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Archiv "Thymom - ein klinischpathologischer Uberblick" (28.04.1988)

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Academic year: 2022

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Tabelle 3: Zweite Sure des Korans, Vers 185 (6) Eine bestimmte Anzahl von Tagen sollt ihr fasten.

Wer aber krank oder auf Reisen ist, der faste ebenso viele andere Tage dafür.

Doch wer es schwer vermag,

der soll zur Ablösung einen Armen speisen.

Noch besser ist es für ihn, freiwillig Gutes zu tun.

Es ist aber gut, wenn Ihr die Fasten einhaltet .. . sprechenden Pausen einzusetzen.

Nachts zwischen Sonnenuntergang und Morgendämmerung dürfen sie essen und trinken.

In einem Industriebetrieb, den wir beraten haben, kam es zu einem befristeten Arbeitsplatztausch zwi- schen einigen an Hitzearbeitsplätzen tätigen strenggläubigen Moslems und Arbeitskollegen, die den Fa- stenmonat nicht einhalten. Solche Lösungen werden sich verständli- cherweise nur ausnahmsweise — bei großem Verständnis aller Beteilig- ten — realisieren lassen.

Betriebsärzte sowie Firmen, die Moslems beschäftigen, und nieder- gelassene Ärzte mit islamischen Pa- tienten sollten die während des Ra- madanfastens möglichen Gesund- heitsgefährdungen kennen. Durch entsprechende ärztliche Beratung und Betreuung können unsere Mit- bürger moslemischen Glaubens vor diesen Gesundheitsgefahren ge- schützt werden. Für ältere und kör- perlich geschwächte islamische Ar- beiter hat dies besondere Bedeutung (1, 3, 5, 7).

Betriebs- und Hausärzte, Fir- menleitungen, aber auch die islami- schen Arbeiter selbst wissen häufig nicht, daß bereits im Koran gewisse Dispensmöglichkeiten vom Rama- danfasten ausgesprochen werden (vergleiche Tabelle 3; 6). Die Fa- stenperiode kann im Krankheitsfall auf einen späteren Termin verscho- ben werden. In bestimmten Fällen sind auch „Ersatzleistungen" für das Fasten möglich; zum Beispiel können Moslems stattdessen wäh- rend dieses Zeitraumes für den Le- bensunterhalt einer bedürftigen Per- son aufkommen

Seit einiger Zeit sind in islami- schen Ländern mit einer verhältnis- mäßig ‚liberalen' Orientierung auch für Arbeiter an Hochöfen oder ande-

ren Arbeitsplätzen mit ähnlich schwe- rer Arbeit bezüglich des Ramadanfa- stens Ausnahmeregelungen zugelas- sen worden. Auch für in der Bundes- republik lebende Moslems gibt es der- artige Dispensregelungen (1).

Mit unserem Beitrag möchten wir Möglichkeiten aufzeigen, wie moslemische Beschäftigte in deut- schen Industriebetrieben unter unse- ren Lebens- und Arbeitsbedingun- gen ihre religiöskulturelle Identität bewahren können.

Literatur:

1. Tworuschka, M.: Das Fasten der Muslime im Monat Ramadan. Dt. Ärztebl. 83 (1986) 1275-1276

2. World Christian Encyclopedia (Ed.: D. B.

Barrett), Nairobi—Oxford—New York: Ox- ford University Press, 1982

3. Hussain, F.: Fasten als Heilmittel für physi- sche und psychische Krankheiten. Dt. Arz- tebl. 81 (1984) 334-335

4. Schmahl, F. W.; Pötter, E.; Born, M.; El- madfa, I.: Arbeitsmedizinische Probleme bei Gastarbeitern während des islamischen Fa- stenmonats Ramadan. In: Verhandlungen 24. Jahrestagung Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin 1984, Stuttgart: Gentner, 1984, 451-454

5. Schmahl, F. W.; Metzler, B.; Elmadfa, I.:

Industriearbeit und islamische Religion: Me- dizinische Probleme bei Gastarbeitern. Ver- handlungen Jahrestagung der Deutschen Ge- sellschaft für Sozialmedizn, Bielefeld, 1986, im Druck

6. Winter, L. W.: Der Koran. Das heilige Buch des Islam. 16. Auflage, München: Gold- mann, 1986

7. Maudoodi, S. A.: Weltanschauung und Le- ben im Islam, Freiburg: Herder, 1971 8. Ess, J. van: Islamische Perspektiven. In: H.

Küng, J. van Ess, H. von Stietencron, H. Be- chert: Christentum und Weltreligionen.

München—Zürich: Piper,1984, 119-136 9. Wenzel, H. G.; Piekarski, C.: Klima und Ar-

beit. München: Bayrisches Staatsministeri- um für Arbeit und Sozialordnung, 1980

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med.

Friedrich Wilhelm Schmahl Institut für

Arbeits- und Sozialmedizin Wilhelmstraße 27

7400 Tübingen 1

FÜR SIE REFERIERT

Thymom — ein klinisch- pathologischer Uberblick

Es wurden die klinischen und pathologischen Merkmale bei 283 (147 Frauen und 136 Männern im Alter zwischen 16 und 90 Jahren, Mittel 52 Jahre) an der Mayo Clinic behandelten Patienten mit Thymom untersucht. 46 Prozent der Patienten litten unter einer Myastenia gravis, und bei zehn weiteren Prozent wur- den andere paraneoplastischen Sym- ptome festgestellt.

Die Tumoren waren bei der Operation bei 32 Prozent lokal inva- siv, , einschließlich sechs Prozent mit Metastasen in der Lunge oder Pleu- ra. Postoperativ wurden bei 15 Pro- zent von den Patienten mit Totalex- zision intrathorakale Rezidive fest- gestellt, und bei drei Prozent ent- wickelten sich Metastasen in der Pe- ripherie. 13 Prozent der Patienten starben an dem Thymom und 16 Prozent an Myasthenie.

Die Gesamtüberlebensrate nach fünf Jahren betrug 67 Prozent und nach zehn Jahren 53 Prozent. Die Prognose verschlechterte sich bei Vorliegen tumorbezogener Sympto- me, großem Tumorumfang, lokaler Invasion oder Metastasierung bei der ersten Operation und vor allem in Fällen, in denen im histologischen Bild epitheliale Zellelemente vor- herrschten.

Obwohl „richtige" Thymome aus zytologisch benignen Elementen zusammengesetzt sind, zeigen sie ei- ne Neigung zur lokalen Invasion und intrathorakalen Rezidiven. Sie me- tastasieren allerdings nur selten au- ßerhalb des Thorax. Lng

Lewis, J. E. et al.: Thymoma — A Clinic- pathologic Review, Cancer, Vol. 60 (1987) 2727-2743

Dr. Bernd W. Scheithauer, Mayo Clinic, 200 First Street SW, Rochester, MN 55905, U.S.A:

Dt. Ärztebl. 85, Heft 17, 28. April 1988 (41) A-1185

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