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Archiv "Gut geschnarcht ist halb verloren" (25.02.2000)

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I

n luftigen Höhen werden weitere Gipfelstürme im- mer mühsamer. Der DAX hangelt sich zwar von Rekord zu Rekord, doch wird der In- dex nur noch von den paar Kommunikationswerten nach oben gezogen, während der breitere Markt längst nach- gibt.

So gesehen sind Leute, die auf weitere Kursavancen set- zen und auf ihren Beständen sitzen bleiben oder gar dazu- kaufen, mit ihrer Anlagehal- tung durchaus nicht als kon- servativ einzuschätzen.

Eine solche Börsenphase einfach nur auszusitzen, halte ich nicht für sehr effizient. Ge- wiefteren Anlegern bieten sich durchaus Strategien, an fallen- den Kursen zu verdienen. Mit Puts geht das ganz gut.

Hinter einem Put, einer Verkaufsoption also, steckt zu- nächst nur ein Recht, etwas zu tun (oder zu lassen), und das

hat auch noch innerhalb einer bestimmten Frist zu geschehen.

Beispiel: Ich kaufe einen Put auf Siemens, Basispreis 160 Euro, Laufzeit 2 Monate.

Für dieses Recht bezahle ich heute 18 Euro und kann nun am Ende der Laufzeit (wenn ich will) die Siemens-Aktie (die ich heute noch nicht ha- be) für 160 Euro an der Börse verkaufen. Notieren also am Verfallstag die Siemens bei 170 Euro, werde ich dieses Recht (für 160 zu verkaufen) natürlich nicht ausüben, weil ich die Aktie (die ich noch nicht habe) teurer über die Börse kaufen müsste. Der Ka-

pitaleinsatz von 18 Euro für den Put ist natürlich futsch.

Gesetzt den Fall, Siemens notiert in zwei Monaten aber bei 120 Euro. Dann kaufe ich die Aktie an der Börse für 120 Euro und diene sie sofort dem Putverkäufer für 160 Eu- ro an. Bruttogewinn gleich 40 Euro. Davon ist selbstver- ständlich der Kapitaleinsatz abzuziehen. Der Nettoge- winn ist mit 22 Euro (160 mi- nus 120 minus 18) aber immer noch enorm hoch.

Sie sehen, dass der Um- gang mit Verkaufsoptionen ei- ne wirklich lohnenswerte Spe- kulation sein kann. Vorausset-

zung zum Gelingen dieser Strategie ist zwingend, dass stark fallende Kurse erwartet werden. Bei gleich bleibenden oder nur leicht fallenden Kur- sen empfiehlt sich der Ab- schluss von so genannten Still- haltegeschäften. Börsebius

[72] Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 8, 25. Februar 2000

S C H L U S S P U N K T

Post Scriptum

K

ürzlich schrieb mir Dr. Thomas Wessen- dorf, dass auch die nächste Deutsche Ärzte- meisterschaft wiederum mit dem Kongress für Pneu- monologie zusammenfalle.

Nun ist dieser Kollege zwar ein recht guter Schachspie- ler, doch leider auch jung und ehrgeizig. So verzichtet

er leider auch dieses Jahr auf die Ärztemeisterschaft vom 31. März bis zum 2. April in Bad Homburg, um stattdessen auf dem

Kongress einen Fall zu prä- sentieren.

Dr. Wessendorf beschäf- tigt sich eingehend mit

„nächtlichen, schlafbezoge- nen Atemstörungen“, vulgo Schnarchen. Und diese ha- ben Auswirkungen auch auf kognitive Funktionen. So werde zum Beispiel gezeigt, dass schnarchende Medizin- studenten schlechter bei der Prüfung in Innerer Medizin abschneiden. So weit, so gut beziehungsweise schlecht.

Nun wird es bedenklich:

Der Kollege will seine Untersuchungen auch auf Schachspieler ausdehnen.

Seine Idee: „Das Schach- spiel kann als Beispiel für ei- ne Tätigkeit angesehen wer- den, bei der mehrere kogni-

tive Funktionen vereint wer- den. Wenn nun Schnarchen eine Auswirkung darauf ha- be, sollte man bei Schach- spielern, die regelmäßig schnarchen, eine schlechtere Performance erwarten.“

An dieser Stelle will ich nicht länger verhehlen, dass ich das Deutsche Ärzteblatt gebeten habe, den Termin für die Ärztemeisterschaft immer auf den Pneumonolo- gie-Kongress zu legen. Vor Jahren entschlüpfte mir nämlich besagter Kollege bei einem Schnellschachturnier in verlorener Stellung in ein Remis durch ewiges Schach.

Und was lese ich in der bei- gefügten Arbeit über Schlaf- störungen: „Es steht fest, dass Schnarchen zu Schläf-

rigkeit tagsüber führt.“ Rüh- ren meine sich häufenden Faux pas beim Schachspielen vielleicht von dieser wie das fortschreitende Alter schwer zu therapierenden „nächtli- chen Atemstörung“ her?

Nein, da will ich lieber nicht dran rühren.

Ganz und gar nicht schläfrig agierten bei der letzten Ärztemeisterschaft die Kollegen Hartmann und Töllner.

In einem Parforceritt war der schwarze König Dr. Töllners auf a4 ange- langt. Schwarz droht selbst, mit 1. . . . Dxe4+ beginnend, zu gewinnen, doch Dr. Hart- mann als Weißer am Zug kam ihm mit einem drei- zügigen Matt zuvor. Wie?

Lösung:

Gut geschnarcht ist halb verloren

DR. MED. HELMUT PFLEGER

Börsebius zu Aktien

Strategien für Gewiefte

Nach dem Abzugsschach 1.

c4+!

nahm der schwarze König

mit

1..

..

Kxb4 seine Henkersmahlzeit

zu sich, um nach dem weiteren

2.Db3+

Ka5 3.

Ld2 matt sein Da-

sein für diese Partie auszuhauchen.

Leserservice: Börse- bius-Telefonberatung – Wie an jedem 1. Samstag im Monat können Sie auch am 4. März 2000 in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Diplom- Ökonom Reinhold Rom- bach) anrufen. Wenn Sie also in Finanzdingen der Schuh drückt, wählen Sie bitte die 02 21/

35 15 87. Die Telefonbe- ratung ist kostenlos und ein Service des Deut- schen Ärzteblattes für seine Leser.

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