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Archiv "Tödliche Arbeits- und Wegeunfälle" (20.06.1997)

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V

ersicherungsvergleiche – Ratings und Rankings – sind manchmal der Aufmacher oder die Titel- story in den Medien. Es gibt dabei immer mehr Ärger.

„Zoff um Zensuren“ – so be- schrieb kürzlich das „Ma- nager-Magazin“ die Bewer- tungsproblematik, die Versi- cherungsvergleiche so an sich haben. Wenn „Capital“ das Unternehmen X hochstuft, macht „DM“ prompt das Ge- genteil.

Die Ranking- und Ra- tingsucht hat tatsächlich eini- ge Schwächen. Die Gewich- tung ist oft nicht nachvollzieh- bar. Andererseits sind bloße Vergangenheitsrechnungen für den Verbraucher genauso- wenig hilfreich wie hochtra- bende Zukunftsprognosen.

Das schlechte Unternehmen von gestern kann sich inzwi- schen gebessert haben und das gute verschlechtert. Des- halb will man Tests mit Unter- nehmenskennzahlen unterle- gen – zum Beispiel mit Kapi- talanlagerendite, Eigenkapi- tal-, Verwaltungskosten- und Abschlußkostenquote. Aber auch da gibt es Vorbehalte.

Wenn etwa Mercedes heute rote Zahlen schreibt, muß das

Auto nicht auch schlecht sein.

Umgekehrt: Ein gutes Unter- nehmen mit Super-Kennzah- len muß nicht auch Top-Pro- dukte haben. Es kann sich beispielsweise mit den Ge- winnen mehr in Richtung Aktionäre orientieren und die Kunden erst in zweiter Li- nie bedienen. So sind also auch die Vergleiche, die das Unternehmensrating zu La- sten des Produkt-Ratings in den Vordergrund stellen, gründlich zu überprüfen.

Hinzu kommt noch die Gefahr durch Manipulatio- nen an der Software: Es ist einfach, die Tests mit indivi- duellen Bewertungen zu ver- ändern und anders zu gewich- ten. Schnell ist da ein neues Ranking beisammen.

Speziell der jüngste PKV- Vergleich von „Finanztest“

ist für die „Auswahl des Krankenversicherers völlig unbrauchbar“, wie etwa der

Branchendienst „Versiche- rungstip“ feststellt. Auch das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen in Berlin hat sich von den Kriterien der Einteilung in „sehr gut“

bis „mangelhaft“ distanziert.

Die Deutsche Aktuarvereini- gung, eine nicht unterneh- mensgebundene Vereinigung von Versicherungsmathema- tikern, kritisierte heftig die Methodik von „Warentest“.

Ob „Finanztest“, „Fo- cus“, „Map-Report“, „Cash“:

Ihre periodischen Ratings und Rankings können allen- falls Leitlinien zur Entschei- dungsfindung sein – mehr aber nicht. Manche relevante Größe geht zum Beispiel gar nicht in ein Rating ein. So ist der Risikomix im Bestand eines PKV-Unternehmens ganz entscheidend, also ob überwiegend Beihilfe-, Voll- kosten- oder Zusatzversiche- rungen vorhanden sind. BE

Fragen richtig beantworten

Wer den Versicherer nicht wahrheitsgemäß und umfas- send informiert, riskiert, daß der im Versicherungsfall vom Vertrag zurücktritt und die Leistung verweigert. Als Ge- fahrumstände gelten nach Aussage der Stiftung Waren- test in Berlin zunächst alle Punkte, nach denen die Ge- sellschaft im Antragsformu- lar oder in einem Extrakata- log schriftlich fragt. In der Le- bens- und der Berufsunfähig- keitsversicherung handele es sich dabei vor allem um Fra- gen zum Gesundheitszustand des Antragstellers.

Der Kunde müsse diese Fragen vollständig beantwor- ten und auch Beschwerden nennen, die er möglicherwei- se für belanglos hält. Beson-

ders schwere Erkrankungen, die die Lebenserwartung er- kennbar verkürzen, müsse er auch unaufgefordert angeben.

Bei der Beantwortung der Gesundheitsfragen kön- ne sich der Kunde jedoch auf die Auskunft seines Arztes verlassen. Für Fehldiagnosen müsse er nicht geradestehen.

Auch Fragen nach früheren Erkrankungen und ärztlichen Behandlungen müßten voll- ständig beantwortet werden, erinnern die Verbraucher-

schützer. OHM

Formel rettet nicht

Wer nach der Formel

„1 200 DM pro Quadratmeter Wohnfläche“ seine Hausrat- versicherungssumme berech- net, vermeidet – so heißt es – das Risiko, unterversichert im Fall des Falles nur einen Teil des Schadens ersetzt zu be- kommen. Hier warnt die Idu- na/Nova in Hamburg Versi- cherungsnehmer: die Formel gelte, sei aber grundsätzlich die Ausnahme von der Regel.

Ausschlaggebend sei im Zweifel immer der tatsächli- che Wiederbeschaffungspreis des ganzen zum Hausstand gehörenden Hab und Guts.

Nichtwissen schütze hier vor Schaden nicht.

Bagatell- bis mittlere Schäden mögen nach Aussa- ge des Unternehmens noch unbesehen erstattet werden, wenn die Versicherungssum- me der Formel entspreche.

Bei Groß- oder Totalschäden aber werde der Mangel klar:

Wer zum Beispiel einen 100 000-DM-Schaden auf ei- ner 50 000-DM-Police anmel- de, müsse wissen, daß die Versicherung den Schaden – Formel hin und Formel her – nur anteilig, zu der in diesem Fall ärgerlichen Hälfte, er- setzt. Um die Versicherungs- summe wirklich – inklusive aller Neuanschaffungen und Preissteigerungen – aktuell zu halten, helfe nur von Zeit zu Zeit eine gründliche Über- prüfung in den eigenen vier

Wänden. fp

[35]

Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 25, 20. Juni 1997

V E R S I C H E R U N G E N

Versicherungen im Vergleich

Ranking: Keine Hilfe bei Entscheidung

In Deutschland kom- men immer weniger Menschen durch Ar- beits- und Wegeun- fälle ums Leben.

1996 waren es 1 839, über die Hälf- te davon im Straßen- verkehr. Zum Ver- gleich: 1955 kamen mehr als 5 300 Men- schen in West- deutschland während der Arbeit (und auf den damit verbun- denen Wegen) um, 1975 immerhin noch knapp 3 330. Das Ri- siko ist dabei in den Bauberufen wesent- lich höher, wie ein Blick auf die Anzahl der Vollarbeiter zeigt: während 1995

rund 3,3 Millionen Menschen im Bausektor tätig waren, summierte sich die Zahl der Vollarbeiter in Handel und Verwaltung auf 10,8 Millionen. N

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