information ist oft NEU
auch die Info zur
Malaria
wird teilweise bezweifelt es ist teilweise nicht klar, was
genau gemeint ist
ist teilweise neu
man fühlt sich davon aber wenig betroffen
die Unterscheidung Klimawandel – globale Erwärmung
auch diese Unterscheidung ist teilweise neu
die konkreten Angaben zum Ausmaß
der Erwärmung: hat man meist nicht gewusst
„wir sind nicht so unmittelbar davon
betroffen“
„das ist nicht ganz belegt“
„gibt es jetzt mehr Kühe als früher?“
„ob das wirklich etwas ausmacht?“
Die Inhalte der Definition Klimawandel
Treibhaus-
effekt der Begriff an sich ist bekannt auch wenn man nicht immer weiß,
was darunter genau zu verstehen ist
„die CO2 Gase können nicht mehr entweichen und werden zurückreflektiert, deshalb erwärmt
sich die Erde“
Erwärmung um 2 Grad
„ein interessantes Wort – das kennt man – aber man weiß nicht, was es
wirklich bedeutet“
„irgendwas mit der Erderwärmung“
„vielleicht hat das was mit dem Ozonloch zu
tun“
man kann sich zwar durchaus Auswirkungen vorstellen – wobei
man diese vorwiegend nicht in Österreich erwartet
„den Treibhauseffekt könnte man besser erklären“
ein Temperaturanstieg von 2 Grad löst wenig Betroffenheit aus man kann sich teilweise nicht
vorstellen, das dies bereits katastrophale Folgen hätte
Teilweise fühlt man sich von den beschriebenen Auswirkungen nicht betroffen.
„die Polkappen und Gletscher schmelzen – ich weiß nicht, ob
mich das direkt betrifft“
„der Meeresspiegel wird steigen und große Teile des
Landes könnten überschwemmt werden“
„das betrifft uns in Österreich wahrscheinlich weniger“
„das ist nur eine Prognose“
„so übertrieben habe ich es noch nicht
gehört“
„wenn wir weiterhin Gegenmaßnahmen setzen, wird es nicht so katastrophal sein“
Die Inhalte der Definition Klimawandel
6 Grad
Temperaturanstieg Ende des Jahrhunderts
diese Information betrifft nicht das eigene Leben
es ist ein langer Zeitraum bis dahin ein Temperaturanstieg von 6 Grad ist
nicht bewiesen
die konkrete Zahl 6 ist neu man bezweifelt teilweise diese Information, hält man für übertrieben
wird aber dennoch (rational) als bedrohlich erlebt
man fühlt sich davon in Österreich weniger bedroht
wird zwar als hoch erlebt, löst aber dennoch keine Betroffenheit aus:
Hauptgrund dafür scheint zu sein, dass man sich dieses Zukunftsszenario nicht konkret vorstellen kann
Man kann sich die Auswirkungen eines solchen Temperaturanstiegs kaum vorstellen
„Tiere und Menschen werden sich langfristig daran
anpassen“
„vielleicht sind es nur 3 Grad“
„das glaube ich nicht – das wird von grünen Gruppen
in die Höhe gespielt“
„ich halte Hitzewellen nicht
aus“
„wer weiß, ob das wirklich kommt“
„so schnell wird das nicht gehen“
„dann lebe ich nicht mehr“
„die 6 Grad wage ich zu bezweifeln“
„solche Wissenschaftler übertreiben oft: man muss aggressivere Zahlen nehmen, damit die Leute reagieren“
„in Griechenland hat‘s auch um 5 Grad mehr als bei uns und dort leben die Leute auch“
„Inseln in der Karibik werden verschwinden“
„wenn es so ist, ist es sicher schlimm“
„wer sagt das?“
„mein Gott, dann wird es halt um 6 Grad wärmer“
„dann haben wir halt ein Klima wie in der Toskana – eigentlich
angenehm“
Die Inhalte der Definition Klimawandel
Wirbelstürme in der Karibik
Rutschungen, Muren, Über- schwemmungen
man weiß, dass es dies in Österreich gibt
setzt Muren aber meist nicht mit dem Klimawandel in Verbindung
man weiß, dass es häufig Wirbelstürme gibt und auch in der
Vergangenheit gegeben hat man sieht teilweise keinen unmittelbaren Zusammenhang mit
dem Klimawandel
Einzelne Aspekte des Klimawandels kann man nur schwer ursächlich damit in
„hat es schon immer gegeben“
„Ob das mit der Klimaerwärmung zu
tun hat?“
„die kommen auch langsam nach Europa“
„das ist schade, weil ich dort gerne
hinfahre“
„die Leute siedeln sich an den falschen Stellen an“
Die Inhalte der Definition Klimawandel
massives Artensterben
ist durchaus bekannt und wird als negativ erlebt
man weiß, dass es immer wieder zu einem Artensterben kommt man geht aber auch davon aus,
dass sich die Tiere anpassen werden
man erwartet kein plötzliches Artensterben
„das betrifft nicht nur Tiere, sondern
auch Pflanzen“
„die Tiere müssen sich andere Lebensräume suchen
– das gab es früher auch“
„der Eisbär ist sicher anpassungsfähig“
„das müsste dann schon sehr langfristig (mehrere 100
Jahre) sein“
„das ist natürlich schade“
„das gab es schon immer, dass Pflanzen
und Tiere ausgestorben sind“
Fazit:
Die Definition zum Klimawandel
Die Definition liefert Fakten
sie berührt allerdings nicht emotional, sie löst kaum Gefühle der Betroffenheit aus
da man die Relevanz der Informationen für das Leben heutzutage in Österreich nicht erkennt
die Definition müsste daher neben den reinen Fakten auch solche Informationen beinhalten, die „mehr berühren“
auf Österreich mehr Bezug nehmen
mehr darüber informieren, inwiefern sich der Klimawandel auf Einzelpersonen heutzutage auswirken kann/ welche negativen Szenarien sind in der nahen Zukunft vorstellbar?
den Klimawandel nicht nur als globales „anonymes“ Problem kommunizieren,
sondern auch den Einfluss von Einzelpersonen deutlich machen
Fazit:
Die Relevanz des Themas Klimawandel
Industrie Industrie
Verkehr/Autos Verkehr/Autos
Treibhausgase, Treibhausgase,
CO2CO2 Umwelt-Umwelt- verschmutzung verschmutzung
die USA die USA
&
&
China China
Klimawandel
Hier und Jetzt in Österreich Ferne Zukunft/ global
Der Klimawandel als großes globales Problem erreicht emotional nicht die Einzelpersonen in Österreich.
Der Klimawandel löst keine emotionale Betroffenheit aus
„das kann ich selbst „das kann ich selbst schwer nachprüfen“
schwer nachprüfen“
„so schnell wird „so schnell wird es nicht gehen“
es nicht gehen“
„der Anstieg des „der Anstieg des Meeresspiegels Meeresspiegels betrifft mich nicht“
betrifft mich nicht“
viele komplizierte viele komplizierte Begriffe: z.B.
Begriffe: z.B.
„Energieeffizienz“,
„Energieeffizienz“,
„Treibhauseffekt“
„Treibhauseffekt“
„2 Grad mehr – „2 Grad mehr – na und?“
na und?“
„„das ist das ist Panikmache“
Panikmache“
„
„ich schalte eh ich schalte eh immer das Licht immer das Licht ab, wenn ich aus ab, wenn ich aus dem Raum gehe“
dem Raum gehe“
„Umwelt-„Umwelt- katastrophen katastrophen gab es auch vor gab es auch vor
30 Jahren“
30 Jahren“
„
„Klimawandel Klimawandel ist nicht von ist nicht von Menschen Menschen verursacht“
verursacht“
Gründe, warum der Klimawandel derzeit nicht emotional berührt
Es handelt sich um ein Szenario der Zukunft
die Auswirkungen sind derzeit in Österreich nicht spürbar
es wird ein Szenario gezeigt, das nicht den Alltag und das Leben der Österreicher betrifft
Bilder von schmelzenden Gletschern und Eisbären auf Eisschollen betreffen nicht den unmittelbaren Lebensalltag in Österreich
man kann keinen Zusammenhang zwischen diesen Bildern und dem eigenen Leben herstellen und fürchtet daher auch keine
Konsequenzen für das eigene Leben
man wird mit einer Vielzahl an abstrakten Begrifflichkeiten konfrontiert, deren genaue Bedeutung man nicht kennt. Es fehlt weiters das Wissen und das Bewusstsein über globale
Zusammenhänge.
Treibhauseffekt, Energieeffizienz, Kyoto-Protokoll, Ozonloch, CO2 – was ist das GENAU?
Was bedeutet eine Erwärmung von 2 Grad? Mit welchen konkreten Konsequenzen hat man zu rechnen?
der
Klimawandel ist
nicht greifbar
Man sieht sich nicht als Verursacher des Klimawandels
Das Problem wird primär auf einer globalen Ebene gesehen – die Verursacher sieht man daher primär auf einer globalen
Ebene (Verkehr, Treibhausgase, Industrie, Umweltverschmutzung)
auch hier fehlt der Bezug zum eigenen Leben
man sieht wenig Zusammenhang zwischen dem
Klimawandel und dem eigenen Verhalten Grund hierfür ist, dass für Einzelpersonen KEIN UNMITTELBARER ZUSAMMENHANG erkennbar ist: d.h. man kennt nicht die
negativen Konsequenzen des eigenen Verhaltens
man muss erst über die komplexen Zusammenhänge
nachdenken und diese erklären (anhand teils komplizierter Begriffe, wie z.B. Treibhauseffekt)
weiters ist die Energie/ Stromverwendung dermaßen in den Alltag integriert, dass sie als Selbstverständlichkeit
angesehen wird und nicht mehr (auf ihre Umweltverträglichkeit) hinterfragt wird
das Problem- bewusstsein ist
gering
Das Problem Klimawandel wird weiters gerne negiert
Man ist daher besonders empfänglich für solche
Informationen, die den Mensch nicht als Verursacher des Klimawandels sehen.
bzw. man versucht, die Ernsthaftigkeit der Problematik Klimawandel als übertriebene Panikmache
abzuschwächen
man versucht auf diese
Weise, Dissonanz zu
reduzieren
Als problematisch ist zu sehen, dass in der Öffentlichkeit/ in den Medien unterschiedliche Theorien über die Ursachen
des Klimawandels kommuniziert werden
Klimawandel als ein immer wiederkehrendes
Naturphänomen
Klimawandel als ein vom Menschen
verursachtes Phänomen
Das Vorhandensein unterschiedlicher Theorien fördert das geringe Involvement der Einzelpersonen und wird zur Dissonanzreduktion herangezogen.
Man stellt teilweise die Glaubwürdigkeit der Informationen in Frage.
Industrie Industrie
Verkehr/Autos Verkehr/Autos
Treibhausgase, Treibhausgase,
CO2CO2 Umwelt-Umwelt- verschmutzung verschmutzung
die USA die USA
&
&
China China
Klimawandel
Hier und Jetzt in Österreich Ferne Zukunft/ global
Aufgabe der Kommunikation ist es, das globale Problem Klimawandel für Einzelpersonen greifbar und erlebbar zu machen
„das kann ich selbst „das kann ich selbst schwer nachprüfen“
schwer nachprüfen“
„
„so schnell wird so schnell wird es nicht gehen“
es nicht gehen“
„der Anstieg des „der Anstieg des Meeresspiegels Meeresspiegels betrifft mich nicht“
betrifft mich nicht“
viele komplizierte viele komplizierte Begriffe: z.B.
Begriffe: z.B.
„Energieeffizienz“,
„Energieeffizienz“,
„Treibhauseffekt“
„Treibhauseffekt“
„
„2 Grad mehr – 2 Grad mehr – na und?“
na und?“
„
„das ist das ist Panikmache“
Panikmache“
„
„ich schalte eh ich schalte eh immer das Licht immer das Licht ab, wenn ich aus ab, wenn ich aus dem Raum gehe“
dem Raum gehe“
„„Umwelt-Umwelt- katastrophen katastrophen gab es auch vor gab es auch vor
30 Jahren“
30 Jahren“
„
„Klimawandel Klimawandel ist nicht von ist nicht von Menschen Menschen verursacht“
verursacht“
Aufgabe der Aufgabe der Kommuni- Kommuni-
kation kation Aufgabe der Aufgabe der Kommuni- Kommuni-
kation kation
Der Begriff Energieeffizienz
Der Begriff Energieeffizienz ist kein sehr gängiger Begriff
man hat den Ausdruck zwar durchaus schon gehört
Energie + Effizienz
teilweise hat man den Begriff noch
nie gehört „ich kann momentan damit nichts
anfangen“
aber nur vereinzelt weiß man sehr gut über die Bedeutung Bescheid
und kann daher schnell darüber Auskunft geben
häufig muss man erst etwas nachdenken, um die Bedeutung wiedergeben zu
können
man rekonstruiert sie dann meist aus
den Worten:
teilweise hat man davon in Zusammenhang mit dem Kauf
neuer Elektrogeräte gehört
und kann ihn auch nicht definieren
„ist nicht eindeutig“
„Energie ordentlich oder sinnvoll nützen“
„sparsamer Einsatz von Energie“
Der Begriff Energieeffizienz gehört nicht zu jenem Wortschatz, den man häufig verwendet. Es ist daher zu überlegen, wie man diesen Begriff besser in den
„habe ich am Rande schon gehört“
Im Wesentlichen verbindet man Energieeffizienz mit…
energiesparendem Verhalten, Strom sparen
Produkte verwenden, die wenig Energie
verbrauchen Energieeffizienz sieht
man in engem Zusammenhang mit
Technik:
Geräte, die sparsam im Verbrauch sind
Herausforderungen an die Technik
vor allem das Verwenden von Energiesparlampen
wird damit häufig verbunden aber auch andere
energiesparende Verhaltensweisen
man kennt
energieeffiziente Geräte (Kühlschränke, etc.)
werden als teurer erlebt als
„herkömmliche“
Geräte
„mit weniger Energie die gleiche Leistung
bringen“
„alte Geräte verbrauchen sehr viel
Energie“
„die Geräte nicht auf Standby haben“
„nicht gleich die Klimaanlage im Auto
einschalten“
„Waschmaschine und Geschirrspüler nicht
unnötig betätigen“
„ich drehe das Wasser nur auf, wenn ich es brauche“
„das Ceranfeld beim Kochen schon früher abdrehen“
„nicht gleich die Heizung einschalten, wenn es ein
bisschen kälter ist“ „so Auto fahren, dass der Treibstoffverbrauch gering ist“
Energieeffizienz wird primär mit solchen Maßnahmen verbunden, die einen sparsamen Umgang mit Energie ermöglichen: dies betrifft sowohl die
Vergleichsweise SELTEN verbindet man Energieeffizienz spontan mit erneuerbarer Energie bzw. wärmedämmenden
Maßnahmen
Wärmedämmung
Solaranlagen, Sonnenenergie „ist Energie, die sowieso da ist“
Wind- und Wasserenergie „jeder Privathaushalt erzeugt seine Energie selbst – das wäre toll“
Das Wissen über Klimaziele und deren Erreichung
Man hat meist schon von Klimazielen gehört
wobei ein genaues und detailliertes Wissen oft fehlt
man weiß meist, dass es um die Reduzierung des Ausstoßes von CO2 bzw. von Treibhausgasen bzw.
von Schadstoffen geht
die Kyoto Ziele werden teilweise spontan angesprochen
eine Vereinbarung zwischen verschiedenen Staaten zur Verringerung der Schadstoffe
nur selten kann man gar nicht über Klimaziele Auskunft geben man spricht auch davon, dass die Ziele (von manchen Ländern) nicht
eingehalten werden
„im Kyoto-Protokoll geht es um die Verringerung
der Treibhausgase“
„da gibt es in Japan einen Vertrag und da ist was festgehalten“
„Österreich hat unterschrieben –
mehr weiß ich nicht“
„davon habe ich noch nichts
gehört“
„es gibt Länder, die es einhalten, und andere
nicht“
„ich kann kein einziges Ziel konkret
nennen“
„die hält sowieso
kein Mensch ein“ „unsere Regierung macht nichts“
„ich weiß nicht
viel darüber“ „ich habe keine Ahnung, um welches
Ausmaß es sich handelt“
Man besitzt zwar kein differenziertes Wissen über die Klimaziele. Über die
Klimaziele
die Meinungen differieren, was Österreich betrifft
vor allem im Vergleich zu anderen Ländern, wie den USA
oder China
man empfindet es als sehr negativ, dass Länder wie die
USA und China den Vertrag nicht unterschrieben haben
„Österreich ist gut unterwegs“
„Österreich kann die Klimaziele nicht
erreichen“
man hat meist das Gefühl, dass sich Österreich bemüht,
die Klimaziele zu erreichen, allerdings davon noch entfernt
ist
eher selten geht man davon aus, dass Österreich die
Klimaziele erreicht
teilweise kritisiert man, dass Österreich zu wenig unternimmt, um die Klimaziele
zu erreichen
„wir nähern uns zwar an, schaffen die Ziele aber nicht“
„finde das Kyoto Abkommen sinnlos, solange nicht die USA
dabei sind“
„wir sind nicht so schlecht, aber noch
entfernt davon“
„wir halten uns schon dran, aber die
Ziele sind zu hoch“
„wir sind ziemlich weit
davon entfernt“
„in Österreich fühlt sich niemand dafür
verantwortlich“
Es ist kein einheitliches Wissen darüber vorhanden, ob Österreich die Klimaziele
Man sieht es als Aufgabe der Politik an,
Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele zu treffen
Politik soll die Rahmenbedingungen schaffen und die Weichen stellen:
Bewusstsein schaffen, aufklären
Förderungen geben, Anreize schaffen
vor allem bei Privatpersonen Bewusstsein schaffen und aufklären
Unternehmen fördern, die wenig Ressourcen brauchen
informieren, welche Maßnahmen Privatpersonen setzen können
„die Politik muss Maßnahmen setzen, damit man sich daran
hält“
„die meisten Leute lassen sich durch hohe Kosten sehr
schnell einschränken“
Privatpersonen Anreize zum
Energiesparen geben (Bonus, Gutschrift auf die Stromrechnung)/ Förderungen
„mit Geld kommen, das zieht immer“
Energienutzung mit dem Klimawandel in
Verbindung bringen „ich glaube auch, dass die meisten die Energienutzung
nicht mit dem Klimawandel in Verbindung bringen“
eher selten: die Politik soll Firmen dabei unterstützen, in neue Technologien zu
investieren und diese zu fördern (z.B.
Solarenergie, Windenergie)
„es gibt so viele Möglichkeiten, alternative Energien auszuschöpfen,
aber es wird nicht gefördert“
„Alternativen finden“
„nicht rein vom Erdöl oder Erdgas
abhängig sein“
„damit man nicht wegschauen
kann“
Weitere Maßnahmen, die von politischer Seite getroffen werden sollen
Auflagen/
Vorgaben/
Gesetze erarbeiten
Gesetze kontrollieren
Auflagen für den Verkehr erarbeiten vor allem der Wirtschaft/ Industrie sollen Vorschriften gemacht werden
„der größte Verursacher ist die
Industrie“
ABER:
die Auflagen sollen so sein, dass die Wirtschaft darunter nicht leidet„die Bahn sollte billiger als der LKW Verkehr sein“
„Unternehmen dürfen nicht ins Ausland getrieben werden“
man fordert teilweise gesetzliche Regelungen für Privathaushalte
Privatpersonen sollen nicht zu gewissen (kostenpflichtigen) Maßnahmen gezwungen werden
„oft geht es nur mit gesetzlichen Vorschriften“
auf freiwilliger Basis würden nicht alle energiebewusst agieren
soll nicht schmervoll sein, soll nicht viel kosten
„alles, was den kleinen Bürger belastet, wäre schlecht“
ABER:
„der einzelne Bürger leistet nur insofern einen
Beitrag als er Vorgaben bekommt“
„den LKW Verkehr von der Straße auf die Schiene
bekommen“
„im Haushalt ist es auf freiwilliger Basis“
„es wäre unsozial, Privaten vorzuschreiben, wie sie heizen
müssen“
Man fordert zwar gesetzliche Maßnahmen, ist sich aber auch über deren Nachteile bewusst. Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft sowie soziale Fairness sollen
darunter nicht leiden. Es zeigt sich auch hier die Relevanz, Bewusstsein gegenüber
Politische Maßnahmen sollen auf sämtlichen politischen Ebenen getroffen werden
dennoch wünscht man sich länderübergreifende Maßnahmen
(über EU Grenzen hinaus)
man denkt zwar zunächst primär an die Politik in Österreich, an das
Umweltministerium Österreich
EU
Weltpolitik
„die EU gibt den Rahmen vor“
Obwohl man spontan die Verantwortlichkeit zunächst in der österreichischen Politik
Doch auch von der Industrie/
Wirtschaft fordert man Maßnahmen
man fordert Richtlinien/ Auflagen, deren Einhaltung überprüft werden soll man zeigt sich teilweise auch
kritisch gegenüber Auflagen
Eindämmung der Schadstoffe und Abgase bei Fabriken, Einbauen von Filteranlagen
soll gegenüber dem Verbraucher eine Vorbildwirkung haben
soll darüber mehr informieren, welche Maßnahmen die Wirtschaft setzt
Mehr umweltgerechtes Verhalten
Auflagen an Unternehmen
ABER man befürchtet, dass
die Industrie in andere Länder abwandert da man in der Industrie einen Hauptverursacher von
Umweltproblemen sieht
soll eine Vorbildfunktion gegenüber dem Verbraucher haben
„jeder will immer mehr verdienen“
„ich nehme an, dass die Industrie irrsinnige
Auflagen hat“
„die Produktion wird dann nach China verlegt“
„solange die Industrie nichts dagegen tut, kann der Kleine auch
nichts tun“
„die Wirtschaft setzt den Politikern das Messer an,
droht abzuwandern“
Man fordert von der Industrie primär eine Minimierung der Schadstoffemissionen.
Doch auch Privatpersonen sind gefragt,
Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele zu setzen
ABER
man weiß teilweise nicht, welche
diesbezüglichen Maßnahmen Privatpersonen setzen können
prinzipiell hält man den Beitrag jedes einzelnen für durchaus
wichtig
als Maßnahmen führt man beispielsweise an:
man fordert mehr Aufklärung und Bewusstseins-bildung von Seiten der Politik
im Bereich Verkehr, aufs Auto verzichten Mülltrennen
im Haushalt (z.B. Heizung herunterdrehen)
Energiesparlampen
nur selten: bei neuen Häusern Solaranlagen aufs Dach geben, Dämmen
„jeder in Wien soll mit dem Fahrrad fahren“
„was ich dafür tun kann, hat mir ein EU Minister noch
nicht erklärt“
„95% wissen nicht, was sie tun sollen“
„Waschmaschine nur einschalten, wenn sie
voll ist“
„der Einzelne kann im Kleinen sicher sehr viel erreichen, wenn
man das zusammenzählt“
„es bringt angeblich viel, wenn jeder einzelne Haushalt
spart“
Fazit: Klimaziele
Wer ist für das Erreichen der Klimaziele verantwortlich?
Man sieht primär die Politik als verantwortlich für das Erreichen der Klimaziele an.
So soll Politik Bewusstsein für die Wichtigkeit der Klimaziele schaffen
weiters soll sie durch Förderungen Anreize für umweltgerechtes Verhalten geben
aber auch gesetzliche Maßnahmen in Form von Vorschriften werden für relevant gehalten
aber auch von der Industrie erwartet man sich diesbezügliche Maßnahmen
Politik
Industrie
Die Rolle von Privathaushalten/ Einzelpersonen
Auf einer rationalen Ebene hält man den Beitrag jedes einzelnen Privathaushalts für wichtig, um die Klimaziele zu erreichen
dennoch fällt auf, dass das Bewusstsein darüber fehlt, welche Relevanz den Maßnahmen einzelner Personen in Bezug auf das Erreichen der Klimaziele zukommt
es fehlt das Bezugssystem: man weiß nicht, wieviel Energie man im Alltag benötigt bzw. welche Auswirkungen dies auf die Umwelt hat
das einzige Feedback, das man in dieser Hinsicht bekommt, sind die Kosten (z.B. Stromrechnung)
wobei sich diese auch nicht auf die einzelnen Tätigkeiten beziehen (z.B.
wieviel kostet eine Stunde bügeln?)
man hat zu wenig Informationen über die negativen Auswirkungen des
eigenen Verhaltens
Energieeffizientes Verhalten
Man setzt bereits die folgenden Maßnahmen, um Energie zu sparen bzw. energieeffizient zu agieren
Geräte nicht auf Standby
haben
nicht aus Bequemlichkeit
mit dem Auto fahren Licht abdrehen,
wenn man nicht im Raum ist Energiespar-
lampen
„das wurde mir schon als kleines Kind eingebläut“
Geräte abschalten, wenn man sie
nicht braucht
Essen mit der Mikro-
welle auf- wärmen
mit öffentlichen Verkehrsmitteln
fahren Geräte
sparsam nutzen
„der Kühlschrank rennt nicht auf
Hochtouren“
beim Kochen Deckel auf den
Topf geben die Rest-
wärme beim Ceranfeld
nutzen beim
Heizen sparen
beim Wäsche- waschensparen
„Ventilator statt Klimaanlage“
„nicht gleich die Heizung aufdrehen, wenn es kalt
ist“
Energiebewusst einkaufen
„keine Plastiksäcke kaufen, auf den
Transportweg
achten“ Recyceln
„wenn man Sachen recyceln kann, dann
haue ich sie nicht einfach weg“
das Wasser nicht so lange
laufen lassen
„beim WC auf die kleine Taste
drücken“
„duschen statt baden“
energie- effiziente
Geräte
„mein neuer Kühlschrank ist, glaube ich, energieeffizient“
„die Wäsche im Freien trocken lassen – dann
riecht sie besser“
„beim Kochen kann man sehr viel Energie
sparen“
„geht schneller“
„40 Grad reicht, 60 ist wieder mehr Energie“
Primär steht die Kostenersparnis im Vordergrund
es gibt aber auch andere Gründe, warum man energieeffizient agiert
man spart Kosten
Gewohnheitaus
manche Verhaltensweisen hat man sich (seit Kindheitstagen) antrainiert und führt sie daher
automatisch aus (z.B. Licht abdrehen)
bewusster Umgang mit Energie, Energie nicht verschwenden
teilweise wird das
Energiesparen als Wert an sich verstanden – weswegen man
energiesparend agiert
letztendlich steht hinter diesem Verhalten ebenfalls der Vorteil der
Kostenersparnis
Umweltgedankeder steht weniger im Vordergrund, schwingt aber dennoch mit
„man sollte schon bewusst mit Energie umgehen“
es stehen aber auch andere Vorteile im Vordergrund, die nicht die Energieeffizienz betreffen
z.B. Bequemlich-
keit z.B. mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren statt mit dem Auto im Stau stehen
„ich mache das aus Geldgründen“
„um die Rechnung zu minimieren“
„es ist Energie und kostet auch“
Man spart primär aus Kostengründen bei der Energie. Teilweise ist energiesparendes