unter Hochsicherheitsbedingungen kultiviert werden müssen. Auch geht selbst von der nackten Positiv-Strang- RNA des Dengue-Virus noch Infek- tiosität aus, so daß relativ aufwendige Inaktivierungsverfahren nötig sind, um ohne großen Infektionsschutz mit dem Antigen Diagnostik betreiben zu können.
Anstelle von Impfungen können den Reisenden bestimmte Verhal- tensregeln mitgegeben werden. So kann man sich mit Repellentien der Insekten erwehren. Außerdem soll- ten Touristen bei Fieberzuständen mit Blutungsneigung (Dengue-Fie- ber) möglichst keine Präparate ein- nehmen, die Acetylsalicylsäure ent- halten, sondern auf andere Antipy- rethika ausweichen. Jedenfalls muß bei Reisen in tropische Regionen im- mer mit einem Dengue-ähnlichen Fieber gerechnet werden, auch bei den sonst so problemlosen Pauschal- reisen.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 1997; 94: A-2137–2139 [Heft 33]
Literatur
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Anschrift des Verfassers
Prof. Dr. med. Herbert Schmitz Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Bernhard-Nocht-Straße 74 20359 Hamburg
A-2139
M E D I Z I N KURZBERICHT/FÜR SIE REFERIERT
Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 33, 15. August 1997 (51) Bisherige Studien mit dem Mala-
ria-Impfstoff SPf66 hatten in ver- schiedenen Patientenpopulationen widersprüchliche Ergebnisse er- bracht. Die Autoren untersuchten in ihrer Studie im Nordwesten Thai- lands Kinder im Alter von zwei bis 15 Jahren und konnten keine Wirksam- keit des Impfstoffes SPf66 bei der Malaria tropica entdecken.
In einem Malaria-Endemie- gebiet erhielten 1 221 Kinder drei Impfungen und wurden dann über 15 Monate nachbeobachtet.
Die klinische Verträglichkeit des Impfstoffes war wie bei den vor- angegangenen Studien gut, ebenso die Immunogenität mit 73 Prozent Serokonversion nach drei Impfun- gen. Im Beobachtungszeitraum wur-
den 379 Ersterkrankungen mit Mala- ria falciparum festgestellt, davon 195 bei den Geimpften und 184 in der Kontrollgruppe. Bezüglich der Para- sitendichte oder anderer Parameter der Malaria-Erkrankung fanden sich zwischen den Gruppen keine signifi- kanten Unterschiede.
Die Autoren halten aufgrund ih- rer Daten den Malariaimpfstoff SPf66 für unwirksam und sehen kei- nen Sinn in der Durchführung weite- rer Studien mit dieser Substanz. acc Nosten, F et al.: Randomised double- blind placebo-controlled trial of SPf66 malaria vaccine in children in North- western Thailand. Lancet 1996; 348:
701–707.
Dr. D. G. Heppner, Department of Im- munology and Medicine, AFRIMS, APO AP 96546, USA.
Ergebnisse der Malaria-Impfung mit SPf66 enttäuschend
Als „Community Consortium“
bezeichnet sich eine organisierte Gruppe von Ärztinnen und Ärzten im Gebiet der Bucht von San Fran- cisco, die sich der Behandlung von HIV-Patienten widmen. Ziel der Studie war es, die sich möglicherwei- se ändernde Einstellung der Ärzte zu erfahren, die sich mit HIV-Patienten beschäftigen. Anfang 1995 wurde ei- ne Umfrage wiederholt, die in der gleichen, damals noch kleineren Gruppe schon fünf Jahre zuvor ver- anstaltet worden war: Wie oft haben hoffnungslos kranke AIDS-Patien- ten ihren Arzt um Mithilfe beim Sui- zid gebeten, und wie oft haben Ärzte dieser Gruppe diese Bitte durch die Verschreibung einer letalen Dosis ei- nes Narkotikums erfüllt? In Kalifor- nien gibt es keine Beschränkung in der Betäubungsmittel-Verschrei- bung vergleichbar dem deutschen Betäubungsmittelgesetz. Vorgege- ben wurde der Fall eines dreißi- gjährigen, geistig kompetenten AIDS-Patienten im fortgeschritte- nen Krankheitsstadium, der um die Narkotika-Verschreibung bittet.
Der Anteil derer, die in diesem Fall „wahrscheinlich“ dem Patien- tenwunsch nachgeben würden, stieg in den fünf Jahren von 19 auf 41 Pro-
zent der Befragten. Wenn die Forde- rung besonders beharrlich vorgetra- gen würde, dann würden sogar 51 Prozent sie erfüllen; 1990 waren es nur 35 Prozent. Nur noch elf Prozent würden versuchen, sie dem Patien- ten auszureden, gegenüber 23 Pro- zent 1990. Zurückgegangen ist auch die Bereitschaft zur Überweisung an einen Psychiater oder Psychologen:
von 59 auf 45 Prozent.
Eine größere Bereitschaft zur Erfüllung des Patientenwunsches zeigten Ärzte, die eine große Anzahl verstorbener AIDS-Patienten be- treut hatten, und insbesondere sol- che, die selbst homo- oder bisexuell sind. Sehr unterschiedlich war auch die Anzahl der Verschreibungen in bezug auf die einzelnen Ärzte: 47 Prozent hatte keine, andere bis zu hundert Rezepte ausgestellt. Nicht ermittelt wurde allerdings, in wel- chen Zeiträumen dies geschehen war. Ob die Patienten ihre Narkotika auch wirklich benutzt haben, steht
zudem in Frage. bt
Slome LR, Mitchell TF, Charlebois E, Benevedes JM, Abrams DI: Physician- assisted suicide and patients with human immunodeficiency virus disease. N Eng J Med 1997; 336: 417–421.
Dr. Lee R. Slome, 3180 18th Street, Suite 201, San Francisco, CA 94110, USA.