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Abbildung 6: Ausgeprägte Schleifenbildung der A. carotis intema:
mit farbcodierter Duplex-Sonographie Darstellung einer S-förmigen Schleife (mit konventioneller Doppler- und Duplex-Sonographie war eine ausreichende Beurteilung der A. carotis intema nicht möglich)
Abbildung 7: Farb-Duplex-Darstellung der A. vertebralis zwischen den Querfortsätzen der Halswirbel (C4/5 und C516)
Schleifenbildungen der Gefäße können besser erkannt werden; eine Differenzierung zwischen Gefäß- schleife und Stenose ist mit größerer Sicherheit als mit den konventionel- len Methoden möglich Zahlreiche sonographisch unklare Fälle können mittels Farb-Duplex-Sonographie noch aufgeklärt werden.
Pathologische Befunde in Ge- fäßabschnitten, die im Ultraschall- Schnittbild nicht mehr ausreichend gut darstellbar sind, können mit dem Farbdopplerverfahren unter Um- ständen noch erkannt werden, wie am Beispiel eines Aneurysma der A.
carotis intema beschrieben wurde.
Die Sonographie der Vertebral- arterien ist mit der Farb-Duplex- Technik einfacher geworden und ge- lingt im mittleren Zervikalbereich fast immer; die klinisch wichtige Un- terscheidung zwischen Gefäßver- schluß, vor- oder nachgeschalteter Stenose und Hypoplasie ist mit gro- ßer Sicherheit möglich. Die Strö- mungsrichtung im Gefäß (Steal-Ef- fekt?) kann ohne Kompressionsver- suche eindeutig festgestellt werden.
Die Farb-Duplex-Sonographie ersetzt nicht, sondern ergänzt die konventionelle Doppler- und Du- plex-Sonographie in besonderen Fäl- len. Dazu sollte sie auch – zumindest
den auf Hirngefäßdiagnostik spezia- lisierten Einrichtungen – zur Verfü- gung stehen.
Meinem langjährigen Chef, Herrn Prof.
Dr. Fritz Balzereit, in Dankbarkeit gewid- met.
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, anzufordern über den Verfasser.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Christian Arning Oberarzt der
Neurologischen Abteilung
Allgemeines Krankenhaus Barmbek Rübenkamp 148
W-2000 Hamburg 60
HIV bei Schwangeren und Kindern
Welche Rolle spielt eine mütter- liche Virämie in der vertikalen Über- tragung von HIV, und in welchem Ausmaß tritt eine Virämie im Ver- lauf der verschiedenen Schwanger- schaftsstadien auf? Zur Klärung die- ser Frage untersuchten die Autoren 44 mit dem HIVi-Virus infizierte schwangere Frauen auf das Virus während 47 Schwangerschaften (30 davon beendet, 17 Aborte) und 30 Kinder sowie 12 Föten.
HIV wurde zu gewissen Zeiten während der Schwangerschaft bei 59 Prozent der Frauen im Plasma und bei 83 Prozent entweder im Plasma oder in den mononuklearen Zellen
des peripheren Blutes nachgewiesen.
Bei keinem Neugeborenen wurde zum Zeitpunkt der Geburt HIV iso- liert. Die Mütter zeigten ein signifi- kant höheres Auftreten der Virä- mien während der Schwangerschaft als ihre Kinder bis zu einem Alter von sechs Monaten (p = 0,002); bis zu diesem Zeitpunkt wurde bei 5 (26 Prozent) von 19 Kindern HIV nach- gewiesen.
Bei zehn Föten wurde das HIV weder durch Virus-Isolierung, noch durch in-situ-Hybridisation oder mit der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) festgestellt; die restlichen zwei Föten wurden als positiv ent- weder durch in-situ-Hybridisation oder PCR erkannt; jedoch konnte dieses Ergebnis weder in einem zweiten Organ noch durch andere
FÜR SIE REFERIERT
Untersuchungsmethoden bestätigt werden.
Die Ergebnisse zeigen, daß kei- ne konsistente Verbreitung des HIV über die Plazenta während einer mütterlichen Virämie besteht, und sie weisen darauf hin, daß in den meisten Fällen die Übertragung na- he dem Zeitpunkt oder während der Geburt stattfindet. ing
Ehrnst, A. et al.: HIV in pregnant women and their offspring: evidence for Tate trans- mission. Lancet 338 (1991) 203-20.
Dr. A. Ehrnst, Department of Virology, Central Microbiological Laboratory of the Stockholm County Council, Box 70 470, S-107 26 Stockholm, Schweden.
A-4028 (72) Dt. Ärztebi. 88, Heft 46, 14. November 1991