Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
scheidungskontrolle im Koma, bei Beatmungspatienten und Schädel- Hirn-Traumen.
Gynäkologie
Erweiterte abdominale und vaginale Hysterektomien, Inkontinenz, De- szensus und vesikovaginale Fistel- operationen, radikale Vulvektomien.
Aus klinischer Sicht geben wir dem Cystofix-Katheter wegen des gerin- gen Infektionsrisikos gegenüber der transurethralen Dauerkatheterbe- handlung den Vorzug. Wir haben bis jetzt bei 50 Patienten zwischen 3 Ta- gen und 3 Monaten den Urin mit dem Cystofix-Katheter suprapu- bisch abgeleitet, ohne daß schwere Harnblaseninfekte oder Steinbildun- gen aufgetreten sind.
Weiterhin entfallen die Komplikatio- nen der männlichen Harnröhre wie Spätstrikturen oder die oft unerträg- lichen Kathetertenesmen. Zur supra- pubischen Urinableitung braucht die Blase nicht mehr operativ freige- legt werden. Die Spontanmiktion kann unter Restharnverlaufskontrol- len beobachtet werden und so der richtige Zeitpunkt zur Entfernung der instrumentellen Harnableitung abgewartet werden.
Die Pflege ist einfach, und ein Ka- theterwechsel braucht nur alle zwei Monate durchgeführt zu werden.
Dies ist über einen Ureterenkatheter möglich.
Abschließend sei betont, daß nach unserer Erfahrung die Indikation zur Anwendung einer suprapubischen Harnableitung mit Hilfe des Cy- stofix-Einmalbesteckes wesentlich großzügiger gestellt werden kann.
Zusammenfassung
Für die instrumentelle Harnablei- tung kam bisher in der Regel ein Blasenkatheterismus zur Anwen- dung, obgleich die Nachteile des transurethralen Blasenkatheteris- mus, insbesondere rasche Besiede- lung der Harnblase mit pathogenen
Blasendrainage
Keimen, seit langem bekannt sind.
Ursache war das Fehlen eines geeig- neten Einmalbesteckes zur suprapu- bischen Blasenpunktion und an- schließenden Dauerharnableitung.
Es wird ein neues, einfaches und preisgünstiges Einmalbesteck zur suprapubischen Urinableitung vor- gestellt. Außerdem werden die zahl- reichen klinischen Anwendungsbe- reiche sowie die Vorteile dieser Harnableitung gegenüber dem Dau- erkatheterismus geschildert.
Eigene Erfahrungen mit diesem Ein- malbesteck lassen die Schlußfolge- rung zu, daß künftig die Indikation zur Anwendung einer suprapubi- schen Dauerharnableitung wesent- lich großzügiger gestellt werden kann.
Literatur
(1) Alken, C., E., und Sökeland, J., Urologie, 7.
Auflage, Seite 100-108 - (2) Fröhlich, G., und Engelking, R.: Trokarkatheter zu suprapubi- scher Blasenfistelung Urologe A 14 (1975), 148 - (3) Meyer, C., v. Pein, W., Hirsch, H. A.: Erfah- rungen mit einem neuen Einmal-Set zur supra- pubischen Urindrainage, Jahrestagung d.
Oberrheinischen Gesellschaft f. Geburtshilfe und Gynäkologie, Interlaken 1974 - (4) Ott- mann, K., Bressel, M.: Indikation, Technik und Erfahrungen mit der perkutanen suprapubi- schen Harnblasenfistel mit einem 8-Charr.-Ka- theter bei plastischen Operationen der Harn- röhre, 17. Tagung d. Norddeutschen Gesell- schaft f. Urologie, Malente 1975 - (5) Schindler, E., und May, P.: Möglichkeiten der künstlichen Harnableitung, DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 73 (1976) 261-265 - (6) Weißbach, L., Brühl, P.:
Einmal-Systeme zur suprapubischen perkuta- nen Blasendrainage, in: Propaczy, P.: Asepsis und Antisepsis in der Urologie, Internationales Symposium, Wien 1975 - (7) Weißbach, L., Brühl, P.: Die suprapubische Blasendrainage, Urologe B 17 (1977) 195-198
Anschrift der Verfasser:
Dr. H. M. Blümlein, Dr. B. Lux
Urologische Klinik des Städtischen
Krankenhauses Bamberg Untere Sandstraße 32 8600 Bamberg
FÜR SIE GELESEN
Histchemischer Frühnachweis
des akuten Herzinfarkts
Der morphologische Nachweis eines akuten Myokardinfarktes stellt in der Obduktionspraxis oft ein erhebli- ches Problem dar. Makroskopisch eindeutige Veränderungen am Myo- kard treten bekanntlich erst nach et- wa sechs bis zwölf Stunden auf, ein Zeitraum, den die Patienten häufig nicht überleben. Daher sind zahlrei- che histologische und histochemi- sche Methoden erarbeitet worden, welche einen früheren Nachweis des Infarktes ermöglichen. Bei systema- tischer Prüfung der gängigsten Me- thoden auf ihre Brauchbarkeit zum Infarktnachweis hat sich gezeigt, daß die in letzter Zeit vielfach ange- wandte Fuchsinfärbung wegen zahl- reicher falschpositiver Ergebnisse ein ungenügendes Kriterium dar- stellt. Am brauchbarsten erwies sich dagegen der histochemische Nach- weis der Succinat-Dehydrogenase — und der Phosphorylaseaktivität. Be- reits zwei Stunden nach Eintritt des Infarktereignisses ist eine signifi- kante Verminderung dieser Enzym- aktivitäten zu verzeichnen. Bei der Analyse des Fettstoffwechsels im Myokard nach experimentellem Herzinfarkt wurde festgestellt, daß drei Stunden nach Koronarligatur die Lipide im Gewebe eine deutliche Akkumulation zeigen und bereits nach sechs Stunden erheblich ver- mindert sind. Parallel dazu weisen die freien Fettsäuren im Blut des Si- nus coronarius nach sechs Stunden eine signifikante Erhöhung auf. Die- se Ergebnisse weisen darauf hin, daß für den häufig beobachteten An- stieg der freien Fettsäuren im Serum bei akutem Myokardinfarkt neben dem bekannten Mechanismus der erhöhten Katecholaminaktivität auch ein Freisetzen von Fettsäuren aus dem geschädigten Myokardge- webe verantwortlich sein kann. Res
Sakurai, Pathology of Acute Ischernic Myo- cardium. Special References to (I) Evaluation of Morphological Methods for Detection of Early Myocardial Infarcts, and (II) Lipid Meta- bolism in lnfarcted Myocardium, Acta Path.
Jap. Vol. 27 (1977) 587-603