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Archiv "Bewerbung - Kommunikation mit dem neuen Chef (1): Werbung für die eigene Dienstleistung" (29.03.1990)

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Bewerbung - Kommunikation mit dem neuen Chef (1)

Werbung für die eigene Dienstleistung

Eine Bewerbung ist eine persönliche Angelegen- heit und kein Massenprodukt. Doch gilt es auch hier bestimmte Regeln einzuhalten, wenn man sich nicht die Chancen einer Anstellung nehmen.

möchte. Im folgenden ersten Teil einer siebenteili- gen Serie beschreibt Wolfgang Treskow, Bewer- bungsberater in Hamburg, worauf es ankommt.

Anfragen zur Serie können an die Redaktion gerich- tet werden; sie werden an den Autor weitergeleitet.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Afu

ls Marktteilnehmer für sich werben — das mag - r manchen Arzt be- fremdlich klingen. Man über- zeugt durch Leistung, nicht durch Worte — was insbeson- dere dem Praktiker ausdrück- lich auferlegt ist. Wie sollen sich aber Mediziner/-innen verhalten, die mangels Ar- beitsplatz gar nicht die Gele- genheit haben, ihre Leistung unter Beweis zu stellen?

Oder diejenigen, die über- zeugt sind, an anderer Stelle mehr leisten zu können als bisher? Wenn Sie sich auf ei- nen Arbeitsplatz bewerben möchten, dann sollen Ihnen die folgenden Überlegungen einige Anregungen bieten.

Der Arztberuf mag sich in vielem von anderen Berufen unterscheiden — doch auch er ist Bestandteil des Arbeits- marktes und unterliegt den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Vor diesem Hin- tergrund ist die Stellensuche nichts anderes als das Streben nach einer Vertragsbezie- hung über die Erbringung ei- ner Dienstleistung. Wenn man sich auf diese Weise als Anbieter am Markt zu be- trachten vermag, dann soll es recht sein, für sein Angebot auch die unternehmerische Verantwortung zu überneh- men. So gesehen stellt sich die Bewerbung dann als Pro- jekt dar, und zwar als Projekt

eines „Unternehmers in eige- ner Sache".

Dabei ist die Dienstlei- stung, die Sie anbieten kön- nen, Ihr persönliches Spitzen- produkt. Sie haben es oft ge- nug hart erarbeitet, jahrelang studiert und vieles dafür in Kauf genommen. (Im übrigen wäre es auch eine Vergeu- dung von volkswirtschaft- lichen Ressourcen, diese Fä- higkeiten fehlzunutzen oder sie gar brachliegen zu lassen.) So ist es vollkommen selbst- verständlich, daß man sich bewirbt, indem man für sich wirbt. Werbung heißt, seinen Kunden den Nutzen des Kau- fes nahezubringen — oder, übertragen auf den stellung- suchenden Mediziner: Den zukünftigen Chef vom Nutzen eines Arbeitsvertrages zu

überzeugen. Werbung ist aber nicht automatisch er- folgreiche Werbung. Hier gilt es, Fehler zu vermeiden und die richtigen Mittel zu wäh- len, um zum Ziel zu kommen.

Üblicherweise bewirbt man sich schriftlich (mit An- schreiben, Lebenslauf, Zeug- nissen etc.). Zwar mag es Kandidaten geben, die auf- grund von persönlichen Be- ziehungen die Mühen des Be- werbens umgehen können.

Oder andere, die ohne Um- schweife das persönliche Ge- spräch suchen (und auch be- kommen). Ebenso gibt es Fäl- le, in denen die fachliche und persönliche Substanz eines Bewerbers so sehr überzeugt, daß die Form zweitrangig ist.

In der Mehrzahl der Bewer- bungen spielt jedoch die schriftliche Bewerbung die entscheidende Rolle.

Werbung ist immer Kom- munikation. Beim Vorgang des Bewerbens läuft die Kom- munikation — zumindest zu Anfang — jedoch meist einsei- tig ab. Der Bewerber sendet seine Unterlagen ab und kann erst einmal Tage und Wochen auf eine Antwort warten. In diesem Stadium ist es schwer möglich, noch weiteren Ein- fluß auf den Empfänger zu nehmen (das wäre dann schon die fortgeschrittene Stufe des Bewerbens).

Weiter gilt: Bewerbung ist Kommunikation zwischen Menschen. Man sollte sich

stets bewußt sein, daß die Be- werbung nicht von einem Au- tomaten gelesen wird, son- dern von einem Menschen, sei es ein Chefarzt oder Per- sonalleiter. Es ist darum an- geraten, sich auf die andere Seite der Kommunikation einzustellen. Das fängt schon damit an, daß man das Schreiben möglichst an eine Person richtet (die man na- türlich vorher in Erfahrung zu bringen verstand), und nicht an eine Institution, Dienst- stelle oder Abteilung.

Das bedeutet aber auch, daß man sich in seiner Prä- sentation auf die Interessen und Bedürfnisse der anderen Seite bezieht. Wer zum Bei- spiel im Anschreiben betont, daß er in der angestrebten Tätigkeit im Hause X ein gu- tes Sprungbrett für seine Kar- riere erblickt, dürfte damit wenig positive Resonanz her- vorrufen — schon gar nicht, wenn etwa aus der Anzeige hervorgeht, daß eine langfri- stig angelegte Aufgabe verge- ben werden soll.

Mit Strategie zum Erfolg

Erfolg ist stets das Ergeb- nis zielgerichteten Handelns.

Also sollte der ärztliche Be- werber für die Stellensuche eine durchdachte Strategie entwerfen. Diese müßte im

einzelnen die folgenden Pha- sen berücksichtigen:

Phase I — Angebotsanaly- se: Was kann ich (bieten)?

Phase II — Bedarfsanalyse:

Wo wären meine Fähigkeiten am meisten gefragt?

Phase III — Selektion der Adressaten: Wo habe ich am ehesten die Chance, mit mei- nem Angebot eine Nachfrage zu erfüllen?

Phase IV — Aufnahme des Kontaktes: Gezielte Abfas- sung einer Bewerbung, insbe- sondere unter Beachtung fol- gender Punkte:

a) Empfängerorientiert formulieren, nicht ich-bezo- gen, etwa: „. . die ausge- schriebene Position . . . in Ih- rem Haus interessiert mich sehr; Vorkenntnisse auf dem . . . -Gebiet konnte ich bei.. . erwerben; die gestellten Anfor- derungen betrachte ich als ei- ne Herausforderung, da . ."

etc.)

b) Ansprechende Präsen- tation (Kurz und übersicht- lich aufbereitet, alles Wesent- liche gut zugänglich dargebo- ten.)

c) Vorzüge zur Geltung bringen (Fachliche oder per- sönliche Pluspunkte in geeig- neter Weise deutlich werden lassen.)

Phase V — Optimal vor- bereitetes Vorstellungsge- spräch: Pünktlich, präpariert, gelassen.

Noch eine Schlußbemer- kung: Auch für den Unter- nehmer ist Werbung nur Mit- tel zum Zweck. „Eigentlich"

stellt er Schuhe her, erzeugt Walzstahl oder veranstaltet Flugreisen. Um jedoch seine Produktion oder seine Lei- stung überhaupt durchführen zu können, muß er Abnehmer finden. Um diese wirbt er — denn was nützt ihm seine Wa- re oder Fähigkeit, wenn sie keine Anwender findet?

Wolfgang Treskow (Die Serie wird fortge- setzt.)

'

Bewerbung ist Kommunikation

Dt. Ärztebl. 87, Heft 13, 29. März 1990 (81) A-1047

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