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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 51–52½½½½25. Dezember 2000S
eit Mitte 1999 gibt es die von Bundeskanzler Ger- hard Schröder ins Leben ge- rufene Kommunikationsplatt- form „Initiative D21“ für Un- ternehmen, Institutionen und Politiker (www.i-d21.de). DieInitiative soll den Wandel der Industrie- zur Informations- gesellschaft beschleunigen. In- zwischen hat der gemeinnüt- zige Verein rund 100 Mitglie- der aus den unterschiedlich-
sten Branchen, auch aus dem Gesundheitswesen. Gearbei- tet wird in Arbeitsgruppen, die jeweils von einem Vertre- ter der Wirtschaft und der Po- litik gemeinsam geleitet wer- den. Arbeitsgruppen gibt es unter anderem zur För- derung des Internet-Zu- gangs, zur Vorreiterrolle des Staates beim Einsatz von Informations- und Kommunikationstechno- logien (IT), zu Bildung und Qualifikation und zum Thema Frauen und IT.
Auf den Internet-Sei- ten des Vereins werden die IT-Förderprogramme in Deutschland beschrieben. Dar- über hinaus gibt es einen Überblick über die im Rahmen der Initiative laufenden Pro- jekte sowie über Veröffentli- chungen und Veranstaltungen.
M E D I E N
Keine tödliche Krankheit
Realitätsferner Bericht über Lupus erythematodes in der Sendung „Frontal“; ZDF am 28. 11. 2000
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ödliche Diagnose Lupus“ lautete ein Bericht in der ZDF- Sendung „Frontal“. Lupus erythematodes (LE) sei ge- nauso tödlich wie Aids, hieß es. Vorgestellt wurden zwei schwerstbetroffene Patientinnen, die stationäre Chemo- therapie erhielten. Diese Darstellung geht an der Lebens- realität der Betroffenen völlig vorbei. Rückt man die Au- toimmunkrankheit LE in die Nähe gefährlicher Infektio- nen, beeinträchtigt das die Situation der Betroffenen.Tatsächlich unterscheidet sich die Lebenserwartung LE- Kranker nicht mehr von der der Normalbevölkerung, wenn die Krankheit schnell erkannt und behandelt wird. Für die schwersten Formen (etwa fünf Prozent der Patienten) sind neue Therapien verfügbar, die der Erkrankung den lebens- bedrohlichen Charakter nehmen. Für die große Mehrheit der Betroffenen sind jedoch keine Fortschritte in der The- rapie erzielt worden. Bei vielen führt LE nach wie vor be- reits im jugendlichen Alter zur Erwerbsunfähigkeit. Weite- re Probleme bereiten die immer noch späte Diagnose und die medizinische Betreuung nach der Diagnose. Es gibt zu wenige niedergelassene internistische Rheumatologen.
Reißerisch aufgemachte Beiträge wie dieser sind nicht ge- eignet, den Betroffenen zu helfen. Mit Blick auf die Quote schaden sie mehr, als sie nutzen. Dipl.-Psych. Dorothea Maxin Fernsehkritik