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Compliance-Probleme
bei der Prävention des Herzinfarkts
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Rehabilitation
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L
Deutscher Ärzte Verlag Postfach 400265, 5000 Köln 40 Tel. (02234) 7011-219ind Lipidgruppen ein Ausweg aus den Com- pliance-Problemen bei Risikopatienten für einen Herzinfarkt? Dr. Dieter Heidbreder, Arzt für Allge- meinmedizin, Göttingen, sieht jedenfalls viele Vorteile in solchen Gruppen. Dies so- wohl im Hinblick auf eine wirksame diätetische Bera- tung als auch bezüglich der Compliance bei der medika- mentösen Therapie. Darum ging es bei dem Symposium
„Fettstoffwechselstörungen heute: Mit ganzheitlichen Therapie-Konzepten zum langfristigen Behandlungser- folg?", das das Pharmaunter- nehmen Merckle, Blaubeu- ren, Ende letzten Jahres in Wien veranstaltete.
Prof. Dr. Günther Ass- mann, Münster, errechnete aus den Ergebnissen der PROCAM-Studie, daß mit ei- ner effektiven Diät etwa sech- zehn Prozent aller Infarkte bei 40-64jährigen Hochrisi- kopatienten verhütet werden könnten. Weiteren sieben Prozent würde mit einer zu- sätzlichen medikamentösen Therapie vorzubeugen sein.
Für den ambulanten Bereich sah Prof. Assmann eine Mög- lichkeit für die Verbesserung der diätetischen Maßnahmen darin, daß sich beispielsweise zwanzig niedergelassene Ärz- te zusammenschließen und gemeinsam eine(n) Diätassi- stentin(en) für die eingehen- de Beratung ihrer Lipidpa- tienten engagieren.
Nach Dr. Heidbreders Er- fahrung ist die unzureichende Befolgung der Diätempfeh- lungen nicht primär auf einen Mangel an Sachinformatio- nen zurückzuführen. Insofern haben die Lipidgruppen sei- ner Meinung nach über die angemessene Diätberatung hinausgehende Vorteile. Man kann dabei die Patienten all- gemein über medizinische Fragen aufklären und, wie es Dr. Heidbreder ausdrückte, sie auf dieser Basis „erörte- rungsfähig" für speziellere Fragen der Herzinfarktprä- vention machen.
Dies wäre auch sehr wün- schenswert bei der Durchfüh-
rung einer medikamentösen Behandlung. Vor allem bei noch vollkommen symptom- freien Patienten mit Hyperli- pidämie sind hier nach der Erfahrung von Prof. Hans- Ullrich Klör, Gießen, die Compliance-Probleme doch erheblich. Auch wenn moder- ne Lipidsenker wie die Fi- brat-Derivate der zweiten und dritten Generation — Etofyllinclofibrat (Duolip®), Bezafibrat oder Fenofibrat — bei guter Wirksamkeit keine oder nur geringe Nebenwir- kungen aufweisen, ist natür- lich die Akzeptanz einer durchgehenden Medikation bei Symptomfreiheit per se nicht optimal. Innerhalb der-
In der modernen Diabe- testherapie geht es in erster Linie nicht mehr nur darum, den Blutzuckerspiegel zu sen- ken, sondern zunächst um das Erreichen besserer Choleste- rinwerte, um vor allem gegen die Risiken der koronaren Herzkrankheit anzugehen.
Mit dieser Aussage leitete Frau Dr. Monika Toeller vom Diabetes Forschungsinstitut der Universität Düsseldorf ein von der Bayer AG ge- sponsertes Fachpressege- spräch Mitte März in Köln ein. Diese Veranstaltung
„Sport und Medikament" un- ter der Leitung von Prof. Dr.
Richard Rost, Universität Dortmund, hat schon Tradi- tion: Sie fand nun zum dritten Mal in der Deutschen Sport- hochschule Köln statt, dies- mal zum Thema „Moderne Diabetesbehandlung".
Die Hauptfrage der Ta- gung „Was gibt es Neues?"
beantwortete Monika Toeller hinsichtlich der Ernährung des Diabetikers so: Geändert
artiger Gruppen könnte der Arzt differenziert — etwa bei Vorliegen weiterer Risikofak- toren — auf die Vorteile die- ser Präventivstrategie einge- hen und die Patienten ent- sprechend besser motivieren.
Nach Ansicht von Prof.
Heidbreder dürfte der zeitli- che Aufwand bei derartigen Gruppen in einer vertretba- ren Relation zu dem zu er- wartenden Benefit stehen.
Wegen der Abrechnungsmo- dalitäten sei vor Einrichtung von Lipidgruppen ein ent- sprechender Kontakt mit der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung dringend zu empfehlen.
Peter Schombert
hat sich in den letzten Jahren vor allem die Empfehlung, in welcher Relation die Nähr- stoffe aufgenommen werden sollen. Wenigstens fünfzig, besser sechzig Prozent der Nahrung sollen, das gilt heu- te, Kohlenhydrate sein. Bei den Fetten (30 Prozent) müß- te der Anteil der ungesättig- ten Fettsäuren noch höher werden. Der Eiweißanteil, früher auf zwanzig und mehr Prozent berechnet, sollte nur zehn bis fünfzehn Prozent be- tragen.
Neu und heiß umstritten:
Dem Diabetiker sind auch kleine Mengen Zucker er- laubt, dreißig Gramm am Tag auf die Mahlzeiten verteilt.
Wichtig wie bisher: ballast- stoffreiche Nahrung.
Nach Empfehlungen der Studiengruppe für Diabetes und Ernährung der Europä- ischen Diabetesgesellschaft darf fast alles gegessen wer- den, Hauptsache die Kohlen- hydrate haben den Vorzug und es werden genügend Bal- A-1356 (108) Dt. Ärztebl. 86, Heft 18, 4. Mai 1989
Antidiabetikum Acarbose in klinischer Prüfung
Diabetiker sollen
Kohlenhydrate mehr bevorzugen
Foto: Wemer W. Wille
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Wirkungsnachweis bei Hochdruckpatienten
Knoblauch wird erforscht
laststoffe aufgenommen Heute sind Obst, Gemüse und Körner die „Aufsteiger"
in der Ernährung; eine solche normale gesunde Kost, so Dr.
Toeller, entspricht genau dem, was auch der Diabetiker essen soll.
Beim Sport des Diabeti- kers, so fiihrte Prof. Richard Rost fort, gehe es weniger um den Trainingserfolg, wie ihn beispielsweise KHK-Patien- ten nötig haben, sondern um einen metabolischen Effekt.
Entscheidend ist der Kalo- rienumsatz. Dreimal zehn Minuten laufen, vierzig Mi- nuten Tennis spielen oder an- derthalb Stunden auf dem Golfplatz haben kalorisch das gleiche Ergebnis.
Durch regelmäßigen Sport kann eine Reduktion des In- sulinbedarfs um zirka zwanzig Prozent erreicht werden. Die Deutschen, so formulierte es Dr. Hasche vom Diabetes- Zentrum Fürstenhof in Bad Kissingen, seien die Weltmei- ster in der Verordnung von oralen Antidiabetika und von Insulin. Der Insulinverbrauch liege pro Kopf der Bevölke- rung im Jahr bei 1500 E. Vor- teile sieht er im Einsatz der Insulin-Pens: Sie sind überall, auch im Restaurant zu benut- zen, dies sei wichtig für das Selbstwertgefühl des Diabeti- kers, gerade des jüngeren.
In der oralen Diabetesbe- handlung ist neben den be- währten Sulfonylharnstoffen und den weniger genutzten Biguaniden nunmehr mit dem Alpha-Glykosidasehemmer
Acarbose zu rechnen. Sein Wirkansatz: Ein Teil der Kohlenhydrate wird im Dünndarm nicht abgebaut.
Dadurch erhöhen sich zwar Meteorismus und Flatulenz;
jedoch bei einschleichender und längerer Gabe von Acar- bose verringern sich diese Ne-
Monilca Toeller
benwirkungen wieder. Indi- ziert ist der Enzyminhibitor Acarbose bei schlecht ein- stellbaren Typ-II-Diabeti- kern, zum Beispiel den über- gewichtigen, in Kombination mit Insulin. Bei Diabetikern Typ II b sollte, dies betonte Priv.-Doz. Günther Sachse, Klinik für Diagnostik in Wies- baden, die Monotherapie mit Acarbose versucht werden.
Für ältere Typ-II-Diabetiker empfiehlt Günther Sachse ei- ne Kombination von Sulfonyl- harnstoffen mit Acarbose.
Der von der Bayer AG in ih- ren Forschungslaboratorien entwickelte Alpha-Glykosida- sehemmer Acarbose befindet sich in klinischer Prüfung.
Ursula Petersen
Knoblauch ist salonfähig geworden. Der Hersteller ei- nes bekannten Knoblauch- Präparates, Lichtwer Pharma, Berlin, hat Ende Februar 1989 in Lüneburg ein Sympo- sium veranstaltet und neuere Studienergebnisse vorgestellt.
Es ging um neue pharmakolo- gische Erkenntnisse sowie um den therapeutischen Nutzen des Knoblauchpulvers.
Erfahrungen über die wohltuende Wirkung des Knoblauchs reichen Jahrtau- sende zurück. Während frü- her jedoch bei der medizini- schen Anwendung die anti- bakteriellen und antimykoti- schen Wirkungen des Knob- lauchs im Vordergrund stan- den, geht es heute mehr um die Prävention der Arterio- sklerose. Und neuerdings wird dieser Anspruch, lange als Erfolg der osteuropä- ischen Volksheilkunst propa- giert, auch wissenschaftlich ernster genommen.
Der Hersteller des Knob- lauch-Präparates Kwai®
(Lichtwer Pharma GmbH, Berlin) fiihrt derzeit zum Wirkungsnachweis von Knob- lauch pharmakologische und klinische Studien durch, mehr als ein Dutzend sind inzwi- schen, wie in Lüneburg be- richtet wurde, bereits publi- ziert. In einer dieser Studien mit Hochdruck-Patienten, die regelmäßig ein Diuretikum
einnahmen, wurde — darüber referierte Dr. J. Grünwald, Berlin — durch zusätzliche Gabe von Knoblauch eine weitere Senkung der Blut- druckwerte im Mittel systo- lisch von 178 auf 162 mmHg und diastolisch von 100 auf 85 mmHg erreicht. In einer an- deren Studie wurde zusätz- lich die Befindlichkeit mit ei- ner psychologischen Skala er- faßt. Es zeigten sich unter der Knoblauchtherapie signifi- kant gesteigerte Aktivität und Konzentrationsfähigkeit.
Fibrinolyse aktiviert Insgesamt konnte in allen bisher abgeschlossenen Stu- dien die Wirksamkeit von Kwai® Knoblauchpulver-Dra- gees auf zwei entscheidende Risikofaktoren der Arterisok- lerose, nämlich erhöhte Blut- lipide und erhöhten Blut- druck, nachgewiesen werden.
Zusätzlich wurden, so wurde in Lüneburg mit Zahlen be- legt, die Fibrinolyse aktiviert sowie die Befindlichkeit der Patienten verbessert.
Die Probanden erhielten über einen Zeitraum zwi- schen vier Wochen und vier Monaten in der Regel täglich 600 mg Knoblauchpulver, in einer der Studien auch 900 mg, was einem Frischknob- lauchgewicht von 1,8 bzw. 2,7 Gramm entspricht. pe
Durch das Freisetzen von CO2 wird:
• das Kolon gedehnt
• die Darmschleimhaut stimuliert und tonisiert
• die Peristaltik aktiviert
• der Defäkationsreflex ausgelöst
CO2 Laxans — nach dem Vorbild der Natur
Zusammensetzung: 1 Supp. für Säuglinge/für Kinder/ für Erwachsene enthält:
Natriumhydrogencarbanat 125 mg/250 mg/500 mg, Natriumdihydrogenphosphat H20-frei 170 mg/
340 mg/680 mg (1 Supp. entwickelt in situ max. 30 m1/60 m1/120 ml Kohlendioxid CO2).
Anwendungsgebiete: Alle Formen rektaler Obstipation, nach Operationen und bei Bett- lägerigen, vor diagnostischen Untersuchungen und zur Geburtsvorbereitung, zur Entleerung vor Röntgenaufnahmen, Mastdarmatonie.
Packungen/Preise: LAT m. MwSt.: 10 Supp. für Erwachsene DM 8,25;
10 Supp. für Kinder DM 6,25. 10 Supp. für Säuglinge DM 6,25.
alhensfaedf
arznElrIllit21 • 28.00 Bremen 44Dt. Ärztebl. 86, Heft 18, 4. Mai 1989 (109) A-1357