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Phytosanitärer Beobachtungs- und Meldedienst, PBMD, & WSL (2002). Waldschutz aktuell: Borkenkäfer in Sturmschadengebieten. Wald und Holz, 83(7), 44-45.

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Academic year: 2022

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_ _ _ fQRSTSCHUTZ

Waldschutz aktuell

Borkenkäfer in

Sturmschadengebieten

Der Buchdrucker

(lps typographus)

hat sich im Schweizerischen Mittelland inzwischen bis

ins

Puppenstadium entwickelt. Zurzeit wird kaum mehr Bohrmehl ausgestossen. Mit dem Ausflug der ersten Käfergeneration

ist in

tieferen

Lagen

trotz der Hitzewelle im Juni erst ab Mitte bis Ende Juli zu rechnen, was einem durch- schnittlichen Zeitpunkt entspricht.

Frassgänge des Ungleichen Holzbohrers in Ahorn-Stämmchen.

F

rischer Käferbefall hat sich 2002 vom Randbereich der Sturmschadenflächen zunehmend in angrenzende Bestände ver- lagert. Vielfach tritt der Befall zufällig auf, auch an nicht sichtbar geschädigten Fich- ten 1n Mischbeständen. Oft werden nur Einzelbäume oder kleine Baumgruppen angegangen. Dies macht die Uberwa- chung sowie das rechtzeitige Erkennen und Eingreifen schwierig. Im Mittelland hält sich der diesjährige Befall noch in Grenzen, dies trotz Rekordfangzahlen der Lockstoff- fallen. Im August wird sich zeigen, wie stark sich die Welle der zweiten Käfer- generat1on bemerkbar machen wird.

Im Berggebiet hat der erwartete Ste- hendbefall durch den Buchdrucker erst ncht1g eingesetzt. Hier werden 2002 deut- lich mehr stehende Fichten befallen wer- den als 1m Vorjahr. liegengebliebenes 44 WALD UND HOLZ 7/02

Sturmholz ist nur noch in Ausnahme- fällen fängisch. Verschiedentlich konnte frischer Buchdruckerbefall auch an Föh- renarten festgestellt werden. Betroffen sind neben der Waldföhre auch die Auf- rechte Bergföhre und die Strobe.

In liegengebliebenen Fichtenästen und im Tannenholz haben sich der Kupfer- stecher (Pityogenes chalcographus) und der Krummzähnige Weisstannenborken- käfer (Pityokteines curvidens) vermehrt.

Auch durch diese Arten kam es im Früh- ling an einzelnen Orten zu Stehendbefall.

Gehäuft traten in den letzten Wochen an frisch gepflanzten Bergahornen der Schwarze Nutzholzborkenkäfer (Xylosan- drus germanus) und der Ungleiche Holz- bohrer (Xyfeborus dispar) auf, welche in Jungwüchsen zu Ausfällen führten. An Fichtenpflanzungen wurden Schäden

durch den Grassen Braunen Rüsselkäfer (Hylobius abietis) und den Schwarzen Fichtenbastkäfer (Hylastes cunicularius) festgestellt. Diese Arten haben nach

«Lothar» ebenfalls von günstigen Ent- w1cklungsbed1ngungen profitiert.

Springrüssler und Tannenlaus In verschiedenen Regionen der Schweiz kann an Buchen oberhalb 800 m ü. M. ein auffälliger Blattfrass durch den Buchen- springrüssler (Rhynchaenus fagi) festge- stellt werden. Obschon ein Teil der frisch ausgetriebenen Blattmasse gleich wieder verloren ging, werden die betroffenen Buchen den Befall ohne nennenswerte Probleme überstehen. Stark befallene Bäume werden Ersatzblätter bilden.

Währenddem der Neubefall durch die Gefährliche Weisstannen-Trieblaus (Orey- fusia nordmannianae) in Tannendickun- gen leicht rückläufig ist, hat sich die Weisstannen-Stammlaus (Dreyfusia piceae) in Stangenhölzern und schwachen Baum- hölzern lokal deutlich vermehrt. Stark be- fallenen Bäumen drohen sekundärer Pilz- befall oder Zuwachseinbussen. Zwangs- nutzungen werden nur in Ausnahme- fällen nötig sein.

Eiben mit Nadelverfärbungen Eiben weisen gegenwärtig vielerorts eine auffällige Gelbverf ärbung auf. Be- troffen sind ältere, mehrjährige Nadeln oder alle Nadeln an unterdrückten, unter Lichtmangel leidenden Zweigen. Die dies- jährigen Nadeln sind in der Regel gesund und grün. Diese Verfärbung ist das Resul- tat einer beginnenden, physiologischen Schütte, welche in Einzelfällen durch sekundäre Nadelpilze verstärkt werder kann. Die verfärbten Nadeln fallen ab und die Eiben erscheinen danach wieder ein·

heitlich grün. Diese Nadelschütte ist harm- los, wie Beobachtungen aus vergangener Jahren gezeigt haben.

Blasen an Föhren

An Zweigen oder am Stamm von 7.Wei- und fünfnadeligen Föhren können dieses Jahr häufig die weissen Sporenblasen des Föhrenblasenrostes (Cronartium flaccidum bzw. Cronartium ribicola) gefunden wer- den. Die Blasen sind mit leuchtend gelbem Sporenpulver gefüllt, welches die Blätter der Zwischenwirte infiziert. Bei den 7.Wei·

nadeligen Föhren sind die Pfingstrose und weitere krautige Pflanzen mögliche Zw1·

schenwirte; bei den fünfnadeligen Föhren ist dies die Schwarze Johannisbeere. Be- fallene Äste können grosszügig ausge- schnitten werden. Bei Stamminfektionen sind die Föhren nicht mehr zu retten.

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Dürre Blätter und Zweige an Weiden

Wie bereits im vergangenen Jahr sind die Weiden erneut von diversen Pilz- krankheiten befallen, welche ein Ab- sterben von dünnen Zweigen und ein Vertrocknen der Blätter bewirken. An- gaben zu möglichen Massnahmen finden sich im Internet unter: http://www.

pbmd.ch/weide/weidenschorf.htm Der Pilzbefall verleiht den Weiden ein erbärmliches Aussehen, ohne dass die Weiden im Normalfall daran zu Grunde gehen.

Blatt- und Zweigschäden an Kirschbäumen

Auch an Kirschbäumen wird dieses Jahr Pilzbefall festgestellt. Durch die Blüten in- fiziert der Pilz Monilia laxa die dünnen Zweige, welche daraufhin vertrocknen.

Braune Flecken, welche mit der Zeit aus der Blattfläche herausfallen und Löcher im Blatt hinterlassen sowie starker Blattfall werden vom Erreger der «Schrotschuss- Krankheit» (Stigmina carpophila) verur- sacht. Starker Befall durch diese beiden Krankheiten kann bei jungen Kirschbäu- men zu Ausfällen führen. Vorbeugend sind bei Neupflanzungen Standorte zu meiden, wo häufig hohe Luftfeuchte herrscht, da dadurch diese Pilzinfektionen begünstigt werden.

Phytosanitärer Beobachtungs- und Mel- dedienst PBMD, WSL, 8903 Birmensdorf.

http://www.pbmd.ch

Verschiedene Pilze verursachen gegen-

wärtig eine Zweig- und Blattwelke an

Weiden.

Gelber Sporen- haufen des Föhren- blasenrostes an zweinadeliger Föhre.

WALD UND HOLZ 7/02 45

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