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Archiv "Projekte: Nachahmer gesucht" (27.11.2009)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 48

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27. November 2009 A 2395 tuellen Lage veröffentlicht (Druck-

sache Nummer 16/14137). Darin weisen verschiedene Kassenärztli- che Vereinigungen (KVen) auf „er- hebliche Probleme“ hin, die nach wie vor mit der Entlassmedikation aus Krankenhäusern bestünden.

Ein Wunsch: mehr Generika schon in der Klinik

Insbesondere seien Patienten oft auf teure und auf zu viele Arzneimittel eingestellt. „Im Krankenhaus wer- den häufig die Blutverdünner Clo- pidogrel und Aspirin verordnet“, sagt Christopher Schneider von der KV Westfalen-Lippe. „Niedergelas- sene Ärzte würden da eher zum wirkstoffgleichen und preisgünsti- geren Generikum greifen.“

Im Krankenhaus würde bei ei- ner Therapie mit einem Blutver- dünner aus rein prophylaktischen Gründen meist auch ein Protonen- pumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantozol verordnet, beides

operation haben Damp und KBV ge- schlossen. Aber mit Leben füllen müssen ihn die Partner vor Ort. Dar - an hat, vorsichtig gesagt, nicht jeder Interesse.

Gibt es erfolgreiche Vorhaben?

Almeling: Ja. Aber vieles läuft ehr- lich gesagt unabhängig von der KV.

Da finden sich einfach Praktiker, die miteinander arbeiten wollen.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Almeling: Unsere Ostseeklinik Kiel wollte die urologische Abteilung aus- bauen. Der Geschäftsführer nahm Kontakt zu einer Gruppe niedergelas- sener Urologen auf. Die Zusammen- arbeit läuft, weil es interessierte An- sprechpartner auf beiden Seiten gibt – und ein klares wirtschaftliches Inter - esse. Aber auch die Qualität der Ver- sorgung hat sich verbessert. Patienten erhalten zum Beispiel rascher Termi- ne in der Klinik, weil die operieren-

den niedergelassenen Urologen nun einen ganz anderen Zugriff auf unse- re OP-Kapazitäten erhalten haben.

Arbeiten nicht auch Niedergelassene als Chefärzte für Kliniken der Damp?

Almeling: Doch, in unserer Stral- sunder Klinik. Wir wollten die Ka- pazitäten in der Endoprothetik aus- bauen und wussten, dass es drei en- gagierte Orthopäden aus belegärzt- lich tätigen Praxen gab. Die haben wir gefragt, ob sie gleichzeitig chefärztlich tätig sein wollen. Die Orthopäden fanden das spannend, weil sie davon ausgehen, dass man in Zukunft sowieso ein Standbein im ambulanten wie im stationären Bereich haben sollte. Diese Ko- operation läuft seit drei Monaten.

Und ein erfolgreiches Kooperationspro- jekt mithilfe einer KV?

Almeling: In Schleswig planen wir mithilfe der KV ein Projekt zur bes-

seren Betreuung von Herzinsuffi- zienzpatienten.

Für etwas Neues sind meist nicht alle zu begeistern. Eine KV kommt aber schnell in Schwierigkeiten, wenn sie nur einige Ärzte bei bestimmten Pro- jekten unterstützt.

Almeling: Ja, das ist ein großes Hindernis. Dabei könnten KVen sich gut an dem Wandel beteiligen und Modelle unterstützen, auch Vertragsideen ausarbeiten, die dann einzelne übernehmen. Statt- dessen kooperieren einzelne Nie- dergelassene, schließen Verträge mit Kliniken und werben dann mit den Vorteilen. Das kann eine KV nicht unterstützen. Aber so läuft es. Es wird in Zukunft niedergelas- sene Ärzte geben, die mit ihren Verträgen besser überleben können

als andere. ■

Das Interview führte Sabine Rieser.

Das erste Kooperationsabkommen zur besseren Verzahnung von ambulanter und stationärer Ver- sorgung hat die KBV Ende 2005 mit der Sana-Kli- niken AG geschlossen. Es folgten die SRH-Klini- ken, die Allgemeine Hospitalgesellschaft AG, die Damp-Holding AG und die Rhön-Klinikum AG.

Dass es bislang nur Vereinbarungen mit privaten Anbietern gebe, habe in erster Linie praktische Gründe, sagt Dorothy Mehnert, KBV-Referentin für diesen Bereich. Einheitliche Konzernstrukturen be- günstigten gemeinsame Projekte. Kommunale Klini- ken hingegen seien sehr unterschiedlich aufgestellt.

„Es ist relativ schwierig, die beiden Sektoren zu verzahnen“, meint Mehnert. Doch einige positive Beispiele gelungener Projekte gibt es:

Nach und nach macht eine strukturierte Weiter- bildung unter Beteiligung aller Akteure vor Ort Schule. Sana beispielsweise fördert im Rahmen der KBV-Kooperation in Absprache mit den KVen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Hol- stein sowie den Landesärztekammern den haus- ärztlichen Nachwuchs. Es gibt für angehende All-

gemeinmediziner inzwischen Infoflyer, Musterver - träge und ein Curriculum. Andere KVen haben Interesse an dem Basismaterial angemeldet.

Die Rhön-Klinikum AG arbeitet im Rahmen der Kooperation ebenfalls an besseren Weiterbil- dungsstrukturen. So wurde beschlossen, die För- dergelder für angehende Allgemeinmediziner aus dem Initiativprogramm nicht zu deren regulärer Bezahlung einzusetzen. Das übernimmt Rhön; die Fördermittel können die Ärzte in Weiterbildung für zusätzliche Qualifikationen ausgeben.

Darüber hinaus gibt es mancherorts Fort- schritte bei Vorhaben wie dem zur besseren Ab- stimmung der Arzneimittelverordnung oder zum Aufbau eines gemeinsamen EDV-Portals. Mehnert ist optimistisch, dass mehr und mehr Kooperatio- nen anlaufen werden. Gesetzliche Vorgaben wie zum Beispiel die sektorenübergreifende Qualitäts- sicherung würden die gemeinsame Sache beför- dern: „Durch eine geregelte Kooperation von am- bulantem und stationärem Bereich kann man hier

viel erreichen.“ Rie

PROJEKTE: NACHAHMER GESUCHT

P O L I T I K

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