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Waldschutz Aktuell
Buchdrucker: Erste Generation fliegt aus
In den tieferen Lagen des Mittellan- des konnten seit Ende Juni Kronen- verfärbungen an Fichten beobachtet werden, die im Jahre 2001 frisch durch den Buchdrucker (lps typo- graphus) befallen wurden. Hier ist die erste Buchdruckergeneration fertig entwickelt. Nach Beendigung des Reifungsfrasses flogen die Käfer ab Mitte Juli aus und begannen mit der Anlage der Bruten der zweiten Gene- ration. Die Fichtenbestände sind erneut auf frischen Befall intensiv zu kontrollieren.
Nach ersten punktuellen Beobach- tungen und Meldungen der Forstdienste 1st der Befall stehender Bäume in tieferen Lagen bisher recht massiv ausgefallen.
In höheren Lagen um 1600 m ü. M. ist der Stand der Käferentwicklung etwa 3 Wochen später als in den tiefen Lagen.
Der Ausflug der ersten Generation dürfte hier ab August erfolgen. Eine allfällige zweite Generation wird sich nicht fertig entwickeln. Neben dem Grassen Buch- drucker findet sich in höheren Lagen im Sturmholz verschiedentlich auch der Kleine Buchdrucker (lps amitinus). Wie erwartet hat sich, wo noch liegendes bruttaugliches Holz vorhanden ist, der Befall vorerst nochmals auf dieses kon- zentriert. Mit dem Aufrüsten und Abfüh- ren dieses befallenen Holzes kann auch Jetzt noch ein Beitrag zur Senkung der Käferpopulationen geleistet werden. Wo kein liegendes befallstaugliches Holz mehr vorhanden ist, kann auch in höhe- ren Lagen der Befall von stehenden Bäu- men beobachtet werden, wenn auch noch nicht im selben Ausmass wie im Mittelland.
Neben dem Buchdrucker kann auch bei anderen Borkenkäferarten wie dem Kupferstecher (Pityogenes chalcogra- phus) oder dem Krummzähnigen Weiss- tannenborkenkäfer (Pityokteines curvi- dens) ein erhöhter «Käferdruck» festge- stellt werden. So wird Borkenkäferbefall vermehrt auch an geschwächten Zierbäu- men und Spezialkulturen ausserhalb des Waldes beobachtet (Parks, Gärten, Baumschulen, Bonsai-Pflanzen).
Nadelverlust der Fichte
Besonders in der Ostschweiz (Kantone TG und SG) fallen auch in Waldbeständen Fichten mit starken Nadelverlusten auf, welche auf den Befall durch die Fichten-
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röhrenlaus (Liosomaphis abietina) 1m Frühjahr zurückzuführen sind (siehe letz- tes Waldschutz Aktuell). In Gebieten mit einem hohen « Käferdruck » besteht die Möglichkeit, dass diese durch Nadel- verlust geschwächten Bäume bevorzugt durch den Buchdrucker befallen werden
Vermehrtes Auftreten des B lauen Föhrenprachtkäfers
Der Blaue Föhrenprachtkäfer (Phae- nops cyanea = Melanophila cyanea) wird 1n Deutschland und Österreich schon seit längerer Zeit als ein bedeutender Faktor beim komplexen «Kiefernsterben» be- trachtet. Bis vor kurzem wurde dieser m der Schweiz bei ähnlichen Föhrenprob- lemen kaum festgestellt. Seit 1998 wird er nun von Jahr zu Jahr immer häufiger beobachtet.
B lattve rfär bunge n an We ide un d Hagebuche
Seit einigen Wochen kann an Weiden em auffälliges Zweigsterben festgestellt werden. Diese Blatt- und Zweigerkran- kung wird als Weidenschorf bezeichnet und vom Pilz Pollaccia saliciperda hervor- gerufen. Gelegentlich wird das Absterben der Weidenzweige zusätzlich durch einen weiteren pilzlichen Erreger (Marssonina salicicola) verstärkt. Die Folgen der Er- krankung werden meist überschätzt, da die Weiden noch im laufenden Jahr den Blattverlust durch einen zweiten Austrieb kompensieren.
Vereinzelt sind auch Hagebuchen von einer Blatterkrankung betroffen. Diese Blattbräune der Hagebuche wird vom Pilz Monostichella robergei hervorgerufen.
Befallene Bäume erscheinen wie verdorrt
Frauen in der Forstwirtschaft
Blauer Föhrenprachtkäfer, Brutbild der älteren Larvenstadien: Breite, mit «wol- kigem» Bohrmehl gefüllte Gänge im Bast.
und fallen deshalb auf. Die Krankheit an sich ist aber eher harmlos, da nur ein Teil des Blattwerks betroffen ist.
Weitere Angaben und Bilder zur Fichten- röhrenlaus sowie zur Blattbräune der Hage- buche befinden sich auf den PBMD-lnter- netseiten (www.wsl.ch/forest/wus/ pbmd/) unter «Aktuelle Hinweise».
Phytosanitärer Beobachtungs- und Meldedienst PBMD, WSL, 8903 Birmensdorf
Die Forstwirtschaft gehört in der Schweiz zu den am stärksten männerdominierten Berufsfeldern überhaupt Frauen stellen hier weniger als zwei Prozent der Beschäftig- ten, wobei sie auf den höheren Qualifikat1onsstufen stärker vertreten sind als auf den unteren. Wenn Frauen einen forstlichen Beruf wählen, werden sie häufiger Forstin- genieurin als Forstwartin oder Försterin. Eine Studie* des Buwal untersucht die Ur- sachen für die enorme Untervertretung der Frauen in der Forstwirtschaft.
Während der Försterberuf einen Professionalis1erungsschub und damit eine Aufwer- tung erfährt, verliert der Forstingenieur an relativer Attraktivität. Die Forstingenieur- innen begegnen heute aber weder offener Ablehnung noch wird ihnen wegen ihres Geschlechts die berufliche Eignung abgesprochen. Sie werden im Gegenteil als Symbol für die angestrebte Modern1s1erung des Berufs begrüsst. Aber der Zugang insbesondere zum klassischen Kern des Berufsfelds, den öffentlichen Forstverwaltungen, ist er•
schwert. Die Studie zeigt auf, wo und weshalb Frauen benachteiligt sein können, und weist auf Mittel und Wege zur Verbesserung dieser Situation hin.
• Die Broschüre kann für Fr 12 -beim Buwal bezogen werden Fax 031 324 02 16 oder E-Mail docu@buwaladmin eh