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Archiv "Was hat die Drogenbekämpfung bisher gebracht?" (27.03.1980)

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Academic year: 2022

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Aufsätze . Notizen

Der Bundesminister für Jugend, Fa- milie und Gesundheit hat am 16. Ja- nuar 1980 ein Aktionsprogramm zur Bekämpfung des Drogen- und Rauschmittelmißbrauchs herausge- geben, das sich wirklich lohnt, ge- nau gelesen zu werden. Man muß es wohl als eine Aktivität verstehen, die nach dem Scheitern so vieler Pläne und Programme der Drogenbe- kämpfung einen neuen und ver- stärkten Schwung geben soll. Wenn dort zu Anfang erwähnt wird, ein ständiger Arbeitskreis der Drogen- beauftragten habe sich am 22. Sep- tember 1971 konstituiert und habe bisher 43 Sitzungen abgehalten, so stellt sich die Frage, was denn in all diesen Sitzungen und Jahren er- reicht worden sei. Man liest dann weiter auf Seite 7, die Drogensitua- tion habe sich seit 1971 verändert und seit 1978 verschärft, vor allem sei die Zahl der Drogentodesopfer gestiegen, erheblich angestiegen.

Zu dieser Tatsache werden allerlei Erklärungen abgegeben, die aber im einzelnen nicht recht überzeugen können. Ob wirklich das drängende und „günstige" Angebot in Heroin so wichtig ist, wie es dort dargestellt wird, möchte ich so ohne weiteres nicht berechnen.

Die erste Frage an den Minister lau- tet, wie er denn das Wirken des Ar- beitskreises in all den Jahren beur- teilt, nicht in Detailfragen, etwa dem

Erfolg der politischen, polizeilichen oder juristischen Aktivitäten, son- dern im zentralen Punkt: der Vor- beugung des Süchtigwerdens. Auf Seite 28/29 wird zwar über Präven- tion gesprochen, gesundheitliche Aufklärung erwähnt, jedoch hätte man gerade hier gerne etwas mehr gewußt. Ob und wie haben sich die- se Maßnahmen in der Vergangen- heit ausgezahlt? Nur dann könnte man entscheiden, ob die Fortset- zung lohnt. Wenn es an einer Stelle heißt, Informationsbroschüren für unterschiedliche Zielgruppen hätten eine hohe Akzeptanz gezeigt, so würde ich aus medizinischer Sicht dahinter ein dickes Fragezeichen machen; mir ist völlig unklar, wie man hier eine objektive Erfolgskon- trolle anstellen kann.

Die zweite Frage geht dahin, ob man sich genügend klar geworden ist über die tieferen Wurzeln des Süch- tigwerdens. Es wird zwar ausge- führt, die Ursachen für den Drogen- mißbrauch junger Menschen seien vielfältig; Mißbrauchsverhalten sei nur eine Form abweichenden Ver haltens, welches sich auf dem Hin- tergrund einer gestörten Persönlich- keitsentwicklung und/oder einer be- sonderen Konfliktsituation ausbil- den könne. Mißbrauchsverhalten sei als ein „psychisches Notsignal" zu verstehen, mit dem auf eine Lebens- situation hingewiesen werde, die da- Raucherentwöhnung

nicht raucht, eine positive Motiva- tion aufzubauen, zu verstärken und als Grundlage für das spätere Nicht- rauchen zu festigen. Dies kann häu- fig ohne weiteres mit einer der zuvor genannten Modalitäten — entspre- chend der psychosozialen Struktur des Patienten — zum Ziele führen.

Wenn rein wirtschaftliche Momente zum Nichtrauchen motivieren, soll- ten auch diese gelten und sinnvoll in die Gesundheitserziehung einge- baut werden. Da bekanntlich das Geld, das man bislang für das Rau- chen verwandt hat, am Ende des Jahres doch nicht zur Verfügung steht, sondern anderweitig ausgege- ben wurde, sollte man mit Hilfe eines festen Planes und Ziels die einge- sparte Summe für einen Zweck ver- wenden, bei dem gesundheitliche, entspannende und lebensfördernde Momente im Vordergrund stehen.

Eine Reise, ein Sportgerät, ein ge- meinsames Unternehmen mit Freun- den zur Steigerung der körperlichen Fitness sollten hier von seiten des

„Entwöhners" empfohlen werden.

Diese wenigen Beispiele, die ver- ständlicherweise beliebig zu erwei- tern und dem Einzelfall anzupassen sind, sollen zeigen, daß Gesund- heitserziehung und -bildung im Rah- men der Raucherentwöhnung als ei- ne unter positiven Aspekten meist spielerisch erlernbare und erfahrba- re Conditio sine qua non für einen bleibenden Nichtraucherstandpunkt angesehen werden kann. Daß hier- bei nichtrauchende Lehrer, Psycho- logen, Seelsorger und nicht zuletzt Ärzte als Leitbilder und „Gesund- heitserzieher" in Aktion treten soll- ten, dürfte aus dem eben Gesagten klar ersichtlich und verständlich sein.

Literatur und Testunterlagen beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med.

Karlheinz Woeber

Chefarzt am Luisen-Hospital Deutsche Gesellschaft zur Förderung

der Rehabilitation e. V.

Im Grüntal 59 5100 Aachen

FORUM

Was hat die Drogenbekämpfung bisher gebracht?

Eine Kritik am Aktionsprogramm zur Bekämpfung des Drogen- und Rauschmittelmißbrauchs

Walter Geller

Die bisherige Bekämpfung des Drogenmißbrauchs hat sich, das ergibt sich auch aus dem Aktionsprogramm der Bundesregierung, auf die sekundären Quellen und Auswirkungen beschränkt konzentriert.

Nötig wäre es aber, schon den Anlässen zum Protest und zu frühen Fehlentwicklungen nachzugehen.

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Aufsätze - Notizen Drogenbekämpfung

von betroffene junge Menschen al- lein nicht glauben bewältigen zu können. Weiter wird festgestellt, es lasse sich kaum schätzen, wie groß der Anteil junger Menschen sei, die in ihrem Sozialisationsprozeß ge- stört sind und die teilweise nur sub- jektiv empfundene, objektiv gar nicht registrierbare Probleme kriti- schen Ausmaßes haben. Da etwa 25 Prozent der Einschulungskinder als verhaltensgestört anzusehen seien, könne man daraus einen Hinweis bekommen auf die anzunehmende Größenordnung der als „potentiell gefährdet" einzustufenden jungen Menschen.

Man wird dazu sagen können, daß diese Ausführungen ihre Bedeutung haben, doch vermißt man weitere Ausführungen zu der Behauptung, die Ursachen seien vielfältig, zumal hier nicht die Wurzeln selbst, die Störungen der Persönlichkeitsent- wicklung und die Entstehung der Konfliktsituationen angesprochen werden, sondern die sekundären Symptome, Verhaltensstörungen, Verstimmungszustände, Frustra- tionsintoleranz usw. für Ursachen genommen werden. Davon später.

Für die sozialen Defizite, für die psy- cho-sozialen Störfaktoren in der Entwicklung des einzelnen, für Iso- lierung und Desorientierung, die in sehr unterschiedlicher Gewichtung miteinander verwoben diese Situa- tion bestimmen, bringt der Bericht- erstatter wenig Interesse auf, ob- wohl später unter 4.7. einer Reihe von flankierenden psychohygieni- schen Maßnahmen zumindest doch wohl Zweckmäßigkeit und Wirksam- keit zugebilligt werden soll.

Wenn es dann weiter heißt, auf dem Hintergrund dieses Befundes (wel- ches?) werde erkennbar, daß „dro- genspezifische vorbeugende Maß- nahmen" nur begrenzten Einfluß ha- ben könnten, weil mit ihnen die Grundproblematik nicht gelöst wer- den könne, so will ich diesen Sätzen voll zustimmen und nur dahin ein- schränken, daß die Grundproblema- tik der Drogensucht für den Minister eine andere ist wie für mich. Dazu möchte ich zunächst einiges sagen.

Werner Wagner hat einmal erklärt, in Sucht zu verfallen beruhe auf einer Lebensgeschichte, die jeweils in Sicht kommen und bleiben müsse, sollten zutreffende Antworten auf das Fragen nach dem Wesen der Sucht möglich sein oder werden. Es geht nicht um die Sucht, sondern um den Süchtigen und seine Ge- schichte.

Wo liegen die Wurzeln der Konfliktsituationen?

Ich möchte behaupten, daß das ewi- ge Gerede über Einordnungsstörun- gen und Konfliktsituationen dem tieferen Nachgraben in der „Ge- schichte" hinderlich ist, daß man sich allzu schnell mit solchen Kenn- zeichnungen begnügt und die Hauptfrage unterläßt, wo denn in der

„Geschichte" die Wurzeln für die Konfliktsituationen und Einord- nungsschwierigkeiten liegen. In dem vorliegenden Bericht wird an einer Stelle darauf hingewiesen; es heißt dort, der Zeitpunkt der Ein- schulung sei für die Therapie von Verhaltensstörungen schon zu spät, es seien vorschulische Untersu- chungen zu empfehlen. Tatsächlich haben sicher viele Kinder mit sechs Jahren schon ihre Lebensgeschich- te, denken Sie nur an die Kindesmiß- handlungen, an die Nöte von Trin- kerkindern, an die Anpassungs- schwierigkeiten geistig oder körper- lich behinderter Kleinkinder. Man sollte aber über der Geschichte nicht vergessen, daß sie auch von Faktoren gestaltet wird, die den nor- malen Verlauf von vornherein verän- dern oder bremsen, etwa eine frühkindliche Hirnschädigung. Vor allem wird man betonen müssen, daß hier Konfliktsituationen sehr viel leichter entstehen können, daß sie aber nicht von Sozialpädiatern oder Schulpsychologen angegan- gen werden sollten.

Konfliktsituationen, Verhaltensstö- rungen und Mißbrauch von Rausch- mitteln sind keine Erscheinungen der neueren Zeit, man suchte nur anders als die heutige Jugend damit fertig zu werden. Schon Wilhelm Busch meinte: „Wer Sorgen hat, hat auch Likör!"

Man kann also sagen, daß bis in die Anfänge unseres Jahrhunderts der Alkohol das Rauschgift war, wenn man vom Opiumrauchen einmal ab- sieht, das sich aber bei uns in Euro- pa nicht so recht einbürgern wollte.

Die Erfindung von Morphium, dem dann ganze Generationen von Töch- tern mit chemischer und pharmako- logischer Verwandtschaft folgten, wirkte sich zwar nach dem 1. Kriege für einige Zeit aus, doch waren hier die gesetzlichen Vorschriften und Behinderungen des Bezuges hinrei- chend, um weitere Ausbreitung zu verhüten, eine solche Sucht konnten sich nur Ärzte und andere reiche Leute leisten.

Da die älteren Jahrgänge eindeutig überwogen, war der Jugendalkoho- lismus kein Problem, er wurde es erst, als die Rauschmittel der letzten Jahrzehnte verknappt wurden. Über- haupt ist z. B. durch die amerikani- sche Prohibition erwiesen, daß Sucht nicht durch Verknappung ein- geschränkt werden kann, es finden sich dann schon Möglichkeiten, auf eine andere Suchtform oder meinet- wegen einen Mißbrauch umzustei- gen. Für unsere Zwecke sollte man sich vorhalten lassen, daß es nicht wirksam gegen Sucht oder Süchtig- werden ist, wenn man den einen Stoff für illegal erklärt, während sich andere anbieten. Zur Suchtbekämp- fung trägt es nicht bei, wenn die Gelehrten sich darum streiten, wel- ches Mittel schädlicher sei, wir ha- ben ja mit Methadon und Cannabis genügend Testfälle erlebt.

Es bleibt zu klären, warum unsere jungen Menschen sich dem Rausch- gift und nicht oder nur teilweise dem Alkohol zugewandt haben. Wahr- scheinlich sind es verschiedene Gründe. Da ist einmal der äußere Aspekt, das abstoßende Gebaren des Besoffenen, die Rohheit des Trinkers. Dagegen wirkt der Rausch- giftanfänger sehr viel gesitteter, auch später weniger depraviert, ab- gesehen von den Extremfällen. Da ist das „Amerikanische", das Neue aus der Neuen Welt, das Schicke und Modische des Marihuana, das mit Haschisch zusammen die Ein- stiegdroge darstellt oder meinetwe-

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Aufsätze • Notizen Drogenbekämpfung

gen revolutionären Anstrich gibt. Da ist das Neue, das Geheimnisvolle, das zu verbreiten gewisse Verdiener nicht müde werden lassen, insbe- sondere die erwünschten oder er- warteten Rauscherlebnisse. Auch früher hat man es schon versucht, Morphinisten auf Alkohol umzustel- len; der Erfolg war mäßig.

Nun, man sollte die jungen Leute befragen und eine ehrliche Antwort erwarten, sonst sind alle Berechnun- gen mit Neugier und Trostbedürfnis falsch. Es bleibt sowieso offen, wie- weit man sich auf Prozentzahlen für Erfolg und Mißerfolg verlassen kann, etwa auf die Schätzzahlen auf Seite 5 des Situationsberichtes. Im- merhin werfen solche Vergleiche et- wa zwischen den einzelnen Ländern oder Regionen eine Menge neuer Fragen auf; das Resümee steht auf Seite 6, es heißt dort, daß alle diese Angaben kein klares Bild ergeben.

Um hier weiter zu kommen, sei emp- fohlen, auch dort den echten Wur- zeln nachzugraben.

Im übrigen ergeben sich Widersprü- che, wenn einmal behauptet wird, der erleichterte Erwerb von Heroin sei wesentlich verantwortlich für die festgestellten Steigerungsraten, dann aber vermutet wird, die über- proportionalen Steigerungsraten in Gebieten mit amerikanischen Garni- sonen seien nicht durch die leichte Verfügbarkeit im Umkreis der Streit- kräfte zu erklären. Die vielen Unklar- heiten auch bei den Begleitumstän- den geben eine Erklärung dafür, daß man auch in der Hauptsache noch arg „schwimmt", wenn man wirksa- me Maßnahmen vorschlagen oder Erfolgschancen prüfen will.

Es ist eindeutig festzuhalten, daß Klärung und Bekämpfung der tiefe- ren Ursachen des Mißbrauchs und des Süchtigwerdens auch geeignet sind, diesen Unklarheiten im Umfeld der mißbräuchlichen Benutzung von Drogen besser als bisher abzu- helfen.

Es wurde oben schon gesagt, daß Konfliktsituationen, Verstimmungs- zustände, Fehlverhalten, Anpas- sungsschwierigkeiten und Ratlosig-

keit der Jungen nicht die ersten Ur- sachen sind, daß vielmehr davor Veränderungen, Störungen liegen, die diese Anlässe zum Süchtigwer- den auslösen oder bedingen. Die Frage sei offengelassen, ob heute mehr als früher Anlaß gegeben ist, zu solchen Störungen zu tendieren.

Natürlich drängt sich die Meinung auf, dies sei der Fall, wenn immer wieder darauf hingewiesen werden muß, die Drogenwelle klinge noch keineswegs ab, obwohl schon er- schreckend hohe Prozentzahlen er- reicht wurden.

Drogenmißbrauch — eine Protesthaltung

Freedman hat sich einmal ausführ- lich zu der Frage geäußert, in wel- cher Form und Ausdehnung der He- roinmißbrauch als Protesthaltung der Jugendlichen verstehbar sei, es empfiehlt sich sehr, seinen Gedan- ken ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als es heute bei den Zwistigkeiten zwischen Psychoana- lyse und Psychiatrie, ja sogar zwi- schen den einzelnen Schulen der Psychotherapeuten geschieht. Nach dem Kongreßbericht über eine Ta- gung in Hannover von Stucke (DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Heft 3/

1980) liegen hier Probleme in jeder Art und Menge vor; wobei man für unser Thema nur feststellen kann, daß die Auswirkungen all dieser Dif- ferenzen der Bekämpfung des Dro- genmißbrauchs vielerorts im Wege stehen. Das macht sich auch im Ak- tionsprogramm der Bundesregie- rung geltend.

Die Bedeutung einer weltweiten Pro- testhaltung der Jugend für den Miß- brauch von Drogen läßt sich natür- lich nicht in Prozentzahlen ausdrük- ken, doch beweisen die praktische Erfahrung und ehrliche Aussagen von Süchtigen, daß diese Bedeu- tung erheblich ist. Sicherlich sind Beobachtungen, wie sie Peyrefitte in den USA machte, in mehr oder weni- ger abgewandelter Form weltweit gemacht worden, wobei bemerkens- wert ist, daß Regierungsformen wie in Moskau oder Peking offenbar er- heblich weniger Protest und damit Süchtigkeit zu erleben scheinen.

Leider liegen hier keine sicheren und vergleichbaren Zahlen vor, so daß sich auch dazu viele Fragezei- chen ergeben.

Protest gegen Altes, Hergebrachtes, angeblich Einengendes oder Reak- tionäres ist nichts Neues, es hat wohl nie eine Zeit ohne Protest vor allem der Jungen gegeben. Das Neue ist die Härte und der Umfang des Protestierens, dessen eine Wur- zel sicher einer unabdingbaren und weltverbessernden Überzeugung entstammt, dessen andere Quelle aber in einer sturen und geltungs- süchtigen Konfrontationshaltung zu suchen ist, die von vielen Seiten, Schule, Universitäten, politischen Wirrköpfen und einer gewissen Schriftstellerei angeheizt werden.

Auch manche Regierung tut man- ches, die Einstellung der „jungen Generation" zu stützen, es bedarf dazu keiner neuen Beweise in der Form von Antielterngesetzen.

Wenn aus einer Protesthaltung her- aus gehascht wird, ist zunächst der Protest wichtiger als das Haschen, wenn man den Ursachen auf den Grund gehen will; davor aber steht die Frage, was den Protest weckt und unterhält. Dann erst mag man sich ein Bild machen, ob Aufklärung und Gesundheitserziehung hier wirksam eingesetzt werden können oder nicht.

Es kann nicht bestritten werden, daß die ältere Generation einschließlich der Ministerialbürokratie nicht nur dem Protest, sondern dem ganzen Verhalten der Jugendlichen ratlos gegenübersteht. Je nach der politi- schen Einstellung äußert man sich verschieden zum Gammeln, zur Ver- wahrlosung in Kleidung und Haar- tracht, aber auch zum Protest und zur mißbräuchlichen Benutzung der gefährlichen Drogen. Es muß ein- leuchten, daß damit der demokrati- sche Rechts- oder Sozialstaat un- glaubwürdig geworden ist, er dok- tert an den Problemen herum wie ein Kurpfuscher, der nur seine Wun- dertränklein kennt, er hält sich an Thesen und Hypothesen, die zumin- dest fragwürdig sind, wie etwa an die Unfähigkeit der Eltern, Erzie-

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Aufsätze • Notizen Drogenbekämpfung

hung zu praktizieren; Vater und Mut- ter wird dann auch die Schuld zuge- messen, wenn der Sprößling weder in der Schule noch im Beruf weiter- kommt, wenn also die soziale An- passung mißrät.

Lorenz, der bekannte Verhaltensfor- scher meint dazu: Wenn einem Her- anwachsenden der Anschluß an die Tradition der eigenen Kulturgruppe nicht gelingt, sucht er nach Ersatz.

Junge Leute im Stadium dieser Su- che nach „Idealen" werden leicht Opfer jeder Demagogie, die in der Technik, ihren Zwecken dienende Ersatz-Ideale zu fabrizieren, nur all- zu erfahren ist. Dem unbefriedigten Bedürfnis nach Gruppenzugehörig- keit und gruppenvereinigenden Ri- ten entspringen eine ganze Reihe von Erscheinungen, die wir bei der jetzigen Jugend beobachten kön- nen, u. a. gewisse Formen der Rauschgiftsucht. Die Frage, was den Anschluß verhindert, steht offen; tat- sächlich läßt sich nicht übersehen, daß er offensichtlich überdurch- schnittlich mißlingt. Die sozialen Folgen dieses Mißlingens werden im Aktionsprogramm angesprochen, wenn man den Arbeitgeber fast fle- hentlich angeht, es doch mit einem Gescheiterten, einem angeblich ge- heilten Süchtigen zu versuchen. Daß die Heilung einer Sucht auch heute noch zu den schwierigsten Proble- men jeglicher Heilkunst gehört, sei nur nebenbei erwähnt. Welche Rolle Fehlverhalten und Konfliktsituatio- nen beim Mißlingen des Anschlus- ses haben, bedarf der Klärung im Einzelfalle; sicher sind sie sowohl Henne als auch Ei. Der verpaßte An- schluß ist eine Konfliktsituation und gibt Anlaß zu einem Fehlverhalten, etwa zum Verbrechen; anderseits kann das Fehlverhalten, etwa Träg- heit und Dummheit, den Anschluß verhindern, eine Konfliktsituation die Anpassung stören oder behin- dern. Welcher Ausweg gewählt wird, ist aber nicht von diesen Unterschie- den abhängig; neben der „Ge- schichte" und der Charakterstruktur sind hier vor allem äußere Umstände bestimmend.

Kommt ein Kind in der Schule nicht mit, so gerät es nach meiner Auffas-

sung in eine Konfliktsituation, die u. a. für viele Jugendsuizide verant- wortlich gemacht werden kann. An- dererseits kann sich fehlende Nest- wärme schlecht auf das Schulver- halten auswirken, womit dann eine sekundäre Konfliktsituation ge- schaffen wurde. Im ersten Falle wäre den Gründen des Schulversagens mit ärztlich-pädagogischen Künsten nachzugehen, im zweiten Falle emp- fiehlt es sich, die häuslichen und sonstigen soziologischen Verhält- nisse mit soziopsychologischen Mit- teln zu klären.

In den Protestfällen liegt die Lösung der offenen Fragen in der Erfor- schung des Hintergrundes der Pro- testhaltung, eine eminent politische Aufgabe! Es geht darum, sich deut- lich zu machen, das pragmatische Ausweichen zu vermindern und da- durch ganz bestimmte Konfliktsitua- tionen zu verhüten.

Was bietet die Gesellschaft eigentlich dem Ex-Fixer?

Es kann nicht geleugnet werden, daß die Antidrogenkampagne mit leeren Händen den Drogenabhängi- gen entgegentritt. Auf die Frage ei- nes jungen Kollegen, was denn den Abhängigen geboten werden könne, wenn sie das Haschen und Fixen unterließen, antwortete Kielholz, er könne Gesundwerden und Gesund- bleiben anbieten, womit das ärztli- che Angebot umrissen ist. Was aber bieten Staat und Gesellschaft, was bietet die Lehre in Schule und Be- rufsausbildung, die Erziehung und die Belehrung in den Medien und den Universitäten? Es kann nicht ge- nügen, die Drogenabhängigkeit als ärztlich-psychologisches Problem zu bezeichnen; auch die anderen Beteiligten müssen bieten, vor allem die reibungslose Einordnung in die Tradition der eigenen Kulturgruppe.

Dazu reicht es nicht hin, zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten und Be- ratungsstellen anzubieten, viel wich- tiger ist es, die Bereitschaft zur Wahrnehmung dieser Möglichkeiten zu vermitteln, denn daran mangelt es am meisten. Es bleibt auch zu bedenken, daß das ständige Aus-

spielen der Jungen gegen die Alten, das vor allem von gewissen psycho- therapeutischen Schulen betriäben wird, die Anpassung und Einord- nung verhindert, da diese Einord- nung von vornherein abgewertet wird als reaktionär oder antiprogres- siv oder wie die Schlagwörter alle heißen. Zu bieten wäre vor allem ei- ne feste Wertskala, die es jedem Jungen gestattet, sich zu orientieren und nicht in ausweglose Konfliktsi- tuationen zu geraten.

Man muß es den verantwortlichen Stellen für die Drogenbekämpfung überlassen, sich zu diesen Punkten etwas einfallen zu lassen, vor allem aber die eigene Haltung in Vergan- genheit und Zukunft zu überdenken, damit klar wird, wann und wo man sich allzusehr auf Hypothesen und Spekulationen verlassen hat, die in falsche Richtungen wiesen und noch immer weisen. Bei aller Abnei- gung gegenüber anti-individualisti- schen, sozialistischen Modellen soll- te eben die monomane Idee nicht allein bestimmend sein, die „Selbst- verwirklichung" zu behindern, sei der eigentliche Grund allen Übels.

Jede Gesellschaftsordnung fordert Anpassung an ihre Regeln; das zu- mindest kann uns der Osten wieder deutlich machen.

Selbstverwirklichung durch Zerstörung der Gesellschaft?

Dieses Wort von der „Selbstverwirk- lichung" erscheint heute wie die Aufforderung zur Zerstörung der Gesellschaftsordnung, wie sie nun einmal gegeben und durch die Mehrheit der Demokraten gutgehei- ßen worden ist. Dieser Aufforderung entgegen sah sich Staat und Gesell- schaft sozusagen genötigt, Beste- chungsversuche zu machen, Mitbe- stimmung fast schon im Kindergar- ten, Herabsetzung des Wahlalters, Ausbildungsmöglichkeiten über je- den Bedarf hinaus.. Daß hier der rechte Weg verfehlt wurde, zeigt sich besonders evident, wenn bei ei- ner Arbeitslosigkeit von Hunderttau- senden ein fühlbarer Facharbeiter- mangel besteht oder abwechselnd über Lehrermangel und Lehrer- schwemme geklagt wird. Die Liste

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Drogenbekämpfung

kann fortgesetzt werden. Eine alte Redensart besagt, es gehe etwas weg wie sauer Bier; es fragt sich, ob die vielen Angebote dort wie sauer Bier ankommen, wohin sie ge- schickt wurden, eben bei den jun- gen Menschen. Es ist nie gut, wenn der Staat nicht zu seiner eigenen Gesellschaftsordnung steht; plant er Änderungen, so sollte er nicht nur danach schielen, sondern wirklich vorgehen, sonst schadet er seiner eigenen Glaubwürdigkeit. Es darf als wissenschaftlich bewiesen ange- sehen werden, daß dadurch Fehlver- halten der Jungen und Konfliktsitua- tionen vorprogrammiert werden, was die verstärkte Drogenabhängig- keit deutlich beeinflußt.

Was ich mit dem Ausdruck der Wohlfahrtsintoleranz bezeichnen möchte, sei Ihnen an dem Beispiel der Mitbeteiligung bei Krankheitsko- sten erläutert. Da alle Welt gewohnt ist, fremde Hilfe in allen Lebensla- gen in Anspruch zu nehmen, kann es niemand wagen, gegen diesen Stachel zu löken; schon die paar Pfennige Rezeptgebühr sind eine Provokation. Da man vergessen hat, die Alten zu fordern, sind die Jungen natürlich nicht bereit, diese Forde- rungen ihrerseits anzunehmen. Da die Gesellschaft aber auf Geben und Nehmen beruht, beschwört die er- weckte Begehrlichkeit nach mehr Lebensqualität Konfliktsituationen herauf, zumal das Verlangen nach immer weniger Arbeit eng damit ver- knüpft ist.

Weniger Arbeit und mehr Freizeit schaffen neue Probleme und Aufga- ben für die Planer der besseren Le- bensqualität, aber auch für die Ju- gendlichen, denen sie in unter- schiedlicher Weise gerecht werden.

Da für die Freizeit gewisse Status- symbole unabdingbar sind, ergeben sich dazu noch Finanzsorgen, die einen weiteren Grund für Konfliktsi- tuationen abgeben, Fehlverhalten begünstigen, etwa Automatenknak- ken oder dealen. Es mindert diese Wohlfahrtsintoleranz keineswegs, wenn man ihr nur einfach Rechnung trägt, etwa die Entziehung vom Rauschgiftmißbrauch von Freiwillig- keitserklärungen abhängig machen

will, mit denen nach der Erfahrung allzu oft Schindluder getrieben wird.

Man läßt sich für ein paar Tage her- bei, verlangt dann aber die sofortige Entlassung, widrigenfalls!

Stationäre Einrichtungen zu wenig effektiv

So ist der Vorschlag des Aktionspro- gramms, für gewisse Spezialfächer weitere stationäre Einrichtungen zu schaffen, zumindest insoweit frag- würdig, als die bisherigen Einrich- tungen sich als zu wenig effektiv er- wiesen haben, die neuen also zu- mindest ihr Konzept überdenken müßten. Inwieweit ambulante Be- handlungszentren leistungsfähig sind, hängt weitgehend von den zu- ständigen Behandlern ab, woran es offensichtlich mangelt, wie sich aus den Punkten 4.6-4.9 auf Seite 30 des Aktionsprogramms ergibt. Außer- dem besteht kaum Übereinstim- mung über wirksame und unwirksa- me Methoden, bzw. über die Qualität im einzelnen, etwa bei Anfängern oder hartgesottenen Fixern. Es ist nicht erst neueren Untersuchungen zu verdanken, daß wir um die Ge- fährdung wissen, die durch das ent- täuschte Suchen nach Solidarität, nach Autonomie, nach Hedonismus und nach Spiritualität gegeben ist, wie der Berichterstatter offenbar an- nimmt. Um die genannten Punkte durchzugehen, sei darauf hingewie- sen, daß die Solidarität heute eben leichter durch gemeinsamen Dro- genmißbrauch praktiziert werden kann als anderweitig. War z. B. der Sport eine Zeitlang Weg und Mög- lichkeit, so muß das Profitreiben nur abschreckend und abtötend wirken, zumal Sport zu betreiben heute wie im römischen Zirkus Fan sein be- deutet. Auch die Teilnahme an welt- anschaulichen oder parteizentrier- ten Gruppen zielt nicht auf Solidar- ität ab, sondern auf Profilierung zum Aufstieg, Intrigen um die Image-Ge- staltung, Wettkampf im lautstarken und egoistischen „Selbstverwirkli- chen". Es kann niemand erstaunen, daß solch Treiben kaum Solidarität vermittelt.

Was die Autonomie betrifft, so kann hier vor allem der Schwache und

Selbstunsichere keine Durchsetz- kraft entfalten, er wird einfach an die Wand gedrückt und dadurch ja si- cher frustriert und in Konfliktsitua- tionen gedrängt, u. a. auch zu illega- len Drogen, womit wir vom Bericht zum Hedonismus übergeleitet wer- den.

Was der Berichterstatter meint, ist die Suche nach Hedonie, nicht nach Hedonismus, der ja eine bestimmte Einstellung beinhaltet, die nicht ge- sucht wird, sondern entweder vor- handen ist oder nicht. Der Hedonis- mus ist aber nicht etwas, was nur die Jugendlichen bedrängt, sondern un- seren ganzen Wohlfahrtsstaat be- herrscht, einschließlich der Politi- ker, die zu diesem Thema immer neue Versprechungen machen, an- gefangen von den Steuern bis zur Entspannungspolitik. Hedonie ge- winnt man auf verschiedene Weisen, u. a. durch viel Geld, das man zwar nicht essen und trinken, wohl aber verfressen und versaufen, sogar ver- spritzen kann. Da aber die moderne Hedonie viele Aspekte hat, u. a. Au- to, Mofa, Eigenheim usw. kommt es zu einer Kumulierung von Geldsor- gen, woraus sich ergibt, daß der He- donismus eine Einstellung ist, die nicht nur Freude sucht, sondern auch Konflikte findet. Die Suche nach Hedonie ist allgemein mensch- liches Streben, das moderne Umfeld ist aber mit vielen Konfliktanlässen gespickt, zu denen auch das Suchen nach Autonomie, sprich Unabhän- gigkeit von Vaters Geldbeutel, kommt. Verbindet sich aber das Streben nach Autonomie mit dem Verlangen nach sogenannter Selbst- verwirklichung, so wird die Sache kritisch, wenn dieses Verlangen den Traditionen der „Kulturgruppe" wi- derspricht. Die Erfahrungen der Ver- gangenheit lassen sich nicht ohne weiteres durch ein paar wirre Emo- tionen aus einer grundsätzlichen Protesthaltung ersetzen; also resul- tieren Fehlverhalten und Irrwege.

Was das Suchen nach Spiritualität betrifft, so ist das Fremdwort in die- sem Zusammenhang unverständ- lich, wenn dazu nicht der Kommen- tar eines jungen Suchenden gelie- fert wird. Daß gerade in diesem Um-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 13 vom 27. März 1980 847

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Aufsätze -Notizen

Es hat sich im Laufe der Jahre her- auskristallisiert, daß alte oder behin- derte Menschen, schön gruppiert und kategorisiert, in entsprechen- den Anstalten oder Wohnheimen un- tergebracht werden. Damit wird ei- ner unerwünschten Gettobildung und manchmal auch Konfrontation Vorschub geleistet. Das angestrebte Servicehaus soll ein Wohnhaus sein mit behindertengerechten Mietwoh- nungen, in denen die Behinderten mit ihren Angehörigen, zusammen mit nichtbehinderten Menschen, wohnen und leben können. Gedacht ist hier in erster Linie an Menschen, die trotz ihrer Behinderungen relativ selbständig und nur auf gelegentli- che Hilfen angewiesen sind. Ebenso Menschen, die sich allein zu unsi- cher fühlen, obwohl sie objektiv nur geringe Hilfe benötigen.

Bewohner eines Servicehauses, wie es die Bundesarbeitsgemeinschaft propagiert, sind neben nichtbehin- derten in erster Linie körperbehin- derte Menschen mit ihren Angehöri- gen oder Partnern. Es müssen be- hindertengerechte, das heißt, roll- stuhlfähige Wohnungen mit entspre- chenden Einrichtungen angeboten werden. Und zwar nicht irgendwo an der Peripherie, sondern möglichst mitten in einem Stadtteil oder in ei- ner Ortschaft, um auf diese Weise auch die Behinderten am allgemei- nen sozialen Leben teilhaben zu lassen.

Wenn es sich bei den konzipierten Servicehäusern auch nicht um

Wohn- oder Pflegeheime im her- kömmlichen Sinne handelt, so kann doch — wie schon der Name sagt — auf einen gewissen Service nicht verzichtet werden. Ein Bereit- schaftsdienst rund um die Uhr muß gewährleistet sein. Ebenso natürlich die erforderliche ärztliche Versor- gung. Medizinische Bäder, Massa- gen, Krankengymnastik, Wundver- sorgung müßten ebenso gewährlei- stet sein wie beispielsweise die Ver- abreichung von Medikamenten, In- jektionen, Katheterisierung und an- deres. Wohlverstanden, alles nur als Angebotsleistung. Es handelt sich um abgeschlossene Wohnungen und nicht um Heime oder Sanato- rien; wenn auch gewisse Parallelen nicht auszuschließen sind. Wün- schenswert wäre die Zusammenar- beit mit einer Sozialstation, sofern vorhanden. Auch entsprechende Freizeitangebote, wie etwa ein Schwimmbad und/oder eine Sauna, ein Fitneßraum wären durchaus wünschenswert.

Wer soll das bezahlen?

Um die Verwirklichung von „Ser- vicehäusern" in breiterer Streuung zu ermöglichen, wäre die Erarbei- tung allgemeiner Kriterien und Emp- fehlungen erforderlich, die den Bau und Betrieb von subjektiven und ört- lichen Verhältnissen unabhängig werden lassen. Solche Hinweise lie- gen bereits vor, und zwar in dem Heft Nr. 21 der von der „Bundesar- beitsgemeinschaft Hilfe für Behin- Drogenbekämpfung

kreis die schlimmsten Schäden für die Reifung und geistige Entwick- lung der jungen Menschen zu su- chen und auch zu finden sind, darf als bekannt vorausgesetzt werden.

Dagegen ist viel weniger bekannt, wie man diesen Mängeln unter den heutigen politischen und weltan- schaulichen Verhältnissen abhelfen könnte, zumal sich ja das Rad der Entwicklung nicht zurückdrehen läßt. Wenn zu diesem Punkte vor al- lem die Philosophen angesprochen werden, so kann man zunächst nur feststellen, daß sie ihrer Aufgabe bisher sich nicht gewachsen zeig- ten. Die Gesellschaft oder in ihrer Vertretung der Staat hat noch nicht verraten, was er anzubieten ge- denkt, zumindest bisher nicht deut- lich gemacht, daß er hier anbieten könne.

Meine Absicht ist es, eindeutig fest- zustellen, daß die bisherige Be- kämpfung des Drogenmißbrauchs sich auf die sekundären Quellen und Auswirkungen konzentriert hat, daß es mir aber erforderlich erscheint, daß der Kampf früher einsetzte, bei den wirklichen Quellen, mit anderen Worten bei den Anlässen zum Pro- test und zu den Fehlentwicklungen vor allem bei den Reifungsprozes- sen. Das Wie, Wann und Was steht noch offen. Die Wichtigkeit der Pro- blematik wird doch genügend deut- lich, wenn von ca. 25 Prozent verhal- tensgestörten Kindern gesprochen wird, die dann die potentiellen Dro- gensüchtigen werden. Niemand kann bestreiten, daß die Rolle der Drogen als „Problemlöser" nach al- len bisherigen Anstrengungen uner- schüttert geblieben ist, sollte das nicht Anlaß geben, die ganze Dro- genbekämpfung einmal neu zu überdenken und sich vor allem von zweifelhaften Hypothesen und Er- klärungsversuchen zu lösen?

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Walter Geller Facharzt für Neurologie und Psychiatrie

Am Bürgerpark 8 5300 Bonn-Oberkassel

FORUM

Servicehäuser für Behinderte

Kurt-Gerhard Islar

Die „Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte e. V.", Düssel- dorf, Dachorganisation für über dreißig Behindertenhilfs- und Selbst- hilfeorganisationen, hat einen bemerkenswerten Vorschlag gemacht und damit an die Initiative von Privatpersonen, Gruppen und Kommu- nen appelliert: Es sollen „Servicehäuser" geschaffen werden.

Referenzen

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