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Archiv "JAMAIKA: Ärzte gesucht" (04.06.1987)

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Academic year: 2022

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DÄ-TITEL

Zum Titelblatt des Deutschen Ärzteblatts, Heft 8/1987:

Leistungserbringer

Es gibt Ausdrucksweisen, durch die man sich selber dis- kriminiert, und solche, durch die man die diskriminiert, de- nen gegenüber Kollegialität von der Berufsordnung vor- geschrieben ist. Ich denke, es ist sehr schlimm, wenn auf dem Titelblatt des „Deut- schen Ärzteblattes" in Fett- druck geschrieben wird:

„Kassen wenden sich gegen das Überangebot der Anbie- ter".

Die Ärzte sind keine An- bieter. Sie sind Leistungser- bringer. Nach der Berufsord- nung und anderen Gesetzen bietet der Arzt seine Leistung nicht an. Er erbringt die Lei- stungen, die die Krankheit fordert — nicht mehr. Was un- seriöserweise darüber hinaus an Leistungen erbracht wird, wird immer noch nicht „an- geboten".

Diskriminierende Aus- drucksweisen anderer, wie man sie — bedauerlicherweise

— fast professionell im Deut- schen Ärzteblatt und in ande- ren Zeitschriften findet: Der Arzt, der aus den Kenntnis- sen seines Studiums und sei- ner Weiterbildung eine Dia- gnostik und Therapie anwen- det, die nun nicht gerade dem Modetrend der Schulmedizin entspricht, ist noch lange kein „Paramediziner". Die apparative Diagnostik und die chemische Therapie ar- beiten nach ihrer Erkenntnis- und Urteilsmethode, nach ih- rer Wissenschaftsmethode.

Die Psychotherapie hat ihre Wissenschaftsmethode, die Homöopathie arbeitet glei- chermaßen nach einer ande- ren — ebenso wissenschaft- lichen — Methodik, bei der anthroposophischen Medizin ist es genauso. Akupunktur, Psychoanalyse, Psychothera- pie usw. haben eine ihnen zu- gehörige, angemessene er- kenntnis- und wissenschafts- theoretische Grundlage. Wer eine andere Erkenntnistheo- rie und Forschungsmethode

hat als man selbst, ist kein Paramediziner Oder besser:

wenn für den chemischen Mediziner der homöopathi- sche Arzt Paramediziner ist, so ist dem homöopathischen Arzt der chemisch arbeitende Arzt ein Paramediziner — oder?

Wenn ich eine Bitte zum Sprachstil haben darf: wenig- stens das Deutsche Ärzte- blatt sollte nicht von „Famu- lant" und „Famulantin"

sprechen, sondern von „Fa- mulus" und „Famula".

Dr. med. Hanswilhelm Beil, Volksdorfer Damm 34, 2000 Hamburg 67

JAMAIKA

Ein Hilfeersuchen:

Ärzte gesucht

Wir suchen mehrere Kol- leginnen und Kollegen, die einige Monate in Port Anto- nio, Jamaika, im Health Cen- ter als Praktiker arbeiten wollen.

Unser Verein konstituier- te sich vor eineinhalb Jahren aus Ärzten und Zahnärzten, die zum Teil in Jamaika prak- tisch tätig waren oder allge- mein Interesse an Arbeit in medizinisch unterversorgten Dritte-Welt-Ländern hatten.

Vom Konzept her beab- sichtigten wir die Mitarbeit von Niedergelassenen, die sich in etwa vierteljährlichen Turns abwechseln, so daß zwei Ketten aus acht Medizi- nern entstehen, die in zwei- jährigen Abständen in Port Antonio tätig sind. Wir ver- fügen dort über zwei Häuser, eins gemietet, das zweite von der Regierung zur Verfügung gestellt. Unterkunft ist frei, Verpflegung und Flug müs- sen selber getragen, können aber gespendet werden. Wei- terhin suchen wir ein ge- brauchtes EKG-Gerät (6 Kan.) und Mittel . . . zum Beispiel um das Hausdach zu reparieren oder den völlig al- tersschwachen Pick-up zu er- setzen .. .

Dr. med. W. Feldheim, Portland Medical Care, Ise- straße 63, 2000 Hamburg 13 A-1608 (8) Dt. Ärztebl. 84, Heft 23, 4. Juni 1987

Referenzen

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